Elsa Daubert
Kurzinformation
Kurzbiografie
Malunterricht mit Pfingstrosen
Emmy Scheyer nahm Malunterricht, aber bei welchem der zahlreichen Braunschweiger Künstler ist nicht überliefert. Vielleicht lernte sie bei Anna Pricelius oder bei Anna Löhr.
Schon während ihrer Schulzeit nahm Emmy Scheyer Klavierstunden (siehe 6), und sie nahm Unterricht im Malen. 1907 schuf sie ein Bild in Ölfarben auf Leinwand, einen Strauß gelber Pfingstrosen in voller Blüte, mit dunkelgrünen Blättern vor hellblauem Hintergrund. Das Bild mutet nicht wie das Werk einer Anfängerin an, es ist mit „flottem Pinselstrich“ gemalt worden, und die üblichen Andeutungen einer Blumenvase, einer Tischdecke, eines Zimmers fehlen. Die achtzehnjährige Malerin signierte und datierte ihr Bild, das etwa 60 x 50 cm misst ganz selbstbewusst auf dem Keilrahmen der Leinwand mit „E. E. Scheyer 7“. Es fragt sich, bei wem sie lernte, Bilder in dieser lockeren Art und Weise zu malen.
Bei ihrem Zeichenlehrer Hans Herse wohl nicht. Es war bekannt, dass er Landschaftsansichten mit größter naturalistischer Genauigkeit malte und in erster Linie an der Städtischen Gewerbeschule (siehe 11) unterrichtete, wo er Damen nur Ornamente zeichnen ließ.
Bekannt für das Genre der Blumenmalerei war die Malerin Anna Pricelius. Sie hatte in Karlsruhe und Antwerpen studiert und wohnte an der Schleinitzstraße 17 bei ihren Eltern. Auf der Großen Berliner Kunstausstellung war sie mehrmals vertreten. 1905 hatte sie Erfolg mit einer Einzelausstellung im Herzoglichen Museum Braunschweig.
Weniger bekannt für dieses Genre, aber den aktuellen Strömungen in der Malerei mehr zugeneigt, war die Malerin Anna Löhr, Tochter eines Konservenfabrikanten in Harxbüttel. Sie wohnte 1907, als Emmy Scheyer das Ölbild „Pfingstrosen“ malte, an der Bammelsburgerstraße 9. Von 1909 an hatte sie auch ein Atelier an der Humboldtstraße 10, wo Emmy Scheyers jüngere Freundinnen Käthe Evers und Elsa Daubert Unterricht nahmen.
Das Bild „Pfingstrosen“ gelangte auf ungeklärte Weise zu Verwandten von Gustav Lehmann, Emmy Scheyers Lehrer und Freund. Vielleicht nahm sie schon 1907 bei ihm Unterricht, obwohl er die meiste Zeit in München, Dresden, Leipzig und Wien und nur gelegentlich bei seinen Eltern an der Hennebergstraße 18 in Braunschweig war. Sein Vater war Mitinhaber eines Geschäftes mit „Möbelstoffen u. Teppichen, Gardinen u. Linoleum“. Erklärt dies, warum sich im Nachlass des Malers auch Entwürfe für farbige Möbel befinden? Nur eine der vielen Fragen, die der Klärung bedürfen!
Quellennachweis:
Galka-Scheyer-Atlas
K. Keßler und G. Holzgang, „Galka Scheyer in Braunschweig Auf Spuren der jüdischen Kunstvermittlerin“. Bet Tfila - Forschungsstelle für Jüdische Architektur in Europa, Braunschweig, 2021. GBV
Autorenschaft:
K. Keßler; G. Holzgang
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