Emma Jacob
Kurzinformation
Kurzbiografie
Charley Jacob lebte mit seiner Frau Emma Jacob in der Ludwig-Jahn-Straße 13. Charley Jacob hatte die, nach NS-Begriffen arische, Emma Schrader geheiratet. Die Ehe brachte zwei Kinder hervor: Manfred und Hans-Peter. Beide galten als sogenannte Halbjuden und durften gemäß einer Verordnung ab dem 14.11.1938 keine öffentliche Schule mehr besuchen.
Durch seine Ehe und durch seine amerikanische Staatsbürgerschaft war Charley Jacob zunächst geschützt. Ab 1939 musste er jedoch Zwangsarbeit leisten und wurde wie sein Bruder Max ins Arbeitslager Wendefurth eingewiesen. Trotz ihrer nach NS-Begriffen arischen Herkunft wurde Emma Jacob gemeinsam mit ihren Söhnen in das sogenannte Judenhaus eingewiesen.
Kurz vor Kriegsende, am 19. Februar 1945 wurde Charley Jacob gemeinsam mit seinen Söhnen und Louis Meyer in das KZ-Theresienstadt deportiert.
Über die Deportationsfahrt in den menschenüberfüllten Viehwaggons ohne Wasser, Essen, Tageslicht und sagte Hans-Peter Jacob später: "In sechs oder acht Tagen, genau weiß ich nicht mehr wie lange wir fuhren, habe ich, so klein ich noch war, immer wieder gedacht 'Dass Menschen mit Menschen so umgehen, ist doch nicht zu fassen. Wir werden hier wie Tiere verladen und behandelt'".
Auf Bahnhöfen warfen die Eingeschlossenen frankierte Postkarten heraus, in der Hoffnung, dass sie jemand finden, und in einen Postkasten werfen würde. Die Karten von Charley Jacob und Louis Meyer sind tatsächlich angekommen. Natürlich geben die Karten nicht die Realität des grausamen Transportes wider, denn Charley Jacob wollte seine Frau trösten und nicht noch mehr verstören. So schreibt er beispielsweise auf einer Karte vom 21.2.1945: Liebste Mama, nun sind wir in Leipzig. Bis jetzt alles guter Dinge und wohlauf. Kinder bewundernswert artig und sehr beliebt. Müssen einengroßen Umweg machen. Bist du gesund? Wir sind es auch. Bleibe ja tapfer, es wird alles gut werden! Herzliche Grüße und Küsse für alle. Euer Papa und Kinder Manfred und Peter". Die Karte wurde von beiden Kindern selbst unterschrieben.
Quellennachweis:
Adolf-Grimme-Gesamtschule Audiowalk (zuletzt eingesehen am 20.01.2025)
Familie und Netzwerk
Lebensstationen
Lektüre
Administrative Angaben
Fehlt etwas? Helfen Sie mit!
Das Onlineportal wächst stetig weiter.
Unterstützen Sie uns dabei, diese Leerstelle zu füllen oder Fehler zu korrigieren.
Ihre Daten werden sicher durch ein SSL-Zertifikat übertragen. Sollten Sie weitere Fragen zum Datenschutz haben, klicken sie bitte hier: Informationen zum Datenschutz