Henriette Wallheimer
Kurzinformation
Kurzbiografie
Henriette Heß ist am 30. März 1889 in Dornum geboren. Ihre Eltern sind Moses Heß, geboren am 27.Februar 1861 und Bertha Pess Wolff Heß, geborene Wolff, geboren am 02. März 1863 in Großefehn.
Die Großeltern sind Joseph Moses Heß und Jette Heß, geborene Weinthal, väterlicherseits. Die Großeltern mütterlicherseits sind Wolf Jacob Wolff, geboren am 26. Januar 1837 in Großefehn und Henriette Hindel Wolff, geborene Rose, geboren am 15. Oktober 1837.
Henriette Heß hat zwölf Geschwister. Neun Geschwister sterben im Säuglings- und Kindesalter. Ihre Schwester Jettchen Jetty Heß, geboren um 09. November 1890 in Dornum, stirbt 1950 in Toledo (Ohio). Sie war mit Abraham Jakob Cohen (1871-1943, Stolperstein in der Marktstraße 16) verheiratet und hatte mit ihm sechs Kinder. Die Schwester Jeanette Schöntje Heß, geboren am 13. Dezember 1895 in Dornum, stirbt am 13. Dezember 1961 in Norden. Die Schwester Käthe Caroline Heß, geboren am 21. Juni 1901 in Dornum, wohnt später im Haus der Familie Wolff in der Wallstraße 56, stirbt am 03. Mai 1942 in Lodz (Ghetto). Für sie ist in der Wallstraße 56, heute 54, ein Stolperstein verlegt.
Henriette Heß heiratet im Jahr 1908 in Dornum Wilhelm Samuel Wolff, geboren am 12. Mai 1881 in Aurich. Wilhelm Samuel Wolff ist von Beruf Schlachter. Das Ehepaar wohnt in der Wallstraße 56 in Aurich und hat zwei Kinder. Der Sohn Siegfried ist am 29. Oktober 1908 in Aurich geboren. Die Tochter Bertha ist am 02. April 1910 ebenfalls in Aurich geboren.
Bertha Wolff heiratet später in Amsterdam Hans Gottheim. Sie überlebt mit ihrer Familie den Holocaust nicht. Ihr Sterbedatum und Sterbeort ist der 17. Juli 1942 in Auschwitz. Für sie ist der Stolperstein in der Wallstraße 56, heute 54, verlegt.
Am 11. April 1924 stirbt der Ehemann Wilhelm Samuel Wolff an einer Lungenentzündung und wird auf dem Jüdischen Friedhof in Aurich beigesetzt. In der Wallstraße 56 wohnen in den Jahren danach die Witwe und Geschäftsfrau Henriette Wolff, der Sohn Siegfried und die Tochter Bertha.
Am 12. Mai 1933 heiratet ihr Sohn Siegfried Wolff in Aurich Eva Wallheimer, geboren am 13. März 1911 in Aurich. Das Ehepaar bekommt zwei Kinder, den Sohn Wilhelm, geboren am 28. Juli 1933 und den Sohn Levy, geboren 11. April 1936 und wohnt im Elternhaus des Siegfried Wolff in der Wallstraße 56.
Am 01. Juni 1936 verlässt das Ehepaar Siegfried und Eva Wolff mit ihren Kindern Wilhelm und Levy Aurich und zieht nach Amsterdam in die Niederlande und von dort nicht ganz zwei Jahre später nach Buenos Aires, Argentinien.
Am 20. August 1936 heiratet Henriette Wolff, geborene Heß, in Aurich den Viehhändler Levy Benjamin Wallheimer, geboren am 20. November 1881 in Aurich. Im Haus der Henriette Wolff leben in dieser Zeit auch die Tochter Bertha Wollf, die Schwester Käthe Caroline Heß und die beiden Söhne des Levy Benjamin, Benjamin Levy und Josef Wallheimer.
Am 19. November 1937 sind das Ehepaar Levy Benjamin und Henriette Wallheimer und der Sohn Benjamin (Benni) Levy abgemeldet aus Aurich nach Barill-Siedlung, Entre Rios, Buenos Aires, Argentinien. Der Sohn Josef Wallheimer ist bereits am 05. Januar 1937 dorthin abgemeldet.
In Buenos Aires teilt sich die Familie, so ist es dem Bericht des Enkels Levy Wolff zu entnehmen. Einige Mitglieder der Familie Wallheimer und später auch der Familie Wolff bleiben in Buenos Aires und arbeiten als Schlachter und Kaufleute.
Levy Benjamin Wallheimer, im Jahr 1938 kommt der Enkel Levy Wolff dazu, geht in die Barill-Siedlung und bearbeitet ein etwa 100 ha großes landwirtschaftliches Anwesen. Es gibt keinen Strom und keine Autos. Nach Buenos Aires sind es mit der Kutsche und der Eisenbahn zwei Tagesreisen.
Da keine anders lautenden Berichte vorliegen, ist davon auszugehen, dass Henriette Wallheimer, verwitwete Wolff, geborene Heß, in Buenos Aires verbleibt.
Henriette Wallheimer stirbt am 29. Juni 1956 in Buenos Aires.
Quellennachweis:
Stolpersteine Aurich
Autorenschaft:
H. Schmidt
Für Henriette Wallheimer wurde am 19. September 2018 an der Wallstraße 54 in Aurich ein Stolperstein verlegt.
Autorenschaft:
A. Römling
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