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Personen
Isaak Feingersch

Isaak Feingersch

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Nationalität:
russisch

Kurzinformation

Die bis zu dieser Zeit in Deutschland verbliebenen Mitglieder der Familie Feingersch zogen 1937 nach Celle. Sie wohnten zuletzt im Haus Im Kreise 23, das im Besitz der Jüdischen Gemeinde war.

Kurzbiografie

Digitaler Spaziergang Celle: Vor 1933:

Isaak Feingersch wurde 1885 geboren, seine Frau Rebekka im Jahr 1887. Zusammen mit ihrer ältesten Tochter Marie emigrierten sie 1912 aus Odessa in Russland nach Frankfurt am Main, wo sie von ihrer Tante aufgenommen wurden. Isaak arbeitete dort als Schlosser und Rebekka als Schneiderin. Das Ehepaar bekam den ersten Sohn David.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 wurden die Familie aufgrund ihrer russischen Staatsbürgerschaft in das Gefangenenlager Holzminden II interniert. Um dem Lager entkommen, meldete sich Isaak freiwillig zur Arbeit im Kaliwerk Hambühren-Ovelgönne, nahe Celle. Dort bekam das Ehepaar noch sechs weitere Söhne und zwei Töchter. Isaak arbeitete zu Hause zusätzlich als Zahnarzt, Schuhmacher und Friseur.
Die Kinder besuchten die Volksschule in Ovelgönne und wurde durch Rabbiner Simon Lotheim in Religion unterrichtet. Die Familie lebte ihre Religion aktiv aus. Die Jungen feierten ihre Bar Mitzwa in der Celler Synagoge und als Familie zelebrierten sie die jüdischen Feiertage. Sie waren die einzigen Jüdinnen und Juden in Ovelgönne. Die Familie Feingersch pflegte einen guten Kontakt zu ihrer christlichen Nachbarschaft. Ihr Haus wurde sogar zum Treffpunkt der Dorfjugend aufgrund des selbstgemachten Malzbiers von Isaak.

(Text verfasst von Alina, Sophie und Max, Schüler*in Hölty-Gymnasium Celle)

Autorenschaft:
Alina, Sophie und Max, Schüler*in Hölty-Gymnaisum Celle

Digitaler Spaziergang Celle: Von 1933 bis 1945:

Die älteren Söhne David, Moses, Rafael, Sally und Elias wanderten bereits 1934 nach Palästina (ab 1948 Israel) aus. Die drei Töchter Maie, Fanny und Rosa flohen in die Niederlande. Die anderen Familienmitglieder hätten 1936 auf eine Farm nach Argentinien auswandern können, die Eltern lehnten dies jedoch mit Begründung ab, ausschließlich nach Palästina auswandern zu wollen. Sie hofften darauf, dass ihr ältester Sohn ihnen ein Einreisezertifikat verschaffen könnte. Da dies nicht gelang, musste die Familie am 8. Juni 1937 unfreiwillig in das jüdische Gemeindehaus in Celle (Im Kreise 23) umziehen.
Am 2. Dezember 1941 wurden die Eltern und ihr Sohn Hermann von ihrem Wohnort Celle in das Konzentrationslager Kaiserwald in der Nähe von Riga deportiert. Ihr Sohn Benjamin erhielt überraschend das Sonderrecht, seine Eltern und seinen Bruder Hermann am Celler Bahnhof zu verabschieden. Dort sah er sie zum letzten Mal. Die Mutter Rebekka wurde in einem Vernichtungslager ermordet. Der Vater Isaak und der Sohn Hermann waren in einer Arbeitsgruppe im Lager Kaiserwald, dort starb Hermann wahrscheinlich schon. Isaak wurde am 1. Oktober 1944 als „arbeitsfähig“ im KZ Stutthof bei Danzig registriert - danach verliert sich seine Spur. Die drei Töchter wurden in Auschwitz ermordet: zuerst Rosa (1942), dann Fanny zusammen mit ihrem Mann und Kind (1944), zuletzt Marie und ihr Mann (1945). Benjamin besuchte zunächst einen Vorbereitungslehrgang für die Auswanderung nach Palästina. Er wurde dann in das Arbeitslager in Neuendorf-Fürstenwalde an der Spree und später nach Auschwitz deportiert und 1945 als „Schindler-Jude“ befreit und emigrierte nach Palästina.

(Text verfasst von Alina, Sophie und Max, Schüler*in Hölty-Gymnasium Celle)

Autorenschaft:
Alina, Sophie und Max, Schüler*in Hölty-Gymnaisum Celle

Digitaler Spaziergang Celle: Seit 1945:

2004 besuchte Eli Eyal (Feingersch) anlässlich der Verlegung des Stolpersteins vor der letzten Wohnung, Im Kreise 23.

(Text verfasst von Alina, Sophie und Max, Schüler*in Hölty-Gymnasium Celle)

Autorenschaft:
Alina, Sophie und Max, Schüler*in Hölty-Gymnaisum Celle

Lebensstationen

Lektüre

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2024-07-30T16:49:10Z
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