Alexej von Jawlensky
Kurzinformation
Kurzbiografie
Konservenfabrik W. Maseberg
Um 1906 wurde Familie Scheyer durch den Kauf der Konservenfabrik W. Maseberg zu einer Fabrikantenfamilie. Galka Scheyer profitierte von dem Unternehmen durch regelmäßige finanzielle Unterstützung.
Zwei Monate nach dem Tod ihres Vaters veranlassten die Geschwister Paul, Erich und Emilie Scheyer beim Stadt-Magistrat zu Braunschweig die Neufassung der „Gewerbe-Anmeldung.“ Sie waren von nun an die gewerbesteuerpflichtigen Eigentümer der Firma W. Maseberg. Ihre Mutter Henriette Scheyer wurde in dem Dokument nicht erwähnt. Sie wohnte bei ihren Kindern in der Unternehmervilla, 1924 zog sie in eine große Wohnung an der Besselstraße 6 (siehe 2).
Als Emmy Scheyer 1910 volljährig wurde, erklärte sie den Austritt aus dem Leitungsgremium der Firma. Trotzdem war die Villa an der Goslarschestraße, die drei Geschosse mit etwa 260 Quadratmetern Fläche und Räumen von 2,8 m, 3,8 m und 3,5 m Höhe sowie einen Dachboden aufwies, ihr Zuhause, wenn sie sich in Braunschweig aufhielt. Aber sie fühlte sich dort nicht wohl. Sie reagierte allergisch auf ihre Mutter, litt an Essstörungen und verkroch sich in ein Zimmer im ersten Stock der Villa oder im Dachboden bei der „Kutschersfrau“.
Hier rahmte sie 1919 ihre eigenen Bilder, um sie im Herzoglichen Museum (siehe 12) ausstellen zu können, hier fasste sie in einem Gespräch mit ihrem jüngeren Bruder Erich den Entschluss, Alexej von Jawlensky mit Ausstellungen zu fördern, hier fühlte sie sich, umgeben von seinen Bildern, wie in einem „Karussell Jawlensky“. Ihre Schwägerin Margrit und zahlreiche Angestellte der Firma W. Maseberg halfen ihr bei dreißig Jawlensky-Ausstellungen in Deutschland und darüber hinaus. In der Unternehmervilla hingen schließlich zahlreiche Werke von Emmy Scheyer und von Gegenwartskünstlern, gesammelt von Erich und Margrit Scheyer.
Erich Scheyer arbeitete bei der Handelskammer als Sachverständiger für das Konservenwesen und überwies an seine Schwester in Los Angeles, solange es erlaubt war, eine kleine Rente, und an Jawlensky in Wiesbaden die Beträge, die sie ihm zukommen lassen wollte. Im November 1938 wurde er im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert und erst freigelassen, als seine Frau Margrit Fahrkarten nach San Francisco erworben hatte.
Hinter der Unternehmervilla entstanden im Lauf der Jahre zahlreiche kleine und große Gebäude der Firma W. Maseberg. Im Zweiten Weltkrieg wurde das ganze Ensemble zerstört.
Quellennachweis:
Galka-Scheyer-Atlas
K. Keßler und G. Holzgang, „Galka Scheyer in Braunschweig Auf Spuren der jüdischen Kunstvermittlerin“. Bet Tfila - Forschungsstelle für Jüdische Architektur in Europa, Braunschweig, 2021. GBV
Autorenschaft:
K. Keßler; G. Holzgang
Familie und Netzwerk
Werefkin, Marianne von (geb. 1860 gest. 1938)
Scheyer, Galka E. (geb. 1889 gest. 1945)
Jawlensky Bianconi, Angelica (geb. 1957)
Lebensstationen
Lektüre
Administrative Angaben
Karte
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