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Kulturelle Einrichtungen
Herzogliches Residenzschloss

Herzogliches Residenzschloss

Anschrift:
Schlossplatz 2
38100 Braunschweig

Kurzbeschreibung

Die Gesellschaft der Freunde moderner Kunst nutzte an prominenter Stelle, im Schloss, einen Saal, in dem sie zahlreiche Ausstellungen zeigte.
Quellennachweis:
Themenweg Galka Scheyer in Braunschweig:

Braunschweig war um 1920 eine Stadt, in der sich gleich zwei Personen um die Vermittlung der Gegenwartskunst bemühten, Emmy Scheyer und der ebenso passionierte, aber anders vorgehende Kaufmann Otto Ralfs. Er war 1919 als Prokurist in die Eisenwarenfirma eingetreten, die seinem Vater und einem Kompagnon gehörte. Dann entdeckte er seine Leidenschaft für moderne Kunst und erwarb zwei Werke von Kandinsky. 1922 sah er in einer Ausstellung Bilder von Paul Klee und kaufte vier davon. Er war froh, dass er durch seine Bekanntschaft mit der drei Jahre älteren Emmy Scheyer in der Lage war, Paul Klee, Alexej von Jawlensky und Wassily Kandinsky in seiner Wohnung am Petritorwall 24 zu beherbergen, wo ihre Werke hingen und wo Emmy Scheyer einer Schar geladener Gäste Lichtbilder von Gemälden zeigte, die sie nach Amerika mitnehmen wollte. Sie tat dies, obwohl sie mit Otto Ralfs schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Er war im Gegensatz zu ihr ein geschickter Briefeschreiber, Organisator und Kaufmann.

1924 verließ Emmy Scheyer Deutschland, und Otto Ralfs gründete, unterstützt durch Erich Scheyer, den Konservenfabrikanten Hermann Querner jun. und die Publizistin Charlotte Lange, die Gesellschaft der Freunde junger Kunst. Ihre erste Ausstellung mit Werken aus Braunschweiger Privatbesitz fand im Museum an der Museumstraße (siehe 12) statt. Von 1925 an stand der Gesellschaft im zweiten Geschoss des Braunschweiger Schlosses ein großer Raum zur Verfügung. Dort veranstalteten Otto Ralfs und seine Frau Käte (sie entstammte der Familie Brachvogel, welche schon früh den Mut hatte, Bilder von Charles Palmié und Gustav Lehmann zu erwerben) bis 1933 mehr als vierzig Ausstellungen der Gesellschaft der Freunde junger Kunst. Galka Scheyer erfuhr in Kalifornien immer wieder von „ihren“ Blaue Vier-Malern, die die Vernissagen besuchten oder Vorträge beim Lessingbund hielten, ob sie zufrieden waren mit dem Erfolg der Ausstellungen im Schloss oder derjenigen, die das Ehepaar Ralfs in ihrer Wohnung an der Moltkestraße 12 für geladene Gäste durchführten.

Otto Ralfs’ Kollektion von Werken Paul Klees und Wassily Kandinskys gehörte bald zu den größten weltweit. Zu diesen Arbeiten kamen solche von Feininger, Jawlensky, Modersohn-Becker, Mondrian, Nolde, Picasso, Rohlfs und vielen anderen.

Als Otto Ralfs’ Firma in der Weltwirtschaftskrise Konkurs anmelden musste, bat Kandinsky Galka Scheyer, eines oder mehrere seiner Werke aus der Sammlung Ralfs in Amerika anzubieten, damit diesem großen Braunschweiger Kunstförderer geholfen werde. Weil Kandinsky dies wünschte, war sie bereit dazu und hatte Erfolg. Sicher erfuhr sie auch noch, dass die Sammlung Ralfs im Zweiten Weltkrieg verloren ging, die eine Hälfte durch die Bombardierung der Braunschweiger Innenstadt, die andere Hälfte durch die Plünderung eines Depots in Ostpreußen, wo Otto Ralfs seine geliebte junge Kunst sicher aufgehoben glaubte. Erhalten blieb aber das Gästebuch des Ehepaars Ralfs mit Eintragungen vieler heute berühmter Künstler (im Städt. Museum, siehe 22).

Quellennachweis:
K. Keßler und G. Holzgang, „Galka Scheyer in Braunschweig Auf Spuren der jüdischen Kunstvermittlerin“. Bet Tfila - Forschungsstelle für Jüdische Architektur in Europa, Braunschweig, 2021. GBV
Wir arbeiten daran! Bald finden Sie hier Infos.

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Keßler, Katrin Galka Scheyer - a Jewish woman in international art business, Schriftenreihe der Bet-Tfila-Forschungsstelle für Jüdische Architektur in Europa Band 13, 2021, GVK

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-07-26T16:33:42Z
Zuletzt geändert am:
2023-08-02T12:29:06Z
In Portal übernommen am:
2025-02-05T11:26:15+01:00

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