Albine Nagel-Ballin
Kurzinformation
Kurzbiografie
Nagels Karriere begann 1902 am Stadttheater in Troppau im damaligen Mährisch-Schlesien, wo sie bis 1904 blieb. Es folgten Engagements am Deutschen Theater in Brünn und am Hoftheater in Coburg. Über das Stadttheater Halle/Saale kam die 27-jährige schließlich am 23. Februar 1912 nach Braunschweig, wo sie am Hoftheater als Octavian in Richard Strauss’ Der Rosenkavalier mit großem Erfolg gastierte. Sie erhielt daraufhin umgehend von Intendant Egbert von Frankenberg und Ludwigsdorff einen Vertrag. Im November 1925 dirigierte Richard Strauss in der Stadt seine Oper Salome und war von Nagel, die die Titelpartie sang, begeistert
Am 29. Dezember 1921 hatte Albine Nagel den jüdischen Aluminium-Fabrikanten Hans Ballin aus Seesen geheiratet. Ab 1931 war sie freischaffend an verschiedenen Bühnen in Deutschland und Österreich tätig. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Anfang 1933 verhängten diese ein Auftrittsverbot gegen sie und schlossen sie auch aus der Reichstheaterkammer aus, da sie mit einem Juden verheiratet war.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges trat Albine Nagel 1947 erstmals wieder in Braunschweig auf. 1951 wurde sie zum Ehrenmitglied des Braunschweiger Staatstheaters ernannt. Sie starb 1969 in Braunschweig an den Folgen eines Sturzes und wurde in Seesen, im Grab ihrer Mutter Katharina, beigesetzt. Auf dem Grabstein war auch eine Inschrift in Erinnerung an ihren Ehemann Hans Ballin angebracht. Das Grab ist mittlerweile aufgelöst, der Grabstein wurde 2015 von der Stadt Seesen entfernt und zerstört.
Die Albine-Nagel-Straße im Braunschweiger Stadtteil Stöckheim wurde ihr zu Ehren benannt
Quellennachweis:
Albine Nagel Wikipedia (zuletzt einegsehen 15.08.2022)
1884 in Graz/Steiermark geboren. Ausbildung klassischer Gesang, Beginn der Opernkarriere in Troppau und tschechischen Orten, Breslau, Coburg, Halle/Saale, Dresden, Prag, Braunschweiger Staatstheater, brilliert mit Salome und Rosenkavalier (Richard Strauss), Mozart, Verdi, Wagner et. al., Heirat 1921 mit Hans Heinemann Ballin aus Gandersheim, Leiter der Seesener Blechwarenfabrik. Wohnt in Ballin-Villa in der Seesener Ringstraße 1. An 1931 ist Albine Nagel-Ballin als freischaffende Konzert- und Liedersängerin auf Tour. 1933 Auftrittsverbot und Ausschluss aus der Reichstheaterkammer wegen ihrer Ehe mit dem Juden Hans Ballin. Sie zieht mit Hans nach Köln. 1936 trennt sich das Ehepaar, Albine zieht zurück nach Braunschweig. Hans Ballin heirat Anna Louise Ganz; das jüdische Ehepaar wird 1941 in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Tod Hans Ballins dort 1941, von Anna 1942. Nach dem Krieg wohnt Albine Nagel-Ballin in Braunschweig. Sie wohnt zeitweise auch in der Ballin-Villa an der Lautenthaler Straße. Nach ihrem Tod 1969 wird sie auf dem städtischen Friedhof in Seesen neben ihrer Mutter beigesetzt.
Autorenschaft:
J. Frassl
Auf dem städtischen Friedhof in Seesen existiert heute ein Gedenkstein für Albine und Hans Ballin.
Autorenschaft:
J. Frassl
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