Hinweis: Um die korrekte Darstellung der Seite zu erhalten, müssen Sie beim Drucken die Hintergrundgrafiken erlauben.
Zurück zur Übersicht
Friedhof
Jüdischer Friedhof Hehlen (Hauptstraße)
Slider Bild - Creative Commons Namensnennung, nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Slider Bild - Creative Commons Namensnennung, nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Slider Bild - Creative Commons Namensnennung, nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Slider Bild - Creative Commons Namensnennung, nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Slider Bild - Creative Commons Namensnennung, nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
1/5

Jüdischer Friedhof Hehlen (Hauptstraße)

Anschrift:
Hauptstraße
37619 Hehlen
Anreise:
Der Jüdische Friedhof liegt recht weit in nördlicher Richtung vom alten Ortskern entfernt, versteckt auf einem kleinen Plateau im Steilhang der Weser; durch die später gebaute Emmerthal-Vorwohler Eisenbahn von der Straße abgeschnitten (Überquerung der heute nicht mehr befahrenen Eisenbahngeleise ist möglich); von den Weserwiesen aus ist er über eine Treppe zugänglich.

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof wurde ab mindestens 1831 bis 1907 durch die Jüdische Gemeinde Hehlen belegt. Heute sind ungefähr 21 Grabsteine erhalten. Der Friedhof wurde 1938 zerstört und später wieder hergerichtet. Weitere Informationen finden Sie im Denkmalatlas Niedersachsen des NLD.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Jüdischer Friedhof - Dokumentation:

Die Dokumentation des gesamten Jüdischen Friedhofs Hehlen wurde veröffentlicht in Bernhard Gelderblom "Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle" (Holzminden 2003). Eine Auswahl der Inschriften ist von Bernhard Gelderblom online veröffentlicht worden.

Die Übersetzung der hebräischen Inschriften der Steine hat Prof. Berndt Schaller in Göttingen angefertigt. Die Aufnahme der Inschriften erfolgte 1997 durch Studierende der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen im Rahmen eines von der Stiftung Niedersachsen geförderten Projekts "Jüdische Friedhöfe in Südniedersachsen".
Der Lageplan und einige Inschriften wurden von Bernhard Gelderblom online veröffentlicht.

Schändung und Zustand bis heute:

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Steine des Friedhofs wieder aufgestellt. Die Mühe, zerbrochene Steine wieder zusammen zu fügen, hat man sich freilich nicht gemacht.
Weil ein Belegungsplan nicht existiert, ist der urprüngliche Bestand an Steinen nicht mehr zu rekonstruieren, so dass ungewiss bleibt, ob und wie viele Steine verloren gegangen sind.

In seinem jetzigen Zustand bietet der Friedhof ein sehr romantisches Bild. Schaut man jedoch genauer hin, so wird man gewahr, dass mehrere der insgesamt 21 erhaltenen Grabsteine starke Zerstörungsspuren aufweisen. Sie sind offensichtlich beim gewaltsamen Umstürzen zerbrochen worden. In solchen Fällen hat man einfach das Oberteil neben dem Unterteil in die Erde gesteckt.

Wieweit die Rekonstruktion den ursprünglichen Zustand getreu wieder hergestellt hat, ist nicht zu sagen. Ein jüdischer Friedhof wird in der Regel von Osten her belegt. Die Inschrift der Steine schaut nach Osten, dorthin, woher die Jüd*innen die Wiederkunft des Messias erwarten. Die Gräber sind so angeordnet, dass die Toten mit den Füßen nach Osten liegen. Der Grabstein steht am Kopfende. So ist es auch auf dem Hehlener Friedhof. Die ältesten Steine stehen im östlichen Bereich des kleinen Grundstückes. Die Stellung der übrigen Steine folgt im Ganzen der zeitlichen Reihenfolge. Insofern ist der ursprüngliche Standort der Steine vermutlich gewahrt. Von der Vorschrift, dass die Seite mit der hebräischen Inschrift nach Osten zu schauen hat, gibt es allerdings zahlreiche Abweichungen, die auf eine unsachgemäße Rekonstruktion hindeutet.

Quellennachweis:
www.gelderblom-hameln.de/judenhameln/friedhoefe/judenfriedhehlen.php (zuletzt eingesehen am 09.01.2025)
B. Gelderblom, „Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle Von den Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seiner Vernichtung in der nationalsozialistischen Zeit ; ein Gedenkbuch“. Mitzkat, Holzminden, 2003. GBV
Die wichtigste Erinnerung an die jüdischen Einwohner*innen Hehlens birgt der Friedhof. Er liegt in nördlicher Richtung, recht weit vom alten Ortskern entfernt, versteckt auf einem kleinen Plateau im Steilhang der Weser. Das Gelände ist nicht ganz einfach zu finden; dem kundigen Blick fällt von weitem der hohe Baumbestand auf.

Es gibt heute zwei Zugänge zum Friedhof. Der eine führt von den Weserwiesen, also von unten, über eine sehr enge, steile und schiefe Steintreppe, die immer mehr zuwächst, den Steilhang hinauf. Der Zugang von oben ist ebenfalls möglich. Er nötigt zur Benutzung der viel befahrenen Bundesstraße und zur Überquerung der heute nicht mehr befahrenen Eisenbahngeleise.

Die Wahl des Ortes weitab vom Ortskern mag überraschen und als Diskriminierung wirken. Tatsächlich liegt der Friedhof an der Stelle, wo der Weserhang in einen Steilhang übergeht und deswegen nicht mehr gärtnerisch genutzt werden kann. Damals wurde auf den Dörfern jedes Fleckchen Land genutzt und für die häufig erst um 1800 angelegten Friedhöfe stand kein anderer Raum zur Verfügung.

Der älteste Stein auf dem Friedhof stammt aus dem Jahre 1828 (Stein A 3). Die letzte Bestattung fand im Jahre 1907 statt (Stein F 3). Der Belegungszeitraum des Hehlener Friedhofes ist damit verhältnismäßig gering. Wir haben aber oben gehört, dass für Hehlen bereits sehr früh, nämlich im Jahre 1740, von einem Begräbnisplatz "an der Gemeinde-Weide" die Rede ist. Es ist nicht auszuschließen, dass dieser Platz mit dem heutigen Friedhof identisch ist, aber das muss Vermutung bleiben.

Weil es sich um einen der wenigen Friedhöfe handelt, die noch einen umfangreichen Bestand an Steinen aufweisen, und weil es ein sehr schöner Friedhof ist, soll er etwas ausführlicher vorgestellt werden.

Der heutige Zustand des Friedhofes
Nach dem Krieg wurden die Steine des Friedhofes wieder aufgestellt. Die Mühe, zerbrochene Steine wieder zusammen zu fügen, hat man sich freilich nicht gemacht. Heute weist der Friedhof 21 Steine auf. Weil ein Belegungsplan nicht existiert, ist der ursprüngliche Bestand an Steinen nicht mehr zu rekonstruieren, so dass ungewiss bleibt, ob und wie viele Steine verloren gegangen sind. Nach einem Bericht des Gendarmen von Kemnade war der Hehlener Friedhof vor seiner Zerstörung "bis auf zwei Personen vollständig belegt".

Wieweit die Rekonstruktion den ursprünglichen Zustand getreu wieder hergestellt hat, ist nicht zu sagen. Ein jüdischer Friedhof wird in der Regel von Osten her belegt. Die Inschrift der Steine schaut nach Osten, dorthin, woher die Juden die Wiederkunft des Messias erwarten. Die Gräber sind so angeordnet, dass die Toten mit den Füßen nach Osten liegen und der Grabstein steht am Kopfende. So ist es auch auf dem Hehlener Friedhof. Die ältesten Steine stehen im östlichen Bereich des kleinen Grundstückes.

Die Stellung der übrigen Steine folgt im Ganzen der zeitlichen Reihenfolge. Insofern ist der ursprüngliche Standort der Steine vermutlich gewahrt. Von der Vorschrift, dass die Seite mit der hebräischen Inschrift nach Osten zu schauen hat, gibt es allerdings zahlreiche Abweichungen, die auf eine unsachgemäße Rekonstruktion hindeuten.

Das Grundstück ist mit 198 qm recht klein. Es ist von einer hüfthohen Bruchsteinmauer umfriedet, die heute von Efeu umrankt ist. Gegen den Weserabhang ist das Gelände sehr sorgfältig mit einer Stützmauer aus Bruchsteinen gesichert Nach oben zur Bahnlinie hin befindet sich ebenfalls eine starke Stützmauer, deren Bau wahrscheinlich im Zuge des Baues der Bahnlinie (um 1900) erforderlich wurde. Ob das Grundstück durch den Bau der Emmerthal-Vorwohler Eisenbahn verkleinert worden ist, bleibt nur zu fragen.

Quellennachweis:
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 09.01.2025)

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom, Bernhard Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle, von den Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seiner Vernichtung in der nationalsozialistischen Zeit ; ein Gedenkbuch, 2003, GVK

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2024-03-22T14:58:14Z
Zuletzt geändert am:
2025-03-25T13:10:44Z
In Portal übernommen am:
2025-03-25T15:39:06+01:00
Fehlt etwas? Helfen Sie mit!

Das Onlineportal wächst stetig weiter.
Unterstützen Sie uns dabei, diese Leerstelle zu füllen oder Fehler zu korrigieren.

Ihre Daten werden sicher durch ein SSL-Zertifikat übertragen. Sollten Sie weitere Fragen zum Datenschutz haben, klicken sie bitte hier: Informationen zum Datenschutz

Wir verwenden Cookies und ähnliche Technologien, um Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten und Inhalte auf Ihre Interessen anzupassen. Mittels der eingesetzten Technologien können Informationen auf Ihrem Endgerät gespeichert, angereichert und gelesen werden.
Mit einem Klick auf „Alles erlauben“ stimmen Sie dem Zugriff auf Ihr Endgerät zu sowie der Verarbeitung Ihrer Daten, der webseiten- sowie partner- und geräteübergreifenden Erstellung und Verarbeitung von individuellen Nutzungsprofilen sowie der Weitergabe Ihrer Daten an Drittanbieter zu.
 

Notwendige Cookies

Diese Cookies sind notwendig, damit Sie durch die Seiten navigieren und wesentliche Funktionen nutzen können. Sie ermöglichen Grundfunktionen, wie z.B. Zugriff auf gesicherte Bereiche der Webseite. Zudem dienen sie der anonymen Auswertung des Nutzerverhaltens, die von uns verwendet werden, um unsere Seite stetig für Sie weiterzuentwickeln.

Statistik-Cookies

Diese Cookies helfen uns, das Nutzungsverhalten besser zu verstehen. Statistik-Cookies ermöglichen die Erhebung von Nutzungs- und Erkennungsmöglichkeiten durch Erst- oder Drittanbieter, in so genannten anonymisierten Nutzungsprofilen. Wir benutzen beispielsweise Analyse-Cookies, um die Zahl der individuellen Besucher einer Webseite oder eines Dienstes zu ermitteln oder um andere Statistiken im Hinblick auf den Betrieb unseres Portals zu erheben, als auch das Nutzerverhalten auf Basis anonymer Informationen zu analysieren, wie Besucher mit der Webseite interagieren. Ein unmittelbarer Rückschluss auf eine reale Person ist dabei nicht möglich.