Fritz Bauer
Kurzinformation
Dr. jur. Fritz Bauer war von 1950 bis 1956 Generalstaatsanwalt am Oberlandesgericht Braunschweig. Den Bau der Generalstaatsanwaltschaft (1954-1956) hat er persönlich initiiert und die Gestaltung des Gebäudes maßgeblich beeinflusst. 1952 hielt er in Braunschweig den Prozess gegen Generalmajor Otto Ernst Remer, der zur Rehabilitierung der »Männer des 20. Juli« führte. Durch das Urteil wurde erstmalig die Rechtmäßigkeit des Widerstandes gegen das NS-Regime anerkannt.
Kurzbiografie
Fritz Bauer wurde als Sohn liberaler jüdischer Eltern geboren, verstand sich selbst aber als Atheist. Sein Vater war der Textilgroßhändler Ludwig Bauer, seine Mutter Ella Bauer, geborene Hirsch. In Stuttgart und Tübingen wuchs er mit seiner drei Jahre jüngeren Schwester Margot in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Er studierte nach dem Besuch des Stuttgarter Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums Rechtswissenschaft in Heidelberg, München und Tübingen. Während seiner Studienzeit engagierte er sich in einer liberalen jüdischen Studentenverbindung, vor allem in politischen Debatten. Nach seiner Promotion Die rechtliche Struktur der Truste zum Dr. jur. bei Karl Geiler wurde Bauer 1928 Gerichtsassessor beim Amtsgericht Stuttgart und bereits zwei Jahre später jüngster Amtsrichter in der Weimarer Republik.
Politische Aktivitäten und Haft während der Zeit des Nationalsozialismus
Von früh an war Bauer politisch aktiv. Er war Mitgründer des Republikanischen Richterbundes in Württemberg. Bereits 1920 trat er der SPD bei und übernahm 1931 den Vorsitz der Ortsgruppe Stuttgart des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. Im Zusammenhang mit Planungen zu einem gegen die Machtergreifung der Nationalsozialisten gerichteten Generalstreik wurde Bauer am 23. März 1933 festgenommen, acht Monate im KZ Heuberg und im KZ Oberer Kuhberg inhaftiert und Ende 1933 wieder aus der Haft entlassen.
Im Frühjahr 1933 erhielt erstmals ein Journalist der internationalen Presse von den deutschen Behörden die Erlaubnis zur Besichtigung eines KZs. Edmond Taylor konnte als Sonderberichterstatter der Chicago Daily Tribune das KZ Heuberg mit seinen damals 1.800 Gefangenen unter „Führung“ des Lagerkommandanten Max Kaufmann besuchen. Hierbei war es ihm möglich, „einzelne Gefangene in französischer und englischer Sprache zu befragen, die von der kontrollierenden S. A.-Mannschaft nicht verstanden wurde“.
Die württembergischen NS-Machthaber veröffentlichten in mehreren Zeitungen ein angeblich von acht Sozialdemokraten unterzeichnetes „Treuebekenntnis“. Unter den aufgeführten Unterzeichnern ist ein „Fritz Hauer“. Ein Sozialdemokrat namens Fritz Hauer ist unbekannt, ebenso wie ein Insasse des KZ Oberer Kuhberg mit diesem Namen. Vermutlich handelt es sich bei der Veröffentlichung des „Treuebekenntnisses“ um einen Druck- bzw. Setzfehler, und es wird angenommen, dass der vorgebliche Unterzeichner der Häftling Fritz Bauer ist. Bei der Haftentlassung aus den frühen KZ nötigten SS-, SA- und andere Stellen den zur Entlassung vorgesehenen Häftlingen eine Loyalitätserklärung – einen Revers – ab. Dies wird auch im Falle Fritz Bauers und seiner mitinhaftierten Genossen angenommen, wobei der Wortlaut der abverlangten Erklärung nicht bekannt ist. Die Nationalsozialisten machten aus dem Vorgang zu propagandistischen Zwecken ein „Treuebekenntnis einstiger Sozialdemokraten“, um ihre politischen Gegner zu entehren. Aus dem Staatsdienst wurde Bauer auf der Basis des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums entlassen.
1936 emigrierte er nach Dänemark. Nach der deutschen Besetzung entzogen ihm die dänischen Behörden im April 1940 die Aufenthaltsbewilligung und internierten ihn für drei Monate in einem Lager. Zu seinem Schutz heiratete er im Juni 1943 formal die dänische Kindergärtnerin Anna Maria, geborene Petersen. Im Oktober 1943, als die Nationalsozialisten mit der Deportation der dänischen Juden in das KZ Theresienstadt begannen, tauchte er unter und wurde im Rahmen der Rettung der dänischen Juden mit Unterstützung einheimischer Helfer nach Schweden übergesetzt. Dort arbeitete er als Archivgehilfe und gründete mit Willy Brandt und anderen die Zeitschrift Sozialistische Tribüne.
Die dänische Fremdenpolizei verdächtigte Bauer, mit männlichen Prostituierten Umgang zu haben, was in einer Ausstellung des Fritz-Bauer-Instituts thematisiert wurde, die erstmals 2014 im Jüdischen Museum in Frankfurt am Main zu sehen war. Seitdem wird Bauer als Homosexueller kategorisiert, obwohl er sich weder dazu bekannt hat noch eindeutige Belege hierfür vorliegen.
Tätigkeit als Generalstaatsanwalt in der Bundesrepublik Deutschland
Auf Initiative Bauers angebrachter Artikel 1 Satz 1 Grundgesetz am Gebäude der Frankfurter Staatsanwaltschaft.
1949 kehrte Bauer nach Deutschland zurück, wurde Landgerichtsdirektor am Landgericht Braunschweig und 1950 Generalstaatsanwalt beim Oberlandesgericht ebendort. 1956 wurde er auf Initiative des Ministerpräsidenten Georg-August Zinn in das Amt des hessischen Generalstaatsanwalts mit Sitz in Frankfurt am Main berufen, das er bis zu seinem Tod 1968 innehatte.
Einer seiner ersten Fälle als Generalstaatsanwalt in Braunschweig machte ihn auch außerhalb Deutschlands bekannt: 1952 war er der Ankläger im so genannten Remer-Prozess. Bauer prägte dabei den Satz: „Ein Unrechtsstaat, der täglich Zehntausende Morde begeht, berechtigt jedermann zur Notwehr.“ Infolge dieses Prozesses wurden die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 rehabilitiert und ihr Versuch, Hitler zu töten, legitimiert. Das Gericht schloss sich Bauers Auffassung in seinem Plädoyer an, der NS-Staat sei „kein Rechtsstaat, sondern ein Unrechtsstaat“ gewesen.
Im Jahr 1957 informierte Fritz Bauer den Leiter der Israel-Mission in Köln, und damit den israelischen Geheimdienst Mossad, über den Wohnort Adolf Eichmanns in Argentinien, nachdem er diesen von dem in Argentinien lebenden ehemaligen KZ-Häftling Lothar Hermann erfahren hatte. Bauer misstraute der deutschen Justiz und Polizei – er befürchtete, man werde Eichmann von dort aus warnen – und wandte sich früh direkt an Israel. Der israelische Fotograf und Mossad-Agent Michael Maor fotografierte 1960 heimlich die Unterlagen von Bauer. Diese Mitteilung war ein wichtiger erster Anstoß für Eichmanns Ergreifung 1960. Zum Hintergrund dieses Vorgangs gehört, dass Bauers Antrag, die deutsche Bundesregierung möge sich um die Auslieferung Eichmanns in die Bundesrepublik bemühen, von der Regierung sofort abgelehnt worden war.
Der entscheidende Hinweis samt Belegen auf Eichmanns Aufenthaltsort in Buenos Aires, der durch Bauers Vermittlung den Zugriff des Mossad auslöste, stammte indessen von dem deutschen Geologen und Historiker Gerhard Klammer, dem Adolf Eichmann zwischen 1950 und 1953 bei einer Baufirma in der Provinz Tucumán im Nordwesten Argentiniens als „Landvermesser“ zugearbeitet hatte. Bei einem weiteren Argentinien-Aufenthalt Klammers im Herbst 1959 kam es zu einer Zufallsbegegnung mit Eichmann an dessen neuer Wirkungsstätte in Buenos Aires, bei der Klammer Kenntnis von Eichmanns genauem Aufenthaltsort erlangte. Unter Mitwirkung von Göttinger Studienfreunden und des ersten evangelischen Militärbischofs der Bundeswehr Hermann Kunst gelangte diese Information samt Belegen im November 1959 an Fritz Bauer. Als Bauer dem Mossad im Dezember 1959 in Jerusalem Klammers Belege übermittelte, ohne seinen Informanten preiszugeben, ordnete David Ben Gurion kurz darauf die Ergreifung Eichmanns an.
Im Jahr 1958 wurde auf Bauers Initiative hin ein Konvolut von 100 000 Fahndungsakten nicht ans Bundesarchiv, sondern an die Zentrale Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen übergeben, um die weitere strafrechtliche Verfolgung von NS-Verbrechen zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Die Vereinten Nationen (UNO) übergaben dorthin eine Fahndungsliste mit 30 000 neuen Tatverdächtigen.
1959 erreichte Bauer, dass der Bundesgerichtshof die „Untersuchung und Entscheidung“ in der Strafsache gegen Auschwitz-Täter dem Landgericht Frankfurt am Main übertrug. Auf Weisung Bauers leitete die dortige Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen vormalige Angehörige und Führer der SS-Wachmannschaft des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz ein. Der erste Auschwitzprozess in Westdeutschland, die „Strafsache gegen Mulka u. a.“, wurde schließlich im Dezember 1963 gegen 22 Angeklagte vor dem Landgericht Frankfurt eröffnet.
Innerhalb der bundesdeutschen Nachkriegsjustiz war Bauer wegen seines Engagements umstritten, hatten doch die meisten damaligen Juristen in der Zeit zuvor schon der NS-Diktatur gedient. Er selbst soll einmal gesagt haben: „In der Justiz lebe ich wie im Exil.“ Medien zitierten ihn ebenfalls mit dem Satz: „Wenn ich mein [Dienst-]Zimmer verlasse, betrete ich feindliches Ausland.“
Im August 1959 erhielt Fritz Bauer von Willy Rudolf Foerster Informationen über die Hinrichtung von Gefangenen auf deutschen Blockadebrechern während des Zweiten Weltkrieges. Diese seien in Japan „mit Gewalt“ auf deutsche Schiffe gebracht und auf der Fahrt „ohne Gerichtsurteil kaltblütig ermordet“ worden. Zudem berichtete er Bauer von „unwahren Zeugenaussagen“ ehemaliger deutscher Diplomaten vor Gericht. Diese hätten zum Ziel gehabt, eine „ernsthafte und eingehende Untersuchung“ seines eigenen Falls zu verhindern. Foerster hatte zusammen mit dem Jüdischen Hilfskomitee in Tokio einer beträchtlichen Anzahl von Juden zur Flucht nach Japan verholfen und sie in seinem Unternehmen beschäftigt. Hierfür war er 1943 verhaftet und gefoltert worden.
Bauer hielt 1960 vor Vertretern von Jugendverbänden das Referat Die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns. Der Vorschlag des rheinland-pfälzischen Landesjugendrings, den Text Oberstufengymnasien und Berufsschulen als Broschüre zur Verfügung zu stellen, wurde vom Kultusministerium des Bundeslandes abgelehnt. Die Ablehnung wurde 1962 vom jungen CDU-Abgeordneten Helmut Kohl „nassforsch“ begründet: Der zeitliche Abstand vom Nationalsozialismus sei zu gering, um sich darüber ein abschließendes Urteil bilden zu können. Der Text, in dem Bauer Argumente dafür brachte, dass der NS-Staat kein Betriebsunfall der Geschichte war, erschien erst 1965 im Buchhandel. Die von Bauer begonnenen Ermittlungen gegen mutmaßliche Schreibtischtäter der „Euthanasie“ wurden von seinem Nachfolger Gauf später eingestellt.
Fritz Bauers Werk galt dem Aufbau einer demokratischen Justiz, der konsequenten strafrechtlichen Verfolgung nationalsozialistischen Unrechts und der Reform des Straf- und Strafvollzugsrechts. Die Frankfurter Auschwitzprozesse (1963–1981) wären ohne Bauers hartnäckigen Einsatz wohl nicht zustande gekommen. Die Tatbeteiligten wurden größtenteils nur zu wenigen Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord verurteilt, auch lehnten breite Schichten der Gesellschaft die Verfahren ab. Dennoch besteht das Verdienst Bauers darin, durch die von ihm angestrengten Prozesse ab Mitte der 1960er Jahre die öffentliche Auseinandersetzung mit der Holocaust-Thematik eingeleitet zu haben. Von seinen Schriften gilt das 1957 erschienene Buch Das Verbrechen und die Gesellschaft als Hauptwerk. Darin zweifelt er die Annahme der Willensfreiheit als Grundlage des geltenden Schuldstrafrechts an und plädiert stattdessen anknüpfend an die Lehren von Franz von Liszt und Gustav Radbruch für ein „Kriminalrecht, das – unter Verzicht auf Strafe – ausschließlich Maßnahmen resozialisierenden und sichernden Charakters kennt“.
Tod
Bauer wurde am 1. Juli 1968 tot in der Badewanne seiner Wohnung in Frankfurt aufgefunden. Bei der von dem Frankfurter Gerichtsmediziner Joachim Gerchow vorgenommenen sogenannten Verwaltungssektion wurden eine Herzvorschädigung, eine schwere akute Bronchitis sowie die Einnahme eines Schlafmittels festgestellt. Es ergaben sich keinerlei Hinweise auf ein Fremdverschulden. So vermutete Gerchow in seinem abschließenden Gutachten und späteren Äußerungen einen Suizid. Darauf hinweisende Verhaltensweisen Bauers vor seinem Tod fehlen indes. Bauer wurde auf seinen Wunsch entgegen jüdischer Tradition eingeäschert. Die Anweisung von Bauers Stellvertreter, eine gerichtliche Leichenöffnung zu beantragen, missachtete die dafür zuständige Frankfurter Staatsanwaltschaft aus heute unerkennbarem Grund und gab die Leiche sogleich – auch zur Feuerbestattung – frei. Eine Verwaltungssektion[27] fand statt, weil Angehörige Bauers in Skandinavien zustimmten und auch Bauers Stellvertreter sich darum bemüht hatte.
Fritz Bauers Urne wurde im jüdischen Teil (Abschnitt E) des „Östra kyrkogårdens“ (Ostfriedhofs) in Göteborg beigesetzt.
Die erhalten gebliebenen Teile des Nachlasses Fritz Bauers werden im Archiv der sozialen Demokratie in Bonn und im Archiv des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt am Main aufbewahrt.
Quellennachweis:
Wikipedia Fritz Bauer (zuletzt eingesehen am 06.02.2025)
Würdigungen und Benennungen
Denkmale
Ein wie ein Eisberg aus dem Boden ragender 4,5 Tonnen schwerer Naturstein wurde 2016 auf der Zeil vor dem OLG Frankfurt am Main als Gedenkstein „Nur die Spitze des Eisbergs“ für Fritz Bauer aufgestellt. Die Künstlerin Tamara Grcic greift damit ein Zitat Bauers auf: „Sie müssen wissen, es gibt einen Eisberg und wir sehen einen kleinen Teil und den größeren sehen wir nicht“.
Vor dem Haus Jasperallee 27 in Braunschweig, wo Fritz Bauer von 1951 bis 1956 wohnte, steht eine Tafel mit erklärenden Hinweisen.
Gegenüber dem Haus in der Wiederholdstraße 10 in Stuttgart, wo Fritz Bauer Kindheits- und Jugendjahre verbrachte, steht seit 2024 eine Stele zu Ehren Bauers.
Büste
Im Juli 2020 wurde im Foyer des Bundesjustizministeriums in Berlin eine bronzene Fritz-Bauer-Büste enthüllt. Sie solle die Mitarbeiter des Ministeriums stets daran erinnern, „Juristen zu sein, die dem Gesetz und Recht, der Menschlichkeit und dem Frieden nicht nur Lippendienst leisten“, zitierte Ministerin Christine Lambrecht Fritz Bauer. Entworfen wurde die Büste durch Pavel Feinstein, einen in Berlin lebenden Künstler mit russisch-jüdischen Wurzeln.
Preise
1961 gründete Bauer zusammen mit Gerhard Szczesny die Bürgerrechtsorganisation Humanistische Union, deren Vorstandsmitglied er längere Zeit war. Nach seinem Tod stiftete die Humanistische Union den nach ihm benannten ein- oder zweijährlich vergebenen Fritz-Bauer-Preis.
Am Ebelu, dem Gymnasium Fritz Bauers, wird seit 2013 jährlich der Fritz-Bauer-Preis für soziales Engagement an je drei Schüler verliehen, die sich in besonderer Weise für andere Schüler oder die Zivilgesellschaft engagieren.
Der Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz hat den Fritz Bauer Studienpreis für Menschenrechte und juristische Zeitgeschichte 2014 für juristische Doktorarbeiten, die sich mit Fritz Bauer, seinem Werk oder seinen Lebensthemen befassen, gestiftet.
Das Bundesland Hessen ehrte Fritz Bauer postum im Jahr 2022 mit der höchsten Auszeichnung des Landes, der Wilhelm-Leuschner-Medaille, diese wurde im Dezember der in Schweden lebenden Großnichte Bauers überreicht.
Institutionen
Das Fritz Bauer Institut zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, eine 1995 in Frankfurt gegründete Stiftung des bürgerlichen Rechts, die sich mit der Geschichte und Wirkung der Shoah befasst, ist ebenfalls nach ihm benannt worden.
Die Justizvollzugsanstalt Darmstadt ist nach Bauer ergänzend mit Fritz-Bauer-Haus benannt worden.
Die städtische Gesamtschule in Sankt Augustin heißt seit dem 1. August 2017 Fritz-Bauer-Gesamtschule.
Straßen
Ehemaliger Fritz-Bauer-Platz in Braunschweig mit auf Initiative Bauers angebrachtem Grundgesetz-Zitat als Wandschmuck.
Eine Straße in Stuttgart-Sillenbuch erinnert seit Juni 2010 an Fritz Bauer. Mit dieser Umbenennung gibt es eine Straße weniger, die den Namen des Antisemiten Heinrich von Treitschke trägt.
Im neuen Frankfurter Stadtteil Riedberg wurde 2011 ihm zu Ehren die Fritz-Bauer-Straße im Quartier Altkönigblick benannt.
Ein Platz am Landgericht und den damaligen Räumlichkeiten der Generalstaatsanwaltschaft in der Stadtmitte Braunschweigs wurde im April 2012 als Fritz-Bauer-Platz benannt. Als die Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig 2023 in ein neues Gebäude zog, ist auch der bisherige Fritz-Bauer-Platz umgezogen.
In Tübingen auf dem Österberg wurde im März 2017 die Scheefstraße umbenannt in Fritz-Bauer-Straße.
In München-Aubing wurde 2017 eine weitere Straße nach ihm benannt.
Die Hauptverbindungsstraße zwischen Ratingen-Mitte und Lintorf heißt seit August 2020 Fritz-Bauer-Straße statt ehemals Blyth-Valley-Ring.
Eine Neubaustraße im Wohngebiet der ehemaligen Gallwitz-Kaserne in Bonn wurde 2018 nach Fritz Bauer benannt.
Weitere nach Fritz Bauer benannte Straßen gibt es in Heinsberg nahe der Justizvollzugsanstalt sowie in Altdorf bei Nürnberg.
Am 1. Mai 2023 wurde in Darmstadt die Hindenburgstraße in Fritz-Bauer-Straße umbenannt.
Säle
Seit 2012 ist der große Veranstaltungssaal des Amtsgerichts Stuttgart nach Fritz Bauer benannt.
Der große Saal des Saalbaus im Frankfurter Stadtteil Gallus, in dem die Auschwitzprozesse stattfanden, wurde 2019 in Fritz-Bauer-Saal umbenannt.
Der Lichthof des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz erhielt am 15. Januar 2020 die Bezeichnung Fritz-Bauer-Foyer.
Briefmarken
2017 hat Klaus Staeck ein Portraitbild kreiert, mit dessen Verwendung jeder bei der Deutschen Post (individuelle) Fritz-Bauer-Briefmarken bestellen kann. Zuvor hatte das Bundesfinanzministerium den Vorschlag des Braunschweiger Fritz-Bauer-Freundeskreises abgelehnt, zum 50. Todestag 2018 eine Sonderbriefmarke herauszugeben.
Am 2. November 2019 brachte die Deutsche Post AG im Rahmen ihrer Reihe Aufrechte Demokraten ein 270-Eurocent-Postwertzeichen mit Bauers Konterfei und Zitat „Nichts gehört der Vergangenheit an, alles ist noch Gegenwart und kann wieder Zukunft werden“ heraus. Fritz Bauer wurde dort als „Streiter für die Demokratie“ geehrt. Der Entwurf stammt vom Grafiker Detlef Behr aus Köln.
Veranstaltungen
Am 1. Juli 2018, Fritz Bauers 50. Todestag, würdigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einem vom Fritz Bauer Institut veranstalteten Gedenkakt in der Frankfurter Paulskirche Bauers Bedeutung für die Frankfurter Auschwitzprozesse und nannte ihn wegen seines Wirkens in der Bundesrepublik „eine der Schlüsselfiguren in der jungen Demokratie“. Der Historiker Norbert Frei hielt den Gedenkvortrag.[58] Der Bundespräsident führte aus, Bauer habe so viel wie kaum ein anderer zur deutschen Rechtspflege und politischen Kultur in den 1950er und 1960er Jahren beigetragen.
Quellennachweis:
Wikipedia Fritz Bauer (zuletzt eingesehen am 06.02.2025)
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