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Friedhof
Jüdischer Friedhof Halle (Weihberg)
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Jüdischer Friedhof Halle (Weihberg)

Anschrift:
Weihberg
37620 Halle
Anreise:
"Am Steinbrink"; auf stark abschüssigem Gelände deutlich außerhalb des Ortes an der Ausfallstraße nach Dohnsen (Ith)

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof lässt sich 1847 erstmals nachweisen und wurde bis 1938 durch die Jüd*innen aus Halle belegt. Heute sind keine Grabsteine erhalten. In den 1960er Jahren ließ der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen einen Gedenkstein auf dem Friedhof errichten. Weitere Informationen finden Sie im Denkmalatlas Niedersachsen des NLD.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Schändung und Zustand bis heute:

Im November 1938 wurde der Friedhof zerstört. Es sind keine Grabsteine mehr vorhanden.

Mitte der 1960er Jahre wurde vom Landesverband der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen ein Gedenkstein gesetzt.

Quellennachweis:
Autor Bernhard Gelderblom

Daten zur Geschichte:
• im 18. Jh. Nutzung des jüdischen Friedhofes in Kemnade
• 1847 zum ersten Male bezeugt (von der Gemeinde Halle kostenlos zur Verfügung gestellt)
• im November 1938 zerstört
• Mitte der 60er Jahre vom Landesverband gesetzter Gedenkstein

Text nach Bernhard Gelderblom:
Seit wann der Friedhof belegt wurde, können wir nicht genau sagen. Im Vermessungsregister der Feldmark Halle von 1847/48 ist der Friedhof zum ersten Mal ausgewiesen. Er ist aber möglicherweise schon früher eingerichtet worden, als im Jahre 1838 allgemein Begräbnisplätze im Kirchspiel Halle angelegt wurden. Nach dem Rezess von 1863 ist das Gelände im Besitz der Gemeindekasse von Halle. Die Gemeinde hatte das Grundstück der jüdischen Gemeinschaft vermutlich kostenlos überlassen.

Quellennachweis:
B. Gelderblom, „Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle Von den Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seiner Vernichtung in der nationalsozialistischen Zeit ; ein Gedenkbuch“. Mitzkat, Holzminden, 2003. GBV

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom, Bernhard Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle, von den Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seiner Vernichtung in der nationalsozialistischen Zeit ; ein Gedenkbuch, 2003, GVK

Administrative Angaben

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Hameln (Am Wehl)
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Jüdischer Friedhof Hameln (Am Wehl)

Anschrift:
Zum Friedhof Wehl 2
31787 Hameln
Anreise:
Auf dem Gelände des städtischen Waldfriedhofs Am Wehl

Kurzbeschreibung

Beim Jüdischen Friedhof am Wehl handelt es sich um einen Bestattungsbereich auf dem christlichen Friedhof. Er wird seit 2001 durch die Jüdische Gemeinde Hameln e.V. belegt. Es sind ca. 40 Grabsteine vorhanden.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Autor: Bernhard Gelderblom

Daten zur Geschichte:
2001 von der seit 1997 bestehenden Liberalen jüdischen Gemeinde Hameln gegründet; im Besitz der Stadt Hameln

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Administrative Angaben

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2025-07-15T08:22:56Z
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Friedhof
Jüdischer Friedhof Bad Münder am Deister (Deisterallee)
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Jüdischer Friedhof Bad Münder am Deister (Deisterallee)

Anschrift:
Deisterallee 27
31848 Bad Münder am Deister
Anreise:
Deisterallee (Ecke Mönjesod; Ausfallstraße in Richtung Osten); 658 qm von ursprünglich 2424 qm (davon wurde früher ein größerer Teil als Garten genutzt).

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof wurde 1782 zuerst bezeugt. Heute sind 28 Steine aus dem Belegungszeitraum von 1826 bis 1917 durch die jüdische Gemeinde Bad Münder belegt. Weitere Informationen finden Sie im Denkmalatlas Niedersachsen des NLD.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Jüdischer Friedhof - Dokumentation:

1989/1990 wurde der Friedhof durch den Landesverband/Zentralarchiv dokumentiert (Fotos, Rohübersetzung: alle Steine). Auch Bernhard Gelderblom dokumentierte (1991 Fotos, 1997 Abschriften). Im Jahr 1997 wurde durch Prof. Berndt Schaller eine weitere Dokumentation durchgeführt (Abschrift: alle Steine).

Schändung und Zustand bis heute:

Nach den Ereignissen des Novemberpogroms 1938, das für Bad Münder die Verwüstung der Synagoge und die Verschleppung von drei Männern in das Konzentrationslager Buchenwald brachten, war die jüdische Gemeinde gezwungen, die unbelegte Hälfte des Grundstücks verkaufen.

Der Bürgermeister der Stadt setzte 1939 die Schließung des Friedhofs durch. Zu der von ihm geplanten Nutzung des Geländes als Schießstand kam es jedoch nicht. 1941 wurde auch der als Friedhof genutzte Teil an einen Privatmann verkauft, der die Grabsteine abräumte und das Gelände als Gemüsegarten nutzte.

1953 erhielt der Landesverband der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen einen Teil des Grundstücks zurück. Ohne Wissen um den ursprünglichen Standort der Grabsteine ließ dieser 1961 den Friedhof wiederherstellen. Von den 1939 noch vorhandenen 39 Steinen konnten 28 gerettet und wieder aufgestellt werden.

2013 wurde eine Informationstafel von der Stadt Bad Münder aufgestellt. Der Text wurde von Bernhard Gelderblom verfasst.

Autor: Bernhard Gelderblom

Den ursprünglich weit außerhalb der Stadt angelegten jüdischen Friedhof von Bad Münder schlossen die Nationalsozialisten 1939 und bestimmten Lauenau zum neuen Begräbnisplatz.

Daten zur Geschichte:
• 1782 zuerst bezeugt
• Letzte Beerdigung 1937
• 1938 zerstört; erzwungener Verkauf der unbelegten und als Garten benutzten Fläche
• 1939 offizielle Schließung; Friedhof in Lauenau vom Regierungspräsidenten als Ersatzfriedhof bestimmt
• 1941 Verkauf der als Friedhof genutzten Fläche durch die „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ an einen Privatmann, der das Gelände als Gemüsegarten nutzte
Die meisten Grabsteine verwendete der neue Eigentümer zur Abstützung des nach Westen hin abfallenden Geländes. Um sie „passend“ zu machen, schlug er die vorspringenden Giebel ab.
• 1953 Rückerstattung des ursprünglich als Friedhof genutzten Geländeteils
• 1961 Aufstellung von 29 geborgenen Grabsteinen
• 2015 Installation einer Erinnerungs- und Informationstafel (Text Bernhard Gelderblom)


Erinnerungs- und Informationstafel auf dem jüdischen Friedhof der jüdischen Gemeinde Bad Münder (Autor: Bernhard Gelderblom):

Der Friedhof der jüdischen Gemeinde Bad Münder ist zuerst 1782 bezeugt. Es handelt sich um ein ursprünglich sehr großes, weit vor der Stadt liegendes Grundstück, von dem nur ein Teil als Friedhof genutzt wurde.

Nach den schrecklichen Ereignissen der Pogromnacht des 9. November 1938, die für Bad Münder die Verwüstung der Synagoge und die Verschleppung von drei Männern in das Konzentrationslager Buchenwald brachten, war die jüdische Gemeinde gezwungen, die unbelegte Hälfte des Grundstücks verkaufen.

Der Bürgermeister der Stadt setzte 1939 die Schließung des Friedhofs durch. Zu der von ihm geplanten Nutzung des Geländes als Schießstand kam es jedoch nicht. 1941 wurde auch der als Friedhof genutzte Teil an einen Privatmann verkauft, der die Grabsteine abräumte und das Gelände als Gemüsegarten nutzte.

1953 erhielt der Landesverband der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen einen Teil des Grundstücks zurück. Ohne Wissen um den ursprünglichen Standort der Grabsteine ließ dieser 1961 den Friedhof wiederherstellen. Von den 1939 noch vorhandenen 39 Steinen konnten 28 gerettet und wieder aufgestellt werden.

Nach jüdischem Verständnis ist ein Friedhof ein „Haus der Ewigkeit“, ein heiliger, unantastbarer Ort. Im Blick auf die leibliche Auferstehung der Toten am Ende der Tage hat die Ruhe der Toten dauerhaft zu sein. Die Schauseite der Steine ist in Richtung Jerusalem ausgerichtet – dorthin, wo der Messias als erster auferstehen wird.

Neben dem Gebäude der ehemaligen Synagoge ist dieser Friedhof das einzige Zeugnis des einstigen reichen jüdischen Lebens in Bad Münder. In der Zeit des Nationalsozialismus – 1933-1945 – wurden die jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt ohne erkennbaren Protest der Bevölkerung von Bürgern der Stadt entrechtet und gedemütigt. Sie wurden verjagt oder deportiert und in den Vernichtungslagern ermordet. Wir dürfen dieses Unrecht nie vergessen.

Quellennachweis:
Bernhard Gelderblom, Der jüdische Friedhof in Bad Münder, in: Der Söltjer. Streifzüge durch Bad Münder und das Deister-Süntel-Tal, Heft 38, 2013, S. 58-67.
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 09.01.2024)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 09.01.2024) http://www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedmuender.php?name=muender, http://www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedmuender.php?name=muender

Administrative Angaben

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Bad Pyrmont (Am Helsen)
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Jüdischer Friedhof Bad Pyrmont (Am Helsen)

Anschrift:
Am Helsen
31812 Bad Pyrmont
Anreise:
Am Helsen (weit außerhalb der Stadt in Richtung Norden). Anfahrt über die Straße Am Schellenhof.

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof wurde ab 1935 bis 1937 durch die jüdische Gemeinde Bad Pyrmont belegt. Heute sind ungefähr 4 Grabsteine erhalten. Weitere Informationen finden Sie im Denkmalatlas Niedersachsen des NLD.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Jüdischer Friedhof - Dokumentation:

1989/1990 dokumentierte der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und das Zentralarchiv mit Fotos und der Rohübersetzung aller Steine.
1990 fand eine Dokumentation durch Bernhard Gelderblom statt (Fotos, Abschriften).

Schändung und Zustand bis heute:

Im Jahr 1938 wurden alle Grabsteine entfernt. 1945 erfolgte die Wiederherstellung des Friedhofsareals.

Quellennachweis:
Autor: Bernhard Gelderblom

Der Jüdische Friedhof Bad Pyrmont (Am Helsen) wurde im Jahr 1934 neu angelegt als Ersatz für den von der Stadt geschlossenen Friedhof an der Bombergallee. Nach der widerrechtlichen Schließung des Friedhofs Bad Pyrmont (Bombergallee) in der NS-Zeit (1935) mussten die Pyrmonter Jüd*innen auf eine Ersatzfläche weit außerhalb der Stadt ausweichen.

Daten zur Geschichte:
• 1935 als Ersatzfläche für den widerrechtlich geschlossenen Friedhof an der Bombergallee von der Stadt Bad Pyrmont neu angelegt
• 1938 Entfernung der Grabsteine und Enteignung des Grundstücks
• 1945 Wiederaufstellung der Grabsteine, die alle unversehrt überdauert haben
• 1952 Übergabe an den Landesverband der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen
• 2021 Aufstellung einer Erinnerungs- und Informationstafel zusammen mit der Herder-Schule Bad Pyrmont (Text Bernhard Gelderblom)


Erinnerungs- und Informationstafel auf dem jüdischen Friedhof Am Helsen (Autor Bernhard Gelderblom):

1934, ein Jahr, nachdem Hitler an die Macht gekommen war, hatte der Pyrmonter Bürgermeister Hans Zuchold den jüdischen Friedhof an der Bombergallee unter dem Vorwand, die städtischen Heilquellen schützen zu müssen, eigenmächtig geschlossen. Im „Tausch“ für den 1.250 qm großen Friedhof an der Bombergallee erhielt die jüdische Gemeinde diese 400 qm große Ersatzfläche „Am Helsen“, weit außerhalb der Stadt.

In der Zeit von 1935-1937 wurden hier vier Pyrmonter Juden bestattet.
Johanna Bock, geb. Grunsfeld, geb. 8. März 1849, gest. 15. Dezember 1935
Dr. Siegesmund Markus, geb. 30. November 1846 in Berlin, gest. 17. November 1936
Leopold Neuhoff, geb. 2. Oktober 1859 in Meschede, gest. 24. Februar 1936
Therese Bernstein, geb. 19. September 1858 in Winsen/Luhe, gest. 7. Januar 1937

In der Pogromnacht 1938 zerstörten die Nationalsozialisten beide Friedhöfe.

In den Folgejahren flohen viele jüdische Bürger aus Bad Pyrmont; zahlreiche wurden deportiert und ermordet; nur wenige Überlebende kehrten nach 1945 zurück.

Da sich die Grabsteine erhalten hatten, konnte dieser Friedhof nach 1945 wieder hergestellt werden. Der Friedhof an der Bombergallee, der 1948 nur notdürftig restauriert worden war, wurde erst 1997 weitgehend in seinen alten Zustand versetzt.

Nach jüdischem Religionsgesetz sind Gräber Ruhestätten für alle Zeiten. Ein Friedhof ist Stätte der Ewigkeit, „Haus des Lebens“. Jüdische Gräber dürfen nicht eingeebnet werden.

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Hameln I

Jüdischer Friedhof Hameln I

Anreise:
Die Lage des ersten Jüdischen Friedhofs Hameln ist unbekannt.

Kurzbeschreibung

Die Lage dieses ersten jüdischen Friedhofs in Hameln ist nicht genau bekannt, er wird sich vermutlich südlich von St. Bonifatius befunden haben. Er fiel dem Ausbau Hamelns zur Landesfestung 1761/62 zum Opfer.
Autor: Bernhard Gelderblom

Zur einstigen Lage des ersten jüdischen Friedhofs in Hameln:
Hauptquelle dazu ist Johann Daniel Gottlieb Herr "Collectanea zur Geschichte der Stadt Hameln" von 1765. Herr schreibt, dass der Bau der Festungswerke im Commandanten-Garten 1761 angefangen und 1762 vollendet wurden. "Bey dieser Gelegenheit wurde auch der Juden Kirchof, den sie in dieser Gegend in den Festungswerken hatten, ruinieret und die Leichsteine zu den casemattierten Kirchhofe gebraucht. Die Judenschaft hat jetzt vor dem Ostertor einen Garten zum Kirchhof angekauft."

Der Friedhof wurde also beseitigt und die Grabsteine dazu benutzt, eine Casematte auf dem nahen Kirchhof (des Hamelner Münsters) zu befestigen.

Der Commandentengarten lag südlich des Hamelner Münsters nächst der Weser (so Gerhard Pieper, Die Festung Hameln, Hameln 2006, S. 38). Der Kirchhof des Münsters grenzte unmittelbar östlich an.

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Hajen

Jüdischer Friedhof Hajen

Anreise:
Die Lage des Friedhofs am südlichen Ortsrand ist nicht bekannt.

Kurzbeschreibung

Es ist belegt, dass es in Hajen am südlichen Ortsrand einen jüdischen Friedhof gab (203qm). Der genaue Ort ist unbekannt.
Autor Bernhard Gelderblom:

Im 17. und frühen 18. Jahrhundert lebten in Hajen zeitweilig Jüd*innen. Sie waren Teil der Synagogengemeinde Grohnde-Ohsen.

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Aerzen (Reher Weg)
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Jüdischer Friedhof Aerzen (Reher Weg)

Anschrift:
Reher Weg
31855 Aerzen
Anreise:
Reherweg (Ausfallstraße in Richtung Westen, Bundesstraße 1, gegenüber der Tankstelle)

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof wurde ab 1897 bis 1927 durch die Jüd*innen aus Aerzen, Groß Berkel, Reher und Hemeringen belegt. Heute sind 7 Grabsteine erhalten. Weitere Informationen finden Sie im Denkmalatlas Niedersachsen des NLD.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Jüdischer Friedhof - Dokumentation:

Der Friedhof wurde 1984/1985 dokumentiert durch Prof. Schaller (Abschrift: alle Steine; Übersetzung: teilweise).

Schändung und Zustand bis heute:

Zeitzeug*innen berichten, dass der jüdische Friedhof in Aerzen mit mindestens 40 gut erhaltenen Grabsteinen versehen gewesen sein soll. Beim Novemberpogrom 1938 soll ein großer Teil der Steine zerstört oder zum Haus- und Wegebau benutzt worden sein, wobei nicht sicher ist, ob dies unmittelbar am 9. November geschah. Auch der Hemeringer Friedhof wurde 1938 geschändet.

Autor: Bernhard Gelderblom

Die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Aerzen wohnten verstreut in den Dörfern Aerzen, Reher, Groß Berkel und Hemeringen. Synagoge und Friedhof lagen im Flecken Aerzen. Nur die Hemeringer Jüd*innen verfügten wegen der weiten Entfernung nach Aerzen über einen eigenen Begräbnisplatz.

Daten zur Geschichte:
• Gründungsdatum nicht bekannt. Friedhof der Synagogengemeinde Aerzen im Landrabbinat Hannover. Die Gemeinde umfasste neben Aerzen die Ortschaften Groß Berkel, Reher und Hemeringen. Hier bestatteten die Jüd*innen aus Aerzen, Groß Berkel und Reher ihre Toten. Allein die Hemeringer Jüd*innen verfügten – wegen der großen Entfernung nach Aerzen – über einen eigenen Friedhof.
• 1938 ein großer Teil der Steine zerstört, entweder zum Haus- und Wegebau genutzt oder in einer Schuttkuhle gelandet
• nach 1945 einige Steine zurückgestellt, vor allem der bedeutenden Landhändlerfamilie Herzberg
• 2023 Aufstellung einer Erinnerungs- und Informationstafel (Text Bernhard Gelderblom)


Inschrift der Erinnerungs- und Informationstafel (Autor: Bernhard Gelderblom):

Zur Geschichte jüdischen Lebens in Aerzen

Juden sind in Aerzen seit dem späten 17. Jahrhundert bezeugt. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich hier mit zeitweise sechs Familien ein recht bedeutendes jüdisches Leben.
Die Familien waren ins Dorfleben integriert und spielten als Vieh- und Getreidehändler sowie als Schlachter eine wichtige Rolle. Zu nennen ist vor allem die Familie Herzberg, die einen großen Landhandel betrieb und mehrere Häuser besaß.

Im 19. Jahrhundert bildete Aerzen zusammen mit Groß Berkel, Reher und Hemeringen einen Synagogenverband. Hier standen Synagoge und Schule.

Der jüdische Bankier Adolf Meyer (Hannover) legte 1845 mit der Einrichtung einer Landmaschinenfabrik in Reher die Grundlage für die industrielle Entwicklung Aerzens. Die Ortsnamen Theresienthal, Edenhall und Alteburg erinnern bis heute an seine Aktivitäten und die seines Sohnes Wilhelm.

Auf Bauernhöfen in Aerzen und Umgebung lebten und arbeiteten 1925-1930 junge Jüdinnen und Juden, um sich auf ein gemeinschaftliches Leben in Palästina vorzubereiten. Sie hatten sich zum „Kibbuz Cherut“ (= Kibbuz Freiheit) zusammengeschlossen. Mit anderen Auswanderern gründeten sie in Israel den bis heute bestehenden Kibbuz Givat Brenner.

Nach 1900 und mehr noch, nachdem die Nationalsozialisten seit 1933 an der Macht waren, verließen jüdische Einwohner den Ort und zogen nach Hameln und in andere Orte oder verließen Deutschland.
Die letzte Einwohnerin jüdischen Glaubens war Särchen Meier, die bis 1941 am Goldschlag lebte und unter der Judenfeindschaft mancher Einwohner sehr zu leiden hatte, aber auch heimliche Hilfe bekam. Sie starb am 20. Dezember 1941 im israelitischen Krankenhaus in Hannover und wurde auf dem jüdischen Friedhof Hannover-Bothfeld bestattet.

Ein Friedhof ist an dieser Stelle seit Mitte des 19. Jahrhunderts bezeugt. Er diente den Juden aus Aerzen, Reher und Groß Berkel als letzte Ruhestätte. Am 9. November 1938 wurde er von Nationalsozialisten des Ortes zerstört. Aus einem Bestand von etwa 40 Steinen konnten sieben gerettet und nach dem Kriege wieder aufgestellt werden.
„Seine/ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.“ So lautet die Schlussformel auf jedem jüdischen Grabstein. Nach jüdischem Religionsgesetz sind Gräber Ruhestätten für alle Zeiten – bis zum Kommen des Messias am Ende der Tage. Ein Friedhof ist Stätte der Ewigkeit.


Die Namen der aus Aerzen stammenden und in der NS-Zeit ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger:

Aus Aerzen selbst wurde niemand deportiert, aber neun Personen, die in Aerzen geboren wurden bzw. hier lange gewohnt hatten, wurden in der NS-Zeit aus anderen Orten des Reiches oder aus dem Ausland in die Vernichtungslager verschleppt und ermordet.

Käthe Bernstein, geb. Erle, wurde am 14.11.1871 in Aerzen geboren. Aus Osnabrück floh sie 1939 in die Niederlande. Von dort wurde sie am 11.12.1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Berta Erle, geb. Löwenstein, wurde am 4.3.1873 in Herford geboren. Mit ihrem Ehemann Gad lebte sie in Aerzen, anschließend in Hameln und seit 1906 in Hannover. Im September 1941 wurden die Eheleute im „Judenhaus“ Ohestraße 9 zwangseinquartiert. Am 15.12.1941 wurde sie mit ihrem Ehemann in das Ghetto Riga deportiert und dort ermordet. Der Tag ihres Todes ist unbekannt.

Gad Erle wurde am 2.12.1869 in Aerzen geboren. Mit seiner Ehefrau Berta lebte er in Aerzen, anschließend in Hameln und seit 1906 in Hannover. Am 9.11.1938 wurde Gad Erle in das KZ Buchenwald verschleppt. Zuletzt mussten die Eheleute im „Judenhaus“ Ohestraße 9 leben. Am 15.12.1941 wurde er mit seiner Ehefrau in das Ghetto Riga deportiert und dort ermordet. Der Tag seines Todes ist unbekannt.

Betty Goldstein, geb. Herzberg, wurde am 16.4.1858 in Aerzen geboren. Mit ihrem Ehemann, dem Viehhändler Louis Goldstein, lebte sie seit 1900 in Hameln. Nach seinem Tod ging die Witwe 1939 in ein jüdisches Altersheim nach Hannover. Seit September 1941 nutzte die Stadt Hannover dieses Haus als „Judenhaus“. Am 20.5.1942 wurde Betty Goldstein im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.

Georg Herzberg wurde am 27.1.1883 in Aerzen geboren. Er lebte in Kassel und flüchtete von dort in die Niederlande. Er wurde im „Polizeilichen Durchgangslager“ Amersfoort von der SS am 4.10.1942 ermordet.

Heinrich Herzberg wurde am 4.6.1888 in Aerzen geboren. Der Arzt lebte mit seiner Ehefrau Irma in Hannover. Am 9.11.1938 wurde Heinrich Herzberg in das KZ Buchenwald verschleppt. Zuletzt mussten die Eheleute in Hannover im „Judenhaus“ Ohestraße 8 leben. Am 15.12.1941 wurde Heinrich Herzberg mit seiner Ehefrau Irma in das Ghetto Riga deportiert und dort ermordet. Der Tag ihres Todes ist unbekannt.

Anna Koopmann, geb. Erle, wurde am 30.1.1868 in Aerzen geboren. Ihr letzter Wohnort war in Hamburg. Am 15.7.1942 wurde sie in das Ghetto Theresienstadt und am 21.9.1942 in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und ermordet.

Sofie Küchemann, geschied. Brandt, geb. Löwenstein, wurde am 9.9.1858 in Aerzen geboren. Sie lebte in Hannover. Am 23.7.1942 wurde sie in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Sie starb dort am 6.12.1942.

Ella Weinberg, geb. Gronsfeld, wurde am 6.1.1876 in Aerzen geboren. Nach ihrer Eheschließung mit Gustav Weinberg wohnte sie in Vlotho und später in Dortmund. Am 27.1.1942 wurde Ella Weinberg in das Ghetto Riga deportiert und dort ermordet. Der Tag ihres Todes ist unbekannt.

Quellennachweis:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 10.10.2025)

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Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 10.10.2025) http://www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedaerzen.php?name=aerzen, http://www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedaerzen.php?name=aerzen

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Börry (Torstraße)
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1/3

Jüdischer Friedhof Börry (Torstraße)

Anschrift:
Torstraße
31860 Emmerthal-Börry
Anreise:
Außerhalb des Dorfes in westlicher Richtung (Latferde) auf einer Sanddüne

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof wurde 1818 erstmals erwähnt und durch die Synagogengemeinde Grohnde-Ohsen belegt. Heute sind drei Grabsteine aus den Jahren 1903 bis 1914 erhalten. 1938 wurde der Friedhof zum großen Teil zerstört. Weitere Informationen finden Sie im Denkmalatlas Niedersachsen des NLD.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Jüdischer Friedhof - Dokumentation:

Dokumentation des Friedhofs 1990 durch Bernhard Gelderblom (Fotos, Abschriften). 1989/1990 erfolgte eine Dokumentation durch den Landesverband/Zentralarchiv (Fotos, Rohübersetzung: alle Steine).

Schändung und Zustand bis heute:

Am 9. November 1938 wurden die Steine durch die dörfliche SA umgestürzt und auf die Straße geworfen.

Von den zahlreichen Steinen des Friedhofes in Börry, der heute dem Landesverband der jüdischen Gemeinden gehört, sind drei erhalten. Erich Schloß, der rechtzeitig nach England gegangen war, kam nach dem Kriege mehrmals nach Börry und sorgte für die Aufstellung der Steine seiner Eltern und seines Bruders.

Autor: Bernhard Gelderblom

Daten zur Geschichte:
• 1818 zuerst erwähnt (Gründungsdatum unbekannt)
• 1858 im Besitz von Abraham Schloß, in dessen Haus sich auch eine Betstube befand
• 1938 durch örtliche SA zerstört
• 1960/61 Wiederaufstellung von 3 Steinen seiner Familie durch Erich Schloß, der nach England hatte fliehen können und nach dem Kriege mehrmals Börry besuchte

In jedem Dorf des alten Amtes Grohnde, in dem Jüd*innen lebten, gab es auch einen jüdischen Friedhof. In Börry wird der Friedhof erstmals 1818 anlässlich einer Gerichtssache erwähnt. 1858 war das Grundstück im Besitz von Abraham Schloß, in dessen Haus sich auch die Synagoge befunden hat.

Der Friedhof von Börry soll bis 1938 gepflegt worden sein. Am 9. November 1938 wurden die Steine durch die dörfliche SA umgestürzt und auf die Straße geworfen.

Quellennachweis:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 09.09.2025)

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Öffentliche Einrichtungen
DGB-Jugend Bezirk Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt
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1/3

DGB-Jugend Bezirk Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt

E-Mail:
soeren.meier@dgb.de
Ansprechperson:
Sören Meier
Homepage:
DBG Jugend Niedersachsen Bremen Sachsen-Anhaltmehr erfahren

Kurzbeschreibung

Die DGB-Jugend ist eine Jugendorganisation, die sich bundesweit und auch in Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt um die Interessen junger Menschen im Zusammenhang mit Ausbildung, Praktikum und Job kümmert. Sie sind die Expert*innen für alle Fragen, die sich um das Thema Arbeit drehen. Auf ihrer Homepage finden sich Tipps rund um die Arbeitswelt.
Als Interessenvertretung junger Arbeitnehmer*innen setzen sie sich zum Beispiel dafür ein, dass es genügend Ausbildungsplätze und Jobs für junge Menschen gibt und dass diese unter fairen Bedingungen ablaufen und angemessen entlohnt werden.
Als Dachverband einen sie alle jungen Gewerkschaftsmitglieder. Das sind zurzeit ca. 500.000 Menschen bis 27 Jahre in ganz Deutschland. In den Gewerkschaften kann man in Projekt- und Aktionsgruppen aktiv werden. Auszubildende, Schüler*innen, Studierende, Praktikant*innen, junge Menschen, die arbeitslos sind – alle haben die Möglichkeit, Mitglied zu werden und sich an der Arbeit der Gewerkschaftsjugend zu beteiligen.
Israel und Niedersachsen in der Gegenwart - Institutionen und Netzwerke:

Um sich und ihre Arbeit vorzustellen, hat die DGB-Jugend Bezirk Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt im Frühling 2025 folgende Fragen beantwortet:

Welche Rolle spielen Themen wie Antisemitismus, Israel oder jüdisches Leben in Ihrer Arbeit?
Als DGB-Jugend setzen wir uns jeden Tag für eine solidarische Gesellschaft und für unsere historische Verantwortung ein.
Wir wollen allen Formen von Antisemitismus begegnen und tun dies vor allem auf drei Wegen: (1) Unserer Jugendbildungsarbeit, (2) Veranstaltungen und Gedenkstättenfahrten & (3) unseren Jugendaustauschen mit unserer Partnergewerkschaft in Israel, der Histadrut.
Als DGB-Jugend haben wir eine tiefe Freundschaft zur Histadrut, zur HaNoar HaOved VeHalomed und zur Dror Israel. Die Freundschaft zwischen der Histadrut und dem Deutschen Gewerkschaftsbund ist über 60 Jahre alt. Schon vor der Aufnahme offizieller Beziehungen zwischen Deutschland und Israel ab 1965, fand 1961 der erste Jugendaustausch zwischen der Histadrut und dem DGB statt. Damals war es die Gewerkschaftsjugend, die Initiatorin und Treiberin dieser Freundschaft war. Bis heute hatten tausende junge Gewerkschafter*innen aus Deutschland und Israel die Gelegenheit an einer deutsch-israelischen Jugendbegegnung teilzunehmen. Diese Freundschaft sehen wir nicht als selbstverständlich an und sie erfüllt uns umso mehr mit tieferer Dankbarkeit.

Gibt es konkrete Projekte, Aktionen oder Kooperationen, die sich mit Israel oder Antisemitismusprävention beschäftigen?
(1) Jugendbildungsarbeit
Als DGB-Jugend reflektieren wir mit Schüler*innen in Seminaren die Funktionsweisen von Vorurteilen, Gewalt und verschiedenen Diskriminierungsformen, wie Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und Sexismus auf Augenhöhe. Ziel ist es, eigene Standpunkte und Haltungen zu entwickeln, die einen kritischen Umgang mit den besprochenen Diskriminierungsformen und gesellschaftlichen Strukturen ermöglichen. Wir wollen die Schüler*innen aktivieren und gemeinsam Handlungsoptionen erarbeiten.
(2) Veranstaltungen und Gedenkstättenfahrten
Derzeit veranstalten wir unter anderem in Braunschweig als DGB und DGB-Jugend zusammen mit der ver.di SüdOstNiedersachsen, der Kooperationsstelle Hochschulen & Gewerkschaften SüdOstNiedersachsen, dem Forum gegen Rechts, Arbeit und Leben Niedersachsen und der Liberalen Jüdischen Gemeinde Wolfsburg – Region Braunschweig e.V. im Rahmen einer Reihe Vorträge und Veranstaltungen gegen Antisemitismus.
Immer wieder planen wir auch Gedenkstättenfahrten für junge Gewerkschaftsmitglieder. Dieses Jahr findet hierzu eine mehrtägige Gedenkstättenfahrt des Bezirkes nach Dachau statt. Unsere Gewerkschaftsjugenden nehmen darüber hinaus auch an Fahrten nach Auschwitz teil. Die Begegnungen und Studienaufenthalte sind auch durch den engagierten Einsatz von Gewerkschaftsmitgliedern ein fester Bestandteil der betrieblichen Erinnerungskultur von unter anderem Volkswagen oder Salzgitter Flachstahl.
(3) Jugendaustausche
Als DGB-Jugend Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt organisieren wir zusammen mit unseren israelischen Kolleg*innen der Histadrut Jugendaustausche zwischen jungen Gewerkschafter*innen aus Deutschland und Israel.
Die Programme werden von der DGB-Jugend auf Bezirks- und Bundesebene in enger Partnerschaft mit vielen Bezirken der Histadrut in Israel und Deutschland organisiert. Jugendliche aus Israel und Deutschland besuchen jeweils das andere Land und lernen sich kennen.
Im Zentrum der Austausche stehen die Lebens- und Arbeitsbedingungen junger Menschen in beiden Ländern, die gemeinsame Auseinandersetzung mit der Geschichte – insbesondere die Erinnerung an die Shoa – sowie wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Israel und Deutschland. Besonders beschäftigen wir uns mit Fragen wie: Welche Rolle kann die Gewerkschaftsjugend heute spielen, um Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern? Wie kann sie Diskriminierungsformen und ihren strukturellen Gegebenheiten entgegenwirken? Und wie kann eine lebendige Erinnerungskultur aktiv erinnern und den Anfängen entgegenstehen?

Gab es in den vergangenen Jahren internationale Begegnungen oder Austauschformate mit Bezug zu Israel?
Heute gibt es bundesweit zwischen zehn und fünfzehn Jugendbegegnungen pro Jahr. In unserem Bezirk findet jedes Jahr ein Jugendaustausch statt. Die Austausche sollen immer im Wechsel in Israel und Deutschland stattfinden.
So konnten wir 2019 zehn junge Gewerkschafter*innen aus Israel in Deutschland begrüßen. Nach der Aufhebung der pandemiebedingten Reisebeschränkungen war im Jahr 2022 wieder ein Besuch in Israel möglich. In den Jahren 2023 und 2024 konnten wir – vor dem Hintergrund des Angriffs der Hamas auf Israel und der damit verbundenen Sicherheitslage – jeweils israelische Teilnehmende in unserem Bezirk willkommen heißen. Für 2025 ist erneut eine Begegnung in Israel geplant.

Was sind zentrale Herausforderungen oder Lernprozesse bei der Vermittlung dieser Themen im gewerkschaftlichen Kontext?
Die Auseinandersetzung mit Themen wie der Erinnerung an die Shoa und jeder Form des Antisemitismus sind für unsere gewerkschaftliche Bildungsarbeit essenziell – aber auch herausfordernd.
Gerade weil Antisemitismus heute oft in kodierter Form auftritt und gesellschaftlich strukturell verankert ist, ist die politische Bildung dagegen ein langfristiger Prozess, der Zeit, Kontinuität und die Bereitschaft braucht, sich auch mit unbequemen Fragen auseinanderzusetzen. Gesellschaftlich gibt es zudem viele Wissenslücken und zahlreiche Fehlinformationen. Auch die Gewerkschaftsbewegung kann sich hiervon nicht lossagen. Unsere Bildungsangebote sollen für unsere Gewerkschaftsmitglieder, aber auch generell Jugendliche, Räume für eine differenzierte Diskussionen und solidarische Perspektiven schaffen. Ein einzelner Workshop oder eine Jugendbegegnung reichen dafür aber bei weitem nicht aus; sie können nur den Anfang darstellen.
Unsere Bildungsarbeit bewegt sich aber genau hier in einem Spannungsfeld. Der Anspruch an langfristige Bildungsprozesse und geschützte, solidarische Räume steht häufig im Widerspruch zu den Bedingungen, unter denen viele junge Menschen heute leben: ökonomischer Druck, eine hohe Taktung des Alltags und die ständige Verfügbarkeit lassen wenig Raum für tiefgehende Auseinandersetzung. Umso wichtiger ist es, bewusst Orte zu schaffen, in denen Verlangsamung, Reflexion und gemeinsames Lernen möglich sind.

Wie hat Ihre Institution auf die Ereignisse des 7. Oktober 2023 und die Folgen reagiert bzw. welche Auswirkungen hatten diese auf Ihre Arbeit?
Die Terrorangriffe der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 haben uns als DGB-Jugend auf allen Ebenen zutiefst erschüttert. Seit der Shoa sind nicht mehr so viele Jüdinnen und Juden in so kurzer Zeit antisemitischer Gewalt zum Opfer gefallen. Wir stehen geschlossen an der Seite unserer israelischen Kolleg*innen und Freund*innen – insbesondere bei der Histadrut, der HaNoar HaOved VeHalomed (Noal) und Dror Israel – und verurteilen den abscheulichen Terror entschieden.
Auf Bundesebene hat der Bundesjugendausschuss, welcher neben der Bundesjugendkonferenz, unser höchstes Gremium ist, am 18.10.2023 eine klare öffentliche Positionierung in einer umfassenden Resolution („Nie wieder ist jetzt!“) beschlossen. Hierzu tagte der Bundesjugendausschuss als Zeichen der Solidarität in Israel.
Und auch auf bezirklicher Ebene haben wir gehandelt: Während 2023 ein regulärer Austausch mit israelischen Jugendlichen bei uns stattfinden konnte, wurde das Programm 2024 – in enger Abstimmung mit unseren Partner*innen – aus Sicherheitsgründen angepasst aber eben nicht ausfallen lassen: Anstelle einer Reise nach Israel durften wir erneut israelische Teilnehmende in unserem Bezirk willkommen heißen. Für 2025 planen wir wieder eine Begegnung in Israel.
Auf lokaler Ebene unterstützen wir Kundgebungen in Erinnerung an den 7. Oktober sowie gegen jede Form des Antisemitismus und veranstalten Vorträge, wie bspw. in der Veranstaltungsreihe.

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Religiöse Einrichtungen
Jüdische Gemeinde Celle e.V.
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1/7

Jüdische Gemeinde Celle e.V.

Anschrift:
Im Kreise 24
29221 Celle
E-Mail:
post@jg-celle.de
Telefon:
+495141740896
Ansprechperson:
Patrick Hahne
Homepage:
Landesverband Israelitische Kultusgemeinden Niedersachsen/Jüdische Gemeinde Celle e.V. (zuletzt eingesehen am 06.07.2023)mehr erfahren

Kurzbeschreibung

Die Jüdische Gemeinde Celle wurde 1997 in der jetzigen Rechtsform gegründet. Sie nutzt ein altes Gebäude, das im Jahre 1740 als Synagoge gebaut und bis 1938 ununterbrochen als Synagoge benutzt wurde. Die Gemeinde ist klein und hat einen Einzugsbereich von ungefähr 100 Kilometern um Celle herum zwischen Hamburg und Hannover. Gottesdienste, bei denen meistens bis zu 40 Teilnehmer*nnen erscheinen, werden nach Absprache einmal monatlich abgehalten. Zweimal im Monat finden Sprachkurse auf Hebräisch in der Synagoge statt. Unterricht für Kinder wird seit 2001 alle drei Wochen angeboten. Bürotätigkeit, Beratungen und telefonische Auskünfte werden jeden Mittwoch zwischen 15.00 Uhr und 17.00 Uhr durchgeführt.
Regelmäßig werden in der Synagoge mit Unterstützung der Gemeinde Vorträge und Konzerte für die Öffentlichkeit abgehalten, meistens in Zusammenarbeit mit der örtlichen Christlich-Jüdischen Gesellschaft. Die Stadt Celle veranstaltet Ausstellungen mit jüdischen Themen im Gebäude der Synagoge und bietet Führungen durch das jüdische Gotteshaus an.
Die Gemeinde ist Gründungsmitglied der Union Progressiver Juden in Deutschland und des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen.
Begegnungsangebot:

Ein Schwerpunkt der Bildungsarbeit der Jüdischen Gemeinde Celle liegt in der Begegnung mit dem lebendigen Judentum in Celle und Umgebung. Die Gemeinde konzentriert sich hierbei auf Bildungsangebote für Schüler*innen, Jugendliche und junge Erwachsene. Für alle Altersstufen und Schulformen von der Grundschule bis zur Berufsbildenden Schule werden Angebote konzipiert. Zur Vorbereitung werden die individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler*innen berücksichtigt. Es sind Workshops an einem Schulvormittag möglich bis hin zu 90-minütigen aktiven Vorträgen und Austauschen. Seit einigen Jahren haben sich intensive Kooperationen mit weiterführenden Schulen in der Stadt und im Landkreis ergeben für gemeinsame Gestaltungen von Gedenkveranstaltungen. Ein weiterer Schwerpunkt des Engagements der Gemeinde ist die Kooperation mit örtlichen Sicherheitsbehörden sowie der Bundeswehr für Informations- und Schulungsveranstaltungen ihrer Mitarbeiter*innen und Soldat*innen rund um die Themen „Jüdisches Leben damals und heute“ und „Aufklärung zu Antisemitismus“.

Zielgruppe

Schüler*innen aller Altersstufen von der Grundschule bis zur Berufsbildenden Schule, Jugendliche, junge Erwachsene; Mitarbeiter*innen der örtlichen Sicherheitsbehörden und der Bundeswehr

Dauer

Von 90-minütigen Vorträgen und Austauschen bis hin zu Workshops für einen Schulvormittag

Zeiten

Nach Vereinbarung

Kosten

Eine Spende ist willkommen.

Ansprechpartner*in

Patrick Hahne, 1. Vorsitzender
E-Mail: post@jg-celle.de
Telefon: +495141740896

Hinweise

Männliche Teilnehmer werden gebeten, in der Synagoge eine Kopfbedeckung zu tragen.

GESCHICHTE DER JUDEN IN CELLE

BEGINN
Von den ehemals 140 niedersächsischen Synagogen, die vor 1933 existierten, sind heute nur noch ungefähr 40 als Gebäude erhalten. Zwei davon werden als Gedenkstätte und Museum genutzt. Zu diesen zählt die circa 250 Jahre alte Celler Synagoge Im Kreise 24, die seit kurzem auch wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung dient: Seit 1997 ist sie das Gotteshaus der Neuen Jüdischen Gemeinde Celle. Zwischen 1676 und 1691 erhielten fünf Schutzjuden mit ihren Familien und Gesinde die herzogliche Erlaubnis, sich in der Altenceller Vorstadt (Blumlage und Im Kreise) niederzulassen. 1690 richteten diese Familien, die aus ungefähr 30 Personen bestanden, in einem Hinterhaus auf der Blumlage einen ersten Betsaal ein. Schon drei Jahre später wurde er auf Anordnung des Burgvogts zerstört, weil keine obrigkeitliche Genehmigung eingeholt worden war. Als dann die herzogliche Genehmigung erteilt worden war, kam es zur Wiedereinrichtung eines Betsaales in dem Privathaus des Isaac Maintz. Die genaue Lage dieses Hauses ist nicht bekannt.

JÜDISCHER FRIEDHOF
Nicht in der Blumläger Vorstadt, sondern rund vier Kilometer entfernt nördlich der Aller wurde der jüdischen Gemeinde 1692 ein Friedhof zugewiesen. Hier, an der heutigen Straße Am Berge, dokumentieren noch erhaltene Grabsteine Beisetzungen von 1705 bis 1953. Nach dem Entwurf des Architekten Otto Haesler ließ die jüdische Gemeinde 1910 dort eine Friedhofshalle errichten, die 1974 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde.

SYNAGOGE
Erst 1737 erhielten die Juden im Fürstentum Lüneburg die Erlaubnis Synagogen zu bauen. 1738 erwarb die „Judenschaft Celle“ die beiden Grundstücke Im Kreise 23 und 24 und errichtete als Hinterhaus dazu um 1740 eine Synagoge, einen von außen schlichten Fachwerkbau, dessen Innenraum man im Stile des Spätbarock repräsentativ ausgestaltete. Die beiden Vorderhäuser wurden als jüdisches Schulhaus (Nr. 24) und als Wohnungen (Nr. 23 und Nr. 24) für verschiedene Gemeindebedienstete genutzt. Aus der Gründungszeit stammt der Opferstock mit der Inschrift „Aron, Sohn des Rabbiners Josua Feibelman selig sein Andenken. In Celle 1740“. Diese Inschrift ist eine der wenigen Anhaltspunkte für das Alter der Synagoge. Der Bau der Synagoge erforderte eine hohe Verschuldung der Celler jüdischen Gemeinde. Erst das Testament des Hoffaktors Isaak Jakob Gans aus dem Jahre 1797 sicherte die langfristige Tilgung des Kredits. Schon 1765 hatte Gans der Celler Synagogengemeinde zum Andenken an seinen Vater Jacob Gans eine kostbare Stiftung übereignet: Ein Paar Rimonim (Thorakronen) und ein Tass (Thoraschild), heute Collection Jewish Historical Museum Amsterdam. Über einen Zeitraum von fast 150 Jahren gibt es keinen Hinweis für bauliche Veränderungen am Gebäude der Celler Synagoge. Erst 1883 erfolgte eine umfangreiche Renovierung: Erweiterung der Frauenempore entlang der Westseite des Synagogenraums, Bleiverglasung der Fenster mit farbigen Scheiben und Überarbeitung der Ausmalung des Innenraums. Am Vorabend des jüdischen Neujahrsfestes 1883, dem 30. September, wurde der Umbau feierlich eingeweiht. Das späte 19. Jahrhundert wie die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts war eine Blütezeit der jüdischen Gemeinde, die circa 110 Personen umfasste. Bis 1933 (70 Personen) nahm die Zahl der Celler Juden stetig ab. Im Januar 1939 lebten 35 und im Oktober desselben Jahres nur noch 15 Personen jüdischen Glaubens in Celle.

NS-ZEIT
In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Einrichtung der Celler Synagoge mit Äxten zerschlagen, die zwölf Thorarollen, die Kultgegenstände und die Gemeindebücherei auf die Straße geworfen. Das Gebäude durch Feuer zu zerstören, wurde nur unterlassen, weil dadurch die umliegenden Häuser in Mitleidenschaft gezogen worden wären. Ab 1942 diente das alte jüdische Schulhaus Im Kreise 24 als „Celler Judenhaus“. Auf engstem Raum wurden hier die Menschen unter totaler Überwachung bis zu ihrer Deportation in die Vernichtungslager untergebracht. Von hier aus wurde zum Beispiel das Ehepaar Oscar und Nanny Salomon im Juli 1943 nach Auschwitz deportiert. Auch Juden aus anderen Orten des Regierungsbezirks Lüneburg mussten hier die Zeit vor ihrer Deportation verbringen. Im Vorraum der Synagoge befinden sich Gedenktafeln, die emigrierte Mitglieder der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Celle für ihre in den Vernichtungslagern umgekommenen Verwandten gestiftet haben.

NEUBEGINN
Nach Ende des 2. Weltkrieges und der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen lebten im Mai 1945 in der Celler Heidekaserne ungefähr 1000 jüdische sogenannte Displaced Person. Die Militärregierung beschlagnahmte die Gebäude der jüdischen Vorkriegsgemeinde Im Kreise 23/24 mit der Synagoge, das Haus Nr. 25 und den Jüdischen Friedhof Am Berge für die neu entstandene jüdische Gemeinde mit ihren Einrichtungen und für verschiedene jüdische Hilfsorganisationen. Im Hinterhof der Synagoge wurde 1945 eine Mikwe (Ritualbad) gebaut, die 1972/73 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Viele der Displaced Persons jüdischen Glaubens in Celle stammten aus osteuropäischen Ländern, ein großer Teil kam aber auch aus dem Deutschen Reich (40%). Sie warteten hier auf ihre Auswanderung nach Palästina, in die USA und andere Länder oder auf die Rückkehr in ihre Heimat. Der Rabbiner der Nachkriegsgemeinde, Mosche Olewski, emigrierte 1950 in die USA. Die kleine Celler Restgemeinde war dem Landesverband der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen angeschlossen und besuchte dann den Gottesdienst in der hannoverschen Synagoge. Das Jahr der Gemeindeauflösung ist nicht bekannt, 1967 wird sie letztmalig erwähnt. Heute gilt die Celler Synagoge als die älteste niedersächsische Fachwerksynagoge, die in ihren wesentlichen Bauteilen noch erhalten ist. Die heutige Einrichtung der Synagoge, z. B. das hölzerne Podest vor dem Thoraschrein und das Lesepult für die Thorarolle (Bima), entstammt der Zeit nach 1945. Eine umfassende Renovierung erfolgte 1973/74 durch die Stadt Celle, die das Gebäude 1969 erworben hatte. Am 20. Juni 1974 wurde die Celler Synagoge durch den Heidelberger Rabbiner Dr. Nathan Peter Levinson neu geweiht.

Quellennachweis:
Jüdische Gemeinde Celle/über uns (zuletzt eingesehen am 24.03.2023)

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Jüdische Gemeinde Celle/über uns (zuletzt eingesehen am 24.03.2023) http://jg-celle.de, http://jg-celle.de

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2022-07-18T14:52:18Z
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Bibliothek
Jüdische Bibliothek Hannover
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1/7

Jüdische Bibliothek Hannover

Anschrift:
Fuhsestraße 8
30419 Hannover
Öffnungszeiten:
Montag und Mittwoch, 14:30 bis 18 Uhr
E-Mail:
juedischebibliothek@ljgh.de
Telefon:
+49511279474815
Homepage:
Jüdische Bibliothek Hannovermehr erfahren

Kurzbeschreibung

Die Jüdische Bibliothek Hannover ist eine öffentliche Bibliothek mit über 10.000 Büchern zu allen jüdischen Bereichen: Kultur und Religion, Geschichte, Belletristik, Israel, Interkultureller Dialog sowie jüdische Kinder- und Jugendbücher.
Begegnungsangebot:

Die Jüdische Bibliothek Hannover ist ein öffentlicher Ort der Begegnung mit der jüdischen Kultur. Sie hält ein breites Spektrum an Literatur zu allen Themen des Judentums in mehreren Sprachen vor, in Deutsch, Russisch, Hebräisch und Jiddisch. Es gibt Bücher über jüdische Philosophie und Geschichte, Belletristik und bildende Kunst sowie religiöse Schriften und pädagogische Materialien. Für Kinder, Eltern, Großeltern und Erziehende steht eine Sammlung jüdischer Kinder- und Jugendbücher zur Verfügung. Studierende und Schüler*innen werden bei der Literatur-Recherche zu jüdischen Themen unterstützt. Die Bücher können ausgeliehen oder im Lesesaal der Bibliothek gelesen werden.
In den Räumen wird außerdem ein jährliches Programm mit 6 bis 8 Veranstaltungen zu unterschiedlichen Facetten der jüdischen Kultur angeboten. Informationen zu diesen Veranstaltungen werden über die Website bekanntgegeben.

Zielgruppe

Erwachsene, Erziehende, Lehrende, Studierende, Schüler*innen, Kinder

Dauer

Nach Belieben im Rahmen der Öffnungszeiten bzw. in den Ausleihfristen.

Zeiten

Montag und Mittwoch, 14:30 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung

Kosten

Der Erwerb eines Leseausweises kostet pro Jahr 20 €. Für Schüler*innen, Studierende und Empfänger*innen von Transferleistungen gibt es Ermäßigungen.

Ansprechpartner*in

Irina Sheps, David Rausch
E-Mail: juedischebibliothek@ljgh.de

Hinweise

Der Online-Katalog ist über die Webseite der Bibliothek zugänglich.

Trägerin der Jüdischen Bibliothek ist die Israel Jacobson Gesellschaft e.V. Sie ist ein säkularer Kulturverein, in dem Menschen unterschiedlicher religiöser und kultureller Zugehörigkeit sich das Ziel gesetzt haben, für Hannover, die Region und Niedersachsen einen öffentlichen Zugang zur reichen und vielfältigen jüdischen Kultur zu schaffen. Ihr Hauptziel ist der Auf- und Ausbau der Jüdischen Bibliothek Hannover und die Veranstaltung eines jährlichen Programms zu unterschiedlichen Facetten der jüdischen Kultur. Der Verein wird ehrenamtlich geführt. Vorstand sind Dr. Kay Schweigmann-Greve und Alisa Bach. Mitglieder des Vereins können im Rahmen ihrer Möglichkeiten ehrenamtlich in und für die Bibliothek tätig werden und die Bibliothek finanziell unterstützen. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen.
Die Jüdische Bibliothek wird von der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover K.d.ö.R. maßgeblich unterstützt. Gefördert wird sie auch von der Landeshauptstadt Hannover sowie durch deren Stadtbibliothek fachlich beraten. Sie ist Mitglied der bundesweiten AG Jüdische Sammlungen und vor Ort Teil des Verbundes fremdsprachiger Bibliotheken ‚Babylon‘.
Die Jüdische Bibliothek ist bestrebt, die Zusammenarbeit mit Erziehenden und Lehrenden auszubauen.

Quellennachweis:
Quelle: Alisa Bach, Jüdische Bibliothek Hannover

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Verknüpfte Personen:

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-03-25T13:57:37Z
Zuletzt geändert am:
2025-08-08T11:58:49Z
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Gemeinde (aktuell)
Jüdische Gemeinde Delmenhorst e.V.
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1/5

Jüdische Gemeinde Delmenhorst e.V.

Anschrift:
Louisenstraße 34
27749 Delmenhorst
E-Mail:
jgdel@aol.com
Telefon:
+49422118011
Ansprechperson:
Gennadiy Fish, Pedro Becerra, Vladymyr Sshulimovytsch
Homepage:
Zentralrat/Landesverbände/Jüdische Gemeinde Delmenhorst (zuletzt eingesehen am 31.07.2023)mehr erfahren

Kurzbeschreibung

Der Zuzug jüdischer Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion in den 1990er Jahren bot die Chance, am 24. August 1997 wieder eine jüdische Gemeinde in Delmenhorst zu gründen. Sie hat zurzeit etwa 160 Mitglieder. Ein Gemeindezentrum mit Synagoge befindet sich in der Louisenstraße. Die Gemeinde hat eine Bibliothek und es gibt vielfältige Angebote wie Sprachkurse, Gesprächskreise, Seniorentreffs und Konzerte. An besonderen Feiertagen tritt das Ensemble „Schalom“ auf.
Begegnungsangebot:

Die Jüdische Gemeinde Delmenhorst e.V. steht in Kontakt zu vielen gesellschaftlichen Gruppen der Stadt. Sie bietet Führungen und Gespräche an, deren inhaltliche Schwerpunkte sich nach den Wünschen der anfragenden Gruppen richtet.

Zielgruppe

Sowohl Schulklassen als auch Erwachsene sind willkommen.

Dauer

Nach Vereinbarung

Zeiten

Nach Vereinbarung

Kosten

Es wird um Spenden in die Zedaka-Büchse gebeten. ("Zedaka" bedeutet "Wohltätigkeit".)

Ansprechpartner*in

Pedro Becerra, 1. Vorsitzender
E-Mail: jgdel@aol.com
Telefon: +49422118011

Hinweise

Die Leitenden der Besuchsgruppen sind für die Beachtung des Sicherheitskonzepts verantwortlich.
Männliche Besucher benötigen in der Synagoge und auf dem Friedhof eine Kopfbedeckung.

1838 richtete die damalige jüdische Gemeinde Delmenhorst in einem Haus an der Gartenstraße eine Synagoge mit Betsaal, Schulraum und Lehrerwohnung ein. Im Jahr 1924 beschloss die Gemeinde, eine neue Synagoge an der Cramerstraße zu errichten. Die Einweihung fand am 2. September 1928 statt.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge angezündet und brannte aus. Die Brandruine wurde zunächst der Landessparkasse zu Oldenburg – der Gläubigerin für den Baukredit – übereignet, die sie 1940 an eine Privatperson verkaufte. Die Ruine wurde zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut. Die äußeren Mauern und Teile der Treppenhäuser befinden sich noch im Ursprungszustand.

Quellennachweis:
Wikipedia/Synagoge Delmenhorst (zuletzt eingesehen am 31.07.2023)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Wikipedia/Synagoge Delmenhorst (zuletzt eingesehen am 31.07.2023) https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_(Delmenhorst), https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_(Delmenhorst)

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Dielmissen

Jüdischer Friedhof Dielmissen

Anreise:
Die genaue Lage des Jüdischen Friedhofs Dielmissen ist unbekannt. Er befand sich oberhalb des Dorfes in Richtung Ith.

Kurzbeschreibung

In Dielmissen hat der Friedhof oberhalb des Dorfes in Richtung Ith gelegen. Seine genaue Lage ist nicht mehr zu bestimmen.
Schändung und Zustand bis heute:

Es gibt keine Spuren vom Jüdischen Friedhof Dielmissen.

Quellennachweis:
B. Gelderblom, „Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle Von den Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seiner Vernichtung in der nationalsozialistischen Zeit ; ein Gedenkbuch“. Mitzkat, Holzminden, 2003. GBV
In Dielmissen gab es schon früh jüdische Einwohner*innen. Für 1746 ist der Schutzjude Isaac Joseph belegt - eine isolierte Meldung. 1858 lebten in Dielmissen, das auch einen jüdischen Friedhof hatte, sieben jüdische Menschen. Der letzte Jude, der nachweislich am Ort lebte, zog 1885 nach Halle um.

Quellennachweis:
B. Gelderblom, „Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle Von den Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seiner Vernichtung in der nationalsozialistischen Zeit ; ein Gedenkbuch“. Mitzkat, Holzminden, 2003. GBV

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom, Bernhard Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle, von den Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seiner Vernichtung in der nationalsozialistischen Zeit ; ein Gedenkbuch, 2003, GVK

Administrative Angaben

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Hessisch Oldendorf (Lange Straße)
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1/3

Jüdischer Friedhof Hessisch Oldendorf (Lange Straße)

Anschrift:
Lange Straße
31840 Hessisch Oldendorf
Anreise:
"Grandkuhle"; am östlichen Stadtrand unterhalb des christlichen Friedhofes. Ursprüngliche Einfriedung aus Sandsteinblöcken erhalten

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof wurde ab 1830 durch die jüdische Gemeinde Hessisch Oldendorf belegt. Heute sind ungefähr 41 Grabsteine aus dem Belegungszeitraum von 1835 bis 1934 erhalten. Weitere Informationen finden Sie im Denkmalatlas Niedersachsen des NLD.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Jüdischer Friedhof - Dokumentation:

Der Friedhof wurde durch Bernhard Gelderblom dokumentiert (1994 Fotos, 1997 Abschriften).
1989/1990 dokumentierte der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und das Zentralarchiv den Friedhof (Fotos, Rohübersetzung: alle Steine).
Bernhard Gelderblom hat den Lageplan online veröffentlicht: www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedhessoldendorf.php (zuletzt eingesehen am 09.10.2025).

Schändung und Zustand bis heute:

Der Friedhof wurde 1938 teilweise zerstört.

Quellennachweis:
Autor: Bernhard Gelderblom

Daten zur Geschichte:
• Synagogengemeinde in Kurhessen
• Vorgängerfriedhof aus dem 17. Jahrhundert auf dem Nordwall; spurlos verschwunden
• 1828 Antrag der Stadt auf Aufhebung des alten Friedhofs
• 1832 Kauf des Geländes in der „Grandkuhle“ durch die jüdische Gemeinde
• 1938 teilweise Zerstörung
• 1988 Gedenkstein für den Vorgängerfriedhof auf dem Nordwall
• 2025 Aufstellung einer Erinnerungs- und Informationstafel (Text Bernhard Gelderblom)


Informations- und Gedenktafel auf dem Jüdischen Friedhof Hessisch Oldendorf (Autor: Bernhard Gelderblom):

Einen Vorgängerfriedhof gab es seit ca. 1675 am Nordwall. Der Pachtvertrag war 1828 auf Drängen der Stadt aufgehoben worden, weil ein Begräbnisplatz für Spaziergänger an diesem Ort „anstößig“ sei. Entgegen der Zusicherung der Stadt, die Grabsteine zu erhalten, sind diese heute verschwunden. 1988 wurde dort ein Gedenkstein gesetzt.

1832 kaufte die jüdische Gemeinde stattdessen die knapp 500 qm große „Grandkuhle“ deutlich außerhalb der Stadt. Eine erste Bestattung hatte es dort bereits 1830 gegeben. Gut einhundert Jahre lang – bis 1934 – bestattete die jüdische Gemeinde hier ihre Toten. Aus dieser Zeit haben sich 41 Steine erhalten.

1938 wurde der Friedhof von Nationalsozialisten zerstört. Über den genauen Zeitpunkt und den Umfang der Zerstörung ist nichts bekannt. Bei den Tätern soll es sich um heimische SA- und SS-Männer gehandelt haben.

1944 nutzten die deutschen Behörden den verwaisten Friedhof zur Bestattung eines katholischen Zwangsarbeiters aus Polen (Teofil Jedrzejczak, gest. 13. März 1944).

Zusammen mit seiner Umfassungsmauer und dem Tor weist der jüdische Friedhof von Hessisch Oldendorf heute ein vergleichsweise ursprüngliches und weitgehend ungestörtes Bild auf. Allerdings kann keine Aussage darüber getroffen werden, ob Steine durch die Zerstörung in der NS-Zeit verloren gegangen sind, da sich kein Belegungsplan erhalten hat.

„Seine/ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.“ So lautet die Schlussformel auf jedem jüdischen Grabstein. Nach jüdischem Religionsgesetz sind Gräber Ruhestätten für alle Zeiten – bis zum Kommen des Messias am Ende der Tage. Ein Friedhof ist Stätte der Ewigkeit.


Zur jüdischen Gemeinde von Hessisch Oldendorf

Juden lebten als Händler und Geldverleiher seit dem 14. Jahrhundert in Oldendorf, immer wieder allerdings unterbrochen durch Wegzug oder Vertreibung. Im 18. und 19. Jahrhundert stabilisierte sich das jüdische Leben. Der Erwerb von Hausbesitz war möglich. Eine Synagoge befand sich in einem von Christen bewohnten Haus. Zeitweise gab es auch eine jüdische Elementarschule. Nathan Peritz Lilienfeld wurde 1848 in den Stadtrat gewählt.

Im 19. und im beginnenden 20. Jahrhundert herrschten zumeist gutnachbarliche Beziehungen zwischen Christen und Juden. Die meisten Oldendorfer Juden waren Klein- und Viehhändler. Es gab einen bedeutenden Landhandel und ein Bank- sowie ein Textilgeschäft. Viele Juden waren Mitglieder in den örtlichen Vereinen.

Der Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 änderte alles. Von Beginn an gab es Boykotte gegen die jüdischen Geschäfte, Fensterscheiben wurden eingeworfen. In der Nacht zum 10. November 1938 stürmten ortsansässige SS-Angehörige das Haus des Viehhändlers Löwenstein, plünderten die Einrichtung und misshandelten die Insassen.

Einigen Oldendorfer Juden gelang die Flucht aus Deutschland. Siebzehn Menschen jüdischen Glaubens, die in Oldendorf geboren worden waren und / oder längere Zeit dort gelebt hatten, fielen den Deportationen zum Opfer. Ihre Namen und Schicksale befinden sich auf der Rückseite dieser Tafel.

Vor fünf Häusern der Langen Straße wurden 2021 und 2022 insgesamt 17 Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig verlegt.



Die Namen und Schicksale der deportierten Oldendorfer Juden

Emma Anspacher, geb. Löwenstein, geb. 1896 in Oldendorf, wurde am 18. November 1941 aus Verden in das Ghetto Minsk deportiert und dort am 29. Juli 1942 ermordet.

Margarethe Anspacher, geb. Löwenstein, geb. 1906 in Oldendorf, wurde am 18. November 1941 aus Verden in das Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet.

David Blumenthal, geb. 1877 in Oldendorf, wurde 1942 aus Bielefeld ins Vernichtungslager Auschwitz verschleppt und dort ermordet.

Jenny Blumenthal, geb. Hecht, geb. 1874 in Bad Salzuflen, wurde 1942 ins Ghetto Warschau deportiert und dort ermordet.

Julie Blumenthal, geb. Sternberg, geb. 1866 in Erwitte, wurde 1942 aus Wuppertal ins Ghetto Theresienstadt deportiert und am 21. September 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

Julius Blumenthal, geb. 1887 in Schmalförden, wurde am 15. Dezember 1941 aus Hannover ins Ghetto Riga verschleppt und dort ermordet.

Lina Blumenthal, geb. Grünewald, geb. 1879 in Nieheim, wurde 1942 aus Bielefeld ins Vernichtungslager Auschwitz verschleppt und dort ermordet.

Louis Blumenthal, geb. 1875 in Oldendorf, wurde 1942 ins Ghetto Warschau deportiert und dort ermordet.

Martha Blumenthal, geb. 1914 in Oldendorf, wurde 1942 aus Oldendorf ins Ghetto Warschau deportiert und dort ermordet.

Rosa Blumenthal, geb. Pinkus, geb. 1889 in Märkisch Friedland, wurde am 15. Dezember 1941 aus Hannover in das Ghetto Riga verschleppt und dort ermordet.

Emma Herzfeld, geb. Blumenthal, geb. 1860 in Oldendorf, wurde 1942 aus Berlin ins Ghetto Theresienstadt verschleppt und am 29. September 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

Martha Herzfeld, geb. Wolfes, geb. 1871 in Oldendorf, wohnhaft in Köln, wählte am 13. Juni 1942 angesichts der drohenden Deportation den Freitod.

Adolf Löwenstein, geb. 1898 in Oldendorf, wurde am 9. November 1938 ins KZ Buchenwald verschleppt und starb nach seiner Rückkehr im April 1939 an den Folgen der Misshandlungen, die ihm dort zugefügt worden waren.

Minna Rosenfeld, geb. Löwenstein, geb. 1890 in Oldendorf, wurde am 10. November 1941 über Düsseldorf ins Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet.

Bertha Rosenthal, geb. 1872 in Schwerte, wohnhaft in Oldendorf, seit Juni 1938 im jüdischen Altersheim Emden, wurde am 24. Oktober 1941 ins Ghetto Lodz deportiert und starb dort am 12. Februar 1942.

Minna Rosenthal, geb. 1866 in Schwerte, wohnhaft in Oldendorf, seit Juni 1938 im jüdischen Altersheim Emden, wurde am 24. Oktober 1941 ins Ghetto Lodz deportiert und am 14. Mai 1942 im Vernichtungslager Chelmno ermordet.

Ida Scheiberg, geb. Blumenthal, geb. 1866 in Oldendorf, wurde 1942 aus Hannover ins Ghetto Theresienstadt deportiert und am 23. September 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

Anna Johanna Stern, geb. Blumenthal, geb. 1905 in Oldendorf, wohnhaft in Bad Rehburg und Bad Salzuflen, wurde am 30. September 1939 im Gefängnis Ratibor inhaftiert, 1942 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.

Recherche: Erik Hoffmann und Bernhard Gelderblom

Quellennachweis:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 09.10.2025)

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2024-02-09T10:31:12Z
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Friedhof
Jüdischer Friedhof Grohnde (Am Teich)
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1/3

Jüdischer Friedhof Grohnde (Am Teich)

Anschrift:
Am Teich
31860 Grohnde
Anreise:
Ein schmales Grundstück längs eines Bachlaufes, durch Aufschüttung und Aufmauerung verbreitert. Er befindet sich im Dorfzentrum neben dem Haus Am Teich 3. Es sind ein alter Eisenzaun (aus dem Jahre 1910) und eine kleine Steinbrücke erhalten, die über den Bach zum Friedhof führte.

Kurzbeschreibung

Die letzte Bestattung fand 1910 statt. Ursprünglich war von diesem Friedhof nichts mehr vorhanden. Anfang der 2000er Jahre wurden sieben Steine wieder aufgestellt, nachdem diese wiederaufgetaucht waren.


Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Schändung und Zustand bis heute:

Der Friedhof wird schon vor 1938 abgeräumt worden sein.

Was ist aus den ca. 20 Grabsteine geworden, an die sich Zeitzeugen erinnern? Bis vor wenigen Jahren dienten einige kleine Grabsteine bzw. Fragmente von Grabsteinen (mit dem Namen der Grohnder jüdischen Familie Goslar) als Trittsteine am Nachbarhaus. Nach einer Renovierung sind sie heute verschwunden.

Aus einem Gespräch mit einem Zeitzeugen war früh bekannt, dass weitere, deutlich größere Steine in einer Scheune als Bodenbefestigung zum Abstellen schwerer Traktoren Verwendung gefunden hatten. Nachdem der Hof seinen Besitzer gewechselt hatte, stieß eine Anfrage wegen einer Rückgabe der Steine sogleich auf große Bereitschaft. Am 5. Dezember 2001 konnten durch die Hannoveraner Steinmetzfirma Schmalstieg insgesamt fünf Grabsteine geborgen werden.

Die fünf Grabsteine waren in der Scheune in der Regel mit der Schriftseite nach unten gelegt worden, so dass sich diese in einem sehr guten Erhaltungszustand befindet. Sie stammen, soweit entziffert, aus dem Belegungszeitraum von 1878 bis 1907.
2005 wurden zwei weitere Steine anonym zurückgegeben.

Aus Gesprächen mit weiteren Zeitzeugen und auch mit dem Pfarrer des Ortes ist zu erfahren, dass weitere Grabsteine erhalten geblieben sind. Leider ist bei großen Teilen der Bevölkerung jedoch keine Bereitschaft vorhanden, den Ort dieser Steine preiszugeben. Da mischt sich diffuses Schuldgefühl mit einem weit verbreiteten Ärger über eine Vorzugsbehandlung jüdischer Grabsteine. Es ist sogar zu befürchten, dass nun Grabsteine zerschlagen und beseitigt werden.

Quellennachweis:
Autor: Bernhard Gelderblom

Grohnde war im 19. Jahrhundert Teil der Synagogengemeinde Grohnde-Ohsen.

Daten zur Geschichte:
• Gründungsdatum unbekannt; von der Realgemeinde zur Verfügung gestellt
• 1910 letzte nachweisbare Bestattung
• 1910 Errichtung einer Einfassung durch einen bis heute bestehenden Eisenzaun, eine Schenkung der Landhändlerfamilie Rothenstein
• 1938 an einen Privatmann verkauft und als Gemüsegarten genutzt; die Grabsteine abgeräumt und u.a. als Trittsteine und zur Befestigung des Bodens in einer Scheune zum Abstellen eines Traktors verwendet
• Nach 1945 keine Rückerstattung
• 2001 Bergung von 5 gut erhaltenen Steinen aus der Scheune
• 2003 Rückkauf des Geländes durch den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen
• 2005 anonyme Rückgabe von 2 weiteren Steinen
• 2006 Aufstellung der aufgefundenen und restaurierten Steine und frische Verzinkung des historischen Zauns

Bernhard Gelderblom, Ansprache zur Einweihung der Wiederherstellung des Jüdischen Friedhofes in Grohnde am 30. März :

Über den Ursprung des jüdischen Friedhofs von Grohnde ist nichts bekannt. Es handelt sich um ein lang gezogenes Grundstück von 153 qm, das längs eines Baches verläuft. Die Uferzone ist aufgeschüttet und befestigt worden, um die Fläche des Friedhofes zu vergrößern. Von der Straße her ist der Friedhof über eine kleine Brücke zu erreichen. Die Fläche war seit der Zerstörung des Friedhofes bis zum Jahre 2005 ohne jeden Grabstein und diente dem angrenzenden Wohnhaus als Garten.

Aus den wenigen erhaltenen Akten ist zu erfahren, dass der Friedhof um 1910 eine Einfassung durch einen geschmiedeten Eisenzaun erhielt. Dieser Zaun, der bis heute vorhanden ist, passt nicht recht in das Erscheinungsbild eines Dorfes. Es handelte sich um eine Schenkung der wohlhabenden jüdischen Familie Rothenstein, die in Grohnde bis zum Jahre 1908 einen Landhandel betrieb.

Nach 1908 verließen die jüdischen Menschen den Ort. Der Friedhof verwilderte. Im Jahre 1938 kaufte der Nachbar (Am Teich 3) den Friedhof für 230 RM und nutzte ihn als Gartengelände. Als Verkäuferin trat die politische Gemeinde auf. Sie war seit alters Eigentümerin des Friedhofes und hatte das Grundstück der jüdischen Gemeinde als Friedhof zur Verfügung gestellt. Nach Aussagen von Zeitzeugen war der Friedhof damals dreißig Jahre lang nicht mehr belegt worden und soll deswegen verkauft worden sein.

Was ist aus den ca. 20 Grabsteinen geworden, an die sich Zeitzeugen erinnern? Bis vor wenigen Jahren dienten einige kleine Grabsteine bzw. Fragmente von Grabsteinen (mit dem Namen der Grohnder jüdischen Familie Goslar) als Trittsteine am Nachbarhaus. Nach einer Renovierung sind sie heute verschwunden.

Aus einem Gespräch mit einem Zeitzeugen war früh bekannt, dass weitere, deutlich größere Steine in einer Scheune als Bodenbefestigung zum Abstellen schwerer Traktoren Verwendung gefunden hatten. Nachdem der Hof seinen Besitzer gewechselt hatte, stieß eine Anfrage wegen einer Rückgabe der Steine sogleich auf große Bereitschaft. Am 5. Dezember 2001 konnten durch die Hannoveraner Steinmetzfirma Schmalstieg insgesamt fünf Grabsteine geborgen werden.

Die Grabsteine waren in der Scheune in der Regel mit der Schriftseite nach unten gelegt worden, so dass sich diese in einem sehr guten Erhaltungszustand befindet. Sie stammen, soweit entziffert, aus dem Belegungszeitraum von 1878 bis 1907.

Aus Gesprächen mit weiteren Zeitzeugen und auch mit dem Pfarrer des Ortes ist zu erfahren, dass weitere Grabsteine erhalten geblieben sind. Leider ist bei großen Teilen der Bevölkerung jedoch keine Bereitschaft vorhanden, den Ort dieser Steine preiszugeben.

Die letzte Eigentümerin, die das Gelände als Spielplatz für ihre Kinder nutzte, war bereit, das Grundstück an den Landesverband zu verkaufen. Die fünf geborgenen Steine und zwei weitere, die anonym auf dem Friedhofsgrundstück abgelegt worden waren, wurden im Jahre 2006 nach einer Aufarbeitung Grohnde wieder aufgestellt.

Quellennachweis:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 10.01.2025)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Verknüpfte Personen:
Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 10.01.2025) http://www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedgrohnde.php?name=grohnde, http://www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedgrohnde.php?name=grohnde

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2025-01-10T17:45:33Z
Zuletzt geändert am:
2025-10-16T07:42:12Z
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2025-10-21T09:52:13+02:00

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Jüdischer Friedhof Eimbeckhausen (Judenbrink)
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1/2

Jüdischer Friedhof Eimbeckhausen (Judenbrink)

Anschrift:
Judenbrink
31848 Eimbeckhausen
Anreise:
"Judenbrink", auch „Rendelsbrink“; in der Feldmark weit außerhalb des Ortes in nordöstlicher Richtung (Alter Postweg in Richtung Lauenau); 871 qm, als Friedhof heute nicht erkennbar.

Kurzbeschreibung

Wann der Friedhof angelegt wurde, ist nicht bekannt. Die erste Beerdigung fand nachweislich 1847 statt. Die letzte Beerdigung fand 1865 statt. Er wurde durch die Jüd*innen aus Eimbeckhausen belegt. Heute sind keine Grabsteine erhalten. 1938 wurde der Friedhof eingeebnet. Weitere Informationen finden Sie im Denkmalatlas Niedersachsen des NLD.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Schändung und Zustand bis heute:

1938 wurde durch den Regierungspräsidenten die Schließung und Einebnung des Friedhofs angeordnet.

Quellennachweis:
Autor: Bernhard Gelderblom

Der Friedhof von Eimbeckhausen wurde Mitte des 19. Jahrhunderts nur knapp 20 Jahre lang belegt. Vorher und nachher nutzten die jüdischen Bewohner*innen von Eimbeckhausen die Friedhöfe entweder in Münder oder in Lauenau.

Daten zur Geschichte:
• Gründungsdatum nicht bekannt; angeblich von der politischen Gemeinde der jüdischen Gemeinschaft kostenlos zur Verfügung gestellt
• 1847 erste nachweisbare Bestattung
• 1865 letzte nachweisbare Bestattung (seitdem benutzten die Juden aus Eimbeckhausen den Friedhof in Lauenau)
• 1938 Schließung des Friedhofs und Anordnung der Einebnung durch den Regierungspräsidenten
• 1941 Auseinandersetzungen um die Eigentumsrechte zwischen politischer Gemeinde und Realgemeinde
• seit 2003 vergebliche Bemühungen des Landesverbandes, das Grundstück zurückzuerhalten (Ablehnung einer Rückerstattung durch die Realgemeinde)

Quellennachweis:
Bernhard Gelderblom, Über die jüdischen Einwohner Eimbeckhausens und ihren Friedhof. Auf den Spuren früherer Mitmenschen, in: Söltjer. Streifzüge durch das Deister-Süntel-Tal 49, 2025, S. 19-23.
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 09.01.2025)

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Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 09.01.2025) http://www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedeimbeckhausen.php?name=eimbeckhausen, http://www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedeimbeckhausen.php?name=eimbeckhausen

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2024-02-08T11:45:55Z
Zuletzt geändert am:
2025-10-16T07:40:47Z
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Friedhof
Jüdischer Friedhof Esperde (Große Str.)

Jüdischer Friedhof Esperde (Große Str.)

Anschrift:
Große Str.
31860 Emmerthal
Anreise:
Eine Wiese am südlichen Ortsausgang von Esperde im Überschwemmungsgebiet der Ilse (an der Straße in Richtung Brockensen bzw. Heyen)

Kurzbeschreibung

Das Friedhofsgelände wurde den Jüd*innen aus Esperde von der Kirchengemeinde Esperde ohne Eigentumswechsel zur Verfügung gestellt. Die letzte Beerdigung fand im Jahre 1880 statt.
Schon 1935 gab es keine sichtbaren Gräber mehr. Im selben Jahr wurde das Gelände durch die Kirchengemeinde an den Landwirt Friedrich Göhmann verkauft.
Heute ist das Gelände als Friedhof nicht mehr erkennbar.
Die Jüd*innen am Ort waren Teil der Synagogengemeinde Grohnde-Ohsen im Landrabbinat Hannover. Im 19. Jahrhundert war Esperde zeitweiliger Wohnort jüdischer Familien.

Quellennachweis:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 26.09.2025)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 26.09.2025) https://www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedesperde.php?name=esperde, https://www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedesperde.php?name=esperde

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2025-01-10T17:25:25Z
Zuletzt geändert am:
2025-10-16T07:41:12Z
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Friedhof
Jüdischer Friedhof Hämelschenburg (Rampenweg)
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1/4

Jüdischer Friedhof Hämelschenburg (Rampenweg)

Anschrift:
Rampenweg
31860 Emmerthal
Anreise:
Schmaler, langgezogener und abgeschrägter Streifen Land am nördlichen Rand des alten Dorfes (Rampenweg)

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof wurde spätestens ab 1748 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts durch die Jüd*innen aus Hämelschenburg belegt. Heute sind zwei Grabsteine erhalten.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Jüdischer Friedhof - Dokumentation:

Der Friedhof wurde 1989/1990 dokumentiert durch Landesverband/Zentralarchiv (Fotos, Rohübersetzung: alle Steine).
Weitere Dokumentationen erfolgten 1990 durch Bernhard Gelderblom (Fotos) und 1997 durch Professor Schaller (Abschrift).

Schändung und Zustand bis heute:

Wenige Tage nach dem 9.11.1938 wurde der Friedhof von SA aus dem benachbarten Dorf Gellersen zerstört.

Autor: Bernhard Gelderblom

Daten zur Geschichte:
• Einer der beiden Bestatteten (Jacob Baruch) 1742 als Mieter des zum Schloss Hämelschenburg gehörenden „Judenhauses“ bezeugt
• 1748 erste nachweisbare Bestattung; ungewöhnlich hohes Alter für einen dörflichen Friedhof
• 1830 im Privatbesitz des Hämelschenburger Juden Bernstein
• Nach dem Wegzug der Familie Bernstein Ende 19. Jahrhundert nach Hameln nicht mehr belegt und vernachlässigt
• Einige Tage nach dem 9. November 1938 durch SA-Männer des Dorfes Gellersen zerstört; die meisten Grabsteine entfernt und zweckentfremdet
• Nach dem Kriege Neubau einer Ziegelsteinmauer zum Rampenweg mit Pforte
• Seit 2005 im Besitz des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen
• 2019 Einbau eines Metalltores mit Davidstern
• Erinnerungs- und Informationstafel für 2025 geplant (Text Bernhard Gelderblom)


Info-Tafel auf dem jüdischen Friedhof Hämelschenburg (Autor: Bernhard Gelderblom):

Auf diesem schmalen, langgezogenen und abgeschrägten Streifen Land am Rande des Dorfes haben die Juden von Hämelschenburg ihre Toten begraben. Juden sind in Hämelschenburg von 1689 bis 1874 bezeugt.

Aus einem größeren Bestand an Grabsteinen haben sich zwei für einen Dorffriedhof ungewöhnlich große und in den Abmessungen identische Exemplare erhalten. Die mittig angebrachte medaillonartige Inschrift auf einem der Steine ist ein Hinweis darauf, dass sie ursprünglich für eine liegende Position gedacht waren. Beide Grabsteine gehen auf das Jahr 1748 zurück und dürften einem Ehepaar zugehören. Während der heute senkrecht gestellte Stein wegen starker Zerstörungsspuren nur soweit lesbar ist, dass er einer Frau gewidmet ist, nennt die Inschrift des liegenden Steins den Namen des Bestatteten: Jacob Baruch.

Jacob Baruch ist für das Jahr 1742 als Mieter des damals zum Schlosse gehörenden „Judenhauses“ bezeugt. Er stand damit unter dem Schutz des adeligen Gerichts Hämelschenburg und dürfte Kaufmann gewesen sein.
Die zahlreichen übrigen, heute verschwundenen Steine des Friedhofs gehörten der jüdischen Familie Bernstein. Sie lebte seit Ende des 18. Jahrhunderts über mehr als drei Generationen in Hämelschenburg und ernährte sich durch Handel, Schlachten und das Gerberhandwerk. Bernsteins waren im Besitz eines Hauses und im Dorfleben integriert.

Nachdem die Familie 1874 ihren Wohnsitz nach Hameln verlegte, hat es in Hämelschenburg keine jüdischen Einwohner mehr gegeben.

Im Zuge der Pogromnacht des 9. November 1938 haben SA-Männer eines benachbarten Dorfes den Friedhof zerstört. Anschließend wurden die Grabsteine entfernt und zweckentfremdet. Wahrscheinlich entgingen die beiden heute vorhandenen Steine nur deswegen dem Abtransport, weil sie in der hintersten Ecke des Friedhofs lagen und für einen Abtransport zu schwer waren.

Quellennachweis:
Bernhard Gelderblom, Die Ansiedlung von Juden an den Orten adeliger Gerichte im 18. Jahrhundert am Beispiel der Schlösser Hämelschenburg und Hehlen, in Hamelner Jahrbuch 2024, S. 111-122.

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Lauenstein (Am Knickbrink)
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Jüdischer Friedhof Lauenstein (Am Knickbrink)

Anschrift:
Am Knickbrink
31020 Salzhemmendorf-Lauenstein
Anreise:
Schluchtartige Senke am östlichen Hang des Knickbrinks außerhalb des alten Ortes (heutige Straße Am Knickbrink, Nähe Wallstraße); der ursprüngliche Eingang von Norden durch die Bebauung der 1970er Jahre verschlossen; seit 1972 über eine Betontreppe von der Straße Am Knickbrink von Westen aus zugänglich.

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof wurde 1787 angelegt und bis 1938 durch die jüdische Gemeinde Lauenstein belegt. Heute sind sechs Grabsteine erhalten. Weitere Informationen finden Sie im Denkmalatlas Niedersachsen des NLD.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Jüdischer Friedhof - Dokumentation:

Der Friedhof wurde dokumentiert durch Bernhard Gelderblom (1992 Fotos, 1997 Abschriften).
Eine weitere Dokumentation erfolgte 1997 durch Professor Schaller (Abschrift: alle Steine).

Schändung und Zustand bis heute:

Text der Informationstafel zum jüdischen Friedhof von Lauenstein in Auszügen (Autor: Bernhard Gelderblom):

In der Pogromnacht des 9. November 1938 zerstörten einheimische SA- und SS-Männer den Friedhof. Der Flecken Lauenstein verpachtete anschließend das Gelände an einen Privatmann, der es als Wiese nutzte. Die Grabsteine wurden vom Gelände entfernt.

Seit 1952 bemühte sich der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen vergeblich um eine Rückerstattung des Geländes. 1956 konnten sechs erhalten gebliebene Grabsteine wieder aufgestellt werden. Sie stammen aus der Zeit von 1815 bis 1900 und stellen nur ein Teil des früheren Bestandes dar. Der Landesverband übernahm die Pflege.

Als der Flecken Lauenstein 1972 das Gelände rings um den Friedhof als Baugebiet auswies, wurde der bisherige Zugang aufgehoben. Seitdem liegt das Grundstück eingezwängt in der Wohnbebauung und ist nur über eine rückwärtige Treppe zu erreichen.

Damals bat der Landesverband den Flecken, das Grundstück in Form einer Schenkung zurück zu übertragen. Weil der Bitte nicht stattgegeben wurde, sah sich der Landesverband 1984 zum Rückkauf gezwungen.

Autor: Bernhard Gelderblom

Daten zur Geschichte:
• 1787 angelegt
• Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr belegt und nicht gepflegt
• 1938 durch örtliche SA zerstört; die Steine entfernt
• Nach 1940 von der „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ an den Flecken Lauenstein verkauft; von diesem als Wiese verpachtet
• 1953 Rückerstattungsanspruch gerichtlich verworfen (Wert des Grundstücks unter 1000 DM); vergebliche Versuche des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, den Friedhof zu kaufen
• 1956 Wiederaufstellung von 6 Grabsteinen und Übernahme der Pflege durch den Landesverband
• 1972 Ausweisung des Gebietes um den Friedhof als Baugebiet; Verzicht des Landesverbandes auf den ursprünglichen Zugang von Norden; Bau eines neuen Zugangs
• 1984/85 Rückkauf des Geländes durch den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen
• Vor 2024 Aufstellung einer Informationstafel (Text Bernhard Gelderblom)


Text der Informationstafel zum jüdischen Friedhof von Lauenstein (Autor: Bernhard Gelderblom):

Der Friedhof der jüdischen Gemeinde Lauenstein wurde im Jahre 1787 außerhalb des Ortes angelegt. Das 220 Quadratmeter große Gelände bildet eine schluchtartige Senke.

Der ursprüngliche Zugang zum Friedhof erfolgte von Norden, also von unten. Dort rahmten vier Buchen das Eingangstor. Vom Tor lief ein Weg auf den Friedhof, zu dessen Seiten die Grabsteine standen.

In der Pogromnacht des 9. November 1938 zerstörten einheimische SA- und SS-Männer den Friedhof. Der Flecken Lauenstein verpachtete anschließend das Gelände an einen Privatmann, der es als Wiese nutzte. Die Grabsteine wurden vom Gelände entfernt.

Seit 1952 bemühte sich der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen vergeblich um eine Rückerstattung des Geländes. 1956 konnten sechs erhalten gebliebene Grabsteine wieder aufgestellt werden. Sie stammen aus der Zeit von 1815 bis 1900 und stellen nur ein Teil des früheren Bestandes dar. Der Landesverband übernahm die Pflege.

Als der Flecken Lauenstein 1972 das Gelände rings um den Friedhof als Baugebiet auswies, wurde der bisherige Zugang aufgehoben. Seitdem liegt das Grundstück eingezwängt in der Wohnbebauung und ist nur über eine rückwärtige Treppe zu erreichen.

Damals bat der Landesverband den Flecken, das Grundstück in Form einer Schenkung zurück zu übertragen. Weil der Bitte nicht stattgegeben wurde, sah sich der Landesverband 1984 zum Rückkauf gezwungen.

Der Friedhof ist das wichtigste Zeugnis des jüdischen Lebens in Lauenstein. Nach jüdischem Verständnis haben Friedhöfe Ewigkeitsanspruch. Die Ruhe der Toten darf unter keinen Umständen gestört werden.

Quellennachweis:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 10.10.2025)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom, Bernhard Juden in den Dörfern des Fleckens Salzhemmendorf, 2013, GVK

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Tündern (Emmerthaler Straße)
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Jüdischer Friedhof Tündern (Emmerthaler Straße)

Anschrift:
Emmerthaler Straße
31789 Hameln
Anreise:
Am südlichen Ortsausgang des Dorfes (Emmerthaler Straße) in Richtung Hagenohsen gegenüber dem christlichen Friedhof gelegen.

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof wurde ab 1850 bis 1930 belegt. Heute sind ungefähr 6 Grabsteine erhalten. Weitere Informationen finden Sie im Denkmalatlas Niedersachsen des NLD.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Jüdischer Friedhof - Dokumentation:

Der Friedhof wurde im Jahr 1995 durch Bernhard Gelderblom dokumentiert (Fotos, Abschriften).

Schändung und Zustand bis heute:

In Tündern haben seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts über einen langen Zeitraum zwei jüdische Familien gelebt. Der Friedhof muss voll mit Steinen gestanden haben.

Am 9. November 1938 stürzte ein SA-Kommando aus Tündern die Grabsteine um. Im Bericht eines Zeitzeugen heißt es: "Die ganz alten Steine und die Grabsteine der Familie Jonas wurden zum Teil in die Ausschachtung hinter den Bahndamm gefahren, zum Teil lagen sie jahrelang als Steinhaufen vor der alten Turnhalle. ... Auf dem eingeebneten Friedhof wurden Maulbeerbaumstämmchen gepflanzt, deren Blätter zur Aufzucht von Seidenraupen (erg.: zur Herstellung von Fallschirmseide) gebraucht wurden."

Die Wiederherstellung des Friedhofes nach dem Ende der NS-Zeit geht auf Arthur Jonas zurück. Er kam 1947 aus Südamerika zu einem Besuch nach Tündern und erwirkte beim Bürgermeister die Herrichtung des Grundstücks und die Aufstellung einiger Grabsteine seiner Familie. Es handelt sich um jüngere Grabsteine aus dem Bestattungszeitraum 1902 bis 1930.

Anlässlich einer Führung über den jüdischen Friedhof wurde durch ältere Einwohner*innen des Ortes bekannt, dass weitere Grabsteine erhalten geblieben sind. Sie waren beim Bau einer kleinen Flutbrücke verwendet worden, die der Realverband 1938 im überschwemmungsgefährdeten Weserbogen nördlich des Dorfes errichtet hat.

Im Jahre 2002 konnten die Steine tatsächlich geborgen werden, als die Flutbrücke beim Fortschreiten des Kiesabbaugebietes ohnehin abgebaut wurde. Gefunden wurden zwei Grabsteine älteren Typs mit hebräischer Inschrift. Es handelt sich um Ehefrau und Tochter des Juden Mose, die Tochter gestorben 1850, die Mutter 1852.

Der Realverband hat inzwischen das Gelände kostenlos an den Landesverband der jüdischen Gemeinden Niedersachsens zurückgegeben. Auch die beiden in der Feldmark geborgenen Grabsteine sind wieder auf dem Friedhofsgelände aufgestellt worden. Eine Tafel, die an die jüdischen Menschen erinnert, die früher in Tündern gelebt haben, ist geplant.
Am 9. November 1938 stürzte ein SA-Kommando aus Tündern die Grabsteine um. Im Bericht eines Zeitzeugen heißt es: "Die ganz alten Steine und die Grabsteine der Familie Jonas wurden zum Teil in die Ausschachtung hinter den Bahndamm gefahren, zum Teil lagen sie jahrelang als Steinhaufen vor der alten Turnhalle. ... Auf dem eingeebneten Friedhof wurden Maulbeerbaumstämmchen gepflanzt, deren Blätter zur Aufzucht von Seidenraupen (erg.: zur Herstellung von Fallschirmseide) gebraucht wurden."

Autor: Bernhard Gelderblom

Daten zur Geschichte:
• Gründungsdatum nicht bekannt
• 1938 durch örtliche SA zerstört, Grabsteine entfernt und das Gelände zur Zucht von Maulbeerbäumen (zur Herstellung von Seide für Fallschirme) zweckentfremdet
• Nach 1945 zunächst keine Rückerstattung; im Besitz des Tündernschen Realverbandes; Aufstellung von 4 Grabsteinen der Familie Jonas durch einen Angehörigen
• 2003 Rückerstattung an den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen mit Aufstellung der beiden aus der Feldmark geborgenen Steine

Der Friedhof von Tündern liegt am südlichen Ortsausgang des Dorfes gegenüber dem christlichen Friedhof. Er weist im heutigen Zustand eine Fläche von 251 qm auf. Über den Ursprung des Friedhofes und frühere Eigentumsverhältnisse ist nichts in Erfahrung zu bringen. Heute gehört das Grundstück nicht dem Landesverband, sondern dem Tündernschen Realverband. Möglicherweise ist eine Rückerstattung nach dem Kriege unterblieben, weil das Grundstück sehr klein ist und Vermögenswerte unter 1.000 DM nicht zurück erstattet wurden.

In Tündern haben seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts über einen langen Zeitraum zwei jüdische Familien gelebt. Der Friedhof muss voll mit Steinen gestanden haben. Er wurde im Zuge des Novemberpogroms 1938 geschändet.

Die Wiederherstellung des Friedhofes nach dem Ende der NS-Zeit geht auf Arthur Jonas zurück. Er kam 1947 aus Südamerika zu einem Besuch nach Tündern und erwirkte beim Bürgermeister die Herrichtung des Grundstücks und die Aufstellung einiger Grabsteine seiner Familie. Es handelt sich um jüngere Grabsteine aus dem Bestattungszeitraum 1902 bis 1930.

Anlässlich einer Führung über den jüdischen Friedhof wurde durch ältere Einwohner des Ortes bekannt, dass weitere Grabsteine erhalten geblieben sind. Sie waren beim Bau einer kleinen Flutbrücke verwendet worden, die der Realverband 1938 im überschwemmungsgefährdeten Weserbogen nördlich des Dorfes errichtet hat.

Im Jahre 2002 konnten die Steine tatsächlich geborgen werden, als die Flutbrücke beim Fortschreiten des Kiesabbaugebietes ohnehin abgebaut wurde. Gefunden wurden zwei Grabsteine älteren Typs mit hebräischer Inschrift. Es handelt sich um Ehefrau und Tochter des Juden Mose, die Tochter gestorben 1850, die Mutter 1852.

Der Realverband hat inzwischen das Gelände kostenlos an den Landesverband der jüdischen Gemeinden Niedersachsens zurückgegeben. Auch die beiden in der Feldmark geborgenen Grabsteine sind wieder auf dem Friedhofsgelände aufgestellt worden. Eine Tafel, die an die jüdischen Menschen erinnert, die früher in Tündern gelebt haben, ist geplant.

Quellennachweis:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 10.10.2025)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 10.10.2025) http://www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedaerzen.php?name=aerzen, http://www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedaerzen.php?name=aerzen

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Polle (Bergstraße)
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Jüdischer Friedhof Polle (Bergstraße)

Anschrift:
Am Weserberg
37647 Polle
Anreise:
In extremer Lage auf dem Birkenberg hoch über dem Ort unterhalb der ehemaligen Jugendherberge

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof wurde ab 1868 bis 1938 durch die Jüd*innen aus Polle belegt. Heute sind lediglich Fragmente von Grabsteinen erhalten. Weitere Informationen finden Sie im Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Schändung und Zustand bis heute:

Einige Tage nach dem Reichspogrom im November 1938 wurde der Jüdische Friedhof von der örtlichen SA zerstört, zahlreiche Steine wurden anschließend abgefahren. Über ihren Verbleib ist nichts bekannt.

Das Gelände ist heute von einem Jägerzaun umfasst und von Birken sowie einer Eiche bestanden. Es ist ohne Grabsteine, und auch Reste von Grabfeldern sind nicht erkennbar. Das Grundstück weist einen Gedenkstein auf, wie ihn der Landesverband der jüdischen Gemeinden in Hannover in den 1960er Jahren auch auf anderen "abgeräumten" Friedhöfen der Umgebung gesetzt hat.
Neben einer hebräischsprachigen Inschrift finden sich zwei deutschsprachige Inschriften.

Inschrift des Gedenksteins:

"In einem kurzen Augenblick
verließ ich dich
in mächtigem Erbarmen
sammle ich dich.
Jes. 54, 7"

Zum Gedenken
an die Menschen, die hier
ihre Ruhe fanden.
Den Lebenden
als Mahnung
zur Wachsamkeit."

Quellennachweis:
B. Gelderblom, „Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle Von den Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seiner Vernichtung in der nationalsozialistischen Zeit ; ein Gedenkbuch“. Mitzkat, Holzminden, 2003. GBV
Autor: Bernhard Gelderblom

Daten zur Geschichte:
• Frühe Ansiedlung von Jüd*innen (spätes 18. Jahrhundert)
• 1868 zum ersten Mal erwähnt (Einfriedung mit aufrecht stehenden Sandsteinplatten)
• 1843 Gründung der „kombinierten Synagogengemeinde“ Polle-Bodenwerder (bis 1889)
• In der NS-Zeit kurz nach dem 9. November 1938 zerstört
• 1960er Jahre vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen gesetzter Gedenkstein

An das jüdische Leben in Polle erinnert heute neben den Häusern, die einstmals in jüdischem Besitz waren, der kleine jüdische Friedhof. Er liegt in extremer Lage auf dem Birkenberg hoch über dem Ort unterhalb der ehemaligen Jugendherberge.

Die Einfriedung des Grundstücks bestand früher aus aufrecht stehenden großen Sandsteinplatten. Zahlreiche Grabsteine (ca. 40 bis 50 Stück) sollen laut Aussagen von Zeitzeug*innen auf dem Grundstück gestanden haben.

Quellennachweis:
Nur wenige Grabsteine sind erhalten. Bernhard Gelderblom erinnert an das jüdische Leben in Polle, Deister- und Weserzeitung vom 09.10.2018.
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 09.01.2025)

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Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom, Bernhard Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle, von den Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seiner Vernichtung in der nationalsozialistischen Zeit ; ein Gedenkbuch, 2003, GVK

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2024-03-03T18:41:24Z
Zuletzt geändert am:
2025-10-16T07:59:20Z
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Friedhof
Jüdischer Friedhof Kirchohsen-Emmerthal (Zur Emmerspitze)
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Jüdischer Friedhof Kirchohsen-Emmerthal (Zur Emmerspitze)

Anschrift:
Zur Emmerspitze
31860 Emmerthal
Anreise:
schmales, langgestrecktes Geländestück am Weserufer längs der alten Bruchsteinmauer der ehemaligen Domäne; auf angeschüttetem Boden etwas höher gelegen, so dass der Friedhof nicht zu sehr unter Überschwemmungen zu leiden hatte; ursprünglich nicht eingezäunt

Kurzbeschreibung

Für die Orte Kirchohsen, Hagenohsen und Emmern gab es einen gemeinsamen Friedhof. Das etwa 50 Meter lange, sehr schmale Grundstück erstreckt sich am Ufer der Weser längs der alten Bruchsteinmauer des Guts. Der ursprüngliche Bestand wird bei ungefähr 20 Steinen gelegen haben. Heute ist keiner mehr vorhanden.


Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Schändung und Zustand bis heute:

Zur Zerstörung des Friedhofes gibt es voneinander abweichende Aussagen. Gewiss ist nur, dass er zerstört wurde und dass dies spätestens 1939 geschah. Am 7. April 1939 wollten der Ortsgruppenleiter und die Bürgermeister der Gemeinden Kirchohsen und Hagenohsen das Gelände des Friedhofes als Spielplatz für einen "Erntekindergarten" zur Verfügung stellen. Ob es dazu gekommen ist, ist fraglich. Nach 1945 kam es weder zu einer Rückerstattung noch zu einer Wiederherrichtung als Friedhof. Es sollen zunächst noch einzelne Grabsteine auf dem Gelände gestanden haben. Seit ca. 1960 ist der Friedhof ohne jeden Stein. Bis zum Jahre 2001 war das Gelände als Friedhof überhaupt nicht mehr erkennbar.

Quellennachweis:
Autor: Bernhard Gelderblom

Daten zur Geschichte:
• 1824 zum ersten Male bezeugt: die Einzäunung des Friedhofs, der unter Viehtrieb litt, von der politischen Gemeinde verweigert; gemeinsamer Friedhof für die Orte Kirchohsen, Hagenohsen und Emmern
• seit ca. 1860 im Besitz der jüdischen Gemeinde
• 1927 letzte Beerdigung (Josef Weitzenkorn)
• 1938 zerstört, die Steine zweckentfremdet
• 1939 Pläne von NS-Ortsgruppenleiter und Bürgermeister, das Gelände als Spielplatz für einen „Erntekindergarten“ zu nutzen
• Nach 1945 nicht zurückerstattet und nicht wiederhergestellt; als Friedhof nicht erkennbar; lag wüst und diente immer wieder zum Abladen von Müll
• 2001 im Oktober Rückerstattung des südlichen Teils der Fläche an den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen
• 2001 Anbringung einer Gedenktafel (Text Bernhard Gelderblom) und Pflanzung einer Hecke

Inschrift der Gedenktafel (Autor: Bernhard Gelderblom):
An diesem Platz befindet sich der jüdische Friedhof für die Ortschaften Kirchohsen, Hagenohsen und Emmern.

In den alten Akten wurde der Friedhof zum ersten Male im Jahre 1824 erwähnt. Nach Auskunft von Zeitzeugen fand die letzte Beerdigung um 1936 statt: Der alte Kaufmann Weitzenkorn wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung bestattet. Im Jahre 1938 zerstörten die Nationalsozialisten den Friedhof mit seinen Grabsteinen und beseitigten ihn.

Dieser Friedhof ist das letzte Zeugnis des reichen, über 250 Jahre andauernden jüdischen Lebens in Emmerthal. Lange Zeit lebten hier sechs jüdische Familien. In Kirchohsen hatten sie ihre Synagoge. 1937/38, in der Zeit des Nationalsozialismus, mussten mit den Familien Weitzenkorn und Philipp die letzten Bürger jüdischen Glaubens den Ort verlassen.

Nach jüdischem Religionsverständnis darf die Ruhe der Toten auf ewig nicht gestört werden.

Quellennachweis:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 09.10.2025)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 09.10.2025) http://www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedkirchohsen.php?name=kirchohsen, http://www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedkirchohsen.php?name=kirchohsen

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2025-01-09T21:17:22Z
Zuletzt geändert am:
2025-10-16T07:55:49Z
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2025-10-21T09:52:17+02:00

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Kemnade (Unter der Piese)
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Jüdischer Friedhof Kemnade (Unter der Piese)

Anschrift:
Unter der Piese
37619 Bodenwerder-Kemnade
Anreise:
"Unter der Piese" (deutlich außerhalb des alten Ortes in nordwestlicher Richtung)

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof wurde ab ca. 1776 bis 1938 durch die Jüd*innen aus Kemnade belegt. Heute sind keine Grabsteine erhalten. 1938 wurde der Friedhof komplett zerstört und abgeräumt.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Schändung und Zustand bis heute:

In der NS-Zeit wurde der Friedhof zerstört, wobei Zeitpunkt und Umstände ungeklärt sind; alle Grabsteine wurden entfernt und die Umzäunung eingerissen.
Heute findet sich auf dem Gelände kein Grabstein mehr. .

Das Grundstück, das während des Krieges im Besitz des Deutschen Reiches war (Treuhänder war das Finanzamt Holzminden), wurde 1952 auf die Jewish Trust Corporation übertragen. Heute befindet es sich im Besitz des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen.

Anlässlich der Eigentumsübertragung auf die Jewish Trust Corporation wurde offenbar, dass auf dem westlichen Ende des Friedhofes 1945/46 widerrechtlich ein Hausbau begonnen worden war. Das Finanzamt als Treuhänder hatte wahrscheinlich "die Genehmigung zum Aufstellen eines abbaufähigen Wochenendhauses gegeben". Tatsächlich war begonnen worden, ein festes Haus zu errichten. Die Arbeiten waren nach Fertigstellung des Keller- und Erdgeschosses eingestellt worden.

Die Beseitigung des widerrechtlich errichteten Baus zu fordern, scheuten Landesverband und Jewish Trust Corporation in gleicher Weise. Der Erbauer war damals arbeits- und mittellos und hätte die Kosten eines Abrisses nicht tragen können. Der Landesverband fürchtete auch "antisemitische Nachwirkungen" im Umfeld. Die politische Gemeinde Kemnade wollte den angefangenen Bau retten und bat darum, das Hausgrundstück vom Gelände des Friedhofes abzutrennen. Da ein Belegungsplan fehlte, konnte jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass an der Stelle, an der gebaut worden war, früher Gräber gewesen waren. Die Überlegungen zur Beseitigung der Ruine blieben am Ende ohne Ergebnis. Bis heute verschandelt der hässliche Bau das Grundstück des Friedhofes, auf dem sich inzwischen Birken angesiedelt haben.

Als in den 1960er Jahren das Gelände wieder hergerichtet wurde, setzte der Landesverband einen Gedenkstein. Dieser trägt neben einer hebräischsprachigen Inschrift zwei deutschsprachige Inschriften. (Siehe unter "Mehr Informationen")

Quellennachweis:
Autor: Bernhard Gelderblom

Daten zur Geschichte:
• 1776 zuerst bezeugt
• 1938 komplett zerstört und abgeräumt
• 1945/46 am nordwestlichen Ende bebaut
• Bis 1952 in der Verwaltung des Finanzamtes Holzminden
• 1952 Rückübertragung an den Landesverband
• 2019 oberer Teil der Bauruine abgetragen und die Reste mit Erde bedeckt (mit Rücksicht auf möglicherweise darunter befindliche Bestattungen); neue Einzäunung samt neuem Tor

Der Friedhof existierte bereits 1776. In diesem Jahre bestatteten die Halleschen Judenschaft, die damals in ihrem Dorf noch keinen eigenen Friedhof hatten, den Schutzjuden Meier Alexander in Kemnade. Ein Jahr später fanden der zweijährige Sohn von Meier Alexander, Levi Meier, und ein weiteres Jahr später seine Witwe ebenfalls in Kemnade ihre letzte Ruhe.

Der Friedhof liegt in westlicher Richtung deutlich außerhalb des Ortes ("Unter der Piese"). Das lang gestreckte Gelände hat heute eine Größe von 264 qm. Bereits im Februar 1933 war unter heute nicht mehr aufzuklärenden Umständen "ein kleines Trennstück" des Friedhofes an die politische Gemeinde Kemnade verkauft worden.

In der NS-Zeit wurde der Friedhof zerstört, wobei Zeitpunkt und Umstände ungeklärt sind; alle Grabsteine wurden entfernt und die Umzäunung eingerissen. Heute findet sich auf dem Gelände kein Grabstein mehr. Nur durch einen Zufall sind wir über den Text der Inschrift informiert, die sich auf dem Grabstein von Sprinz Philippson befunden hat. Der Spruch, der auf ihrem in der nationalsozialistischen Zeit beseitigten Grabstein gestanden hat, ist aufbewahrt worden.

"Hier ruht
zu einem besseren Leben
die durch Tugend und Biedersinn ausgezeichnete
Frau Sprinz Philippson,
Mutter von 14 Kindern,
die sie zu Tugend und Gottesfurcht erzog.
Sie war geboren im August 1779 und
ging in die Gefilde der Ewigkeit am 3. November 1843."

Das Grundstück, das während des Krieges im Besitz des Deutschen Reiches war (Treuhänder war das Finanzamt Holzminden), wurde 1952 auf die Jewish Trust Corporation übertragen. Heute befindet es sich im Besitz des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen.

Anlässlich der Eigentumsübertragung auf die Jewish Trust Corporation wurde offenbar, dass auf dem westlichen Ende des Friedhofes 1945/46 widerrechtlich ein Hausbau begonnen worden war. Das Finanzamt als Treuhänder hatte wahrscheinlich "die Genehmigung zum Aufstellen eines abbaufähigen Wochenendhauses gegeben". Tatsächlich war begonnen worden, ein festes Haus zu errichten. Die Arbeiten waren nach Fertigstellung des Keller- und Erdgeschosses eingestellt worden.

Die Beseitigung des widerrechtlich errichteten Baus zu fordern, scheuten Landesverband und Jewish Trust Corporation in gleicher Weise. Der Erbauer war damals arbeits- und mittellos und hätte die Kosten eines Abrisses nicht tragen können. Der Landesverband fürchtete auch "antisemitische Nachwirkungen" im Umfeld. Die politische Gemeinde Kemnade wollte den angefangenen Bau retten und bat darum, das Hausgrundstück vom Gelände des Friedhofes abzutrennen. Da ein Belegungsplan fehlte, konnte jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass an der Stelle, an der gebaut worden war, früher Gräber gewesen waren. Die Überlegungen zur Beseitigung der Ruine blieben am Ende ohne Ergebnis. Bis heute verschandelt der hässliche Bau das Grundstück des Friedhofes, auf dem sich inzwischen Birken angesiedelt haben.

Als in den sechziger Jahren das Gelände wieder hergerichtet wurde, setzte der Landesverband einen Gedenkstein. Dieser trägt neben einer hebräischsprachigen Inschrift zwei deutschsprachige Inschriften.

Kemnade

"Wäre doch mein Kopf ein Gewässer
und meine Augen ein Tränenquell
dass ich beweinen könnte Tag und Nacht
die Erschlagenen der Töchter meines Volkes.
Jeremias 8,23

Zur Erinnerung an die hier zur Ruhe
gebetteten Mitglieder der
jüdischen Gemeinde
in Kemnade - Bodenwerder

Den Lebenden zur Mahnung."

Quellennachweis:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 09.10.2025)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom, Bernhard Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle, von den Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seiner Vernichtung in der nationalsozialistischen Zeit ; ein Gedenkbuch, 2003, GVK

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Salzhemmendorf (Limberger Weg)
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1/5

Jüdischer Friedhof Salzhemmendorf (Limberger Weg)

Anschrift:
Limberger Weg
31021 Salzhemmendorf
Anreise:
Langgezogener, von einer Hecke umgebener Geländestreifen am südöstlichen Ortsrande (Limberger Straße oberhalb des christlichen Friedhofes).

Kurzbeschreibung

Das Gründungsdatum des Friedhofs ist unbekannt. Er wurde bis 1932 belegt. Heute sind 19 Grabsteine erhalten. Nach 1945 fanden Instandsetzungen statt. Weitere Informationen finden Sie im Denkmalatlas Niedersachsen des NLD.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Jüdischer Friedhof - Dokumentation:

Der Friedhof wurde 1997 dokumentiert durch Bernhard Gelderblom (Fotos, Abschriften).
Eine weitere Dokumentation erfolgte 1997 durch Professor Schaller (Abschrift: alle Steine).

Schändung und Zustand bis heute:

Während des Novemberpogroms 1938 haben Nationalsozialisten die Grabsteine umgeworfen und die Heckeneinfriedung zerstört. Anschließend wurde das Grundstück zur Anpflanzung von Maulbeerbüschen genutzt.

Es ist offenbar dem damaligen Bürgermeister Heinrich Eickhoff zu verdanken, dass ein Teil der Grabsteine durch den Krieg gerettet wurde. Nach 1945 wurden 17 Grabsteine wieder aufgestellt. Die Anordnung in fortlaufender Reihe dürfte nicht ursprünglich sein. Jüdische Grabsteine schauen in der Regel nach Osten, dorthin, wo die Wiederkunft des Messias erwartet wird.

Anders als auf zahlreichen anderen Friedhöfen weisen die Grabsteine in Salzhemmendorf keine gezielten Beschädigungen auf. Leere Grabfelder, aber auch sonstige Lücken, weisen allerdings auf fehlende Grabsteine hin.

Der Friedhof ist im Besitz des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Niedersachsens. Nach jüdischem Verständnis haben Friedhöfe Ewigkeitsanspruch. Die Totenruhe darf unter keinen Umständen gestört werden.

Autor: Bernhard Gelderblom

Daten zur Geschichte:
• Gründungsdatum nicht bekannt
• 1932 letzte Bestattung
• 1938 abgeräumt und Anpflanzung von Maulbeerbäumen (zur Herstellung von Seide für Fallschirme)
• Nach 1945 Wiederaufstellung einiger in einer Scheune abgestellter Steine
• Nach einer neuerlichen Zerstörung im Jahre 1955 die Steine z.T. in Beton eingegossen
• 2012 Aufstellung einer Erinnerungs- und Informationstafel (Text Bernhard Gelderblom) und Einbau eines neuen Eingangstores


Erinnerungs- und Informationstafel für den jüdischen Friedhof Salzhemmendorf (Autor: Bernhard Gelderblom):

Der Friedhof der jüdischen Gemeinde in Salzhemmendorf, zu Beginn des 19. Jahrhunderts außerhalb des Dorfes angelegt, diente über 120 Jahre für Bestattungen. Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahre 1816; die letzte Bestattung fand 1932 statt.
In der Pogromnacht des 9. November 1938 haben Nationalsozialisten die Grabsteine umgeworfen und die Heckeneinfriedung zerstört. Anschließend wurde das Grundstück zur Anpflanzung von Maulbeerbüschen genutzt.
Es ist offenbar dem damaligen Bürgermeister Heinrich Eickhoff zu verdanken, dass ein Teil der Grabsteine durch den Krieg gerettet wurde. Nach 1945 wurden 17 Grabsteine wieder aufgestellt. Die Anordnung in fortlaufender Reihe dürfte nicht ursprünglich sein. Jüdische Grabsteine schauen in der Regel nach Osten, dorthin, wo die Wiederkunft des Messias erwartet wird.
Anders als auf zahlreichen anderen Friedhöfen weisen die Grabsteine in Salzhemmendorf keine gezielten Beschädigungen auf. Leere Grabfelder, aber auch sonstige Lücken, weisen allerdings auf fehlende Grabsteine hin.
Der Friedhof ist im Besitz des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen. Nach jüdischem Verständnis haben Friedhöfe Ewigkeitsanspruch. Die Totenruhe darf unter keinen Umständen gestört werden.
Mit seinem vergleichsweise reichen Bestand an Steinen ist der Salzhemmendorfer Friedhof einer der wertvollsten Zeugen jüdischen Lebens im Landkreis Hameln-Pyrmont.

Die jüdische Gemeinde Salzhemmendorf
Die älteste Nachricht über Jüd*innen in Salzhemmendorf stammt aus dem Jahre 1686. Vor allem im 19. Jahrhundert war das jüdische Leben im Flecken mit zeitweise sechs Familien recht bedeutsam. Hier befanden sich Synagoge und Schule des Synagogenverbandes Salzhemmendorf, zu dem sich die Jüd*innen der Orte Lauenstein, Hemmendorf, Wallensen und Duingen zusammengeschlossen hatten. Das Zusammenleben von Christen und Juden war übereinen langen Zeitraum gut nachbarschaftlich.

Das 250 Jahre dauernde jüdische Leben in Salzhemmendorf endete gewaltsam in der Zeit des Nationalsozialismus. Mit Gertrud Heilbronn verzog am 21. Oktober 1936 das letzte Mitglied dieser Familie aus Salzhemmendorf. Die vierköpfige Familie Davidsohn meldete sich nach den schrecklichen Ereignissen der Pogromnacht des 9. November 1938 am 24. Januar 1939 nach Hannover ab.
Als 1941 die Deportationen jüdischer Menschen in die Vernichtungslager begannen, hatte Salzhemmendorf keine jüdischen Einwohner*innen mehr.

Vier Mitglieder der Familie Rosenstern, die von 1880 bis ca.1910 in Salzhemmendorf lebte, wurden aus anderen Orten des Deutschen Reiches in die Vernichtungslager verschleppt und dort getötet.

Die Eheleute Emil und Helene Rosenstern wurden am 24. Juli 1942 aus Hannover in das Ghetto Theresienstadt deportiert, in das die Nazis ausschließlich ältere jüdische Menschen brachten. Von dort wurden beide am 29.September 1942 im Alter von 75 Jahren in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt.

Ella Alexander, als Ella Rosenstern 1879 in Salzhemmendorf zur Welt gekommen, wurde am 7. Dezember 1941 aus Köln in das Ghetto Riga deportiert.

Erich Rosenstern, 1899 in Salzhemmendorf geboren, wurde am 15. Dezember 1941 aus Hannover in das Ghetto Riga deportiert. Er starb am 22. Dezember 1944 im lettischen Libau.

Quellennachweis:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 10.10.2025)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom, Bernhard Juden in den Dörfern des Fleckens Salzhemmendorf, 2013, GVK

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Grab auf christl. Friedhof
Jüdischer Friedhof Bisperode (Lange Str.)
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1/3

Jüdischer Friedhof Bisperode (Lange Str.)

Anschrift:
Lange Straße
31868 Coppenbrügge
Anreise:
An der südlichen Ausfallstraße in Richtung Harderode und Halle; am östlichen Rande des christlichen Dorffriedhofes; keine eigenständige jüdische Friedhofsanlage

Kurzbeschreibung

Beim Jüdischen Friedhof Bisperode handelt es sich um keinen eigenständigen Friedhof, sondern um zwei Grabsteine eines jüdischen Ehepaars auf dem christlichen Friedhof des Ortes.


Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Jüdischer Friedhof - Dokumentation:

Die Inschriften der beiden Grabsteine lauten:

Hier ruhet sanft
der Kaufmann Moses Spiegelberg
geb. d. 11. Mai 1815
gest. d. 22. Mai 1866
Die Seligkeit, die Vater Du
gehofft, sie wird dir werden, denn
eine Zukunft giebs und deine
Hoffnung wird nicht abge-
schnitten.

Hier ruhet Frau
Esther Spiegelberg
geb. Wolfes
geb. April 1827
gest. 17. Febr. 1901
Schlicht, gerade und
gottesfürchtig
Hiob 1

Quellennachweis:
Autor: Bernhard Gelderblom

Eine singuläre Ausnahme in der Region bilden die beiden jüdischen Grabsteine auf dem christlichen Friedhof Bisperode.

Daten zur Geschichte:
• Bisperode: Im 19. Jahrhundert zeitweise Wohnort einzelner jüdischer Familien aus dem Nachbarort Halle, zum Landrabbinat Braunschweig gehörend
• Ursprünglich am Rand des christlichen Friedhofs an der Böschung zur Straße aufgestellt und von einem Eisenzaun umgeben
• In der NS-Zeit nicht zerstört
• Nach dem Zweiten Weltkrieg um einige Meter auf das Gelände des Dorffriedhofs gerückt und zu ihrem Schutz zeitweise auf den Boden gelegt
• 2010 Aufrichtung der Steine und Aufstellung einer Erinnerungs- und Informationstafel (Text Bernhard Gelderblom)


Text der Erinnerungs- und Informationstafel (Autor: Bernhard Gelderblom):

Die beiden Grabsteine der Eheleute Spiegelberg

Jüdische Grabsteine auf einem christlichen Friedhof? Das entspricht nicht dem jüdischen Ritualgesetz und ist auch aus christlicher Sicht ungewöhnlich.

In Bisperode hat es nie einen jüdischen Friedhof gegeben. Die beiden Grabsteine der Eheleute Spiegelberg standen ursprünglich außerhalb dieses Friedhofes, an der Böschung zur Straße, die nach Harderode führt. Die kleine Familiengrabstätte war mit einem gusseisernen Zaun umgeben. Während der Pogromnacht des 9. November 1938 zerstörten Nationalsozialisten die Grabsteine aller jüdischen Friedhöfe der Umgebung, allein diese hier blieben vom Vandalismus verschont.

Nach dem Kriege rückte man die beiden Steine um einige Meter auf das Gelände des christlichen Friedhofes und legte sie flach auf den Boden. Inzwischen haben sie – wieder aufgerichtet – im Eingangsbereich des Friedhofes einen würdigen Platz gefunden, so dass auch ihr hebräischer Text auf der Rückseite sichtbar ist.

Die jüdische Kaufmannsfamilie Spiegelberg lebte spätestens seit 1781 in Bisperode, denn in diesem Jahr wurde Jacob Spiegelberg hier geboren. Die Familie kam vermutlich aus dem nahen Lauenstein, wo sie schon länger ansässig war. Im Jahre 1850 kaufte Jacobs Sohn Moses das Haus Voremberger Straße 11 als Wohn- und Geschäftshaus. Mit seiner Ehefrau Esther, geb. Wolfes, hatte er fünf Kinder. Zum Gottesdienst musste Moses in das zwölf Kilometer entfernte Halle gehen, weil es in Bisperode keine Synagoge gab.

Als Moses Spiegelberg 1866 starb und seine Ehefrau Esther 1901, fanden beide am Rande des christlichen Friedhofes ihr Grab. Da sie ihr Leben lang in Bisperode gewohnt und gearbeitet hatten, wollten sie auch hier bestattet werden.

Eine Tochter der Eheleute, die 1863 in Bisperode geborene Elise Spiegelberg, verheiratete Rudnicki, wurde im Juli 1942 als 79-Jährige aus einem Berliner Altersheim in das Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort am 5. September 1942.

Nachkommen der Familie leben heute in Deutschland, England, Frankreich, Australien, Kanada und in der Südafrikanischen Union [sic].

Quellennachweis:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 09.09.2025)
B. Gelderblom, „Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle Von den Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seiner Vernichtung in der nationalsozialistischen Zeit ; ein Gedenkbuch“. Mitzkat, Holzminden, 2003. GBV

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Verknüpfte Personen:
Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom, Bernhard Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle, von den Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seiner Vernichtung in der nationalsozialistischen Zeit ; ein Gedenkbuch, 2003, GVK

Administrative Angaben

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Kirchbrak (Westerbraker Straße)

Jüdischer Friedhof Kirchbrak (Westerbraker Straße)

Anschrift:
Westerbraker Straße 7 (nahe)
37619 Kirchbrak
Anreise:
Der Friedhof liegt am nordwestlichen Ortsausgang in Richtung Westerbrak auf einem Hang links der Straße nahe dem Grundstück Westerbraker Straße 7.

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof wurde bis 1876 belegt. Heute ist das Gelände, das als Garten genutzt wird, nicht mehr als Friedhof erkennbar. Es sind keine Grabsteine erhalten.
Schändung und Zustand bis heute:

Laut Standesamtsregister haben in Kirchbrak seit 1876 keine jüdischen Bestattungen mehr stattgefunden. Sowohl der Dorfplan von 1905 wie die Gemeindekarte von 1912 verzeichnen den Friedhof. Er liegt am nordwestlichen Ortsausgang in Richtung Westerbrak auf einem Hang links der Straße. 1930 sollen dort noch Grabsteine gestanden haben. Der Friedhof ist heute Gartengelände und als solcher nicht mehr erkennbar.

Quellennachweis:
Autor: Bernhard Gelderblom

Daten zur Geschichte:
• 1859 zuerst erwähnt (kostenlos von der Gemeinde Kirchbrak zur Verfügung gestellt)
• 1876 letzte Bestattung; seitdem Nutzung des Friedhofes in Bodenwerder
• 1930 noch Grabsteine bezeugt
• heute als Friedhof nicht mehr erkennbar; als Gartengelände genutzt


Für Kirchbrak finden wir den Friedhof zum ersten Mal im Rezess von 1859 erwähnt. Er liegt in der Feldmark und hat eine Größe von 140 qm. Aus der Tatsache, dass viele jüdische Friedhöfe recht spät eingerichtet worden waren und deswegen häufig mit bestehenden Weide- und Wegerechten kollidierten, erwuchsen immer wieder Probleme. Auf der Sitzung des Gemeinderates von Kirchbrak vom 20. März 1871 wurde deswegen das Thema Friedhof behandelt.

"Der Gemeindevorsteher trug vor, daß der Kaufmann Israelit Breitenstein den Antrag gestellt habe, daß der den hiesigen Israeliten angewiesene Begräbnisplatz seiner Größe und Lage nach genauer, wie bis jetzt bestimmt und besteinigt werde. Es wurde beschlossen, von dem in der Karte bezeichneten Judenkirchhofe fünf Quadratruthen zu dem fraglichen Zwecke anzuweisen."

Offenbar war bis dahin das Gelände nur ungenau ausgewiesen worden und auch nicht eingezäunt gewesen. Dem Wunsche der jüdischen Gemeinschaft, den Friedhof "in Steine zu setzen", also seine Grenzen festzulegen, folgte der Gemeinderat sogleich. Wie in Halle gehörte das Grundstück der Gemeinde Kirchbrak und wurde der jüdischen Gemeinschaft vermutlich kostenlos zur Verfügung gestellt.

Laut Standesamtsregister haben in Kirchbrak seit 1876 keine jüdischen Bestattungen mehr stattgefunden. Sowohl der Dorfplan von 1905 wie die Gemeindekarte von 1912 verzeichnen den Friedhof. Er liegt am nordwestlichen Ortsausgang in Richtung Westerbrak auf einem Hang links der Straße. 1930 sollen dort noch Grabsteine gestanden haben. Der Friedhof ist heute Gartengelände und als solcher nicht mehr erkennbar.

Quellennachweis:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 14.10.2025)

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Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom, Bernhard Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle, von den Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seiner Vernichtung in der nationalsozialistischen Zeit ; ein Gedenkbuch, 2003, GVK

Administrative Angaben

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Hemmendorf I

Jüdischer Friedhof Hemmendorf I

Anreise:
Der genaue Ort des Friedhofs Hemmendorf I unbekannt. Wir wissen, dass er nördlich der Alten Heerstraße lag.

Kurzbeschreibung

Es ist belegt, dass es in Hemmendorf einen Vorgängerfriedhof des "Jüdischen Friedhofs Hemmendorf (Vor dem Tore/Riedackerweg)" gab. Der genaue Ort ist unbekannt. Wir wissen, dass er nördlich der Alten Heerstraße lag.
Die jüdische Gemeinde in Hemmendorf besaß im 19. Jahrhundert zwei Bestattungsorte. Dieser älterer, heute verschwundener Friedhof (Jüdischer Friedhof Hemmendorf I) lag nördlich der Alten Heerstraße. Auf ihm war zwischen 1838 und 1858 beerdigt worden.

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Friedhof
Jüdischer Friedhof Helmstedt (Emmerstedter Straße)

Jüdischer Friedhof Helmstedt (Emmerstedter Straße)

Anschrift:
Emmerstedter Straße
38350 Helmstedt

Kurzbeschreibung

Der alte Friedhof am Schinderkamp auf dem Schwarzenberg nahe der heutigen Emmerstedter Straße wurde von 1813 bis 1869 belegt. Zwischen 1847 und 1869 gab es 18 Beerdigungen, im Jahr 1899 befanden sich auf dem Gelände noch 13 Grabhügel. Es sind keine Grabsteine erhalten. Der neue Friedhof Helmstedt am Magdeburger Tor wurde im Jahr 1876 angelegt.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Baugeschichte:
zugeteilt: 1812 - 1812
aufgegeben: 1876 - 1876
Nach der Wiederansiedlung von Jüd*innen zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde nahe der heutigen Emmerstedter Straße am so genannten Schwarzenberg ein jüdischer Friedhof eingerichtet. Im Lagerbuch des Katasteramtes lautet die entsprechende Lagebezeichnung am Schinderkamp. 1812 erbat der Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Helmstedt Moritz Lehmann von Canton Maire (Bürgermeister) Ferber die Überlassung eines Geländes auf dem Schwarzenberg, um hier einen Begräbnisplatz anzulegen. Da eine Begehung ergab, dass das mehr als zwei Morgen umfassende Terrain aus Sand und Heide bestand und nicht als Viehweide genutzt werden konnte, wurde es der jüdischen Gemeinde 1813 überwiesen und von ihr käuflich erworben.

Mit seiner erstaunlichen Größe von 5.337 qm zeugt es vom Optimismus der Helmstedter Judenschaft zur Zeit ihrer Wiederansiedlung in der Stadt. 1875 gewährte der Bürgermeister einen Zuschuss für den Bau einer Mauer um das Friedhofsgelände. Aus Kostengründen wurde das Vorhaben nicht umgesetzt.

1899 befanden sich auf dem alten jüdischen Friedhof am Schwarzenberg noch 13 Grabhügel. Ein Jahr später heißt es, im südlichen Teil seien "Gräber noch sehr schwach sichtbar".

Heute ist der Friedhof nicht mehr sichtbar. Heute befindet sich hier die Helmstedter Lackfabrik, deren rückwärtige Grundstücksgrenze quer über den alten Begräbnisplatz verläuft.

Quellennachweis:
S. Weihmann, „Jüdisches Leben im Helmstedter Land 1. Spurensuche in Calvörde, Helmstedt und Schöningen“, Beiträge zur Geschichte des Landkreises und der ehemaligen Universität Helmstedt, Bd. 17. Landkreis Helmstedt, Helmstedt, 2006. GBV

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Literatur zur Einrichtung:
Weihmann, Susanne Jüdisches Leben im Helmstedter Land, 2006, GVK

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2021-08-30T11:06:18Z
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2025-02-05T08:06:00Z
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Friedhof
Jüdischer Friedhof Wolfenbüttel (Am Jahnstein)
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1/4

Jüdischer Friedhof Wolfenbüttel (Am Jahnstein)

Anschrift:
Am Jahnstein
38302 Wolfenbüttel
Öffnungszeiten:
Besichtigung für kleinere Gruppen nach Anmeldung
Telefon:
+4953145536
Ansprechperson:
Jüdische Gemeinde Braunschweig

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof wurde ab 1742 bis 1972 durch die jüdische Gemeinde Wolfenbüttel (und bis 1797 Halberstadt) belegt. Heute sind ungefähr 211 Grabsteine erhalten. Weitere Informationen finden Sie im Denkmalatlas Niedersachsen des NLD.

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Baugeschichte:
angelegt: 1724
erweitert: 1905
IJN-Landkarte:

Auf dem 1724 angelegten Friedhof sind etwa 200 Grabsteine erhalten.

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Jüdischer Friedhof - Dokumentation:

1989/1990 dokumentierte der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und das Zentralarchiv den Friedhof (Fotos, Rohübersetzung: alle Steine).
2000-2005 fand eine Dokumentation durch die Lessing-Akademie Wolfenbüttel unter Mitwirkung des Steinheim-Instituts Duisburg statt: Fotos aller Steine, Belegungsplan, Veröffentlichung einer Volldokumentation.

Quellennachweis:
Wir arbeiten daran! Bald finden Sie hier Infos.

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2022-03-24T10:01:43Z
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Museum
Museum im Landrichterhaus
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1/3

Museum im Landrichterhaus

Anschrift:
Brückstraße 19
26452 Sande OT Neustadtgödens
Öffnungszeiten:
Saisonal 1. April bis 31. Oktober
Dienstag bis Samstag 14.00 bis 17.00 Uhr
Sonn- und Feiertage 11.00 bis 17.00 Uhr
E-Mail:
landrichterhaus@sande.de
Telefon:
+4944224199
Homepage:
Museum im Landrichterhaus (zuletzt eingesehen am 16.02.2024)mehr erfahren

Kurzbeschreibung

Das Landrichterhaus ist Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise durch einen Ort, der einzigartig für Nordwestdeutschland ist. Hier finden sich auf engstem Raum fünf Gotteshäuser in einem intakten Dorfensemble. Unser Ausstellungsmotto lautet: „Der Ort ist das Objekt”. Erkunden Sie Neustadtgödens und informieren Sie sich vor Ort an den Informationstafeln über die Geschichte seiner Gebäude und Plätze. Im Museum finden Sie weitere interessante Einblicke über die Geschichte der Religionsgemeinschaften in Neustadtgödens. Wie sie zusammen lebten, arbeiteten und was die Herren von Gödens mit der Ansiedlung von Glaubensflüchtlingen bezweckten.
Sammeln - Museumsobjekte:

Messingmörser mit Stößel
Der Messingmörser hat einen Durchmesser von: oben 12,6; unten 6,9 cm und eine Höhe von 11 cm. Sein Gewicht beträgt 1400 g. Der Stößel hat eine Länge von 20 cm und ein Gewicht von 420 g. An der Seite befinden sich zwei rechteckige Griffe. Eine aufgesetzte rechteckige Platte trägt die Aufschrift: „Zur Erinnerung an Familie Richard Stein Neustadtgödens 1940".

Objektgeschichte
Die Familie Stein bestand aus vier Familienmitgliedern: Richard und Rosa mit ihren Kindern Kurt und Emma. Richard und Rosa Stein wurden als eine der letzten Juden aus Neustadtgödens nach Minsk deportiert und dort 1942 getötet. Emma wurde in Ausschwitz ermordet. Nachdem Kurt 1935 in die Niederlande emigrierte, hat er sich in Ennen niedergelassen. Nach 1945 holte er sich die Wertsachen, die seine Eltern einer christlichen Nachbarsfamilie anvertraut hatten, wieder ab.
Das Objekt wurde dem Museum anlässlich unserer Ausstellung „Jüdische Nachbarn“ von Herrn Michael Stoll über den Heimatverein geschenkt. Das Objekt stammt aus dem Nachlass seiner Großmutter Luise Stoll aus Sanderahm. Wie das Objekt zu Frau Stoll gekommen ist, konnte bisher noch nicht in Erfahrung gebracht werden.
Eingang 10.05.2013

Autor*in: Stephan Horschitz

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Museum
Treffpunkt Trefurt

Treffpunkt Trefurt

Anschrift:
Deichstraße 3
27318 Hoya
Öffnungszeiten:
Donnerstag 10.00 bis 12.00 Uhr
und nach Vereinbarung
Ansprechperson:
Heike Mallus-Huth, Tel: +4942512615; Elfriede Hornecker, Tel: +4942511260

Kurzbeschreibung

Dokumentationsstelle zur Geschichte jüdischer Familien und der Synagoge in Hoya (Dependance des Heimatmuseums Grafschaft Hoya e.V.).
Sammeln - Museumsobjekte:

3D-Druck-Modell der Hoyaer Synagoge
Virtueller Rundgang durch den Gebetssaal
Dokumente, Erinnerungsstücke und Fotos zum jüdischen Leben in Hoya
Biografisches Material zu Julius Elias (Berliner Literaturkritiker u. Mäzen, geboren in Hoya)
Holzschnitte von David Ludwig Bloch zum Thema „Krieg und Verfolgung“
Grabungsfunde vom Grundstück der ehemaligen Synagoge Hoya
Literatursammlung

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Literatur zur Einrichtung:
Perl, Lila , Blumenthal-Lazan, Marion Vier kleine Kiesel, die Geschichte der Familie Blumenthal aus Hoya = Four perfect pebbles : a holocaust story, 1996, GVK
Hornecker, Elfriede Woher. Wohin, jüdische Familien im Hoyaer Land, Jüdischer Friedhof Hoyerhagen, 2017, GVK

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Museum
Museum Nienburg

Museum Nienburg

Anschrift:
Leinstraße 48
31582 Nienburg
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag 10.00 bis 17.00 Uhr
Freitag 10.00 bis 13.00 Uhr
Samstag bis Sonntag 14.00 bis 17.00 Uhr
E-Mail:
info@museum-nienburg.de
Homepage:
Museum Nienburg (zuletzt eingesehen am 16.02.2024)mehr erfahren

Kurzbeschreibung

Stadt- und Kreismuseum Nienburg, Niedersächsisches Spargelmuseum
In drei denkmalgeschützten Häusern werden Archäologie und Geschichte der Region bewahrt und ausgestellt. Highlights sind z.B. Funde vom frühmittelalterlichen Gräberfeld Liebenau und die Präsentation im Niedersächsischen Spargelmuseum. Zum Museum gehören außerdem ein Biedermeiergarten, ein Lapidairum (Sammlung behauener Wesersandsteine) und ein Hügelgräberfeld. Eine Bibliothek und ein Bildarchiv stehen Nutzer*innen ebenfalls zur Verfügung.
Sammeln - Museumsobjekte:

Grundstein der Synagoge in Nienburg von 1829
1 Schofar, 19. Jh.
6 Torawickel, 1. Hälfte 19. Jh.
1 Beutel für Gebetsriemen, 1798
1 Gebetsmanteltasche, 1700
1 Chanukka Leuchter, 19. Jh.
3 Bügel eines Bekleidungsgeschäftes, von Juden gegründet

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Museum
Museum Uslar
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1/7

Museum Uslar

Anschrift:
Mühlentor 4
37170 Uslar
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 15.00 bis 17.00 Uhr
Freitag 10.00 bis 12.00 Uhr
E-Mail:
althaus@uslar.de
Telefon:
+495571307142
Ansprechperson:
Dr. Daniel Althaus
Homepage:
Museum Uslar (zuletzt eingesehen am 18.10.2024)mehr erfahren

Kurzbeschreibung

Auf etwa 1000 qm Ausstellungsfläche vermittelt das Museum Uslar Einblicke in die Geschichte der Stadt, ihrer Ortsteile und der Sollingregion. Die Besucher*innen begegnen dabei Handwerker*innen und Bäuer*innen, Arbeiter*innen und Unternehmer*innen. Besonders hervorzuheben ist die einzigartige Sammlung von Totenkronen aus der Ortschaft Vahle. Dieser Brauch galt vor allem verstorbenen Kindern.
Sammeln - Museumsobjekte:

Zinnteller mit hebräischen Initialen, Inv. Nr. 1984/50. Zinn, 18. Jh. Maße: 36,4x3,6 cm

Fragment eines jüdischen Gebetbuchs, Ende 18., eher erste Hälfte 19. Jh. Maße 18,1 x 10,6 cm

Haggadah für Pessach. Pappe, Papier, Berlin 1927. Maße 23 x 18cm

Pergament einer Mesusah, wahrscheinlich aus Bodenfelde bei Uslar, handgeschrieben in hebräischer Quadratschrift. 19./Anfang 20. Jh. Maße 9,1 x 6,9cm

Liturgischer Jahreskalender aus der Synagoge Bodenfelde (Geniza). Pappe, Tinte, handgeschrieben in hebr. Quadratschrift. 19./Anfang 20. Jh. Maße 26,8 x 21 cm

Autor*in: C. Riemenschneider

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Literatur zur Einrichtung:
Riemenschneider, Christian , Arbeitsgemeinschaft für Südniedersächsische Heimatforschung , Landschaftsverband Südniedersachsen e.V. Provenienzforschung in fünf südniedersächsischen Museen, Ein Erst-Check auf unrechtmäßig entzogene Kulturgüter, 2017, GVK
Herbst, Detlev , Ben-Chanan, Yaacov Jüdisches Leben im Solling, der Synagogenverband Bodenfelde-Uslar-Lippoldsberg und die Synagogengemeinde Lauenförde, 1997, GVK
https://landschaftsverband.org/service/publikationen/publikationen-zur-provenienzforschung.html#Abschluss2021, https://landschaftsverband.org/service/publikationen/publikationen-zur-provenienzforschung.html#Abschluss2021

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Geschäftshaus
Magazin Rothschild

Magazin Rothschild

Anschrift:
Poststraße 14
38723 Seesen

Kurzbeschreibung

Das Magazin Rothschild ist ein Kaufhaus in der Poststraße, das Haus existiert heute nicht mehr.
Rundgang: Familie und Lebensunterhalt (Seesen):

Harry Simon, der Onkel von Helene Rosenbaum, geb. Simon, war der Besitzer des Kaufhauses in der Poststraße mit dem Namen "Magazin Rotschild". Seine Nichte wird nach der Deportation im Warschauer Ghetto ermordet, ein Stolperstein in der Lange Straße 19 erinnert an sie.

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Erinnerungseinrichtungen
Synagogengedenkstein St. Annenstraße
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1/3

Synagogengedenkstein St. Annenstraße

Anschrift:
St.-Annen-Straße 30
38723 Seesen

Kurzbeschreibung

In der St. Anne-Straße in der Nähe des Jacobson-Gymnasiums befindet sich seit 2001 der Synagogengedenkstein, der an den in der NS-Zeit zerstörten Jacobstempel und an die Ermordung Siegfried Nussbaums erinnert.
Baugeschichte:
eingeweiht: 2000
Rundgang: Erinnern heute (Seesen):

Außerhalb der Kernstadt liegt das Schulzentrum Seesens. In der St. Anne-Straße in der Nähe des Jacobson-Gymnasiums befindet sich seit 2001 ein Gedenkstein, der an den Jacobstempel und an die Ermordung Siegfried Nussbaums erinnert. Der jüdische Synagogenverwalter war im Zuge des Reichpogroms im November 1938 von SS-Männern in den Rücken geschossen worden und an den Folgen gestorben. Der Gedenkstein wurde 1946 von der Jüdischen Gemeinde auf dem ursprünglichen Schulhof aufgestellt und hat mehrfach seinen Standort gewechselt. Unmittelbar vor dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2018 wurde der Gedenkort mit Hakenkreuzen beschmiert.

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Wohn- und Geschäftshaus
Kaufhaus Salomon Nussbaum

Kaufhaus Salomon Nussbaum

Anschrift:
Lange Straße 40
38723 Seesen

Kurzbeschreibung

In der Lange Straße 40 betreibt Salomon Nussbaum ab 1890 ein Geschäft für Modewaren, Konfektion und Haushaltstextilien.
Rundgang: Familie und Lebensunterhalt (Seesen):

Hier in der Lange Straße 40 betreibt Salomon Nussbaum ab 1890 ein Geschäft für Modewaren, Konfektion und Haushaltstextilien. Für seine drei Söhne, Julius, Moritz und Siegfried Nussbaum, alles Schüler der Jacobsonschule, sind auch Stolpersteine verlegt.

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Gewerbliche Einrichtungen
Kaufhaus Hirsch Hamm

Kaufhaus Hirsch Hamm

Anschrift:
Jacobsonstraße 21
38723 Seesen

Kurzbeschreibung

In dem Gebäude des Kaufhauses Hirsch Hamm ist heute ein Gastronomiebetrieb untergebracht.
Rundgang: Familie und Lebensunterhalt (Seesen):

Die Familie Hamm ist eine der am längsten in Seesen ansässige Familie. Zwei Wohn- und Geschäftshäuser sind noch erhalten. Ab 1848 handelt die Familie mit Zeug- und Ellenwaren in der Jacobsonstraße an der Ecke zur Markstraße. Nachdem die Berufsbeschränkungen und -einschränkungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sukzessive aufgehoben werden, kann das Geschäft immer weiter ausgebaut werden. Das Haus war über 100 Jahre im Familienbesitz, bevor es 1935 zwangsverkauft wurde. Vor der Jacobsonstraße 21 liegen auch die Stolpersteine für einige im Nationalsozialismus verfolgte Familienangehörige.

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Wohnort
Hamm-Haus

Hamm-Haus

Anschrift:
Lange Straße/Marktstraße
38723 Seesen

Kurzbeschreibung

In diesem Haus in der Lange Straße an der Ecke zur Marktstraße war die Familie Joseph Hamm ansässig.
Rundgang: Familie und Lebensunterhalt (Seesen):

Ein weiterer Zweig, die Familie Joseph Hamm, ist in der Lange Straße an der Ecke zur Marktstraße ansässig und betreibt dort bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Kaufhaus.

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Soziale Einrichtungen
Jacobson´sche Waisenanstalt
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1/3

Jacobson´sche Waisenanstalt

Anschrift:
Poststraße 5
38723 Seesen

Kurzbeschreibung

Die Jacobson’sche Waisenanstalt wird 1851 von Israel Jacobsons Sohn und späterem Ehrenbürger der Stadt Seesen, Meyer Jacobson gegründet.
Rundgang: Familie und Lebensunterhalt (Seesen):

Die Jacobson’sche Waisenanstalt wurde hier in der Poststraße an der Ecke Bollergasse von Israel Jacobsons Sohn, Meyer Jacobson 1851 gegründet wurde, besteht bis 1923. Hier werden Kinder zwischen 6 bis 14 Jahren aufgenommen. Ein Viertel der Anstaltsplätze steht selbstverständlich auch nicht-jüdischen Kindern offen, ganz den Jacobson’schen Idealen verbunden. Nach dem Abriss der alten Gebäude, erhielt das Waisenhaus ein neues Gebäude in der Lautenthaler Straße an der Ecke zur Waisenhausstraße. Nachdem die Waisenanstalt aus finanziellen Gründen schließen musste, wird das Haus vom Reichsausschuss der jüdischen Jugendverbände übernommen und in ein Landjugendheim umgewandelt. Später wurden hier die Berufsschulen eingerichtet. Heute wird das Gebäude weiterhin unter dem Namen "Sehusa Schule" als schulische Einrichtung genutzt.
Auf Grund seiner Verdienste wird Meyer Jacobson zum Ehrenbürger der Stadt Seesen ernannt. Für die letzte Hausmutter und den Leiter, das Ehepaar Plaut, sind in der Lautenthaler Straße 49 Stolpersteine verlegt. Johanne Plaut ist eine geborene Hamm, Tochter des Tierarztes Wolf Hamm.

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Schule
Jacobsonschule
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1/3

Kurzbeschreibung

Die Jacobsonschule wird 1801 gegründet und gilt als eines der ersten Projekte, das die Lebenswelten von Jüd*innen mit Christ*innen im Geiste der Aufklärung zusammenbringt. Von Israel Jacobson gestiftet, entwickelt sie sich zu einer modernen Ausbildungsstätte und umfasst das ganze Spektrum von naturwissenschaftlicher, geisteswissenschaftlicher und religiöser Bildung. Im zweiten Jahr schon werden auch nichtjüdische Schüler aufgenommen. Das heutige Jacobson-Gymnasium geht direkt auf diese Gründung zurück.
Baugeschichte:
erbaut: 1801
erweitert: 1889
teilweise abgerissen: 1975
Rundgang: Familie und Lebensunterhalt (Seesen):

Eines der ersten Projekte, die Lebenswelten von Jüd*innen mit Christ*innen im Geiste der Aufklärung zusammenzubringen, ist die 1801 gegründete Jacobsonschule. Israel Jacobson (geboren 1768 in Halberstadt, gestorben 1828 in Berlin) ist herzoglicher Kammeragent und Landrabbiner, ein von den jüdischen Gemeinden gewählter Landesvorstand, der auch im Auftrag des Landesherrn richterliche Aufgabe innerhalb der einzelnen Gemeinden wahrnimmt. Jacobson gilt als einer der ersten Vertreter und Vorkämpfer für ein liberales Judentum und macht die Region zwischen Harz und Heide zum Ausgangspunkt dieser Reformbewegung. Durch seine vielen Reisen in ländlichen Gegenden fällt ihm die mangelhafte Schulausbildung der Kinder auf und er stiftet in Seesen eine jüdische Freischule, die „Religions- und Industrieschule“. Schon bald nach der Gründung entwickelt sie sich zu einer modernen Ausbildungsstätte und umfasst das ganze Spektrum von naturwissenschaftlicher, geisteswissenschaftlicher und religiöser Bildung. Im zweiten Jahr schon werden auch nichtjüdische Schüler aufgenommen. Einer der ersten war Wilhelm Spohr, Sohn des Arztes Carl Heinrich Spohr. Gelebter jüdisch-christlicher Dialog, Toleranz und Humanismus sind die Grundideen dieser ersten jüdisch-christlichen Simultanschule jüdischer Gründung. Die Schule unterrichtet die Ortskinder, ist aber zusätzlich als Internat ausgelegt. Das Alumnatsgebäude (Wohnheim) ist erhalten. Am Eingang erinnert eine Stolperschwelle an die mehr als 260 ehemaligen jüdischen Schüler und Schülerinnen, die Opfer der Shoah wurden. Die schuleigene Synagoge, die Jacobson 1810 in Gedenken an seinen Vater im Schulhof errichtet, gilt als eine der ersten Reformsynagogen im Land.

IJN-Landkarte:

Die 1801 von Israel Jacobson gestiftete „Religions- und Industrieschule“ war eine der frühesten modernen jüdischen Bildungseinrichtungen. Ab 1802 nahm sie auch christliche Schüler auf. Nach dem 1975 erfolgten Abbruch des umfangreichen Schul- und Internatskomplexes blieb nur das 1889 erbaute Alumnat (Wohnheim) erhalten, in dem eine Ausstellung zur Schulgeschichte gezeigt wird. Erhalten ist noch der alte Speisesaal.

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2021-11-23T07:39:43Z
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Museum
Juleum mit Kreis- und Universitätsmuseum Helmstedt
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1/3

Juleum mit Kreis- und Universitätsmuseum Helmstedt

Anschrift:
Collegienplatz 1
38350 Helmstedt
Öffnungszeiten:
Di-Fr 10-12 Uhr und 15-17 Uhr, Sa, So 15-17 Uhr, Juleum Führungen nach Vereinbarung
Telefon:
05351-5239723

Kurzbeschreibung

Im Juleum hatte die Universität Helmstedt bis zu ihrer Auflösung 1810 ihren Sitz.
Quellennachweis:
Baugeschichte:
erbaut: 1597
eingeweiht: 1612
umgebaut: 1715
umgebaut: 1765
renoviert: 1971
IJN-Landkarte:

Von 1612 bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1810 beherbergte das Juleum die Helmstedter Universität. Sie verlieh dem Bankier Israel Jacobson 1807 die Ehrendoktorwürde – eine seinerzeit für Juden höchst außergewöhnliche Ehrung.

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2022-03-11T09:13:17Z
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Museum
Focke-Museum. Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
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1/8

Focke-Museum. Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

Anschrift:
Schwachhauser Heerstraße 240
28213 Bremen
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr
Telefon:
+494216996000
Homepage:
Focke Museum (zuletzt eingesehen am 19.03.2024)mehr erfahren

Kurzbeschreibung

Das Focke-Museum, Bremens Landesmuseum, vermittelt die Geschichte der Stadt, des Bundeslandes und ihrer Menschen. Hervorgegangen aus stadtgeschichtlichen und kunstgewerblichen Sammlungen bewahrt es das materielle Erbe Bremens und bildet das kollektive Gedächtnis der Stadt. Neben Fundstücken der Archäologie stellt das über mehrere Häuser verfügende Museum Gemälde, Objekte der angewandten Kunst, der Technik- und Wirtschaftsgeschichte aus. Die 2026 neu präsentierte Sammlungsausstellung wird das 20. Jahrhundert ausführlicher darstellen und bis an die Gegenwart heranführen.
Sammeln - Museumsobjekte:

Umfangreicher Nachlass der über drei Generationen von 1872 bis 1936 in Lilienthal ansässigen jüdischen Fotografenfamilie Julius Frank. Objekte aus dem Atelier und der Familie, Aufnahmen (Abzüge und Negative) mit Personen- und Landschaftsmotiven etc., Publikationen und Ansichtskarten mit diesen Motiven. Zwischen 1937 und 1959 in Amerika entstandene Aufnahmen von Julius Frank (1907-1959), private Fotoalben sowie privater und amtlicher Briefverkehr der Familie in Lilienthal und nach der Emigration in Amerika.

Autor*in: Karin Walter

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Literatur zur Einrichtung:
https://www.focke-museum.de/digital/360-grad-rundgaenge/, https://www.focke-museum.de/digital/360-grad-rundgaenge/
https://www.focke-museum.de/2021/11/12/ein-turnhemd/, https://www.focke-museum.de/2021/11/12/ein-turnhemd/
Röttger, Miriam "Ich bitte Sie [...] endlich meinen Fall zur Entscheidung zu bringen", eine historische Aufarbeitung und Analyse des Wiedergutmachungsverfahrens der jüdischen Familie Frank (Lilienthal) anhand des Nachlasses, Studien zur Materiellen Kultur, 2023, GVK
Frank, Julius , Frank, Julius , Walter, Karin Julius Frank, eine jüdische Fotografenfamilie zwischen Deutschland und Amerika, [Rezension von: Focke-Museum (Hrsg.): Julius Frank], 2022, GVK

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Museum
Museumsdorf Cloppenburg
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1/4

Museumsdorf Cloppenburg

Anschrift:
Bether Straße 6
49661 Cloppenburg
Öffnungszeiten:
März bis Oktober 9.00 bis 18.00 Uhr
November bis Februar 9.00 Uhr bis 16.30 Uhr
Homepage:
Museumsdorf Cloppenburg (zuletzt eingesehen am 16.02.2024)mehr erfahren

Kurzbeschreibung

Das Museumsdorf Cloppenburg gehört zu den großen Freilichtmuseen Mitteleuropas. Auf einem Gesamtareal von 25 Hektar zeigt es Ausschnitte aus der historischen ländlichen Haus- und Kulturlandschaft Nordwestdeutschlands. Das Museum stellt die konkreten Lebensumstände der Menschen exemplarisch anhand ihrer überlieferten Sachzeugnisse (Haus, Mobiliar, Arbeitsgeräte, persönliche Gegenstände) aus mikrohistorischer Perspektive in ihren jeweiligen Zusammenhängen dar. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten zählen dabei die Dokumentation und Präsentation der wichtigsten Haus- und Hoftypen des nordwestlichen Niedersachsens unter Einbindung und Darstellung historischer Arbeits- und Handwerkstechniken, regionaltypischer Kulturlandschaftselemente, alter Haustierrassen sowie historischer Nutz- und Zierpflanzen. Seine Sammlungs- und Vermittlungsschwerpunkte reichen von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.
Sammeln - Museumsobjekte:

Nachweislich befinden sich vier Objekte in der Sammlung des Museumsdorfs Cloppenburg, die alle aus den Verkäufen im Rahmen der "M-Aktion"stammen:

Zur Erläuterung: Ab 1942 wurden durch das NS-Regime mit der so genannten "M-Aktion" ("M" für Möbel) aus jüdischem Besitz stammende Einrichtungsgegenstände beschlagnahmt und veräußert.

Eine Terrine mit Deckel, die 1942/43 bei einem Verkauf von gebrauchtem Haushaltsgut in Neuenkirchen bei Bramsche in einer Gaststätte Welling gekauft wurde. 2017 von der Enkelin der Käuferin dem Museumsdorf Cloppenburg übergeben. (Lost Art-ID 576528)

Zwei Schränke (Paar), die auf ca. 1920 datiert werden. Sie wurden 1942/43 in Cloppenburg zum Verkauf angeboten und wurden dann als unverkaufter Rest einer Sinti-Familie übergeben. 2021 wurden die Schränke vom Enkel dem Museumsdorf Cloppenburg übergeben. (Lost Art-ID 595851)

Kaminbesteck bestehend aus Kaminzange, Kaminschaufel und Schüreisen. Es wurde 1945 dem Museumsdorf Cloppenburg übergeben. (Lost Art-ID 576529)

Ein Tablett von der königlichen Porzellanmanufaktur Delft, das 1945 an das Museumsdorf Cloppenburg übergeben wurde. (Lost Art-ID 576530)

Die Schränke und die Terrine wurden 2024 als Dauerleihgabe an das National Holocaust Museum im Amsterdam gegeben.

Wir arbeiten daran! Bald finden Sie hier Infos.

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Hemken, Christina , Ziessow, Karl-Heinz Im Schatten des totalen Krieges: Raubgut, Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit, [Rezension zu: 1942/43. Der lokale Horizont von Entrechtung und Vernichtung; Rezension zu: Im Schatten des totalen Krieges: Raubgut, Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit], 2018, GVK
Hemken, Christina , Ziessow, Karl-Heinz 1942/1943, der lokale Horizont von Entrechtung und Vernichtung, [Rezension zu: 1942/43. Der lokale Horizont von Entrechtung und Vernichtung; Rezension zu: Im Schatten des totalen Krieges: Raubgut, Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit], 2017, GVK

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Synagoge
Synagoge Seesen (Jacobstempel)
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1/2

Kurzbeschreibung

Im Hof seiner Schule ließ Jacobson 1810 eine Fachwerksynagoge erbauen, die als erste Reformsynagoge weltweit von hoher Bedeutung ist. Sie wurde während des Reichspogroms 1938 zerstört.
Baugeschichte:
erbaut: 1810
zerstört: 1938-11-09
Rundgang: Religiöse Orte (Seesen):

Traditionell ist die Synagoge ein Gebäude mit vielen Funktionen. Sie bietet Raum für das Gebet und religiöse Studien. Sie dient als Ort der Versammlung und der jüdischen Rechtsprechung. Ein Betraum befindet sich meist in einem Privathaus. Er ersetzt ein Synagogengebäude, wenn die jüdische Gemeinde sehr klein ist, keine finanziellen Mittel oder keine behördliche Erlaubnis für den Bau einer Synagoge hat.

Seesen kann mit einer Weltsensation aufwarten. Israel Jacobson lässt hier ab 1805 einen Fachwerkbau errichten, der ab 1807 genutzt und 1810 eingeweiht wird. Der Tempel gilt als erste Reformsynagoge der Welt in die Geschichtsbücher eingehen wird. Anders als traditionelle Synagogen dient der Jacobstempel in Seesen ausschließlich für das Gebet und die Durchführung von Gottesdiensten.
Der Jacobstempel wird zum Vorbild für moderne Synagogen im 19. Jahrhundert. Neben Chorgesang und deutschsprachiger Predigt ist die fest installierte Orgel ein Novum, die erste in einer Synagoge weltweit. In der Reichspogromnacht im November 1938 wird der Jacobstempel von den Nationalsozialisten niedergebrannt. Heute ist der Gebäudeumriss in der Pflasterung auf dem Jacobsonplatz zu erkennen.

IJN-Landkarte:

Israel Jacobson lässt die Synagoge als Fachwerkbau 1805 errichten, der ab 1807 genutzt und 1810 eingeweiht wird. Der Jacobstempel wird zum Vorbild für moderne Synagogen im 19. Jahrhundert. Neben Chorgesang und deutschsprachiger Predigt ist die fest installierte Orgel etwas völlig Neues, denn es ist die erste Orgel in einer Synagoge weltweit. Während des Reichspogroms im November 1938 wird der Jacobstempel von den Nationalsozialisten niedergebrannt. Heute ist der Gebäudeumriss in der Pflasterung auf dem Jacobsonplatz zu erkennen.

Mithilfe der XR-App OPERATION LEGENDÄR im Stil einer interaktiven Graphic Novel wird ein wichtiger, wenig bekannter Aspekt der deutsch-jüdischen Geschichte wiederentdeckt. Dr. Felix Klein, Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung und einer der Förderer des Projekts, erörterte in der Pressemitteilung zum Launch der XR-App: „Mit der virtuellen Rekonstruktion des Jacobstempels macht das Projektteam des Israel Jacobson Netzwerks eine ganz wichtige Facette jüdischer Geschichte sichtbar und durch ein innovatives Vermittlungskonzept auch für junge Menschen attraktiv. Diesen Aspekt halte ich für besonders relevant, denn die junge Generation wird die Zukunft des deutsch-jüdischen Lebens gestalten. Sie einzubinden und an das deutsch-jüdische Leben heranzuführen, ist eine wichtige Aufgabe, der Sie sich angenommen haben. Ich bin mir sicher, dass es Ihnen gelingen wird, bei vielen Menschen aller Altersgruppen Interesse für die facettenreiche, spannende Geschichte deutsch-jüdischen Lebens und die Ideen des Reformjudentums zu wecken.“

Quellennachweis:
Augmented Reality App Operation Legendär (zuletzt eingesehen am 18.10.2023)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Verknüpfte Personen:
Literatur zur Einrichtung:

Administrative Angaben

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2021-11-23T07:37:25Z
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Museum
Städtisches Museum Seesen
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1/6

Städtisches Museum Seesen

Anschrift:
Wilhelmsplatz 4
38723 Seesen
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 14.00 bis 17.00 Uhr
Samstag und Sonntag 11.00 bis 17.00 Uhr
sowie nach Vereinbarung
E-Mail:
museum@seesen.de
Telefon:
+49538148891
Homepage:
Städtisches Museum Seesen (zuletzt eingesehen am 18.10.2024)mehr erfahren

Kurzbeschreibung

Das Museum wurde 1964 als Heimatmuseum, im ehemaligen Jagdschloss des Herzogs von Braunschweig, eröffnet und liegt inmitten der parkartigen Grünalagen in Innenstadtnähe sowie in direkter Umgebung so geschichtsträchtiger Bauten wie der Burg Sehusa, dem altern Ratskeller und der St. Andreas-Kirche.

Seesen, die Stadt am Rand des Harzes, hat in ihrer Vergangenheit vielfach Zeichen gesetzt. Von hier aus haben viele Ideen und Innovationen ihren Weg in die Welt gefunden, deren Spuren die Besucher*innen im Museum, im ehemaligen Jagdschloss des Herzogs von Braunschweig, folgen können.
Rundgang: Erinnern heute (Seesen):

Seit 2010, dem zweihundertsten Jahr der Weihe der Synagoge der im Jahr 1801 gegründeten Jacobsonschule, wird in einer Dauerausstellung in mehreren Räumen das Wirken und die Wirkung Israel Jacobsons als Schulgründer und Reformer vorgestellt. Unter den Exponaten ist auch ein Modell des Jacobstempels zu sehen.

IJN-Landkarte:

Im ehemaligen herzoglichen Jagdschloss präsentiert das Museum unter anderem eine Ausstellung zur Jacobsonschule mit ihrer Synagoge sowie zur Jacobson’schen Waisenanstalt, deren Bauten nicht erhalten sind.

Sammeln - Museumsobjekte:

Seit 2010, dem zweihundertsten Jahr der Weihe der Synagoge der im Jahr 1801 gegründeten Jacobsonschule, wird in einer Dauerausstellung in mehreren Räumen das Wirken und die Wirkung Israel Jacobsons als Schulgründer und Reformer vorgestellt. Unter den Exponaten sind ein Modell des „Jacobstempels“, das Originalfenster des Direktorenhauses der Schule sowie historische Bücher aus der Schulbibliothek zu sehen.

Modell Jacobstempel
Maßstab 1:33
hergestellt im Jahr 2010
Planung: Sabine Stübig
Wissenschaftliche Beratung: Dr. Joachim Frassl

Fenster aus dem Direktorenhaus der Jacobsonschule
Das Bleiglasfenster wurde beim Abriss des Direktorenhauses im Jahr 1975 gesichert und dem Städtischen Museum übergeben.
Das Entstehungsjahr wird mit 1884/85 angegeben. Die Glasmalerei wurde von Luise Menzel angefertigt und zeigt die vier Sinnbilder "Häuslichkeit", "Fleiß", " Treue", "Liebe".

Bücher aus der Schulbibliothek
Leviticus - polyglotte Ausgabe des Dritten Buch Mose in sechs Sprachen (Hebräisch, Aramäisch, Griechisch, Latein, Deutsch, Italienisch). Ausgabe von Elias Hutter von ca. 1600. Hutter (1553-1605/09) war Professor für hebräische Sprache in Leipzig.
Hebräische Tora. Amsterdam 1741. Die fünfbändige Ausgabe des Pentateuch war als Vorlage für den Tora-Schreiber gedacht.

Autor*in: D. Stroschein

Wir arbeiten daran! Bald finden Sie hier Infos.

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Verknüpfte Personen:
Literatur zur Einrichtung:
Ballof, Rolf , Blume, Claus , Frassl, Joachim , Gleicher, Thomas , Herzig, Arno , Stroschein, Dirk , Stübig, Sabine , Finster, Thomas Jacobstempel, die Synagoge der Jacobson-Schule in Seesen : Reform, Hoffnung, Zerstörung, Rekonstruktion, 2010, GVK

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2021-11-22T12:54:01Z
Zuletzt geändert am:
2025-07-02T10:24:40Z
In Portal übernommen am:
2025-10-21T09:50:32+02:00

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Kulturelle Einrichtungen
Arbeitsgemeinschaft Braunschweig der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V.
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1/3

Arbeitsgemeinschaft Braunschweig der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V.

Anschrift:
Kiryat-Tivon-Park
38100 Braunschweig
E-Mail:
braunschweig@digev.de
Anreise:
Keine Post- und Besuchsadresse.
Homepage:
Arbeitsgemeinschaft Braunschweig der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. (zuletzt eingesehen am 24.07.2025)mehr erfahren

Kurzbeschreibung

Der Geschichte eine Zukunft zu geben – so kann man die Absicht beschreiben, mit der die Arbeitsgemeinschaft der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) in Braunschweig im Sommer 1967 gegründet worden ist. „Die Initiative zur Gründung habe dem Staat Israel, dem Judentum und den Braunschweiger Jüd*innen gegolten: ‚Es ist unsere Pflicht, uns darüber gute Kenntnisse zu verschaffen, als Grundlage für Verständnis und Verständigung‘“, bilanzierte der langjährige Vorsitzende und das Gründungsmitglied Friedrich Theodor Kohl am 16. März 1996 in der Braunschweiger Zeitung. Anlass dieser Bilanz war, dass der Ehrenbürger Kohl sein Amt als Vorsitzender der DIG Braunschweig niederlegte und Ehrenvorsitzender wurde.
Israel und Niedersachsen in der Gegenwart - DIGs:

Um sich und ihre Arbeit vorzustellen haben die in Niedersachsen vertretenen Arbeitsgemeinschaften der Deutsch-Israelischen-Gesellschaften im Frühling 2025 folgende Fragen beantwortet:

Warum ist eine Partnerschaft mit Israel wichtig?
Die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland leben von der Begegnung der Menschen sowie dem Austausch und Kennenlernen von Kultur und Lebensumständen. Die Leitsätze der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. formulieren das so: "Es genügt nicht, die Entwicklung und Pflege der deutsch-israelischen Beziehungen den staatlichen Stellen zu überlassen. Die DIG will deshalb als überparteiliche Organisation dazu beitragen, die menschlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Verbindungen zwischen dem deutschen Volk und den Israelis zu festigen und weiter zu entwickeln."
Nach vorne gerichtet heißt das auch, dass wir mit unserer Arbeit als DIG in Erinnerung und im Bewusstsein der historischen Verantwortung darauf hinwirken, dass Israel als unser Partner begriffen wird, der die Werte und auch die Herausforderungen unserer liberalen Demokratie teilt und diese als einziger Staat im gesamten Nahen Osten vertritt und lebt, das in einem undemokratischen und die Existenz des Staates immer wieder bedrohenden Umfeld.

Welche Projekte oder Aktivitäten haben die DIG AG Braunschweig besonders geprägt?
Aktive Einbindung in und Unterstützung der Städtepartnerschaft mit Kiryat Tivon in Israel im Zusammenwirken und Abstimmung mit der Stadt Braunschweig, z.B. durch gemeinsame regelmäßige Bürger*innenreisen hin und her, Schüler*innen- und Künstler*innenaustausche sowie die enge und freundschaftliche Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Braunschweig sowie mit anderen Netzwerkpartner*innen in der Region, wie z.B. dem Israel Jacobson Netzwerk, der Gesellschaft für Christl.-Jüd. Zusammenarbeit oder dem Raabe Literaturhaus Braunschweig. Nach dem 07. Oktober 2023 unterstützen wir Run4TheirLives in seinen Bemühungen, das Schicksal der Geiseln im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu halten; ein Höhepunkt war hier das Benefizkonzert in der Jüdischen Gemeinde im März 2025.

Welche besonderen Aufgaben und Herausforderungen sehen Sie im Bundesland Niedersachsen?
Die große Herausforderung ist, Israel als Partnerdemokratie zu vermitteln, die sich in einem in großen Teilen immer noch feindlichen und undemokratischen Umfeld verteidigen und bewähren muss. Wissen um die Komplexitäten historisch wie aktuell zum Thema Nahost ist leider nur sehr überschaubar vorhanden. Wenig bekannt ist leider auch zur Diversität der israelischen Gesellschaft, die neben Jüd*innen unterschiedlicher Herkünfte (Misrachi, Ashkenazi etc) aus Beduin*innen, Drus*innen, Araber*innen, Christ*innen und Palästinenser*innen besteht. Hier ist Aufklärungsarbeit notwendig, angefangen in den Schulen und im weiteren Bildungssystem z.B. mit Formaten, die das Thema Nahost fundiert und korrekt kontextualisiert vermitteln und Möglichkeiten zum konstruktiven Austausch geben. Nur so kann falschen Narrativen, wie sie sich insbesondere nach dem 07. Oktober 2023 zu Lasten Israel immer wieder zeigen und propagiert werden, entgegen gewirkt werden.

Wie gestalten Sie die Kooperation mit Israel?
Die DIG BS unterstützt die Städtepartnerschaft mit Kiryat Tivon aktiv in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Braunschweig. Darüber hinaus initiieren wir auch Reisegruppen nach Israel wie im März 2025, vernetzen uns mit Vertreter*innen und Organisationen der israelischen Zivilgesellschaft, laden Referent*innen aus Israel etc.

Wie hat sich Ihr Engagement nach dem 07. Oktober verändert und was beschäftigt Sie gegenwärtig am meisten?
Auf der einen Seite können wir ein erhöhtes Interesse an Fragen rund um Israel und einen erfreulichen Mitgliederzuwachs sehen. Auf der anderen Seite haben wir nach einer anfänglichen großen Solidaritätswelle für Israel unmittelbar nach dem 07. Oktober eine deutliche Verschiebung hin zu sog. israel-kritischen Positionen festgestellt; es scheint, dass hier die oft nicht hinreichend kontextualisierende Berichterstattung sowie die sozialen Medien dazu beitragen, dass anti- bzw. sog. israel-kritische Narrative verfangen können. Auffällig und erschreckend ist dabei, dass der Terrorangriff der Hamas und seine Brutalität in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit fast vollständig in den Hintergrund treten und das Schicksal der Geisel mit wenig Empathie begleitet wird. Herausfordernd ist auch die zunehmende Vermischung von ggf. auch gerechtfertigter Kritik an politischen Entscheidungen der aktuellen israelischen Regierung und Äußerungen von israelbezogenem Antisemitismus sowie die Verschärfung der Tonalität, die einen konstruktiven Dialog erschwert. Ein weiterer Aspekt sind die zunehmend antisemitischen Tendenzen aus dem linken und islamischen Lager, der in der öffentlichen Diskussion jedoch häufig noch wenig Beachtung findet, obwohl er genauso gefährlich ist wie der von rechts.
Was geplante Veranstaltungen angeht, ist ein erhöhtes Bedrohungspotential vorhanden, verbunden mit Erfordernis nach erhöhten Sicherheitsvorkehrungen.

Wodurch zeichnet sich Ihre DIG aus?
Gute Einbindung in die Stadtgesellschaft mit Netzwerkpartner*innen in unterschiedlichen Bereichen, wie z.B. Stadt Braunschweig, Kunst/Kultur, Parteien und Gewerkschaften.

Wie blicken Sie auf die Zukunft der deutsch-israelischen Beziehungen und welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Ziel muss es sein, die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern durch persönliche Kontakte auf den verschiedenen Gebieten wie Städtepartnerschaften, Austausch- und Studienprogrammen, Wissenschaft, Kultur etc. weiter zu stärken. Das Bewusstsein muss das einer Partnerschaft von demokratischen Staaten mit einem gemeinsamen Wertekanon sein, wobei das Bewusstsein der Verantwortung aus unserer Geschichte auch weiterhin dazugehört.

Wie kann ich mich einbringen?
Am besten Mitglied werden und Ideen einbringen 😉

Begegnungsangebot:

Die AG Braunschweig der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. bietet eine vielfältige Förderung des Austausches mit der israelischen Zivilgesellschaft an, vor allem im Rahmen von Braunschweigs offizieller Partnerschaft mit der Stadt Kiryat Tivon bei Haifa. Dazu gehören etwa die (Mit-)Organisation von Bürger*innenreisen nach Israel, die Förderung des Austausches von Künstler*innen oder Schüler*innen zwischen Braunschweig und Kiryat Tivon, die Einladung von israelischen Vortragenden oder von vortragenden Personen mit Bezug zu Israel, oder auch Vorlesungen von Werken israelischer Autor*innen. Bisweilen unabhängig von einem direkten israelischen Bezug finden auch gemeinsame Gedenk- und Festveranstaltungen mit der Jüdischen Gemeinde Braunschweig statt.

Zielgruppe

Personen ab 16 Jahren

Dauer

Abhängig von der Veranstaltungsart

Zeiten

Abhängig von der Veranstaltungsart

Kosten

Abhängig von der Veranstaltungsart

Ansprechpartner*in

Vorstand der AG Braunschweig der DIG
E-Mail: braunschweig@digev.de

Hinweise

Infos zu aktuellen Veranstaltungen finden Sie auf der Website.

Über die Gründungszeit selbst existieren nur wenige schriftliche Zeugnisse. Das zeugt aber keineswegs von einer mangelnden Agilität der damaligen Akteur*innen rund um Initiator*innen wie Dr. Reinhard Cunze, der Lehrer am Martino-Katharineum war, und den ehemaligen Oberstadtdirektor Dr. Erich Lotz. Die Arbeit der kleinen Gruppe, der auch israelische Student*innen von der Technischen Hochschule wie das Gründungsmitglied Gabór Lengyel angehörten, war von unerwarteten Ereignissen geprägt, aus denen sich neue Herausforderungen ergaben. Dr. Erich Lotz starb Ende 1966. Im Sommer 1967 brach der Sechstagekrieg in Israel aus. Ein Jahr zuvor nahmen Israel und die Bundesrepublik erste diplomatische Beziehungen auf. Man kann hier von einer Parallelität zwischen dem Kriegsausbruch und der Gründung sprechen. Eine kausale Beziehung ist nicht belegbar. Der Sechstagekrieg habe der Solidarität der Braunschweiger*innen mit Israel Aufschwung gegeben, beschrieb Kohl die damalige Situation. Eine Spendensammlung hatte Erfolg. Doch der Krieg sei schnell vorbei gewesen „und das Geld lag auf der Bank“, erinnerte sich Braunschweigs Ehrenbürger.

So habe Kohl zufolge der Kontakt mit Braunschweigs späterer Partnerstadt Kiryat Tivon begonnen. Die Spenden flossen in die israelische Stadt, in die Peter Vogel-Dror, ein Mitglied der DIG Braunschweig, gezogen war. Aus einigen Ereignissen ergaben sich pragmatisch neue Möglichkeiten. Gastfreundschaft – dieser Begriff beschreibt einen Pfad, der sich entlang zahlreicher Quellen des Archives der Deutsch-Israelischen Gesellschaft verfolgen lässt. „Gastfamilien werden gesucht“, „Feierlicher Festakt festigt Freundschaft“, „Gäste sind willkommen“, „Gäste sind zum Festakt willkommen“, „Ratsherrin begrüßte junge Israelis“, so lauten 1986 einige der Überschriften in der Braunschweiger Zeitung. Es handelt sich um eine kurze Sammlung von Meldungen. Sie geben einen groben Einblick in die kontinuierliche Arbeit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Braunschweig, die ein Archiv mit mehreren Ordnern füllt. Ein Großteil der Inhalte stehen im Zusammenhang mit der heutigen israelischen Partnerstadt Braunschweigs, Kiryat Tivon. Beispielsweise finden sich zahlreiche Zeitungsberichte über Jubiläen, Besuche oder die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde.

Aber es finden sich auch Zeugnisse persönlicher Kontakte und Freund*innenschaften, zum Beispiel „Seasonal Greetings from Kiryat Tivon Israel“, eine Grußkarte, die Amichai Ben Dror, der damalige Bürgermeister Kiryat Tivons, 1986 an den Geschäftsführer der Braunschweiger Arbeitsgemeinschaft, Wolf Dieter Schuegraf, sendete. „Von den persönlichen Kontakten lebt die Partnerschaft. Und die Kontakte machen viele Reisende so neugierig, dass sie bei uns bleiben“, stellte Kohl fest, in dessen Händen die Geschicke der Arbeitsgemeinschaft zwischen 1975 und 1996 in seiner Funktion als Vorsitzender lagen. Reisen nach Israel und insbesondere Begegnungen in der Partnerstadt gehörten seit den 1970er Jahren fest zum Programm der DIG in Braunschweig. In den 1980er und 1990er Jahren wurden in mehreren aufeinanderfolgenden Jahren Reisen in Kooperation mit einem lokalen Reiseunternehmen angeboten. Dazu wurden eigens Reiseprospekte entworfen, um das Programm der Bildungsreisen zu präsentieren, die von der Landeszentrale für politische Bildung in Niedersachsen als solche anerkannt worden sind. Die Broschüren enthalten Grußwörter der Bürgermeister beider Städte. So schreibt Bürgermeister Ben-Dror 1985: „Unterstützt vom Besucherausschuss der Stadt Tivon und unter meinem persönlichen Patronat, erwartet Sie dies und viele andere Erlebnisse, die sicher genauso eindrucksvoll sind wie in den Vorjahren – kommen und sehen Sie selbst.“

Doch diese Offenheit war nach den Erfahrungen der Shoa keineswegs selbstverständlich. So kam es 1986 zu Protesten in Kiryat Tivon, weil die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde bevorstand. Beachtenswert dabei sind die Biographien der Akteur*innen. In dem Brief einer Bürgerin Tivons zeigt sich eine innerliche Zerrissenheit – zwischen den schrecklichen Erfahrungen der Vergangenheit und dem Bedürfnis den Beziehungen zu Braunschweig eine Chance zu geben. Der historischen Verantwortung bewusst zeigten sich auch die Mitglieder der DIG in Braunschweig. Aufgrund des Yom-Kippur-Krieges hatte die Arbeitsgemeinschaft zu einer Baumspende aufgerufen. 1975 wurde ein Gedenkwald zu Erinnerung an die Opfer der Braunschweiger Jüd*innen nach 1933 auch in Anwesenheit einiger Braunschweiger Vertreter*innen der DIG und Stadt, dem damaligen Oberbürgermeister Jaenicke und dem Botschafter der Bundesrepublik in Israel mit einer feierlichen Zeremonie eingeweiht. Kranzniederlegungen in Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus sind seit vielen Jahren Teil der Arbeit der DIG Braunschweig. Mehrmals besuchten vor allem in den 1980er Jahren ehemalige jüdische Bürger*innen Braunschweig. Die Gastfreund*innenschaft bestand von Anfang an. Insbesondere das Städtepartnerschaftskomitee Kiryat Tivons ermöglichte viele Projekte erst dank ihrer Zusammenarbeit mit der DIG in Braunschweig. Namentlich erwähnt seien beispielsweise Alex Potok, Miriam Rauch und Uri Themal. Im Zeitungsbericht über die Einweihung des Erinnerungshaines kann man zum Abschluss lesen: „Mit einem aus vollem Herzen kommenden ‚Schalom‘ schieden sie aus dem gastlichen Land.“ (Braunschweiger Zeitung vom 29. März 1975). Gerhard Glogowski zeigte sich 1978 zum Beispiel beeindruckt von der ungezwungenen Fröhlichkeit der Menschen in diesem mit vielen Konflikten beladenen Land.

Auch die Stadt Braunschweig etablierte einen Jugendaustausch mit Jerusalem und Kiryat Tivon, wie man einer gemeinsamen Werbung für die Jugendaustausche mit Tivon, Jerusalem, Bath und Sousse entnehmen kann. In Braunschweig suchte der Vorstand der DIG den Kontakt zur jüdischen Gemeinde. 1977 setzte sich der Vorstand rund um Friedrich Theodor Kohl und Dr. Israel für den Bau und die Renovierung des jüdischen Gemeindehauses ein. Die Stadt Braunschweig und das Land Niedersachsen unterstützten das Projekt ebenfalls mit Zuschüssen. Der Tag der Staatsgründung Israels im Mai 1948 wird heute gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde Braunschweig gefeiert. Zählt man die Inhalte des Arbeitsprogramms auf, das sich die Arbeitsgemeinschaft 1977 auferlegt hat, klingt das wie folgt: „Mitbetreuung israelischer Gastgruppen in Braunschweig, regelmäßige Zusammenkünfte der Mitglieder des Arbeitskreises, Pflege der Beziehungen zur jüdischen Gemeinde und Kontakte zur Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Werbung neuer Mitglieder, Unterstützung von Diskussionen zwischen Palästinenser*innen und Israelis, Bekämpfung des Antisemitismus anlässlich der wieder aufkommenden Jüd*innenwitze, Eintreten für die Belange von Gastarbeitern und Minderheiten, um eine ähnliche Situation wie die der Jüd*innen in Deutschland vor und während des Hitler-Regimes zu vermeiden und die Kontaktpflege zu der israelischen Stadt Kiriat Tivon“ (aus der Braunschweiger Zeitung vom 4 . April 1977). Dass die DIG Braunschweig sich auch der Belange von Gastarbeiter*innen und Minderheiten annehmen wollte, „um eine ähnliche Situation wie die der Juden in Deutschland vor mehr als 40 Jahren zu vermeiden“, betonte Friedrich Theodor Kohl am 21. Dezember 1977 nochmals in der Braunschweiger Zeitung. Die DIG Braunschweig verstand sich 1977 selbst als „politisch wirkende, aber überparteiliche Organisation“. Das Selbstverständnis sei Kohl zufolge eine Folge aus dem besonderen deutsch-israelischen Verhältnis. Die Beziehungen beider Länder müssten nicht nur diplomatischer Natur sein, sondern auch von einer breiteren Bevölkerung getragen werden.

Geprägt waren die Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft Braunschweig seit ihrer Gründung von dem Anliegen, mithilfe von Vorträgen über Israel zu informieren. Unter Leitung von Dr. Cunze wurden 1968 mit Unterstützung des Braunschweigischen Vereinigten Kloster- und Studienfonds, sozusagen einem Teil der heutigen Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, fünf Veranstaltungen durchgeführt. Thematisch zeigt sich ein Kaleidoskop des kleinen Landes am Mittelmeer und des Judentums: von jüdischer Musik, über das Kibbuz bis hin zur Geschichte der Stadt Jerusalem reichte die Bandbreite. Die Reihe der Vorträge, die lange Zeit in der „Brücke“ stattfanden, einem Kulturzentrum, das sich bis 2007 am Steintorwall befand, setzte sich bis 1996 fort. „Wir sprechen über theologische, politische, wirtschaftliche und kulturelle Themen“, fasste Annette Boldt-Stülzebach zusammen. Ab 1994 war sie Geschäftsführerin der DIG Braunschweig. Bis heute lädt die DIG AG Braunschweig Mitglieder und Interessierte zu Vorträgen und Filmvorführungen ein. Aus der Reihe vieler Vorträge von Reisenden, Volontären, der israelischen Botschaft, über Antisemitismus, Schulbücher, Geschichte, Sprache oder Musik sowie Lesungen und einem Tanzworkshop, seien an dieser Stelle nur wenige Beispiele genannt, um den Eindruck konkreter werden zu lassen: Dr. Gil Yaron referierte über die Zusammenhänge im Nahen Osten, der ehemalige Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung Paul-Josef Raue sprach 2009 unter dem Titel „In einem friedlosen Land – von einer Reise durch Israel und Palästina“ und die leider 2017 verstorbene Miriam Rödiger bot mit ihren Kochkursen die Möglichkeit, die israelische Küche nicht nur zu genießen, sondern auch selbst zu erlernen. Rödiger war ebenfalls Mitglied des DIG-Vorstands.

Auffallend ist die Fülle der Veranstaltungen und Aktivitäten ganz unterschiedlicher Art. Spenden für neue Instrumente für das Jugendorchester in Kiryat Tivon sammelte die DIG Braunschweig 1977. Später gab es eine Sammlung für den Tivoner Ortsverein des Magen David Adom (das israelische Rote Kreuz). Im Rahmen der Städtepartnerschaft begleitete die Arbeitsgemeinschaft Begegnungen und Austausche im Bereich Musik zwischen Chören des Doms und aus Tivon sowie der Städtischen Musikschule, ferner zwischen jugendlichen, verschiedenen Sportmannschaften im Bereich Wasserball, Fußball, Basketball und Schwimmen. Bis heute organisiert der BBK – Bund bildender Künstler und Künstlerinnen Braunschweigs Ausstellungen und Austausche zwischen Künstlern. Seit 2014 treffen sich Vertreter der AG Braunschweig in einem Arbeitskreis der nördlichen Arbeitsgemeinschaften, um Veranstaltungen wie die Vortragsreihe zum Thema Antisemitismus Ende 2016 gemeinsam durchzuführen.

1992 tagte die Jahrestagung der DIG in Braunschweig. Veränderungen und der Lauf der Jahre standen bei der DIG Braunschweig in einem bedeutungsvollen Zusammenhang. War Ende der 1970er Jahre noch die Rede von etwa 100 Mitgliedern, sind es 1987 bereits 200 Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Braunschweig. Im Laufe der Jahre wuchsen aber auch neue Generationen nach. Die Generation Männer und Frauen wie Friedrich Theodor Kohl, über dessen Wirken das Portrait von Annette Boldt-Stülzebach einen Eindruck geben möge, begann ihre Arbeit vor über 50 Jahren mit folgender Absicht: „Wir wollen Vertrauen für unser Land schaffen, das sich abhebt von dem Staat, der die Juden verfolgt hat.“ – Dass dies eine beständige Absicht der DIG Braunschweig ist, zeigt das Datum von Kohls Aussage. Er tätigte sie im Mai 1996 anlässlich der Berichterstattung über die Amtsübergabe des Vorsitzes der Braunschweiger Arbeitsgemeinschaft an Prof. Dr. Johannes-Henrich Kirchner. „Die Zeit des Nationalsozialismus kenne ich nur aus der Geschichte. Doch aus der deutschen Geschichte erwächst die besondere Verantwortung, den Staat Israel zu fördern. Das heißt nicht, dass man gegenüber der Politik Israels nicht auch kritisch sein darf“, lautete der neue Auftrag, für den sich Kirchner seit 1996 als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Braunschweig engagiert. Es ging darum, sowohl die bestehenden Formen der Veranstaltungen und Aktivitäten aus der Ära Kohl weiterzuführen als auch Antworten für eine neue Generation zu finden, der Kirchner bereits angehört. Es handelte sich um eine Generation, die die Verbrechen des Nationalsozialismus nicht selbst erlebt hat. Sowohl auf deutscher als auch auf israelischer Seite wachsen neue Generationen nach. Das stellte die DIG immer wieder vor die Herausforderung, Antworten auf neue Fragen zu finden. Bemerkenswert ist dabei, dass die Braunschweiger Arbeitsgemeinschaft bereits 1987 die Entwicklung dieser neuen Generation bemerkte. Unabhängig von damaligen Entwicklungen, die das deutsch-israelische Verhältnis störten, „bleibt es eine berechtigte Tendenz auch in der DIG, die junge Generation an eine Normalisierung heranzuführen, Bewusstsein dort wie hier aus der Geschichte zu entwickeln“, stellte Kohl fest und betonte, beim neuen Verhältnis zwischen Israelis und Deutschen wolle man keinem „Missionsgedanken“ folgen. Man suchte den Austausch mit der neuen Generation erstmals 1978, als ein Diskussions- und Vortragsabend der DIG mit der Evangelischen Studentengemeinde stattfand. „Gelernt werden konnte von beiden Seiten. Eindrucksvoll waren die leidenschaftlichen Darstellungen der arabischen Student*innen und die durchaus versöhnliche Haltung der anwesenden Israelis. Ebenso nachdenklich stimmten die Beiträge der älteren Generation, die auf das schwere Erbe der nationalsozialistischen Zeit verwiesen“, vermerkte der Bericht in der Braunschweiger Zeitung am 15. Dezember 1978. Verschiedene Generationen trafen aufeinander und sprachen miteinander. Heute stellt sich die DIG dieser Aufgabe zum Beispiel mit Informationsständen bei Festen und Parteitagen.

Die Beiträge der 50-Jahres-Jubiläumsbroschüre geben einen Eindruck der heutigen Aktivitäten der DIG in Braunschweig und der Projekte, die sie begleitet.

Quellennachweis:
Arbeitsgemeinschaft Braunschweig der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. (zuletzt eingesehen am 01.11.2024)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Arbeitsgemeinschaft Braunschweig der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. (zuletzt eingesehen am 01.11.2024) https://braunschweig.deutsch-israelische-gesellschaft.de/ueber-uns/, https://braunschweig.deutsch-israelische-gesellschaft.de/ueber-uns/

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Gemeinde (aktuell)
Jüdische Gemeinde Hameln e.V.
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Jüdische Gemeinde Hameln e.V.

Anschrift:
Bürenstrasse, Synagogenplatz 1
31785 Hameln
E-Mail:
jgh@jghreform.org
Telefon:
+495151925625
Ansprechperson:
Peter Benjamin Wendt, 1. Vorsitzender
Homepage:
Jüdische Gemeinde Hameln e.V. (zuletzt eingesehen am 01.08.2025)mehr erfahren

Kurzbeschreibung

Hameln ist vor allem bekannt als „Rattenfängerstadt“ und Heimat der Glückel von Hameln, die eine Chronik des jüdischen Alltagslebens ihrer Zeit (Mitte des 17. Jahrhunderts bis Anfang 18. Jahrhundert) verfasste. Bis zur Reichspogromnacht, in der die Synagoge zerstört und die Jüdische Bevölkerung dezimiert wurde, gab es hier mehr als 400 Jahre lang eine kleine, aber lebendige jüdische Gemeinschaft. Die Jüdische Gemeinde Hameln e.V. wurde 1997 von Rachel Dohme, Polina Pelts und einer kleinen Gruppe russischer Einwanderer gegründet und ist die erste jüdische Gemeinde, die nach der Shoah in Hameln entstanden ist. Die Mehrheit der Mitglieder sind Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion. Inzwischen zählt die Gemeinde über 200 Mitglieder. Die Gemeinde gehört dem neugegründeten Jüdisch Liberal-Egalitären Verband (JLEV) an sowie dem Zentralrat der Juden in Deutschland.
Begegnungsangebot:

Die Jüdische Gemeinde Hameln e.V. bietet in ihrer neuen Synagoge "Beitenu" (Unser Haus) Besuchsmöglichkeiten mit sachkundigen, anschaulichen Führungen an.

Zielgruppe

Schulklassen ab dem vierten Jahrgang und Erwachsenengruppen

Dauer

Nach Vereinbarung

Zeiten

Dienstags, Ausnahmen sind jedoch nach Vereinbarung möglich.

Kosten

Es wird kein Eintritt oder Honorar erhoben, aber als Zeichen der Unterstützung für den Wiederaufbau jüdischen Lebens in Hameln wird um eine Spende für die Gemeindearbeit gebeten. In der Regel spenden Erwachsenengruppen 100 €; bei Schulklassen sind es 2 € pro Schüler*in.
Aus organisatorischen Gründen wird um Barzahlung am Tag der Veranstaltung gebeten. Auf Wunsch wird gerne eine Spendenquittung ausgestellt.

Ansprechpartner*in

Peter Benjamin Wendt, 1. Vorsitzender
E-Mail: jgh@jghreform.org

Hinweise

Männliche Besucher werden gebeten, in der Synagoge eine Kopfbedeckung zu tragen.
Unter MEHR INFORMATIONEN steht ein PDF mit Informationen der Gemeinde für eine Führung in der Synagoge zum Download bereit.

Die Jüdische Gemeinde Hameln ist eine dynamische Gemeinschaft, die in der kurzen Zeit ihres Bestehens bereits sehr viel für die Wiederbelebung jüdischen Lebens in Hameln geleistet hat. Am 20. Februar 2011 hat die Gemeinde den ersten Neubau einer Reformsynagoge nach dem Krieg in Deutschland fertiggestellt. Die neue Synagoge steht exakt an der Stelle, an der bis zu ihrer Zerstörung durch die Nationalsozialisten am 9. November 1938 die alte Synagoge der Stadt Hameln stand. Seit 1999 kann der während des 2. Weltkrieges entweihte alte Jüdische Friedhof wieder als Ruhestätte genutzt werden. Ein neuer und größerer von der Stadt Hameln verwalteter Gemeindefriedhof wurde im Frühjahr 2011 seiner Bestimmung übergeben. Die Gemeinde unterhält auch eine Chevra Kaddisha (Beerdigungsgesellschaft).
Die Jüdische Gemeinde Hameln bietet eine Vielzahl religiöser und sozialer Dienste an wie Feiertags- und Shabbatgottesdienste, Lebensabschnittszeremonien, einen Grundkurs in Judentum auf Russisch, eine Religionsschule für Kinder, Erwachsenenbildung, eine jüdische Musikgruppe und Deutschkurse. Außerdem finden in der Gemeinde viele kulturelle Veranstaltungen statt. Darüber hinaus hilft die Gemeinde bei Bedarf allen nicht-deutschsprachigen Mitgliedern bei Arztbesuchen und anderen Terminangelegenheiten. Die religiöse Betreuung liegt in den Händen von Rabbinerin Dr. Ulrike Offenberg. Die Gemeinde ist aktiv eingebunden in zahlreiche interreligiöse und interkulturelle Veranstaltungen der Stadt Hameln.

Quellennachweis:
Jüdische Gemeinde Hameln e.V. (zuletzt eingesehen am 31.08.2023)
PDF Download:
Jüd. Gemeinde Hameln e.V. _Vortragsbrief Hier herunterladen

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Jüdische Gemeinde Hameln e.V. (zuletzt eingesehen am 31.08.2023) https://www.jghreform.org/home-de.htm, https://www.jghreform.org/home-de.htm

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Verein
Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V.
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Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V.

Anschrift:
Pockelsstraße 4
38106 Braunschweig
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag von 9 Uhr bis 14:00 Uhr
E-Mail:
info@ij-n.de
Telefon:
+495313912526
Homepage:
Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V. (zuletzt eingesehen am 20.01.2023)mehr erfahren
Streifzug:

Kurzbeschreibung

Im April 2016 hat sich das Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e. V. (IJN) als eingetragener gemeinnütziger Verein gegründet. Regionale Institutionen, wissenschaftliche und kulturelle Einrichtungen sowie interessierte Privatleute aus den Landkreisen und Städten Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel engagieren sich für die Erforschung und Vermittlung der in Vergangenheit und Gegenwart reichen jüdischen Kultur und Geschichte in unserer Region.
Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick - Projekte:

Grenzenlos – Jüdische Kulturtage zwischen Harz und Heide

Im Rahmen des Festjahrs finden im August und September 2021 die Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide statt. Unter dem Motto „Grenzenlos“ erforschen die vielen Formate das Verbindende und das Grenzende in der Vielfalt jüdischen Lebens über Städte- und Ländergrenzen sowie über metaphorische und ideelle Grenzen hinaus.

Das Programm legt einen besonderen Schwerpunkt auf das Gespräch mit der heutigen jüdischen Gemeinschaft und auf die Vernetzung der zahlreichen Akteurinnen bzw. Akteure der Region. Es ist ein großes Anliegen des Israel Jacobson Netzwerkes, jüdische Perspektiven in die Gestaltung des Programms einzubeziehen. Im Festjahr bündeln die Jüdischen Kulturtage ein Programm von über 60 Veranstaltungen in der gesamten Region, die von unterschiedlichen Akteur*innen organisiert werden. Neben Ausstellungen, Führungen, Film- und Theaterveranstaltungen finden sich wissenschaftliche und populäre Formate, die den Reichtum und die Vielfalt jüdischer Kultur in Geschichte und Gegenwart beleuchten, im Programm wieder. Das Israel Jacobson Netzwerk steuert facettenreiche Veranstaltungen aus dem künstlerischen, touristischen, kulturellen, wissensvermittelnden oder politischen Bereich bei.

So reist die Bildhauerin Jael Benar mit ihrer mobilen Sukka (traditionelle jüdische Laubhütte) an verschiedene Orte in Braunschweig und spricht über queeres Judentum mit dem Historiker Jan Wilkens, über Corona in Israel mit Vladimir Levin vom Center for Jewish Art Jerusalem und über das Leben von jungen, nicht religiösen jüdischen Menschen mit osteuropäischen Wurzeln mit Anastassija Kononowa vom Projekt Tikkun. Jael Benar stellt dabei Institutionen vor, wie Meet a Jew, das Jüdische Filmfestival Berlin/Brandenburg und den Verein Stolpersteine für Braunschweig.

Darüber hinaus finden Fahrradtouren statt, wie zum Beispiel die Fahrradtour durch das jüdische Helmstedt und Schöningen, die durch die Innenstadt von Helmstedt über den Lappwaldsee zum Schöninger Friedhof mit einem Gedenkstein führt und u.a. Informationen zu Stolpersteinen vermittelt.

Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur am 05. September 2021 öffnet der Laut Klub unter dem Titel AFTER SHABBAT seine Tore für einen Nachmittag mit Open Air Techno aus Israel von Gel Abril und Tropikal Camel. Gleichzeitig gewährt die Künstlerin Sarai Meyron mit ihrer Ausstellung „Art Life“ Einblicke in die Lebensweise einer jungen jüdischen Künstlerin in Deutschland.

App: Operation Legendär

Das Israel Jacobson Netzwerk ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein, der seit 2016 das Ziel verfolgt, in Südostniedersachsen jüdische Kultur in Geschichte und Gegenwart stärker in die Öffentlichkeit zu tragen. In Zusammenarbeit mit regionalen und internationalen Institutionen sowie Privatpersonen vermittelt das Netzwerk jüdische Orte und Personen, Kultur und Erinnerung. Ein thematischer Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der jüdischen Modernisierung und dem Reformjudentum, da der Kulturraum zwischen Harz und Heide als Wiege der jüdischen Modernisierung ein Erbe von besonderer Qualität besitzt.

So ist für das Festjahr auch die Idee entstanden mit einer Extended Reality App den Ursprung des Reformjudentums, den Jacobstempel in Seesen, der von den Nationalsozialisten im Zuge der Pogrome im Jahr 1938 unwiederbringlich zerstört wird, wiederzubeleben. Das Pilotprojekt mit dem Titel „Operation Legendär“ beschreibt einen Schülerstreich, der die Jacobsonschule auf der ganzen Welt bekannt machen soll. Das Abenteuer führt die Gruppe quer durch die Schule über das Dach der Synagoge in die Höhle des Löwen; das Haus des Direktors!

Im Stil einer interaktiven Graphic Novel wird mithilfe modernster Technologie ein wichtiger Aspekt der deutsch-jüdischen Geschichte wiederentdeckt. Der Reformer und Rabbiner Israel Jacobson gründete in der kleinen Stadt Seesen eine bedeutende Reformschule für jüdische und christliche Schüler und die erste Reformsynagoge der Welt. Ein Team von Judaist*innen und Historiker*innen des Israel Jacobson Netzwerkes gewährleistet die fachliche Genauigkeit der transportierten Inhalte.

Durch die Anwendung von Extended Reality wird die Geschichte in neuer Form auf spielerische Weise erlebbar – nicht nur für Kinder und Jugendliche!

Über Instagram wird die Geschichte von Operation Legendär weitererzählt: www.instagram.com/israel_jacobson_netzwerk

Ein Film auf Youtube zeigt das Making-of und viele Hintergrundinformationen: www.ij-n.de/aktivitaeten/operation-legendaer

Die App ist kostenlos sowohl auf Deutsch oder Englisch in den Stores downloadbar: lnkd.in/d28Ehi3 oder lnkd.in/de2fU-m

Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
Das Israel Jacobson Netzwerk versteht sich als ein Forum, in dem sich die Mitglieder und Interessierte über ihre laufenden Vorhaben regelmäßig austauschen und aus ihren unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen gemeinsame Projekte initiieren. Das Netzwerk gibt Anstöße zur themenbezogenen Zusammenarbeit unter Einbeziehung des gegenwärtigen jüdischen Lebens in der Region. Das IJN ist offen für dauerhafte und temporäre Partnerschaften mit Akteur*innen aus unterschiedlichen Gebieten. Die Mitglieder bringen sich mit ihren themenorientierten Aktivitäten in das Netzwerk ein und kooperieren untereinander. Durch die Zusammenarbeit mit dem Leo Baeck Institute New York und der Bet Tfila – Forschungsstelle mit ihrer Partnereinrichtung an der Hebräischen Universität Jerusalem erhält das Netzwerk nicht nur national, sondern auch international enorme Strahlkraft.

Quellennachweis:
Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V. (zuletzt eingesehen am 09.02.2023)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V. (zuletzt eingesehen am 09.02.2023) https://ij-n.de/ueber-uns/, https://ij-n.de/ueber-uns/

Administrative Angaben

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2023-06-26T11:38:29Z
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Öffentliche Einrichtungen
Stadt Seesen

Stadt Seesen

Anschrift:
Marktstraße 1
38723 Seesen
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 08.30-12.00 Uhr
Montag: 13.30-15.00 Uhr
Donnerstag: 13.30 -18.00 Uhr
E-Mail:
stadt@seesen.de
Telefon:
+495381750
Homepage:
Stadt Seesen (zuletzt eingesehen am 09.02.2023)mehr erfahren

Kurzbeschreibung

Kultur hat für Seesen einen besonderen Stellenwert. In der Historie stehen Namen wie Wilhelm Busch, Steinway, Spohr und Fitzenhagen für kulturelle Themen.
Israel Jacobson hat das Reformjudentum in Seesen begründet, Heinrich E. Steinweg sein erstes Tafelklavier in Seesen gebaut. Dies hat zu einem besonderen Stellenwert von Kultur - Bildung - Gemeinschaft geführt und Seesen heute zu einem belebten Ort unterschiedlichster kultureller Prägungen entwickelt.
Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick - Projekte:

Seesen gehört zum Landkreis Goslar und liegt am nordwestlichen Harzrand zwischen Göttingen und Hannover. Urkundlich wird die Stadt erstmals im Jahr 974 erwähnt. Eine wichtige Persönlichkeit der Stadt ist der Begründer des Reformjudentums, Israel Jacobson.

Für das Festjahr hat sich die Stadt Seesen vorgenommen, das Erbe Israel Jacobsons wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen.

Das Liberale Judentum ist heute weltweit die größte jüdische „Konfession“. Seine weltgeschichtliche Bedeutung ist in Deutschland jedoch nahezu unbekannt. Ohne deren Kenntnis fehlen wichtige Bezugs- und Anknüpfungspunkte für heutiges und zukünftiges jüdisches Leben in Deutschland sowie das Verständnis für die gesamte gemeinsame Geschichte.

Der Bankier und Rabbiner Israel Jacobson (1768–1828) schafft mit der Gründung der ersten interreligiösen Schule sowie mit dem Bau der ersten Reformsynagoge der Welt, dem Jacobstempel, in Seesen eines der frühen und bedeutendsten Zentren aufgeklärter jüdischer Bildung. Die noch heute bestehende Jacobsonschule sowie die Synagoge stehen für Werte wie religiöse Toleranz, Akzeptanz und gegenseitigen Respekt. Der Grundgedanke Israel Jacobsons und die Initialzündung seiner Reformbewegung ist das heutige bestimmende Charakteristikum des Judentums: gelebte Vielfalt.

Ein Infoleitsystem führt Besucher*innen nunmehr auf einem Spaziergang quer durch die Stadt, vorbei an vielen authentischen Orten jüdischen Lebens. Das narrative Wegeleitsystem kreiert durch informative, emotionale Geschichten über die jüdischen Einwohner*innen persönliche Bezüge zu den einzelnen Stationen. Die Besucher*innen tauchen ein in das jüdische-nichtjüdische Miteinander zu Zeiten der Reformbewegung, indem sie zu den Schauplätzen des jüdischen Alltags in Seesen geführt werden: angefangen bei den weltweit bedeutendsten Orten des Reformjudentums wie der damaligen Jacobson-Schule und dem Jacobson-Platz, auf dem die Synagoge stand, vorbei an den Villen erfolgreicher jüdischer Unternehmer, dem noch erhaltenen jüdischen Friedhof, hinunter in die Innenstadt, in der Kaufleute ihre Häuser hatten, die zum Teil noch erhalten sind.

Das Projekt zielt auf eine neue Perspektive für die jüdisch-deutsche Geschichte ab, indem sie den Ort, der die deutsche Judenheit vor der Shoa prägt, wieder bekannt macht und für die derzeit in Deutschland lebenden Jüd*innen einen positiven Identifikationsort schafft.

Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
SEESEN – Fenster zum Harz.
Modern. Zukunftsorientiert. Eine über 1000-jährige Geschichte. Vielfalt und Abwechslung. Eine lebendige Innenstadt, historische Gebäude, kulturelle Highlights und Norddeutschlands größtes Historienfest – das Sehusafest – zeichnen Seesen aus.
Die A7 direkt vor der „Haustür“, den Harz direkt im „Garten“. Egal ob Tagesausflug in eine größere Stadt wie Hannover, Hamburg oder Leipzig, oder aber zum Wandern, Motorradfahren, Klettern, Mountainbiken oder ähnlichem in den Harz. Besuche in der Weltkulturerbestadt Goslar oder ein Abstecher zu den Hexen in Thale.
Die verkehrsgünstige Lage lässt die wunderschöne Stadt zum perfekten Ausgangspunkt für Erkundungen in die Region werden. Die Kernstadt Seesen wird von neun Stadtteilen umgeben, wobei jeder Ort eigene Besonderheiten und Geschichte aufweist.
Großzügige Grünflächen wie der „Park der Generationen“ und kleine Winkel zum verweilen, zahlreiche Geschäfte zum bummeln — inkl. Parkplätzen in der unmittelbaren Nähe zum Stadtzentrum — und ein breit gefächertes Angebot an gastronomischen Verköstigungen sorgen für eine Wechselwirkung zwischen moderner Infrastruktur und historischen Plätzen, die Seesen liebens- und lebenswert werden lässt. Interessante Baudenkmäler wie die Burg Sehusa, das ehemalige Jagdschloss, in dem sich heute das Städtische Museum befindet, der St.-Vitus-Turm im alten Stadtkern oder die einzigartige St.-Andreas-Kirche und viele landschaftstypische Fachwerkhäuser schaffen eine reizvolle Atmosphäre.
Entdecken Sie auf einem Stadtspaziergang entlang der „Fenster zum Harz“ die Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Quellennachweis:
Stadtmarketing Seesen (zuletzt eingesehen am 22.06.2023)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
https://fenster-zum-harz.de/, https://fenster-zum-harz.de/

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2023-02-09T11:21:04Z
Zuletzt geändert am:
2025-03-11T12:21:24Z
In Portal übernommen am:
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Bildungseinrichtungen
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Oldenburg e.V.

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Oldenburg e.V.

Anschrift:
Ellenbogen 6
26135 Oldenburg
E-Mail:
cjzol@gmx.de
Telefon:
+4944113334
Ansprechperson:
Elke Heger
Homepage:
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Oldenburg e.V.mehr erfahren

Kurzbeschreibung

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Oldenburg e. V. wurde am 01.01.1962 gegründet. Seitdem haben wir unzählige Veranstaltungen angeboten, beispielsweise zu den Themen:

Christliches Selbstverständnis und die Beziehung zur jüdischen Religion,
Geschichte der Juden in Deutschland und Oldenburg,
Die Darstellung der Shoa und ihrer Auswirkungen auf die Nachkriegsgesellschaft,
Zur Reichspogromnacht am 9./10. 11.1938 in Oldenburg: Zerstörung der Synagoge, Deportation der jüdischen Männer, Vernichtung der Gemeinde,
Recherchen über jüdische Familien.
Die Gesellschaft pflegt persönliche Kontakte mit Überlebenden aus Oldenburg in aller Welt. Zu den regelmäßigen Besuchern in Oldenburg gehörte etwa der ehemalige Landesrabbiner Prof. Dr. Leo Trepp (verstorben am 04. September 2010). 1984 wurden im Rahmen eines Schülerprojekts 13 Juden aus Jever eingeladen. Im Mai des gleichen Jahres organisierten wir gemeinsam mit der Stadt Oldenburg ein mehrtätiges Wiedersehenstreffen mit 65 aus Oldenburg stammenden Jüd*innen. Seit 1989 führten wir mit der Jüdischen Gruppe e.v. gemeinsame Veranstaltungen durch und nahmen an den Festen und Feiertagen der Gruppe teil, bis es schließlich 1992 zur Neugründung der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg e.V. kam. Damit verbunden war auch eine Wiederbelebung des christlich-jüdischen Dialogs nunmehr mit einer lebendigen jüdischen Gemeinde vor Ort.

Im Jahre 1995 war Oldenburg die gastgebende Stadt zur Eröffnung der "Woche der Brüderlichkeit", in deren Rahmen auch die feierliche Übergabe der Synagoge durch die Stadt Oldenburg an die Jüdische Gemeinde stattfand. Bei der Einrichtung der neuen Synagoge konnten wir finanzielle Hilfestellung geben. Als 1995 aufgrund der gewachsenen Jüdischen Gemeinde ein Erweiterungsbau nötig war, gelang es, durch den Verkauf des Nussbaum-bildes "Jude am Fenster" an das Nussbaum-Museum in Osnabrück eine entsprechende finanzielle Unterstützung für den Erweiterungsbau zu leisten.

Im Laufe der Zeit hat sich in Oldenburg ein gutes Klima der Kooperation entwickelt: Nicht wenige Veranstaltungen werden gemeinsam mit der Stadt Oldenburg und der Jüdischen Gemeinde geplant und durchgeführt, mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Oldenburg sowie zu den anderen Institutionen im Rahmen der Erinnerungsarbeit gibt es gute Kontakte, wir nehmen an den Gedenkfeiern der Sinti*zze und Rom*nja in Oldenburg teil und alle zusammen engagieren wir uns in vielen gesellschaftspolitischen Fragen.

Quellennachweis:
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Oldenburg e.V. (zuletzt eingesehen am 03.08.2022)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Oldenburg e.V. (zuletzt eingesehen am 03.08.2022) https://oldenburg.deutscher-koordinierungsrat.de, https://oldenburg.deutscher-koordinierungsrat.de

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-07-25T09:35:11Z
Zuletzt geändert am:
2025-03-11T13:42:32Z
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2025-10-21T09:50:37+02:00

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