Marina Jalowaja
Kurzinformation
Kurzbiografie
Geboren 1958 in Charkiw, im östlichsten Teil der heutigen Ukraine, steht der Lebensweg von Frau Marina Jalowaja für viele, die seit den 80iger Jahre aus der ehemaligen Sowjetunion aufgrund von Diskriminierung und Verfolgung, die die Menschen jüdischen Glaubens erfuhren, in andere Regionen der Erde, nach Israel, in die USA, aber auch nach Deutschland ausgewandert sind. Die junge Marina hat nach ihrem Schulabschluss eine bemerkenswerte, eine unglaubliche Karriere machen dürfen und einen großen Respekt abverlangenden Lebensweg bis zum heutigen Tag nehmen dürfen. Frau Jalowaja würde unbedingt sagen – einen durch die Barmherzigkeit Gottes geführten Weg. Sie entstammt der Familie eines Vaters, der als Pilot zunächst in der sowjetischen Armee gedient hat und dann in der zivilen Luftfahrt beschäftigt war. Die Mutter hat als Übersetzerin in Charkiw gearbeitet und der Tochter auch die Fähigkeit, Sprachen zu lernen und zu erfassen, mitgegeben. Beide Familien mit einer langen und großen Geschichte.
1995 kam Frau Jalowaja mit ihrer jungen Familie nach Deutschland und hat zunächst – nach kurzen Zwischenaufenthalten - in Bückeburg gelebt. Die neue Sprache, die neue Kultur, die Sitten und Gebräuche Schaumburgs kennen zu lernen und sich anzueignen - allem hat sie sich mit großer Leidenschaft und Hingabe gestellt. Sie hat für andere, selber noch mit der deutschen Sprache am Anfang stehend, in Bückeburg eine Sprachschule gegründet. Und schnell Menschen gefunden, die sich von einer guten Idee anstecken ließen. Sie hat sofort Verantwortung übernommen. Die Gründung der jüdischen Kultusgemeinde in Schaumburg mit Sitz in Bad Nenndorf im Jahr 2002 ist ohne Frau Jalowaja - gemeinsam mit Frau Nekrasova, die hier ebenfalls zu nennen ist, nicht denkbar. Wie viele, die aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland gekommen sind, hat Frau Jalowaja die Wurzeln ihres jüdischen Glaubens hier in Deutschland neu buchstabieren gelernt. Sie hat sich zusammen mit anderen russischen Juden die jüdische Religion erarbeitet und erobert und neu in ihrem Leben und dann in der Kultusgemeinde umgesetzt und damit für jüdisches Leben in Schaumburg Wurzeln gelegt. Sie hatten keinen eigenen Rabbi, der sie unterrichten konnte; der Landesrabbiner freilich hat sie unterstützt, wie man Gottesdienste und Fest feiert, wie man die hebräischen Gebete ausspricht, was sie übersetzt bedeuten – und vieles mehr.
Das Projekt der „Alten Synagoge“ in Stadthagen hat sie mit großem Wohlwollen und mit weitem Herzen unterstützt und nach Kräften gefördert.
Frau Jalowaja ist die Begegnung mit anderen Religionen wichtig. Die interreligiösen Begegnungen und Gespräche wären ohne Frau Jalowaja nicht denkbar in Schaumburg. Jährlich organisiert sie einen Kulturtag der jüdischen Gemeinden als Ort der Begegnung, des Festes und des Dialoges für Vertreter*innen von Politik, gesellschaftlichen Organisationen, Kirchen und Religionsgemeinschaften.
Quellennachweis:
Rede zur Würdigung von Frau Marina Jalowaja bei der Überreichung des Blickwechselpreises (zuletzt eingesehen am 03.08.2022)
Familie und Netzwerk
Lebensstationen
Administrative Angaben
Karte
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