Schlossmuseum Jever
26441 Jever
Mo – So 10:00 – 18:00 Uhr
Kurzbeschreibung
Bis sich jüdisches Leben in Ostfriesland entwickelt, dauert es bis in die 1560er Jahre. Nach Neustadtgödens kommen die ersten jüdischen Familien um 1639. Mit dem Erwerb eines Schutzbriefes dürfen sie siedeln, Handel treiben und nach jüdischem Ritus leben. Diese Quasi-Autonomie bleibt bis zur französischen Revolution unangetastet. Erst danach versucht der Staat, die Juden in das gesellschaftliche Leben einzugliedern. Von diesen ersten „emanzipatorischen“ Schritten der jüdischen Gemeinde zu Neustadtgödens liegen dem Schlossmuseum Jever noch einige Zeugnisse vor. Sie reichen bis in die 1940er Jahre und zeigen eindrucksvoll den Aufstieg, aber auch den rasanten Niedergang dieser jüdischen Gemeinde.
Die Ausstellung des Schlossmuseums Jever widmet sich dem letzten jüdischen Gemeindevorsteher Richard Stein. Er wird am 09.12.1885 in Neustadtgödens geboren, ist verheiratet mit Rosa Stein, geb. Wertheim, und betreibt einen kleinen Laden im Ort. Das Leben von Richard Stein zeugt von einem Weg, der auf Augenhöhe mit seinem christlichen Umfeld beginnt und mit der völligen Entrechtung, Vertreibung und schließlich der physischen Vernichtung endet. Er steht exemplarisch für das Schicksal vieler ostfriesischer Jüd*innen. Die Sammlung über sein Leben ist zu sehen im Landrichterhaus Neustadtgödens vom 27. März bis zum 31. Oktober 2021.
Mehr Informationen
Die Dauerausstellung des Schlossmuseums Jever zeigt einen Überblick über die Geschichte der Herrschaft Jever. Ein Hauptgewicht liegt auf den regional- und landesgeschichtlich relevanten Objekten. Möbel, Zeugnisse höfischer und kleinstädtisch-ländlicher Wohnkultur, aber auch Fayencen, Zinn und Silber jeverscher Manufakturen werden gezeigt. Eine wohl einzigartige Münzsammlung sowie Kleidung und Mode aus drei Jahrhunderten machen den besonderen Charme der Museumssammlung aus.
Die aus der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Baugeschichte und der Sammlung hervorgegangenen Erkenntnisse bilden einerseits eine wichtige Grundlage für die Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten, andererseits bestimmen sie maßgeblich die Ausstellungsplanungen sowie die Gestaltungs- und Medienkonzeption. Zur Philosophie der Neukonzeption gehört daher auch, dass dem Original der erste Platz in der Darstellung gebührt.
Quellennachweis:
Schlossmuseum Jever (zuletzt eingesehen am 22.06.2023)
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