Alexander David
Kurzinformation
Kurzbiografie
Der in Halberstadt als Sohn des gelehrten David Alexander Federschneider geborene Alexander David stammte aus einer begüterten Schutzjudenfamilie. Seine Brüder Michael (gestorben 1758) und Abraham waren als Kammeragenten in Hannover und Kassel tätig.
Braunschweiger Kammeragent
David kam 1707 nach Braunschweig, wo er zunächst auf den Widerstand der Stadt und ihrer Bürger*innen traf. Als Kammeragent stand David unter dem Schutz Herzog Anton Ulrichs (gestorben 1714) und dessen Nachfolgers August Wilhelm (gestorben 1731). Dieser stellte ihm 1715 einen Schutzbrief auf Lebenszeit aus und ernannte ihn 1717 zum Hoflieferanten. David belieferte den Hof mit Luxusartikeln wie Stoffen, Juwelen und Gemälden, die vor Ort nicht erhältlich waren und durch Beauftragte in London, Paris oder Brüssel eingekauft wurden. Im Jahre 1716 wurde er Direktor der neu eingerichteten Tabakfabrik am Kohlmarkt. Seit 1722 war er Hofbankier und Berater in Finanzfragen und gewährte dem herzoglichen Hof Kredite. Während des Siebenjährigen Krieges war David auch als Heereslieferant tätig. Als herzoglicher Beamter unterstand er nicht der städtischen Gerichtsbarkeit. Zu den eingeräumten Sonderrechten gehörte, dass er ein Haus am Kohlmarkt kaufen durfte. Das Recht zum Erwerb von Grund und Boden wurde den Braunschweiger Juden erst 1808 zugestanden. Bis zu seinem Tod 1765 diente er fünf Braunschweiger Herzögen. Sein Nachfolger als herzoglicher Kammeragent wurde 1782 der aus Wolfenbüttel stammende Bankier Herz Samson (1738–1794), dessen Großvater Marcus Gumpel Moses Fulda (1660–1733) die dortige jüdische Gemeinde neu gegründet hatte.
Neugründung der jüdischen Gemeinde
Um den privilegierten und wirtschaftlich erfolgreichen Hofjuden David entstand die neuere jüdische Gemeinde, nachdem die Juden 1546 aus der Stadt vertrieben worden waren. In seinem Wohn- und Geschäftshaus am Kohlmarkt 16 besaß David einen Betraum, den er sich auf Fürsprache des Pastors von St. Martini vom Rat genehmigen ließ. David erwarb das benachbarte Haus Kohlmarkt 12 zur späteren Einrichtung einer Synagoge, die zu seinen Lebzeiten vom Rat nicht genehmigt wurde. Bei seinem Tod besaß die 30 Familien zählende jüdische Gemeinde weder eine Synagoge noch einen eigenen Friedhof. David wurde in seinem Geburtsort Halberstadt beerdigt, wo damals eine der größten jüdischen Gemeinden Europas bestand. Sein Grab ist durch die Einebnung des jüdischen Friedhofs zur Zeit des Nationalsozialismus nicht mehr nachzuweisen. David trug für seinen Betraum eine Vielzahl von Kultgegenständen und wertvollen Handschriften zusammen. Diese Sammlung, die er auch der christlichen Bevölkerung zugänglich machte, bildete den Grundstock des Jüdischen Museums im Braunschweigischen Landesmuseum.
Quellennachweis:
Wikipedia Alexander David (zuletzt eingesehen am 04.12.2023)
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