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Moses Mendelsohn
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Jugend
Moses Mendelssohns Vater Mendel Heymann war als Sofer sowie dessauischer Gemeindeschreiber und Primarschullehrer tätig. Über seine Herkunft ist nichts bekannt, außer dass er nach Dessau zugewandert war. Er war traditionell orientiert, so dass ihn sein Sohn später als „Mann aus der alten Welt“, der „seine besonderen Grillen habe“, bezeichnete. Die Mutter, Rachel Sara Wahl, stammte aus einer alten jüdischen Familie, zu der bedeutende Persönlichkeiten der polnisch-jüdischen Geschichte gehören wie Moses Isserles, der Verfasser eines wichtigen Gesetzeskommentars zum Schulchan Aruch, und Saul Wahl (ca. 1545–1617).
Als Moses geboren wurde, war der Vater bereits 47 Jahre alt. Trotz der bescheidenen Verhältnisse im Elternhaus wurde das Kind sorgfältig ausgebildet und früh als hochbegabt erkannt. Seine Muttersprache war das späte West-Jiddisch; Hebräisch und Aramäisch (die Sprache des Talmud) lernte er bereits als Kleinkind – mutmaßlich von seinem Vater, der später den Siebenjährigen im Winter „eingehüllt in seinen Mantel“ auf dem Rücken in die Schule trug. Seine dortigen Lehrer waren sichtlich begeistert von seinen Leistungen. Bereits als Zehnjähriger soll Moses im Talmudstudium hervorragende Kenntnisse besessen haben.
Um 1739 wechselte der junge Mendelssohn in die Klasse des Dessauer Oberrabbiners David Fränkel (1707–1762), eines einflussreichen Gelehrten, der nach fast 200 Jahren den Führer der Unschlüssigen, ein Hauptwerk des bedeutenden jüdischen Philosophen Maimonides (1138–1204), neu herausgab. Mendelssohn arbeitete das anspruchsvolle zweibändige hebräische Werk gleich nach dessen Erscheinen 1742 zusammen mit Fränkel, der ihn auch in den Talmud und seine Kommentare einführte, durch. In dieser Zeit – Mendelssohn war etwa dreizehn Jahre alt – machte sich die Krümmung seines Rückens bemerkbar. Außerdem neigte er zum Stottern.
Berliner Jahre
Als David Fränkel 1743 nach Frankfurt/Oder und gleich darauf als Oberrabbiner nach Berlin berufen wurde, folgte ihm sein 14-jähriger Schüler an die 1742 neu gegründete Talmudschule nach Berlin; der Sage nach in fünf Tagesmärschen zu Fuß. Er wohnte dort bis zum Jahr 1750 in der Probstgasse 3 (heute die Propststraße 3, 10178 Berlin) hinter der Nikolaikirche in der Dachkammer von Chaim und Gella Bamberger und erhielt, der Tradition entsprechend, zwei „Freitische“ beziehungsweise Gratismahlzeiten pro Woche und wurde zusätzlich von Rabbi Fränkel mit Abschreibaufträgen über Wasser gehalten.
Mit Hilfe älterer, weltlich gebildeter Schüler eignete sich Mendelssohn in diesen Jahren neben seinen Talmudstudien Deutsch und später Latein, Französisch und Englisch sowie weiteres weltliches Wissen an. Er zeigte früh eine Neigung zur Philosophie; den englischen Frühaufklärer John Locke studierte er zunächst auf Lateinisch mit Hilfe eines Wörterbuchs, außerdem Christian Wolff und den Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz. Auch Shaftesburys Denken sprach ihn an, während er den meisten französischen Aufklärern, bis auf Rousseau, eher mit Skepsis begegnete. Bald wurde er selbst zum Aufklärer.
Nach sieben Jahren als Bettelstudent wurde er im Jahr 1750 vom Seidenhändler Bernhard Isaak als Hauslehrer für dessen Kinder eingestellt. Er begann 1754 als Buchhalter in dessen neu gegründeter Seidenfabrik. Vermittelt durch Aaron Samuel Gumperz lernte er im selben Jahr, angeblich beim Schachspiel, den gleichaltrigen Pfarrerssohn und ehemaligen Theologie- und Medizinstudenten Gotthold Ephraim Lessing kennen, der ihn 1754 bei der Publikation eines anonymen Briefes als „eben so witzigen, als gelehrten und rechtschaffnen [Mann]“ bezeichnete. Ein Jahr später sorgte Lessing für die Publikation von Mendelssohns erster deutscher Schrift, den Philosophischen Gesprächen (ebenfalls anonym erschienen), und vermittelte ihm die Bekanntschaft von Friedrich Nicolai, der ihn als Mitarbeiter für seine einflussreiche Zeitschrift Briefe, die Neueste Litteratur betreffend gewann. Dadurch wurde Mendelssohn zu einem einflussreichen Kritiker der neu entstehenden deutschen Literatur. Mendelssohn ist dem Verein Gelehrtes Kaffeehaus, einem der ältesten geselligen bürgerlichen Vereine in Berlin, beigetreten, der in der Zeit von 1755 bis vermutlich 1759 existierte. Mitglied dieser Vereinigung war auch sein Verleger Friedrich Nicolai. Zwischen Februar 1756 und Januar oder Februar 1757 kam es in dieser Vereinigung an vier Versammlungstagen zu einem Schlagabtausch zwischen dem Mathematiker und Astronomen Franz Ulrich Theodor Aepinus und Mendelssohn. Mendelssohn hatte seine „Gedanken von der Wahrscheinlichkeit“ vorgetragen, zu denen Aepinus eine Widerlegung vortrug. Darauf reagierte Mendelssohn mit einer „Gegenantwort“. Mendelssohn soll auch dem Montagsclub in Berlin, einem Verein der Berliner Aufklärung, als Mitglied beigetreten sein. Im Mitgliederverzeichnis dieser Vereinigung ist er aber nicht aufgeführt. Mendelssohn war gläubiger Jude und hat auch an diesem Glauben festgehalten. Er ist zwar zu Treffen des Montagsclubs eingeladen worden, lehnte dies aber ab, weil er wegen der jüdischen Speisegesetze nicht an den obligatorischen Mahlzeiten teilnehmen mochte.
1761 wurde Mendelssohn Geschäftsführer in der Seidenfabrik und 1768, nach Bernhard Isaaks Tod, zudem Teilhaber.
Enge Kontakte hielt Moses Mendelssohn mit Johann Wilhelm Ludwig Gleim, der in Halberstadt als Domsekretär lebte und junge Dichtertalente mit Geld und freundlicher Anteilnahme unterstützte. In Gleims 1769 in Berlin erschienenem Bändchen mit Oden widmete dieser ein Gedicht auch dem „Sokrates“ Mendelssohn. 1768 ließ Gleim für seinen Freundschaftstempel ein Porträt Mendelssohns anfertigen. Auf die Rückseite schrieb er wie immer, warum und von wem das Bild gemalt wurde: „Moses Mendelssohn, wegen seines Phädon, gemalt von Christian Bernhard Rode“. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde das Bild 1933 aus der Ausstellung entfernt. Sein Verbleib ist bis heute ungeklärt.
1770 wurde Mendelssohn von dem Schweizer Pfarrer Johann Caspar Lavater öffentlich aufgefordert, entweder in aller Form das Christentum zu widerlegen oder selber Christ zu werden, was zu einer öffentlichen Auseinandersetzung zwischen Mendelssohn und Lavater führte. Diese erforderte infolge der heiklen Sachlage – die Juden lebten knapp geduldet in einer mehrheitlich christlichen Gesellschaft und Mendelssohn wurde als ihr Sprecher und Vertreter betrachtet – viel Takt, Geschick und Kraft. Er wurde in dieser Auseinandersetzung unter anderem von Johann Balthasar Kölbele öffentlich angegriffen.
1771 erlitt Mendelssohn, wahrscheinlich im Zusammenhang mit diesen Anstrengungen, einen psychophysischen Zusammenbruch, der ein zeitweiliges Aussetzen jeglicher philosophischen Tätigkeit erzwang. Die im selben Jahr vorgeschlagene Aufnahme Mendelssohns in die Preußische Akademie der Wissenschaften auf Antrag von Johann Georg Sulzer, dem Präsidenten der Philosophischen Klasse, scheiterte am Widerstand Friedrichs II.
1777 traf Mendelssohn mit dem jüdischen Gelehrten und Wissenschaftler Rafael Levi zusammen.
1783 bot die geheime Gesellschaft der Freunde der Aufklärung (Berliner Mittwochsgesellschaft) Mendelssohn die Mitgliedschaft an, die er aber ablehnte. Wenig später wurde er zum Ehrenmitglied berufen, das in der auf 24 Männer begrenzten Gesellschaft jederzeit Zutritt hatte. Diese Rolle füllte er engagiert aus. In der Debatte der Gesellschaft zu der Frage „Was ist Aufklärung?“ trat Mendelssohn in einem ersten Votum für uneingeschränkte Gedanken- und Redefreiheit ein. Die Grenzen der Aufklärung sollten nicht durch Gesetze und Zensurmaßnahmen, sondern vom einzelnen Aufklärer durch Aufrichtigkeit und Abwägung von Umständen und Zeit bestimmt werden. „Aufklärung hemmen, ist in aller Betrachtung und unter allen Umständen weit verderblicher, als die unzeitigste Aufklärung. (…) Das Übel, welches zufälligerweise aus der Aufklärung entstehn kann, ist außerdem von der Beschaffenheit, dass es in der Folge sich selbst hebt.“ In der Berlinischen Monatsschrift fasste er 1784 in dem Aufsatz „Über die Frage: was heißt aufklären?“ seine Haltung zur Aufklärung noch einmal zusammen: Die Bestimmung des Menschen[23] sei Maß und Ziel aller Bestrebungen. Bildung bestehe aus Kultur (Praxis wie Handwerk, Kunst und Sitten) und Aufklärung als Theorie, die miteinander dialektisch verschränkt seien.
Familie
Fromet Mendelssohn, geb. Guggenheim
1762 heiratete Mendelssohn Fromet Guggenheim (6. Oktober 1737 – 5. März 1812). Das Ehepaar bekam zehn Kinder, von denen sechs das Erwachsenenalter erreichten. Die Familiendynastie prägte Berlin über viele Generationen bis zu ihrer Vernichtung durch die Nazis. Zu Fromets Vorfahren gehörte der berühmte Wiener Hofbankier Samuel Oppenheimer (1630–1703).
Die überlebenden sechs Kinder waren:
Brendel (Dorothea Friederike) (Mutter der Maler Jonas und Philipp Veit, Ehefrau von Friedrich Schlegel), Literaturkritikerin und Schriftstellerin
Recha Meyer, geborene Mendelssohn
Joseph Mendelssohn, Gründer des Bankhauses Mendelssohn
Henriette (Maria) Mendelssohn
Abraham Mendelssohn Bartholdy (Vater der Komponistin Fanny Hensel und ihres Bruders, des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy)
Nathan Mendelssohn
Mit Ausnahme von Recha Meyer und Joseph Mendelssohn ließen sich alle Kinder Moses Mendelssohns in ihrem späteren Leben christlich taufen.
Das Grab von Fromet Mendelssohn befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof in Hamburg-Altona.
Quellennachweis:
Wikipedia Moses Mendelssohn (zuletzt eingesehen am 04.12.2023)
C. Schulte, „Von Moses bis Moses ... Der jüdische Mendelssohn : Studien“. Wehrhahn Verlag, Hannover, 2020. GBV
Rezeption
Mendelssohn wurde in der liberalen Ära in Westeuropa sowohl vom Reformjudentum als auch dem orthodoxen Judentum als Vorbild in Anspruch genommen. Er diente auch als Wegweiser für den Kampf um Emanzipation. Im 19. Jahrhundert galt Mendelsohn als einer der am häufigsten abgebildeten Persönlichkeiten deutsch-jüdischer Herkunft.
In Osteuropa war er umstritten. Die bildungsfeindlichen Orthodoxen sahen in ihm den Verführer zum Abfall vom jüdischen Glauben und der traditionellen Lebensführung. Die Aufgeklärten dagegen verehrten in ihm den Vorkämpfer für ihre erzieherischen und sozialen Ziele. Mit dem Aufkommen der jüdisch-nationalen Bewegung wurde Mendelssohn als Anbahner der Assimilation kritisiert. So gab der jüdische Publizist Peretz Smolensk in einer Artikelserie der in Wien erscheinenden hebräischen Zeitschrift Hashahar Mendelssohn die Schuld, die Entnationalisierung des Judentums verursacht oder zumindest eingeleitet zu haben.
Ehrungen
Denkmale (Auswahl)
Büste im Dessauer Stadtpark
Dessau ehrte seinen Sohn 1890 mit einem großen Brunnendenkmal in den Bahnhofsanlagen. Es wurde vom Bildhauer Heinz Hoffmeister und dem Architekten Heinrich Stöckhardt geschaffen. Fließendes Wasser als Symbol des Lebens umströmte die Büste. Das Denkmal wurde 1933 von den Nazis auf den israelitischen Friedhof an der Leipziger Straße verbannt und während der Novemberpogrome 1938 zerstört. Am 6. September 1979 wurde eine neue Büste im Stadtpark enthüllt, die vom Hallenser Bildhauer Gerhard Geyer geschaffen wurde.
Der Bildhauer Rudolf Marcuse schuf in Berlin ein Büstendenkmal des Philosophen, das 1909 vor dem Schulhaus Große Hamburger Straße 27 feierlich enthüllt wurde.
In der Nähe des Berliner Wohnhauses von Moses Mendelssohn in der Spandauer Straße 68, wo sich heute der Park am Fernsehturm befindet, wurde 2016 ein Denkmal des israelischen Künstlers Micha Ullman enthüllt.
Benennung eines Platzes in Berlin
2013 beschloss die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg die Benennung eines neuen Stadtplatzes in Berlin-Kreuzberg an der Lindenstraße nach Fromet und Moses Mendelssohn. Es kam zu dieser Benennung, da es einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg gibt, der zur Herstellung vollständiger Gleichheit zwischen Männer- und Frauennamen in der Anzahl benannter Plätze und Straßen führen soll.
Nach Mendelssohn benannte Auszeichnungen
1980 stiftete der Berliner Senat den Moses-Mendelssohn-Preis, welcher seitdem alle zwei Jahre vergeben wird.
Seit 1993 verleiht das Potsdamer Moses-Mendelssohn-Zentrum die „Moses-Mendelssohn-Medaille“. Mit der Verleihung würdigt das Zentrum Persönlichkeiten, die sich für Toleranz und Völkerverständigung sowie für eine Verbesserung der deutsch-jüdischen Beziehungen engagieren.
Am 23. Februar 2013 wurde in Dessau zum ersten Mal der „Moses-Mendelssohn-Preis zur Förderung der Geisteswissenschaften“ der Stadt Dessau-Roßlau an die in Stanford (Kalifornien) lehrende Philosophin Anne Pollok verliehen
Vertonungen
Von Andreas Romberg nach den Psalmübersetzungen:
Psalmodie, sieben Psalmen op. 65 (22. Werk der Gesangsstücke), SteR 344-350 (1817–1820), Offenbach 1821
Choral Nr. 1 „Unsre Seele harret auf den Herrn“, Psalm 33, SteR 351 (1821)
Choral Nr. 2 „Wende dich, o Herr, zu mir!“, Psalm 33, SteR 352 (1821)
Choral Nr. 3 „Königreiche der Erde“, Psalm 68, SteR 353 (1821)
Quellennachweis:
Wikipedia Moses Mendelsohn (zuletzt eingesehen am 04.12.2023)
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Margot Frank
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Margot Frank wurde am 16. Februar 1926 in Frankfurt am Main geboren. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ging ihre Familie nach Amsterdam. Dort versteckte sie sich ab 1942 in dem leer stehenden Teil eines Bürohauses. Das Versteck wurde 1944 verraten, so dass SS und niederländische Polizei die Untergetauchten verhaften konnten. Margot wurde zunächst über Westerbork nach Auschwitz-Birkenau deportiert und von dort aus nach Bergen-Belsen verschleppt. Dort starb sie im März 1945 an Typhus. Nach dem Krieg wurde ihre Familie durch die Veröffentlichung des Tagebuchs der Schwester Anne Frank weltbekannt.
Quellennachweis:
Holocaust Denkmal Berlin, Margot Frank (zuletzt eingesehen am 16.05.2023)
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Ernas Welt – Integration, Verfolgung, Versöhnung
Erna Rosenthal kam im Jahr 1903 als Kind jüdischer Eltern in Cuxhaven zur Welt. Sie wuchs in geborgenen Verhältnissen auf. Ihre Welt umfasste den elterlichen Betrieb, die Schule, die Freundinnen und die jüdische Gemeinde. Durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde sie aus dieser Welt herausgerissen. Bereits 1933 schickten ihre Eltern sie in die Niederlande. Dort lernte sie ihren späteren Ehemann Rudolf Asch, der aus Frankfurt am Main in die Niederlande geflohen war, kennen. Beide lebten im Exil, bis sie im Jahr 1942 in das deutsche Konzentrationslager Westerbork deportiert wurden. Das Ehepaar überlebte – Erna war die Einzige der Familie Rosenthal aus Cuxhaven! Im Alter von 100 Jahren verstirbt Erna Asch-Rosenthal in der südöstlich von Amsterdam liegenden Gemeinde Hilversum in den Niederlanden.
Die Ausstellung, organisiert durch die regionale Arbeitsgruppe von „Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V.“ in Unterstützung durch die Stadt Cuxhaven, die Stadtsparkasse Cuxhaven und den Verein „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, veranschaulicht am Beispiel von Erna Asch-Rosenthal die Lebensabschnitte einer jüdischen Frau vor, während und nach der nationalsozialistischen Herrschaft. Anhand von Familienfotos, Briefen und Dokumenten aus dem Nachlass, u. a. aufbewahrt im Stadtarchiv Cuxhaven und der heutigen Gedenkstätte Westerbork, bilden die Ausstellungsstücke eindrücklich den Kontext der historischen Ereignisse individuell und exemplarisch ab. Kuratiert hat die Ausstellung die studierte Slavistin und ehemalige Leiterin des Jüdischen Museums in Rendsburg, Schleswig-Holstein, Dr. Frauke Dettmer. Erstmalig traf Frauke Dettmer auf Erna Asch-Rosenthal als sie sich im Rahmen ihrer Dissertation auf die Suche nach überlebenden Jüdinnen und Juden aus ihrer Heimatstadt Cuxhaven machte. Die Begegnung prägte nachhaltig. Seither engagiert sich Frauke Dettmer intensiv dafür, die Geschichten der verfolgten und ermordeten Jüdinnen und Juden (nicht nur aus Cuxhaven) wieder sichtbar zu machen und die Erinnerung an sie wachzuhalten.
Quellennachweis:
„… Jahresbericht ... Jüdisches Leben in Niedersachsen - lebendig, wertvoll und bereichernd“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz Jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
Autorenschaft:
Niedersächsische*r Landesbeauftragte*r gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
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Frauke Dettmer
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Ernas Welt – Integration, Verfolgung, Versöhnung
Erna Rosenthal kam im Jahr 1903 als Kind jüdischer Eltern in Cuxhaven zur Welt. Sie wuchs in geborgenen Verhältnissen auf. Ihre Welt umfasste den elterlichen Betrieb, die Schule, die Freundinnen und die jüdische Gemeinde. Durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde sie aus dieser Welt herausgerissen. Bereits 1933 schickten ihre Eltern sie in die Niederlande. Dort lernte sie ihren späteren Ehemann Rudolf Asch, der aus Frankfurt am Main in die Niederlande geflohen war, kennen. Beide lebten im Exil, bis sie im Jahr 1942 in das deutsche Konzentrationslager Westerbork deportiert wurden. Das Ehepaar überlebte – Erna war die Einzige der Familie Rosenthal aus Cuxhaven! Im Alter von 100 Jahren verstirbt Erna Asch-Rosenthal in der südöstlich von Amsterdam liegenden Gemeinde Hilversum in den Niederlanden.
Die Ausstellung, organisiert durch die regionale Arbeitsgruppe von „Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V.“ in Unterstützung durch die Stadt Cuxhaven, die Stadtsparkasse Cuxhaven und den Verein „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, veranschaulicht am Beispiel von Erna Asch-Rosenthal die Lebensabschnitte einer jüdischen Frau vor, während und nach der nationalsozialistischen Herrschaft. Anhand von Familienfotos, Briefen und Dokumenten aus dem Nachlass, u. a. aufbewahrt im Stadtarchiv Cuxhaven und der heutigen Gedenkstätte Westerbork, bilden die Ausstellungsstücke eindrücklich den Kontext der historischen Ereignisse individuell und exemplarisch ab. Kuratiert hat die Ausstellung die studierte Slavistin und ehemalige Leiterin des Jüdischen Museums in Rendsburg, Schleswig-Holstein, Dr. Frauke Dettmer. Erstmalig traf Frauke Dettmer auf Erna Asch-Rosenthal als sie sich im Rahmen ihrer Dissertation auf die Suche nach überlebenden Jüdinnen und Juden aus ihrer Heimatstadt Cuxhaven machte. Die Begegnung prägte nachhaltig. Seither engagiert sich Frauke Dettmer intensiv dafür, die Geschichten der verfolgten und ermordeten Jüdinnen und Juden (nicht nur aus Cuxhaven) wieder sichtbar zu machen und die Erinnerung an sie wachzuhalten.
Quellennachweis:
„… Jahresbericht ... Jüdisches Leben in Niedersachsen - lebendig, wertvoll und bereichernd“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz Jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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Gilbert Holzgang
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Forschung: Galka Scheyer
Die Malerin, Kunsthändlerin und -sammlerin Galka Scheyer, geboren im Jahr 1889 als Emilie Esther Scheyer, stammt aus einer Braunschweiger Unternehmerfamilie. Ihr Vater Leopold Scheyer (1852–1909) war Inhaber der Konservenfabrik Maseberg – vor dem Ersten Weltkrieg das größte Unternehmen dieser Art in Braunschweig. Für ein jüdisches Mädchen aus gutbürgerlichem Haus um die Jahrhundertwende ist ihre Biographie ausgesprochen überraschend: Ihr Weg führt sie bis in die USA, wo sie ab 1924 lebt und 1945 in Hollywood stirbt. Eine allgemeine Bekanntheit in der Kunstgeschichte erlangt sie weniger durch ihre eigenen künstlerischen Werke, als vielmehr durch die Künstlergruppe „Blaue Vier“, die sie gemeinsam mit vier damals wenig bekannten Künstlern des Weimarer Bauhauses gründet: Paul Klee, Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger und Alexej von Jawlensky.
Um dem Vergessen entgegenzuwirken, hat die Bet Tfila – Forschungsstelle gemeinsam mit dem Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Braunschweig im November 2019 eine internationale Tagung mit dem Titel „Galka Scheyer – A Jewish Woman in International Art Business“ in Braunschweig organisiert. Namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Europa und den USA haben ihre jüngsten Forschungen zu Galka Scheyer beigetragen und ein vielfältiges, bislang noch unbekanntes Bild ihrer Persönlichkeit präsentiert.
Im Jubiläumsjahr 2021 veröffentlicht die Bet Tfila Forschungsergebnisse der Erkenntnisse der Tagung sowohl in ihrer Schriftenreihe, als auch in enger Kooperation mit dem Galka Scheyer Zentrum e.V. in der Broschüre „Galka Scheyer in Braunschweig. Auf Spuren der jüdischen Kunsthändlerin“.
Um Galka Scheyer auch über die Region hinaus bekannt zu machen, werden 50 ausgewählte Lebensstationen und das breite und vielfältige Netzwerk Galka Scheyers im Onlineportal „Jüdisches Niedersachsen“ des Israel Jacobson Netzwerks e.V. eingepflegt. Die Texte stammen von Gilbert Holzgang, der in langjähriger Recherche Kunstwerke, Berichte und biographische Informationen zum Leben von Galka Scheyer ausgewertet hat. Die Kunstwerke, Bekanntschaften und Erlebnisse werden anhand von zahlreichen Briefen den einzelnen Orten einer virtuellen Karte zugeordnet und können so ein lebendiges Bild der Reisen und des Lebens von Galka Scheyer erzählen.
Dass Galka Scheyer schon in den 1920er Jahren – lange vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten – in die USA auswandert, macht sie zu einem besonderen Beispiel für eine Jüdin, die nicht als Opfer des Nationalsozialismus zwangsemigriert, sondern aus beruflichem Interesse selbstbewusst neue Aufgabenfelder sucht. Den Blick auf solche Persönlichkeiten zu lenken, die internationale Bedeutung erfahren haben und die gerade nicht die von Antisemiten häufig betonte „Opferrolle“ einnehmen, ist bedeutsam für die deutsch-jüdische Geschichte.
Quellennachweis:
„… Jahresbericht ... Jüdisches Leben in Niedersachsen - lebendig, wertvoll und bereichernd“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz Jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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Abraham Toubiana
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Abraham »Avi« Toubiana wuchs in Erkrath bei Düsseldorf auf. Die Leidenschaft für die Bühne führte ihn auf das renommierte Lee Strasberg Theatre and Film Institute in New York und später vor und hinter die Kulissen verschiedenster Events im In- und Ausland. Ob als Künstler, Kulturmanager und Unternehmer – Toubiana kennt und liebt die Welt der Kultur und Events. Seine Stationen als Geschäftsführer der Ronald S. Lauder Fondation in Berlin, als Inhaber von Elfenbein Kosher Catering oder als Geschäftsführer des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen zeigen sein großes Engagement und seine Begeisterung dafür, jüdische Kultur sichtbar und erlebbar zu machen.
Quellennachweis:
Jüdische Gemeinde Berlin (zuletzt eingesehen am 20.03.2023)
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Louis Lewandowski
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Der Kantor Isidoro Abramowicz präsentiert unter dem Titel „Im Schritt mit der Zeit“ seine Interpretationen der Werke von Louis Lewandowski und jiddischem Tango aus Argentinien. Die Matinee am 17. Oktober 2021 in der Staatsoper widmet sich erneut der vielfältigen Traditionslinien jüdischer Kultur. Musikalischer Gast ist Isidoro Abramowicz, Kantor der Berliner Synagoge Pestalozzistraße, der in zwei verschiedenen Musikstilen zuhause ist: Auf der einen Seite steht das Werk von Louis Lewandowski, dem Urvater der liberalen Synagogalmusik, dessen Geburtstag sich 2021 zum 200. Mal jährt, auf der anderen Seite steht der jiddische Tango aus Abramowiczs Geburtsland Argentinien.
Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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Richard Stein
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Letzter jüdischer Gemeindevorsteher Richard Stein. Er wird am 09.12.1885 in Neustadtgödens geboren, ist verheiratet mit Rosa Stein, geb. Wertheim, und betreibt einen kleinen Laden im Ort. Das Leben von Richard Stein zeugt von einem Weg, der auf Augenhöhe mit seinem christlichen Umfeld beginnt und mit der völligen Entrechtung, Vertreibung und schließlich der physischen Vernichtung endet.
Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Das Motto der Ausstellung lautet daher „Der Ort ist das Objekt”.
Die Synagoge von Neustadtgödens, die um 1852 erbaut wird, gehört zu den wenigen jüdischen Gotteshäusern in Deutschland, die im äußeren Baubestand erhalten geblieben sind. Durch verschiedene Umstände fällt sie nicht, wie andernorts, den Zerstörungen der Pogrome von 1938 zum Opfer.
Das imposante Gebäude zeigt den gesellschaftlichen Stand der jüdischen Gemeinde innerhalb Neustadtgödens. Allerdings wird durch mehrere Umbauten im Inneren die Synagoge so sehr umgestaltet, dass sie nur noch sporadisch an den Originalzustand erinnert. Mit Hilfe alter Pläne und Fotos ist es gelungen, den Originalzustand der Synagoge virtuell wieder aufleben zu lassen. Diese virtuelle Rekonstruktion stellt einen wichtigen Beitrag in der Dokumentation jüdischen Lebens in Neustadtgödens dar.
Die erste urkundliche Erwähnung eines jüdischen Bethauses in Neustadtgödens stammt aus dem Jahre 1752 auf dem Grundstück der heute noch bestehenden Synagoge. Auf Druck der NS-Behörden schließt die jüdische Gemeinde die Synagoge im Jahr 1936. Als Grund wird eine angebliche Baufälligkeit des Gebäudes angegeben. Um 1938 verkauft die Gemeinde das Haus an einen Handwerker. Diesem Umstand ist es auch zu verdanken, dass die Synagoge während der Pogrome nicht angezündet wird. Im Jahr 1961 erwirbt die Gemeinde Gödens das Haus und baut es zunächst zu einer Feuerwehrstation um, die bis 1986 genutzt wird. Erst danach setzt ein Umdenken der politisch Handelnden ein. Die Fassade wird weitestgehend wiederhergestellt und das Gebäude als Baudenkmal ausgewiesen. Seit 2003 befindet sich die ehemalige Synagoge in Privatbesitz. Im Rahmen von Gästeführungen ist das Erdgeschoss seit 2015 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet Informationen zur jüdischen Geschichte des Ortes.
Neben der ehemaligen Synagoge befindet sich Neustadtgödens in der glücklichen Situation, dass viele weitere Gebäude und Einrichtungen, die an die jüdische Gemeinde erinnern, im Ort immer noch zu finden sind. In den meisten Fällen ist auch bekannt, in welchem Haus jüdische Bewohner*innen gelebt haben. Zudem gibt es Gebäude und Plätze, die an die Ausgrenzung und Vertreibung der letzten Juden aus Neustadtgödens erinnern. Eine App lässt das jüdische Leben nunmehr wieder lebendig werden. Der virtuelle Rundgang durch die Stadt macht die Geschichten, die sich hinter den Bauwerken und Orten verbergen, wieder zugänglich und lebendig.
Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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Fromet Mendelssohn
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Fromet Gugenheim kam als älteste Tochter des Kaufmanns Abraham Gugenheim in Altona zur Welt. Zu ihren Vorfahren gehörte der Wiener Hofbankier Samuel Oppenheimer (1630–1703).
Der Arzt Emmerich Gumpertz (1723–1769) machte sie 1761 mit dem Philosophen Moses Mendelssohn bekannt. Dieser teilte seinem Freund Gotthold Ephraim Lessing in einem Brief mit, dass Fromet Gugenheim zu diesem Zeitpunkt kein Vermögen besaß und „weder schön noch gelehrt“ sei. Beide beschlossen zu heiraten. Moses Mendelssohn vermittelte seiner zukünftigen Ehefrau Privatunterricht bei Johann Joachim Christoph Bode. In der Zeit vor der Heirat führten sie einen Briefwechsel, von dem die Ausführungen Mendelssohns erhalten geblieben sind. Den Dokumenten ist zu entnehmen, dass beide einander wirklich liebten. Entgegen den damaligen Gepflogenheiten unter Juden schlossen sie bei ihrer Hochzeit am 22. Juni 1762 in Berlin keinen Ehevertrag.
Von 1763 bis 1782 gebar Fromet Mendelssohn zehn Kinder, von denen vier früh verstarben. Neben den drei Töchtern Brendel, Recha und Henriette erreichten die Söhne Joseph, Abraham und Nathan das Erwachsenenalter. Zu ihren Enkeln gehörten der Maler Philipp Veit, der Geograph Georg Benjamin Mendelssohn, die Bankiers Alexander Mendelssohn und Paul Mendelssohn-Bartholdy sowie die Komponisten Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy.
Neben der Arbeit im Haushalt übernahm Fromet Mendelssohn auch die geschäftliche Korrespondenz ihres Mannes, wenn dieser nicht anwesend war. Sie galt als leidenschaftliche Theaterbesucherin. Da sie Kontakte mit Gotthold Ephraim Lessing und Johann Jakob Engel pflegte, nahm sie auch Einfluss auf das kulturelle Leben in Berlin. Dies ist dokumentiert in den wenigen Briefen, die von ihr aus der Zeit zwischen 1773 und 1775 erhalten sind.
Der Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz beim Jüdischen Museum Berlin
Moses Mendelssohn starb Anfang 1786. Die verwitwete Fromet Mendelssohn lebte von 1787 bis 1800 bei ihrer Tochter Recha Meyer in Neustrelitz und ging nach deren Scheidung gemeinsam mit ihr zurück nach Altona. Aus der Zeit in Berlin hatte sie einen 1774/75 von ihr und ihrem Gatten in Auftrag gegebenen Toravorhang mitgebracht, der vermutlich aus ihrem Brautkleid angefertigt worden war. Dieser Toravorhang wurde im Jahr 1805 der großen Altonaer Synagoge geschenkt. Heute kann er im Jüdischen Museum Berlin im Sammlungsbereich „Angewandte Kunst“ besichtigt werden.
Fromet Mendelssohn starb am 5. März 1812. Ihre Beisetzung erfolgte drei Tage später auf dem Jüdischen Friedhof in Altona, wo ihr im Jahr 2009 restaurierter Grabstein zu den prominentesten Gräbern des Friedhofs gehört.
Quellennachweis:
Wikipedia Fromet Mendelssohn (zuletzt eingesehen am 04.12.2023)
Ehrungen
Nach dem Ehepaar Mendelssohn wurde nach langen Querelen am 26. April 2013 der Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz vor dem Jüdischen Museum in Berlin-Kreuzberg benannt.
Quellennachweis:
Wikipedia Fromet Mendelssohn (zuletzt eingesehen am 04.12.2023)
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Wolf Hamm
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Charlotte Hamm
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Victor Plaut
Kurzinformation
Kurzbiografie
Victor Plaut wird 1864 in Neustadt (Hessen) geboren. Er heiratet Johanne Hamm. Victor Plaut ist Religionslehrer und wird in Seesen ab 1886 der Inspektor des Jacobson´schen Waisenhauses, zunächst in der Poststraße/Bolle rgasse und nach dem Neubau des Waisenhauses an der Lautenthaler Straße/Ecke Waisenhausstraße. Nach der Schließung des Waisenhauses wohnt die Familie Lautenthaler Str. 49. In den Dreißiger Jahren zieht das Ehepaar nach Berlin, wo Victor 1937 stirbt. Johanne wird am 21. 9. 1942 nach Theresienstadt deportiert. Als Todesdatum gilt der 13. 11. 1943.
Autorenschaft:
S. Bungert, T. Droste, J. Frassl, D. Stroschein
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Anne Frank
Kurzinformation
Kurzbiografie
Millionen von Menschen in aller Welt kennen das Tagebuch der Anne Frank. Anne Frank wurde 1929 als Kind jüdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren. Ihre Familie flüchtete 1933 vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in die Niederlande versteckten sich Anne Frank und ihre Familie von 1942 bis 1944 in einem Amsterdamer Hinterhaus. Dort schrieb Anne Frank ihr weltberühmtes Tagebuch.
Nach dem Verrat ihres Verstecks wurden Anne Frank und ihre Familie deportiert. Anne Frank starb 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen im Alter von 15 Jahren. Anne Frank ist durch die Veröffentlichung ihres Tagebuchs zum Symbol für Millionen von Jüdi*nnen geworden, die der rassistischen Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten zum Opfer fielen.
Quellennachweis:
Anne Frank Zentrum (zuletzt eingesehen am 15.05.2023)
Das Tagebuch wurde nach dem Krieg als Tagebuch der Anne Frank von ihrem Vater Otto Frank veröffentlicht. Es gilt als ein historisches Dokument aus der Zeit des Holocausts und die Autorin als Symbolfigur gegen die Unmenschlichkeit des Völkermordes in der Zeit des Nationalsozialismus.
Quellennachweis:
Wikipedia Anne Frank (zuletzt eingesehen am 15.05.2023)
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Daniel Kempin
Kurzinformation
Kurzbiografie
1964 in Wiesbaden geboren, verbindet sich mit ihm eine interessante Geschichte. Obwohl halachisch jüdisch, ist Daniel Kempin als Christ in einer Familie von Kirchenmusikern aufgewachsen. Nach einem Jahr Jeschiwa-Studium in Jerusalem kehrte er jedoch 1991 in das Judentum zurück, aus dem seine Großmutter dereinst ausgetreten war. Seitdem ist die hiesige jüdische Welt nicht mehr ohne ihn zu denken. Als klassisch ausgebildeter Gitarrist und als Lieder-Interpret hat Daniel Kempin bislang - neben zahlreichen, internationalen Konzerten und Workshops mit jüdischen Liedern - fünf z.T. mehrfach ausgezeichnete CDs mit einer Bandbreite von jiddischen Arbeiterliedern bis hin zu liturgischen Kompositionen produziert.
Seit der Gründung des Egalitären Minjan (vormals Kehillah Chadaschah) in Frankfurt im Jahr 1995 war er als Vorstands-Mitglied und Vorbeter aktiv. In Zusammenarbeit mit Rabbinerin Elisa Klapheck ist er Lehrer für Bar- und Bat-Mizwa-Jugendliche sowie für Gijur-Kandidaten. Im Januar 2015 wurde er im Aleph Cantorial Program in den USA zum Chasan (Kantor) ordiniert.
Überdies war er 25 Jahre lang Vorstandsmitglied der AG Juden und Christen beim Kirchentag und ist seit der Gründung im Jahr 2009 Mitglied im Rat der Religionen Frankfurt. 2012 war er Mitbegründer und ist Co-Leiter des Interreligiösen Chores Frankfurt.
In der liberalen Jüdischen Gemeinde Göttingen ist Chasan Kempin seit Anfang 2012 regelmäßig aktiv – zunächst als Kantorenstudent, seit 2015 als Kantor/Chasan. Seit 2017 leitet Chasan Kempin sechs Mal pro Jahr Shabbat G´ttesdienste und bietet Shabbaton an. In den Schabbaton wurden bislang weit über 200 liturgische Gesänge vermittelt, vor allem für den Schabbat Abend- und Morgeng‘‘ttesdienst sowie für nahezu alle jüdischen Feste.
Über sein Verständnis als Vorbeter sagt er: “Wir versuchen, für uns die Vielfalt jüdischer Musik, Liturgie und Spiritualität wieder zu entdecken und weiter zu entwickeln. Es geht uns um die Suche nach einem jüdischen Selbstverständnis, das die jüdischen Traditionen mit den Herausforderungen unserer heutigen Lebenswelt verbindet.”
Quellennachweis:
Jüdische Gemeinde Göttingen e.V. (zuletzt eingesehen am 03.08.2022)
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Oliver Polak
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Dana Ionescu
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Kurzbiografie
05/2018 Promotion (Dr. phil.) an der TU-Berlin mit der Arbeit „Judenbilder in der deutschen Beschneidungskontroverse“ (summa cum laude)
Seit 10/2017 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Studienfach für Geschlechterforschung der Georg-August-Universität Göttingen
2016 Förderungsempfängerin der Stiftung Zeitlehren
10/2012 – 06/2017 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft der Georg-August-Universität Göttingen
09/2012 Studienabschluss Magistra Politikwissenschaft (mit Auszeichnung)
01/2010 – 4/2010 Praktikum am Stephen Roth Institute for the Study of Contemporary Antisemitism and Racism, Tel Aviv University.
4/2009 – 9/2011 Studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. Samuel Salzborn, Institut für Politikwissenschaft an der JLU Gießen.
4/2009 – 9/2010 Studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. Jörn Ahrens, Institut für Soziologie an der JLU Gießen.
2006 - 2012 Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und des öffentlichen Rechts (Magister) an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Stipendiatin des Evangelischen Studienwerkes Villigst.
Quellennachweis:
Universität Göttingen (zuletzt eingesehen am 02.0.2023)
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Rachel Dohme
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Kurzbiografie
Rachel Dohme stammt aus den USA, kam in den 80er Jahren nach Deutschland und ist Gründerin der liberalen jüdischen Gemeinde in Hameln. Sie ist Pädagogin und unterrichtet an zahlreichen Schulen über jüdische Religion, Geschichte und Traditionen.
Quellennachweis:
Interview zum Schabbat, in: Partnerschaft für Demokratie - Greifswald 25.06.2021 (zuletzt eingesehen am 04.08.2022)
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Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Hildesheim e.V.
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Polina Pelts
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Kurzbiografie
Polina Pelts wurde in der Ukraine geboren und emigrierte 1992 mit ihrer Familie nach Deutschland. Sie war Mitgründerin der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hameln e.V. Gemeinsam mit ihrer Freundin Rachel Dohme gestaltete sie das Gemindeleben in Hameln aktiv mit und wirkte als Übersetzerin für die Jud*innen aus der ehemaligen Sowjetunion.
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Leopold Zunz
Kurzinformation
Kurzbiografie
Leben
Leopold Zunz besuchte zwischen 1803 und 1809 die Wolfenbütteler Samson-Schule und wurde anschließend als erster Jude am dortigen Gymnasium aufgenommen, das er 1811 abschloss. 1815 zog er nach Berlin, studierte Philosophie, Philologie und Geschichte an der Berliner Universität, wo er 1816 unter anderen mit seinem Schulfreund Isaak Markus Jost den jüdischen Wissenschaftszirkel gründete. Zunz promovierte 1821 an der Universität Halle zum Doktor der Philosophie. Nach seiner Ordinierung durch einen der ersten Vertreter der jüdischen Reformbewegung, Aaron Chorin, amtierte er von 1820 bis 1822 als Prediger im „Beer-Tempel“, einer Reformsynagoge in Berlin, stieß jedoch dort auf großes Unverständnis und kündigte deshalb diese Stelle. Sein Geld verdiente er fortan als Redaktionsmitglied der Tageszeitung Haude- und Spenersche Zeitung (1824–1831) und als Direktor einer jüdischen Grundschule (1826–1830). Auch diesen Posten in der Jüdischen Gemeindeschule gab er jedoch auf, da er ihm notwendig erscheinende Reformen nicht durchsetzen konnte.
In Berlin trat er jedoch noch im Mai 1835 als Prediger auf.[1] Im September 1835 fand Leopold Zunz eine Anstellung als Prediger bei der böhmisch-deutschen Synagogengemeinde in Prag, wo er jedoch nicht heimisch wurde und nach einem Jahr wieder kündigte. Der soeben in Jena promovierte Michael Sachs trat am 1. September 1836 seine Nachfolge an.
Im Jahre 1840 begründete Zunz in Berlin mit dem Rabbiner Meyer Landsberg das Seminar für Jüdische Lehrer und wurde zum Direktor ernannt. 1850 trat er von der Leitung des Seminars zurück und erhielt eine Pension.
Zunz war auch politisch tätig. Seit seiner Jugend dem demokratischen Liberalismus verpflichtet, schloss er sich während der Revolution von 1848 der demokratischen Bewegung an und wurde mehrmals zum Wahlmann für die Parlamentswahlen gewählt. Regelmäßige Debatten über die Situation der Juden in der Ära der Reaktion führte er beispielsweise mit Karl August Varnhagen von Ense.
Nach dem Tod seiner Gattin Adelheid Beermann, die er 1822 geheiratet hatte, zog er sich 1874 aus der Öffentlichkeit zurück. 1886 starb Leopold Zunz im Alter von 91 Jahren und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Schönhauser Allee in Berlin-Prenzlauer Berg beigesetzt.
Wissenschaft des Judentums
Gemeinsam mit anderen Persönlichkeiten, darunter Eduard Gans, gründete Zunz 1819 in Berlin den Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden, dem auch Heinrich Heine 1822 beitrat. Bereits ein Jahr zuvor war seine Schrift Etwas über die rabbinische Literatur erschienen, die ihn, nach allgemeiner Auffassung, zum Begründer der „Wissenschaft des Judentums“ machte. Zusammen mit Gans und Moses Moser wurde Zunz 1820 Mitglied der Gesellschaft der Freunde. 1823 wurde er Redakteur der Zeitschrift für die Wissenschaft des Judenthums und zugleich einer ihrer wichtigsten Autoren. Eine größere Leserschaft konnte die Zeitschrift nicht gewinnen, und so wurde sie nach drei Ausgaben eingestellt. Die Auswirkungen des Vereins waren weniger religiöser als vielmehr wissenschaftlicher Natur. Zunz beteiligte sich kaum am Reformjudentum, verlor jedoch niemals den Glauben an die belebende Kraft der Wissenschaft in ihrer kritischen Anwendung auf jahrhundertealte Traditionen und literarische Überlieferungen. Zunz hatte den Wunsch, „das kulturelle Vermächtnis der jüdischen Literatur in den Umkreis des kulturellen Erbes Europas einzubringen“.
Im Jahre 1832 veröffentlichte er Gottesdienstliche Vorträge der Juden, das eine Darstellung der Entwicklung der Bibelauslegung von ihren Anfängen in den Targumim bis in Zunzens Zeit gibt, dabei eine Einführung in über hundert Midraschim umfasst und als wichtigstes jüdisches Werk des 19. Jahrhunderts angesehen wird. Im Vorwort, das von der Regierung zensiert wurde, forderte Zunz das Recht der Juden auf deutsche Staatsbürgerschaft sowie die institutionelle Förderung der Wissenschaft des Judentums.
Werke (Auswahl)
Zunz berühmter Essay Etwas über die rabbinisches Litteratur, der im Jahre 1818 veröffentlicht wurde, wurde die intellektuelle Agenda der Wissenschaft des Judentums und das Hauptthema seiner eigenen zukünftigen Arbeit. Schon in diesem frühen Stadium seiner akademischen Laufbahn entwickelte Zunz sein Konzept der Wissenschaft des Judentums, das als Medium zur Präsentation und der Erhaltung der jüdischen literarischen Werke dienen sollte. Zunz glaubte, dass nur ein akademischer und interdisziplinärwissenschaftlicher Ansatz einen umfassenden Rahmen für die angemessenen Studien der jüdischen Themen, Texte und des Judentums erlauben würde. Im Jahr 1832 erschien „das wichtigste jüdische Buch, das im 19. Jahrhundert veröffentlicht wurde“, eine Geschichte der Predigt unter dem Titel Die gottesdienstlichen Vorträge der Juden. Es bereitet die Grundsätze für die Untersuchung der rabbinischen Exegese (Midrasch) und des Siddur (Gebetbuch der Synagoge) vor. Dieses Buch hob Zunz in die höchste Position unter den jüdischen Gelehrten seiner Zeit. Im Jahr 1845 erschien Zur Geschichte und Literatur, in der er die literarische und die Sozialgeschichte der Juden behandelte. Er besuchte das Britische Museum im Jahre 1846, und dies bestätigte ihn in seinem Plan für sein drittes Buch, Synagogale Poesie des Mittelalters (1855). Nach der Veröffentlichung besuchte Zunz England erneut, und im Jahre 1859 veröffentlichte er sein Buch Ritus, eine meisterhafte Erhebung von synagogalen Riten. Sein letztes großes Buch war seine synagogale Literaturgeschichte der Poesie (1865). Eine Ergänzung erschien im Jahre 1867. Neben diesen Werken veröffentlichte Zunz eine neue Übersetzung der Bibel und schrieb viele Aufsätze, die als Gesammelte Schriften veröffentlicht wurden.
Quellennachweis:
Wikipedia Leopold Zunz (zuletzt eingesehen am 16.05.2024)
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Glikl bas Judah Leib
Kurzinformation
Wie es in jüdischen Familien üblich war, heiratete sie sehr jung: Als Zwölfjährige wurde Glikl in Hameln mit Chaijm von Hameln oder Goldschmidt, einem Verwandten des reichen Hamburger Kaufmanns Chajim Fürst, verlobt und zwei Jahre später noch vor ihrem 14. Geburtstag verheiratet. Ihr Mann, der nur wenige Jahre älter war, stammte aus „einer der ältesten und bedeutendsten jüdischen Familien in Norddeutschland“. Die Schwiegereltern lebten später in Hildesheim, wo Glikl sie auch besuchte.
Kurzbiografie
Glikl bas Judah Leib, auch als Glikl oder Glückel von Hameln bekannt, wurde im Jahr 1646/47 als Tochter des wohlhabenden Diamantenhändlers Juda Leib in Hamburg geboren. Ihr jüdischer Name lautete entsprechend Glikl bas Juda Leib (übersetzt: Glikl, Tochter des Juda Leib). Im Alter von 14 Jahren heiratete sie den erfolgreichen Gold- und Juwelenhändler Chaim von Hameln (auch bekannt als Hein Goldschmidt) und brachte in dieser Ehe zwölf Kinder zur Welt.
Als ihr Mann 1689 starb, führte Glikl sein Unternehmen mit großem Erfolg weiter. Sie trieb Handel in verschiedenen europäischen Städten und lebte als erfolgreiche Geschäftsfrau in Hamburg, Altona, Hameln und Metz. So vergrößerte sie den Reichtum der Familie, und es gelang ihr, alle ihre Kinder gut zu verheiraten. Ihre Heiratspolitik war dabei von starken wirtschaftlichen Interessen geprägt, nutzte sie die Verheiratung ihrer Kinder doch dazu, Geschäftskontakte in ganz Europa auszubauen und zu festigen.
Als Glikl im Jahr 1700 erneut heiratete, entschied sie sich für den erfolgreichen Geschäftsmann Hirz Levy und gab ihr eigenes Geschäft auf. Nicht nur mithilfe ihres Ehemannes, sondern wegen der eigenen Ersparnisse versprach sich Glikl einen sorgenfreien Lebensabend. Doch Hirz Levy verkalkulierte sich, sein Geschäft ging bankrott, das gesamte Familienvermögen verloren. So erlebte Glikl das Alter in Armut, ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie im Hause ihrer Tochter Ester in Metz, wo sie schließlich im Jahr 1724 starb.
1691 begann Glikl, noch immer schwer erschüttert über den Tod ihres ersten Ehemannes, ein Tagebuch zu schreiben, das sie bis 1719 fortführte. Glikls Lebensbericht ist in jiddischer Sprache verfasst und trägt im Original den Titel Sichronot (Memoiren). Glikl legte das Tagebuch als Familienchronik an und wollte es an ihre Kinder weitergeben.
Da Glikl in einer Zeit lebte, in der Jüd*innen unter der Mehrheit der Christ*innen kaum Rechte genossen, gibt ihr Lebensbericht auch eindrucksvolle Einblicke in die gesellschaftlichen Umstände jener Zeit. Ihre Memoiren befassen sich unter anderem mit dem Ausbruch der Pest, mit Krankheiten, Flucht und Tod. Gleichzeitig gibt ihr schriftliches Werk Auskunft über ihre intensive Auseinandersetzung mit dem jüdischen Glauben.
Quellennachweis:
Jüdisches Museum Berlin (zuletzt eingesehen am 30.04.2024)
Erst 1910 wurden Glikls Memoiren erstmals veröffentlicht. Bertha Pappenheim, Gründerin des Jüdischen Frauenbundes in Deutschland, die auch eine entfernte Verwandte Glikls war, entdeckte deren Schriften und ihren historischen Wert. Durch Bertha Pappenheims Übersetzung ins Deutsche wurden die Memoiren nun einem breiteren Lesepublikum zugänglich gemacht.
Quellennachweis:
Jüdisches Museum Berlin (zuletzt eingesehen am 30.04.2024)
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Lotti Huber
Kurzinformation
Da Lotti Jüdin war, wurde sie in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt. Sie wurde in das KZ Moringen (im heutigen Bundesland Niedersachsen) und nach dessen Auflösung ins KZ Lichtenburg deportiert. Durch das Engagement ihres Bruders Kurt wurde sie 1938 von einer US-amerikanischen Organisation freigekauft. Sie ging über die Schweiz und Italien nach Haifa in Palästina ins Exil.
Kurzbiografie
Lotti Goldmann wurde 1912 als Tochter großbürgerlicher jüdischer Eltern in Kiel geboren. Sie wuchs mit zwei Brüdern auf. Walter war zwei Jahre älter und Kurt, der sich später Ruwen Golan nannte, drei Jahre jünger. Früh interessierte sie sich für Tanz und Theater und nahm entsprechenden Unterricht. Mit ihrer Jugendliebe Hillert Lueken, dem Sohn des ehemaligen Kieler Oberbürgermeisters Emil Lueken, ging sie nach Berlin und lebte dort mit ihm zusammen. Da Lotti Jüdin war, wurde Hillert Lueken 1937 von den Nationalsozialisten wegen „Rassenschande“ verhaftet und ermordet. Sie selbst wurde in das KZ Moringen und nach dessen Auflösung ins KZ Lichtenburg deportiert. Durch das Engagement ihres Bruders Kurt wurde sie 1938 von einer US-amerikanischen Organisation freigekauft. Sie ging über die Schweiz und Italien nach Haifa in Palästina ins Exil.
Sie studierte Tanz und Pantomime und zog mit ihrem ersten Mann Alec Kingaby, einem britischen Offizier, durch den Nahen Osten. Sie arbeitete in Nachtclubs und Varietés als Tänzerin. Beide ließen sich auf Zypern nieder und eröffneten in Nikosia ein Hotel. Nach der Scheidung zog Lotti nach Kyrenia, eine Hafenstadt im Norden Zyperns, und betrieb ein eigenes Restaurant, „The Octopus“. Dort lernte sie ihren zweiten Mann Norman Huber (1910–1971) kennen, ebenfalls britischer Offizier, mit dem sie 1960 nach London ging.
1965 wurde ihr Mann in die Bundesrepublik Deutschland versetzt, und Lotti Huber kehrte mit ihm zurück. Das Ehepaar ließ sich in Berlin nieder. Nach dem Tod ihres Mannes musste sich Huber mit Gelegenheitsjobs durchschlagen. So übersetzte sie Liebesromane aus dem Englischen, eröffnete in ihrer Wohnung eine Benimmschule, verkaufte in Warenhäusern Kräuterlikör und arbeitete als Filmstatistin.
Mit dem semi-dokumentarischen Film Affengeil von Rosa von Praunheim wurde sie 1990 einem großen Publikum bekannt. Bei von Praunheims Film Anita – Tänze des Lasters von 1988 über die Nackttänzerin Anita Berber war sie am Drehbuch beteiligt und übernahm die Hauptrolle. Durch die Filme von Rosa von Praunheim berühmt geworden, trat Huber bis zu ihrem Tod mit Soloprogrammen auf, die biografische Erzählungen, Tanz, Kabarett und Chanson miteinander verbanden, und war zu Gast in vielen TV-Talkshows und anderen Fernsehsendungen wie Wetten, dass..?. Ihre Autobiografie Diese Zitrone hat noch viel Saft wurde ein Bestseller. Daneben hatte sie bis zu ihrem Tod einige Jahre einen regelmäßigen Auftritt in der Sendung Holgers Waschsalon im Fernsehprogramm des Hessischen Rundfunks. Sie galt als Star des Berliner Undergrounds und hatte eine große Fangemeinde, vor allem in der schwul-lesbischen Szene. In den letzten Jahren bis zu ihrem Tod arbeitete sie mit Thom Nowotny als musikalischem Begleiter zusammen. Mit ihm hatte sie auch eine gemeinsame Fernsehsendung im Berliner Stadtfernsehen TV-Berlin.
Lotti Huber ist auf dem Jüdischen Friedhof Heerstraße in Berlin neben ihrem Mann Norman Edwin Huber beigesetzt.
Quellennachweis:
Wikipedia Lotti Huber (zuletzt eingesehen am 30.04.2024)
Nach Lotti Huber ist eine Senioreneinrichtung in Kiel benannt, das Lotti-Huber-Haus. Außerdem wurde der Lotti-Huber-Platz in Kiel nach ihr benannt.
Quellennachweis:
Wikipedia Lotti Huber (zuletzt eingesehen am 30.04.2024)
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Juda Joseph ben Nathan
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Auguste (Gustel) Moses-Nussbaum
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Auguste Moses-Nussbaum, die am 19. September 1923 in Emden geboren wurde, hatte eine enge familiäre Beziehung zu der Familie des Malers Felix Nussbaum, die ursprünglich aus Emden kam und 1900 nach Osnabrück gezogen war. 1937 musste Auguste Moses-Nussbaum ihr Elternhaus in Emden verlassen, um nach einem kurzen Aufenthalt in Nordhorn schließlich in den Niederlanden Zuflucht vor den Nationalsozialisten zu finden. Sie überlebte die nationalsozialistische Verfolgung zuletzt unter schwierigsten Bedingungen in einem Versteck im niederländischen Roermond. Zusammen mit ihrer Schwester Shulamith Jaari-Nussbaum, die in wechselnden Verstecken ebenfalls in den Niederlanden Rettung fand, war sie die einzige Überlebende der Familie. Ihre Eltern, die 1942 noch ihren Bruder Uri zur Welt gebracht hatten, der im Alter von sieben Monaten in Theresienstadt starb, und ihre Schwester Ruth wurden in Auschwitz ermordet. Nach dem Krieg ging Auguste Moses-Nussbaum nach Israel und baute sich mit ihrem Mann Heinz Moses und ihren drei Kindern ein neues Leben auf.
Ende der 1950er Jahre machte sie sich zusammen mit ihrem Mann von Israel aus auf die Suche nach den Bildern ihres Cousins Felix Nussbaum. Die in einem Brüsseler Versteck gelagerten Werke wurden ihnen schließlich 1969 ausgehändigt. In einer abenteuerlichen Überführung der Bilder nach Osnabrück gelangte der mehr als 100 Bilder umfassende Nachlass in die Heimatstadt des Künstlers. Die enge Zusammenarbeit zwischen Auguste Moses-Nussbaum als Vorstand der Erbengemeinschaft und dem städtischen Museum legten den Grundstein der Sammlung des Malers im Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück. Nach dem Tod ihrer Schwester Shulamith Jaari-Nussbaum in Beer Tuvia 2019, Israel, war sie die letzte Zeitzeugin und Überlebende der Familie des Künstlers, die sich dem Vermächtnis des Malers angenommen hatte: Felix Nussbaums Wunsch „Wenn ich untergehe lasst meine Bilder nicht sterben, zeigt sie den Menschen“ verstand sie als Auftrag und Verpflichtung. Die Erhaltung und Rettung der Bilder Felix Nussbaums und die Erinnerung an den Künstler waren ihr Lebenswerk.
Die Stadt Osnabrück und das Felix-Nussbaum-Haus im Museumsquartier Osnabrück, das den Aufbau der weltweit größten Sammlung Felix Nussbaums ihrem Engagement verdankt, ist Auguste Moses-Nussbaum eng verbunden. Zuletzt lebte sie in einer Seniorenresidenz nahe Tel Aviv. Wie das Felix-Nussbaum-Haus nun bei dem Versuch, Auguste Moses-Nussbaum zu erreichen, erfahren hat, ist die Cousine des Malers dort bereits am 7. Oktober 2021 verstorben. Sie wurde 98 Jahre alt.
Quellennachweis:
Nachruf Moses-Nussbaum (zuletzt eingesehen am 25.04.2024)
Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Die Ehemalige Jüdische Schule Leer ist eine Gedenk- und Begegnungsstätte in Trägerschaft des Landkreises Leer. Als letzter „steinerner Zeuge“ der Synagogengemeinde Leer widmet sie sich dem Gedenken an jüdische Bevölkerung aus dem Landkreis. Zu ihren Kernaufgaben gehören die Erforschung, Vermittlung und Präsentation jüdischer Lokalgeschichte sowie Veranstaltungen zu aktuellem jüdischen Leben in Deutschland.
In dem Zeitraum vom 17. Oktober 2021 bis 30. Januar 2022 wird die Schule zum Austragungsort der beeindruckenden Ausstellung „Ich packe meine Koffer…“.
Das Projekt setzt sich auf künstlerischer Ebene mit den Lebenserinnerungen von Auguste (Gustel) Moses-Nussbaum auseinander. Gustel Moses-Nussbaum wächst in Ostfriesland als jüdisches Mädchen auf. Im Dritten Reich wird sie von den Eltern getrennt in den Niederlanden versteckt. Nach ihrer Flucht sieht sie sich gezwungen in das damalige Palästina zu migrieren. Jede Station ihres Lebens ist mit Erfahrungen, Eindrücken, Objekten und Bildern belegt.
Die Ehemalige Jüdische Schule Leer und die Kulturwerkstatt Leer begeben sich gemeinsam mit der Theaterregisseurin und Künstlerin Katharina Birch, dem Künstler und Fotografen Benyamin Reich und dem Sounddesigner Shorty Gerriets auf die „Reise“ von Gustel Moses-Nussbaum.
Durch Installationen und Fotografien wird ihre Geschichte nachgezeichnet und der Bogen in die Gegenwart gespannt.
Was haben ihre Erfahrungen mit uns heute zu tun? Was bedeutet Identität? Und was bedeutet Identität für Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen?
Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
Autorenschaft:
Niedersächsische*r Landesbeauftragte*r gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
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Chico Marx
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Zur Welt kam Leonard Joseph Marx am 22. März 1887 in New York, als zweitältester Sohn seiner Eltern, nachdem der Erstgeborene kurz nach der Geburt verstorben war. Leonards Familie, präziser, seine Großeltern, waren mit deren Kindern ab etwa 1880 in die Vereinigten Staaten eingewandert.
Leonard-Chicos Familie musste häufig umziehen und lebte dann einige Zeit in Yorkville in der New Yorker Upper East Side, einem Viertel, das zwischen dem irisch-deutschen und dem italienischen Viertel lag.
Der hier Beschriebene war nicht nur das älteste seiner Geschwister, sondern auch der erklärte Liebling seiner Mutter. Aus dieser Position heraus baute er ein starkes Selbstbewusstsein und eine gewisse Rücksichtslosigkeit im Umgang mit Nichtfamilienmitgliedern auf. Zur weiteren Erläuterung, der Kampf ums Überleben in der amerikanischen Metropole um das Jahr 1900 und noch danach war hart, angesichts eines gleichsam nichtexistenten Sozialsystems, angesichts arbeitnehmerfeindlicher Regelungen und angesichts eines durch die laufende Einwanderung hohen Konkurrenzaufkommens in sämtlichen Bereichen des Erwerbsleben. Diese, die äußere wie innere Anspannung fördernden, Umstände waren es, die beim heranwachsenden Leonard Marx die Herausbildung zweier Leidenschaften begünstigten, die ihn nahezu bis an sein Lebensende begleiten sollten, Glücksspiel und Sex.
Die präfeministische Bezeichnung für Frauen im Slang der amerikanischen Großstadt war „Hühnchen“ – „chick“ – und daher erklärt sich auch Leonards Spitznamen, auf den er stolz war und der später zu seinem, sozusagen, Markennamen wurde.
Die Marx-Brüder erlebten sowohl in ihren Eltern als auch in ihren Großeltern Vorbilder, die sich eher nicht in sogenannten Normalberufen, ihren Lebensunterhalt verdienten, sondern im Kleinkunst- und Varietémilieu.
Nachdem Vater Marx als Tanzlehrer und Gelegenheitsschneider offensichtlich für einen Familienernährer zu wenig Engagement aufgebracht hatte, ergriff Mutter Marx die geschäftliche Initiative und ließ mit beträchtlichem Verhandlungsgeschick ihre vier Söhne mehrere Jahre über in Matrosenanzügen als Gesangsgruppe „The Three Nightingales“, später „The Four Nightingales“, auftreten. Hinzu traten Gelegenheitsjobs der Brüder, im Falle Chicos zum Beispiel tagsüber als Rettungsschwimmer und abends als Klavierspieler in einem Hotel.
Später war es Chico, der den Brüdern die Gelegenheit zu ersten besser bezahlten Auftritten im Varieté vermittelte und der zudem allmählich in die Rolle des Managers der Gruppe hineinwuchs. Er kannte die Begabungen seiner Geschwister am besten und dirigierte einen jeden an den Platz, an dem er sich am besten verwirklichen konnte. Chico gelang es auch, das Brüderquartett dem Starproduzenten Irving Thalberg (1899-1936) vorzustellen, was mit der Zeit zum Durchbruch auf der Bühne, in Radio-Shows und im neuen Medium Film führen sollte.
Quellennachweis:
hagalil, jüdisches Leben online (zuletzt eingesehen am 16.05.2023)
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Jeanette Heß
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Johann Rosenmüller
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Das Ensemble Concerto Foscari widmet sich seit vielen Jahren in der Gestaltung etlicher seiner Programme besonders jüdischen Themen. Dies ergibt sich unter anderem auch durch seinen musikalischen Leiter Alon Sariel, welcher aus Israel stammt und in Deutschland seinen Wohnsitz hat.
»Integration« ist das Thema, das Concerto Foscari in ganz unterschiedlichen Programmen bearbeitet und präsentiert. Dies ist keine graue Theorie für ein Ensemble, das sich aus Musiker*innen unterschiedlichster Nationen (wie Israel, Deutschland, Griechenland, Italien, Niederlande, Polen, Türkei, Japan und anderen Ländern) zusammensetzt.
Im Festjahr 2021 hat Concerto Foscari vier verschiedene Programme im Angebot, welche sich mit der Entwicklung der jüdischen Musik im deutschen und europäischen Raum befassen. Die Programme beleuchten auf unterschiedliche Weise die Vielschichtigkeit der Kompositionen und setzen sie in diverse Kontexte. Sie verweben europäische Musik- und Kulturgeschichte aus mehreren Jahrhunderten und zeigen die Verbindungen und den Austausch der Religionen und Kulturen zwischen Okzident, Orient und Judentum auf ihre historische Untrennbarkeit auf unserem Kontinent und in unseren Städten.
„Judeo alla turca“ thematisiert die sephardische Diaspora der iberischen Jüd*innen, die im späten 15. Jahrhundert im Norden Galiläas unter osmanischer Herrschaft ihre Kultur mit Neuem verschmolzen: Ladino Lieder, Cantigas, Romances und ausgewählte Musik aus dem sogenannten Maftirim Repertoire, dem jüdischen Mystizismus in Edirne, führen in eine heute kaum noch bekannte Welt. Die israelische Sängerin Noam Vazana, Gewinnerin des Sephardic Music Award 2017, wird die Zuhörer*innen am 19. Juli 2021 im Norbert-Prager-Saal der Jüdischen Gemeinde zu Hannover mitnehmen in ihre hypnotisierende Welt des Ladino, Lieder zwischen Freude und Leid.
Die Niederlande erleben im 17. Jahrhundert eine Blütezeit, die nicht umsonst den Namen das »Goldenen Zeitalter« trägt. Der wirtschaftliche Aufschwung, die kulturelle und politische Öffnung bescheren dem Land unermesslichen Reichtum und eine magnetische Anziehungskraft auf Menschen aller Nationen. Das Programm »Der Goldene Psalter« ist eine Reise durch dieses Zeitalter der Niederlande bis hinein in das Osmanische Reich, aber auch nach Niedersachsen, wo der flämische Calvinist Petrus Dathenus die Psalmen in niedersächsischer Sprache redigiert und veröffentlicht. Das Programm wird gespielt am 19. September 2021 in der Basilika St. Godehard zu Hildesheim, am 20. September 2021 in der Ev.-luth. Kirche St. Martini zu Stadthagen und am 26. September 2021 in der Forums-Kirche St. Peter in Oldenburg.
Das Religionsgespräch zwischen Juden und Christen im Leineschloss Hannover aus dem Jahr 1704 ist in seiner Gesprächsüberlieferung bis heute einzigartig. Concerto Foscari hat daraus das Programm »In Dialogo« entwickelt, in dem ausgewählte Passagen des Textes rezitiert und in einen Dialog zwischen kammermusikalischen Werken des jüdischen Komponisten Salamone Rossi und des in Wolfenbüttel wirkenden Johann Rosenmüller eingebunden sind. In Niedersachsen ist das Programm am 06. Juni 2021 im Scharoun-Theater in Wolfsburg zu hören.
Die kleine Residenzstadt Sulzbach-Rosenberg sorgt Mitte des 17. Jahrhunderts für Aufruhr in der europäischen Gelehrtenwelt. Der Dichter und Historiker Christian Knorr von Rosenroth möchte mit der Veröffentlichung seines Schriften-Kompendiums »Kabbala Denudata« den Beweis antreten, dass Kabbala und christliche Lehre einheitlichen Ursprungs sind. Mit der „Kabbala Denudata“ entsteht ein in seiner Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte einzigartiges Dokument zur jüdischen Mystik, das auf Texten jüdischer und christlicher Autoren basiert. Der Sohar (hebräisch: Glanz) ist ihr Magnum Opus. Die Gelehrtenwelt Europas bis hin zu Leibniz steht Kopf, die Mystik wird neu vermessen. Mit diesem Konzert begibt sich Concerto Foscari auf die Spuren zu den Herkunftsorten der Autoren und verbindet Musik aus Spanien über Großbritannien bis nach Galiläa. Am 03. Juli 2021 präsentiert Concerto Foscari im Dommuseum von Hildesheim ihr Programm „Corona Aurea“.
Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
Autorenschaft:
Niedersächsische*r Landesbeauftragte*r gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
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Vladimir Levin
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Das Festjahr im Rückblick
Grenzenlos – Jüdische Kulturtage zwischen Harz und Heide
Im Rahmen des Festjahrs finden im August und September 2021 die Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide statt. Unter dem Motto „Grenzenlos“ erforschen die vielen Formate das Verbindende und das Grenzende in der Vielfalt jüdischen Lebens über Städte- und Ländergrenzen sowie über metaphorische und ideelle Grenzen hinaus.
Das Programm legt einen besonderen Schwerpunkt auf das Gespräch mit der heutigen jüdischen Gemeinschaft und auf die Vernetzung der zahlreichen Akteurinnen bzw. Akteure der Region. Es ist ein großes Anliegen des Israel Jacobson Netzwerkes, jüdische Perspektiven in die Gestaltung des Programms einzubeziehen. Im Festjahr bündeln die Jüdischen Kulturtage ein Programm von über 60 Veranstaltungen in der gesamten Region, die von unterschiedlichen Akteur*innen organisiert werden. Neben Ausstellungen, Führungen, Film- und Theaterveranstaltungen finden sich wissenschaftliche und populäre Formate, die den Reichtum und die Vielfalt jüdischer Kultur in Geschichte und Gegenwart beleuchten, im Programm wieder. Das Israel Jacobson Netzwerk steuert facettenreiche Veranstaltungen aus dem künstlerischen, touristischen, kulturellen, wissensvermittelnden oder politischen Bereich bei.
So reist die Bildhauerin Jael Benar mit ihrer mobilen Sukka (traditionelle jüdische Laubhütte) an verschiedene Orte in Braunschweig und spricht über queeres Judentum mit dem Historiker Jan Wilkens, über Corona in Israel mit Vladimir Levin vom Center for Jewish Art Jerusalem und über das Leben von jungen, nicht religiösen jüdischen Menschen mit osteuropäischen Wurzeln mit Anastassija Kononowa vom Projekt Tikkun. Jael Benar stellt dabei Institutionen vor, wie Meet a Jew, das Jüdische Filmfestival Berlin/Brandenburg und den Verein Stolpersteine für Braunschweig.
Darüber hinaus finden Fahrradtouren statt, wie zum Beispiel die Fahrradtour durch das jüdische Helmstedt und Schöningen, die durch die Innenstadt von Helmstedt über den Lappwaldsee zum Schöninger Friedhof mit einem Gedenkstein führt und u.a. Informationen zu Stolpersteinen vermittelt.
Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur am 05. September 2021 öffnet der Laut Klub unter dem Titel AFTER SHABBAT seine Tore für einen Nachmittag mit Open Air Techno aus Israel von Gel Abril und Tropikal Camel. Gleichzeitig gewährt die Künstlerin Sarai Meyron mit ihrer Ausstellung „Art Life“ Einblicke in die Lebensweise einer jungen jüdischen Künstlerin in Deutschland.
Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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Petrus Dathenus
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Das Ensemble Concerto Foscari widmet sich seit vielen Jahren in der Gestaltung etlicher seiner Programme besonders jüdischen Themen. Dies ergibt sich unter anderem auch durch seinen musikalischen Leiter Alon Sariel, welcher aus Israel stammt und in Deutschland seinen Wohnsitz hat.
»Integration« ist das Thema, das Concerto Foscari in ganz unterschiedlichen Programmen bearbeitet und präsentiert. Dies ist keine graue Theorie für ein Ensemble, das sich aus Musiker*innen unterschiedlichster Nationen (wie Israel, Deutschland, Griechenland, Italien, Niederlande, Polen, Türkei, Japan und anderen Ländern) zusammensetzt.
Im Festjahr 2021 hat Concerto Foscari vier verschiedene Programme im Angebot, welche sich mit der Entwicklung der jüdischen Musik im deutschen und europäischen Raum befassen. Die Programme beleuchten auf unterschiedliche Weise die Vielschichtigkeit der Kompositionen und setzen sie in diverse Kontexte. Sie verweben europäische Musik- und Kulturgeschichte aus mehreren Jahrhunderten und zeigen die Verbindungen und den Austausch der Religionen und Kulturen zwischen Okzident, Orient und Judentum auf ihre historische Untrennbarkeit auf unserem Kontinent und in unseren Städten.
„Judeo alla turca“ thematisiert die sephardische Diaspora der iberischen Jüd*innen, die im späten 15. Jahrhundert im Norden Galiläas unter osmanischer Herrschaft ihre Kultur mit Neuem verschmolzen: Ladino Lieder, Cantigas, Romances und ausgewählte Musik aus dem sogenannten Maftirim Repertoire, dem jüdischen Mystizismus in Edirne, führen in eine heute kaum noch bekannte Welt. Die israelische Sängerin Noam Vazana, Gewinnerin des Sephardic Music Award 2017, wird die Zuhörer*innen am 19. Juli 2021 im Norbert-Prager-Saal der Jüdischen Gemeinde zu Hannover mitnehmen in ihre hypnotisierende Welt des Ladino, Lieder zwischen Freude und Leid.
Die Niederlande erleben im 17. Jahrhundert eine Blütezeit, die nicht umsonst den Namen das »Goldenen Zeitalter« trägt. Der wirtschaftliche Aufschwung, die kulturelle und politische Öffnung bescheren dem Land unermesslichen Reichtum und eine magnetische Anziehungskraft auf Menschen aller Nationen. Das Programm »Der Goldene Psalter« ist eine Reise durch dieses Zeitalter der Niederlande bis hinein in das Osmanische Reich, aber auch nach Niedersachsen, wo der flämische Calvinist Petrus Dathenus die Psalmen in niedersächsischer Sprache redigiert und veröffentlicht. Das Programm wird gespielt am 19. September 2021 in der Basilika St. Godehard zu Hildesheim, am 20. September 2021 in der Ev.-luth. Kirche St. Martini zu Stadthagen und am 26. September 2021 in der Forums-Kirche St. Peter in Oldenburg.
Das Religionsgespräch zwischen Juden und Christen im Leineschloss Hannover aus dem Jahr 1704 ist in seiner Gesprächsüberlieferung bis heute einzigartig. Concerto Foscari hat daraus das Programm »In Dialogo« entwickelt, in dem ausgewählte Passagen des Textes rezitiert und in einen Dialog zwischen kammermusikalischen Werken des jüdischen Komponisten Salamone Rossi und des in Wolfenbüttel wirkenden Johann Rosenmüller eingebunden sind. In Niedersachsen ist das Programm am 06. Juni 2021 im Scharoun-Theater in Wolfsburg zu hören.
Die kleine Residenzstadt Sulzbach-Rosenberg sorgt Mitte des 17. Jahrhunderts für Aufruhr in der europäischen Gelehrtenwelt. Der Dichter und Historiker Christian Knorr von Rosenroth möchte mit der Veröffentlichung seines Schriften-Kompendiums »Kabbala Denudata« den Beweis antreten, dass Kabbala und christliche Lehre einheitlichen Ursprungs sind. Mit der „Kabbala Denudata“ entsteht ein in seiner Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte einzigartiges Dokument zur jüdischen Mystik, das auf Texten jüdischer und christlicher Autoren basiert. Der Sohar (hebräisch: Glanz) ist ihr Magnum Opus. Die Gelehrtenwelt Europas bis hin zu Leibniz steht Kopf, die Mystik wird neu vermessen. Mit diesem Konzert begibt sich Concerto Foscari auf die Spuren zu den Herkunftsorten der Autoren und verbindet Musik aus Spanien über Großbritannien bis nach Galiläa. Am 03. Juli 2021 präsentiert Concerto Foscari im Dommuseum von Hildesheim ihr Programm „Corona Aurea“.
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„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Grenzenlos – Jüdische Kulturtage zwischen Harz und Heide
Im Rahmen des Festjahrs finden im August und September 2021 die Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide statt. Unter dem Motto „Grenzenlos“ erforschen die vielen Formate das Verbindende und das Grenzende in der Vielfalt jüdischen Lebens über Städte- und Ländergrenzen sowie über metaphorische und ideelle Grenzen hinaus.
Das Programm legt einen besonderen Schwerpunkt auf das Gespräch mit der heutigen jüdischen Gemeinschaft und auf die Vernetzung der zahlreichen Akteurinnen bzw. Akteure der Region. Es ist ein großes Anliegen des Israel Jacobson Netzwerkes, jüdische Perspektiven in die Gestaltung des Programms einzubeziehen. Im Festjahr bündeln die Jüdischen Kulturtage ein Programm von über 60 Veranstaltungen in der gesamten Region, die von unterschiedlichen Akteur*innen organisiert werden. Neben Ausstellungen, Führungen, Film- und Theaterveranstaltungen finden sich wissenschaftliche und populäre Formate, die den Reichtum und die Vielfalt jüdischer Kultur in Geschichte und Gegenwart beleuchten, im Programm wieder. Das Israel Jacobson Netzwerk steuert facettenreiche Veranstaltungen aus dem künstlerischen, touristischen, kulturellen, wissensvermittelnden oder politischen Bereich bei.
So reist die Bildhauerin Jael Benar mit ihrer mobilen Sukka (traditionelle jüdische Laubhütte) an verschiedene Orte in Braunschweig und spricht über queeres Judentum mit dem Historiker Jan Wilkens, über Corona in Israel mit Vladimir Levin vom Center for Jewish Art Jerusalem und über das Leben von jungen, nicht religiösen jüdischen Menschen mit osteuropäischen Wurzeln mit Anastassija Kononowa vom Projekt Tikkun. Jael Benar stellt dabei Institutionen vor, wie Meet a Jew, das Jüdische Filmfestival Berlin/Brandenburg und den Verein Stolpersteine für Braunschweig.
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Grenzenlos – Jüdische Kulturtage zwischen Harz und Heide
Im Rahmen des Festjahrs finden im August und September 2021 die Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide statt. Unter dem Motto „Grenzenlos“ erforschen die vielen Formate das Verbindende und das Grenzende in der Vielfalt jüdischen Lebens über Städte- und Ländergrenzen sowie über metaphorische und ideelle Grenzen hinaus.
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„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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Michael Zachcial
Kurzinformation
Kurzbiografie
Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Im Festjahr bietet das Piesberger Gesellschaftshaus zwei besondere Konzertattraktionen.
Am 12. Juni 2021 nimmt Akampita Steiner ihr Publikum mit auf eine schillernde musikalische Reise: auf sephardische Musik aus Andalusien folgt Klezmer. Die Poesie des 20. Jahrhunderts, vertreten durch Alfred Mombert, Erich Mühsam und Else Lasker-Schüler, wird von der Sängerin vertont. Dabei lässt Akampita Steiner Gitarre, Flöten, Gesang und Rezitation erklingen. So treffen minimalistische Klangstrukturen mit klassischem Hintergrund auf eine ausdrucksstarke Chansonstimme mit folkloristischen Anklängen. Mit dem Ziel verschiedene Kulturen zusammenzubringen, singt Akampita Steiner unter anderem in deutscher, französischer, katalanischer und hebräischer Sprache und verwendet exotische Instrumente. Ihre Kompositionen berühren, hypnotisieren und verwandeln ein Konzert in eine Schönheit aus Melodien und Poesie.
Die Grenzgänger, bestehend aus Frederic Drobnjak an der Gitarre, Felix Kroll am Akkordeon und Annette Rettich am Cello sowie dem Gesang von Michael Zachcial, spielen am 06. November 2021 Lieder aus der wechselvollen deutsch-jüdischen Geschichte, vom Widerstand, den Lagern und Gefängnissen des deutschen Faschismus. Sie folgen den Spuren von Inge Lammel, die 1939 als junges Mädchen mit einem Kindertransport aus Nazi-Deutschland flieht, in der DDR Lieder aus dem Widerstand sammelt und später das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommt. Darüber hinaus interpretieren sie Fundstücke aus der Sammlung demokratischer Volkslieder von Wolfgang Steinitz, der aus einer jüdischen Familie aus Breslau stammend zu einem der wichtigsten Wiederentdecker verschütteter sozialkritischer Volksliedtraditionen in Deutschland und und zum Wegbereiter des deutschen Folk-Revivals in BRD und DDR wird.
Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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Max Windmüller
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Jährlich erarbeitet der Kulturverein zwei Großprojekte, an denen bis zu 150 Menschen mitwirken. Für das Festjahr 2021 hat die Akademie ein besonderes Theaterstück über den jüdischen Widerstandskämpfer Max Windmüller entwickelt.
Der 1920 in Emden geborene Max Windmüller rettet während des Naziregimes vielen jüdischen Menschen das Leben und muss seines dafür hergeben. Mit nur fünfundzwanzig Jahren stirbt er, kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges. Er hinterlässt seine Geschichte, seine Gedanken, seine Ideale und seinen Mut.
In dem Projekt „Der Hoffnung verpflichtet“ erzählt die Laientheatergruppe der Ländlichen Akademie Krummhörn-Hinte die dramatischen Stationen seines Lebens, lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer teilhaben an seinen persönlichen Gedanken und versucht damit, dem Menschen Max Windmüller näher zu kommen und für eine kurze Zeit in seinen Spuren zu gehen.
Das Theaterstück, welches von Christine Schmidt in Erinnerung an Klaus Meyer-Dettum inszeniert wird, erzählt die Geschichte einer Theatergruppe. Inhaltlich sehen die Zuschauer*innen ein Regieteam, einen Chor, eine Band und sechszehn sich vorher unbekannte Schauspielerinnen und Schauspieler, die für ein Rezitationsprojekt aufeinandertreffen und gemeinsam beginnen zu arbeiten.
An dieser Stelle verbindet sich die Geschichte mit der Gegenwart. Denn die Akteur*innen spielen Schauspieler*innen, die das Leben von Max Windmüller durch seine eigenen geschriebenen Texte erzählen. Die Personen des Stückes setzen sich in der Konfrontation mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen sowie mit denen von Max Windmüller auseinander. Als die Theatergruppe angefeindet wird, entsteht eine Situation, bei der sich jede Schauspielerin und jeder Schauspieler vor die Frage nach der eigenen Haltung und Courage gestellt sieht.
Premiere feiert das Theaterstück „Der Hoffnung verpflichtet“ am 09. November 2021 in Emden. Anschließend gibt es sechs weitere Aufführungen in Emden und Umgebung.
Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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Christine Schmidt
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Jährlich erarbeitet der Kulturverein zwei Großprojekte, an denen bis zu 150 Menschen mitwirken. Für das Festjahr 2021 hat die Akademie ein besonderes Theaterstück über den jüdischen Widerstandskämpfer Max Windmüller entwickelt.
Der 1920 in Emden geborene Max Windmüller rettet während des Naziregimes vielen jüdischen Menschen das Leben und muss seines dafür hergeben. Mit nur fünfundzwanzig Jahren stirbt er, kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges. Er hinterlässt seine Geschichte, seine Gedanken, seine Ideale und seinen Mut.
In dem Projekt „Der Hoffnung verpflichtet“ erzählt die Laientheatergruppe der Ländlichen Akademie Krummhörn-Hinte die dramatischen Stationen seines Lebens, lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer teilhaben an seinen persönlichen Gedanken und versucht damit, dem Menschen Max Windmüller näher zu kommen und für eine kurze Zeit in seinen Spuren zu gehen.
Das Theaterstück, welches von Christine Schmidt in Erinnerung an Klaus Meyer-Dettum inszeniert wird, erzählt die Geschichte einer Theatergruppe. Inhaltlich sehen die Zuschauer*innen ein Regieteam, einen Chor, eine Band und sechszehn sich vorher unbekannte Schauspielerinnen und Schauspieler, die für ein Rezitationsprojekt aufeinandertreffen und gemeinsam beginnen zu arbeiten.
An dieser Stelle verbindet sich die Geschichte mit der Gegenwart. Denn die Akteur*innen spielen Schauspieler*innen, die das Leben von Max Windmüller durch seine eigenen geschriebenen Texte erzählen. Die Personen des Stückes setzen sich in der Konfrontation mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen sowie mit denen von Max Windmüller auseinander. Als die Theatergruppe angefeindet wird, entsteht eine Situation, bei der sich jede Schauspielerin und jeder Schauspieler vor die Frage nach der eigenen Haltung und Courage gestellt sieht.
Premiere feiert das Theaterstück „Der Hoffnung verpflichtet“ am 09. November 2021 in Emden. Anschließend gibt es sechs weitere Aufführungen in Emden und Umgebung.
Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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Hadas Amster
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Unter der Bezeichnung „Auf ins Kaff“ nimmt sich das Syker Vorwerk dem Thema des jüdischen Lebens auf dem Land, insbesondere im Landkreis Diepholz und speziell in Syke bis zum Jahr 1945 an. Bereits der Titel macht deutlich, dass unser Alltag bis heute durchdrungen ist von der jüdischen Kultur. Die deutsche Sprache hat viele Ausdrücke aus dem Hebräischen entlehnt, die meisten davon über die Vermittlung des Jiddischen. Der Begriff „Kaff“ ist von dem hebräischem Wort „kfar“ abgeleitet. Er bedeutet Dorf.
Der Titel der Ausstellung, die vom 17. Oktober bis zum 26. Dezember 2021 zu sehen ist, soll als Zuruf an die Künstler*innen sowie an die Besucher*innen zu verstehen sein. Eine Einladung, das vermeintliche „Kaff“ zu besuchen und die Perspektiven auf das jüdische Leben, die jüdische Geschichte und Kultur zu erhalten.
Neben der Ausstellung, in der die Künstler*innen Hadas Amster, Daniel Laufer, Dana Levy, Michaela Melián, Sala-Manca und Ali Shrago-Spechler vertreten sind, finden Konzerte, Filmvorführungen und ein Puppentheater statt. Zudem werden Gästeführungen zum jüdischen Friedhof oder zu den Stolpersteinen angeboten. Ein weiteres Projekt ist der vom 18. bis 22. Oktober 2021 organisierte Filmworkshop für Jugendliche ab 13 Jahren. Zusammen mit den Künstler*innen Yana Lemberska und Daniel Laufer erproben die Jugendlichen unterschiedliche Filmtechniken, die die Künstler*innen bei ihren Arbeiten selbst verwenden. Daneben führen Lemberska und Laufer die Jugendlichen in die Sprache des Films ein und geben ihnen natürlich die Möglichkeit mit analogen Filmtricktechniken zu experimentieren, so dass am Ende des Workshops ein gemeinsamer Film entsteht.
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