Der Friedhof wurde durch das Institut für die Geschichte der deutschen Juden Hamburg mit einigen Fotos dokumentiert.
1989/1990 dokumentierte der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und das Zentralarchiv 22 Steine mit Fotos und Rohübersetzungen.
Bernhard Gelderblom dokumentierte mit Fotos und Abschriften.
1996 hat Arbeitskreis Bad Pyrmont mit einer Dokumentation begonnen.
Während des Reichspogroms 1938 schändete die SA den alten Friedhof. Am 12. November 1938 erhielten Baurat Schätte und Dipl. Ing. Fink den Auftrag, den Friedhof einzuebnen. Etwa 100 Steine wurden zerschlagen und als Straßenschotter verwendet. Herr Fink ließ ca. 80 Steine auf ihren Grabstätten in 30 bis 50 cm tiefe Mulden legen und mit Erde bedecken. Am Helsen entfernte man die vier Steine von den Gräbern, zerschlug sie aber nicht, so dass sie nach 1945 wieder aufgestellt und der Friedhof völlig renoviert werden konnte.
1946 erhielten Herr Schätte und Herr Fink, später Baurat, den Auftrag, den alten Friedhof wieder herzurichten. Sie berichteten, die Steine seien so sehr beschädigt, dass das nicht möglich sei, und stellten somit die Weichen für die Entscheidung, auf dem Friedhof eine "Gedenk- und Weihestätte" zu errichten. Die Einweihung erfolgte am 7. 11. 1948. Ein Gedenkstein erhielt die Inschrift: "Dem Andenken ihrer jüdischen Mitbürger/ Die Stadt Bad Pyrmont". 23 bereits freigelegte Steine entfernte man von ihren Ruhestätten und stellte sie entlang der Friedhofsmauern auf "..., damit das Gelände besser gepflegt werden kann."
Durch einen Vergleich vom 26.11.1952 zwischen Stadt und der Jewish Trust Corporation erhielt der Landesverband der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen (Landesverband) das Eigentum am Friedhof Am Helsen zurück.
Bis 1996 gab es keine Veränderungen auf den Friedhöfen. Baurat Fink a.D. wurde 1989 Stadtarchivar bis zu seinem Tode 1991. Er entwickelte eine Legende: Der Friedhof sei schon 1929 aus Quellenschutzgründen und wegen Ablauf der Ruhefristen geschlossen worden. Er leugnete die Schändung während des Reichspogroms. Die Einebnung im November 1938 sei nur zufällig zu diesem Zeitpunkt erfolgt.
1996/97 erfolgte die Wiederherstellung des alten Friedhofes nach Erforschung seiner Geschichte und auf Initiative des Landesverbandes und der Arbeitsgruppe "Jüdischer Friedhof". Auch russisch-jüdische Emigrant*innen halfen bei den Ausgrabungen. Die Stadt stellte Arbeitskräfte zur Verfügung und beteiligte sich bei der Finanzierung. Nun stehen wieder 79 Grabsteine auf dem Friedhof. Die nach Südosten ausgerichteten stehen an ihren ursprünglichen Standorten, alle anderen, die nach Süden zeigen, konnten nur symbolisch wieder aufgestellt werden. Im Dezember 1996 veranlasste Bürgermeister Demuth die Übereignung des jüdischen Friedhofes an den Landesverband (Vertragsabschluss am 6. 5. 1997). Die jüdischen Friedhöfe an der Bombergallee und Am Helsen sind die wichtigsten Zeugnisse, die uns an die ehemalige jüdische Gemeinde in Bad Pyrmont erinnern.
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