Hinweis: Um die korrekte Darstellung der Seite zu erhalten, müssen Sie beim Drucken die Hintergrundgrafiken erlauben.
Zurück zur Übersicht
Personen
Lotti Huber

Lotti Huber

Lebensdaten:
geboren: 16.10.1912 in Kiel
gestorben: 31.05.1998 in Berlin
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich
Beruf:
Schauspieler*in (1971 - 1998), Schätzwert

Kurzinformation

Lotti Huber, geborene Charlotte Goldmann (geboren 16. Oktober 1912 in Kiel; gestorben 31. Mai 1998 in Berlin), war eine deutsche Schauspielerin, Sängerin, Tänzerin und avantgardistische Künstlerin, die durch ihre Rollen in Filmen von Rosa von Praunheim berühmt wurde.

Da Lotti Jüdin war, wurde sie in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt. Sie wurde in das KZ Moringen (im heutigen Bundesland Niedersachsen) und nach dessen Auflösung ins KZ Lichtenburg deportiert. Durch das Engagement ihres Bruders Kurt wurde sie 1938 von einer US-amerikanischen Organisation freigekauft. Sie ging über die Schweiz und Italien nach Haifa in Palästina ins Exil.

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Lotti Goldmann wurde 1912 als Tochter großbürgerlicher jüdischer Eltern in Kiel geboren. Sie wuchs mit zwei Brüdern auf. Walter war zwei Jahre älter und Kurt, der sich später Ruwen Golan nannte, drei Jahre jünger. Früh interessierte sie sich für Tanz und Theater und nahm entsprechenden Unterricht. Mit ihrer Jugendliebe Hillert Lueken, dem Sohn des ehemaligen Kieler Oberbürgermeisters Emil Lueken, ging sie nach Berlin und lebte dort mit ihm zusammen. Da Lotti Jüdin war, wurde Hillert Lueken 1937 von den Nationalsozialisten wegen „Rassenschande“ verhaftet und ermordet. Sie selbst wurde in das KZ Moringen und nach dessen Auflösung ins KZ Lichtenburg deportiert. Durch das Engagement ihres Bruders Kurt wurde sie 1938 von einer US-amerikanischen Organisation freigekauft. Sie ging über die Schweiz und Italien nach Haifa in Palästina ins Exil.

Sie studierte Tanz und Pantomime und zog mit ihrem ersten Mann Alec Kingaby, einem britischen Offizier, durch den Nahen Osten. Sie arbeitete in Nachtclubs und Varietés als Tänzerin. Beide ließen sich auf Zypern nieder und eröffneten in Nikosia ein Hotel. Nach der Scheidung zog Lotti nach Kyrenia, eine Hafenstadt im Norden Zyperns, und betrieb ein eigenes Restaurant, „The Octopus“. Dort lernte sie ihren zweiten Mann Norman Huber (1910–1971) kennen, ebenfalls britischer Offizier, mit dem sie 1960 nach London ging.

1965 wurde ihr Mann in die Bundesrepublik Deutschland versetzt, und Lotti Huber kehrte mit ihm zurück. Das Ehepaar ließ sich in Berlin nieder. Nach dem Tod ihres Mannes musste sich Huber mit Gelegenheitsjobs durchschlagen. So übersetzte sie Liebesromane aus dem Englischen, eröffnete in ihrer Wohnung eine Benimmschule, verkaufte in Warenhäusern Kräuterlikör und arbeitete als Filmstatistin.

Mit dem semi-dokumentarischen Film Affengeil von Rosa von Praunheim wurde sie 1990 einem großen Publikum bekannt. Bei von Praunheims Film Anita – Tänze des Lasters von 1988 über die Nackttänzerin Anita Berber war sie am Drehbuch beteiligt und übernahm die Hauptrolle. Durch die Filme von Rosa von Praunheim berühmt geworden, trat Huber bis zu ihrem Tod mit Soloprogrammen auf, die biografische Erzählungen, Tanz, Kabarett und Chanson miteinander verbanden, und war zu Gast in vielen TV-Talkshows und anderen Fernsehsendungen wie Wetten, dass..?. Ihre Autobiografie Diese Zitrone hat noch viel Saft wurde ein Bestseller. Daneben hatte sie bis zu ihrem Tod einige Jahre einen regelmäßigen Auftritt in der Sendung Holgers Waschsalon im Fernsehprogramm des Hessischen Rundfunks. Sie galt als Star des Berliner Undergrounds und hatte eine große Fangemeinde, vor allem in der schwul-lesbischen Szene. In den letzten Jahren bis zu ihrem Tod arbeitete sie mit Thom Nowotny als musikalischem Begleiter zusammen. Mit ihm hatte sie auch eine gemeinsame Fernsehsendung im Berliner Stadtfernsehen TV-Berlin.

Lotti Huber ist auf dem Jüdischen Friedhof Heerstraße in Berlin neben ihrem Mann Norman Edwin Huber beigesetzt.

Quellennachweis:
Wikipedia Lotti Huber (zuletzt eingesehen am 30.04.2024)

Nachwirken:

Nach Lotti Huber ist eine Senioreneinrichtung in Kiel benannt, das Lotti-Huber-Haus. Außerdem wurde der Lotti-Huber-Platz in Kiel nach ihr benannt.

Quellennachweis:
Wikipedia Lotti Huber (zuletzt eingesehen am 30.04.2024)

Familie und Netzwerk

Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Tanz - (1938 - 1945)
Pantomime - (1938 - 1945)

Lektüre

Literatur zur Person:
Huber, Lotti Diese Zitrone hat noch viel Saft!, ein Leben, dtv 20223, 2018, GVK
Huber, Lotti , Süss, Peter Jede Zeit ist meine Zeit, Gespräche, dtv 20170, 1998, GVK
Verknüpfte Normdaten:
Huber, Lotti (1912 - 1998) GNDmehr erfahren

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2024-04-30T09:34:19Z
Zuletzt geändert am:
2024-04-30T09:34:45Z
In Portal übernommen am:
2024-10-29T09:55:55+01:00

Karte

Fehlt etwas? Helfen Sie mit!

Das Onlineportal wächst stetig weiter.
Unterstützen Sie uns dabei, diese Leerstelle zu füllen oder Fehler zu korrigieren.

Ihre Daten werden sicher durch ein SSL-Zertifikat übertragen. Sollten Sie weitere Fragen zum Datenschutz haben, klicken sie bitte hier: Informationen zum Datenschutz
Zurück zur Übersicht

Wir verwenden Cookies und ähnliche Technologien, um Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten und Inhalte auf Ihre Interessen anzupassen. Mittels der eingesetzten Technologien können Informationen auf Ihrem Endgerät gespeichert, angereichert und gelesen werden.
Mit einem Klick auf „Alles erlauben“ stimmen Sie dem Zugriff auf Ihr Endgerät zu sowie der Verarbeitung Ihrer Daten, der webseiten- sowie partner- und geräteübergreifenden Erstellung und Verarbeitung von individuellen Nutzungsprofilen sowie der Weitergabe Ihrer Daten an Drittanbieter zu.
 

Notwendige Cookies

Diese Cookies sind notwendig, damit Sie durch die Seiten navigieren und wesentliche Funktionen nutzen können. Sie ermöglichen Grundfunktionen, wie z.B. Zugriff auf gesicherte Bereiche der Webseite. Zudem dienen sie der anonymen Auswertung des Nutzerverhaltens, die von uns verwendet werden, um unsere Seite stetig für Sie weiterzuentwickeln.

Statistik-Cookies

Diese Cookies helfen uns, das Nutzungsverhalten besser zu verstehen. Statistik-Cookies ermöglichen die Erhebung von Nutzungs- und Erkennungsmöglichkeiten durch Erst- oder Drittanbieter, in so genannten anonymisierten Nutzungsprofilen. Wir benutzen beispielsweise Analyse-Cookies, um die Zahl der individuellen Besucher einer Webseite oder eines Dienstes zu ermitteln oder um andere Statistiken im Hinblick auf den Betrieb unseres Portals zu erheben, als auch das Nutzerverhalten auf Basis anonymer Informationen zu analysieren, wie Besucher mit der Webseite interagieren. Ein unmittelbarer Rückschluss auf eine reale Person ist dabei nicht möglich.