Rahel Hoffmann
Kurzinformation
Kurzbiografie
Rahel Wolff heiratet 1925 Friedrich Hoffmann. Friedrich hat sich mit seinem Vater Meyer Hoffmann auf den Pferdehandel spezialisiert.
Im Jahr 1926 bekommt Rahel ihr erstes Kind: Sohn Menno wird geboren. Rund eineinhalb Jahre später kommt Töchterchen Jutta auf die Welt. Finanziell geht es der Familie recht gut und Rahel wird im Haushalt von Dienstmädchen unterstützt. Das Jahr 1929 muss für Rahel ein Wechselbad der Gefühle gewesen sein: Ihre Tochter Jutta verstirbt im Februar in Münster – zu diesem Zeitpunkt ist Rahel zugleich mit ihrem dritten Kind schwanger. Im September wird Tochter Mirjam geboren.
Kurz nach dem Tod von Jutta war die kleine Familie in Rahels Elternhaus in der Wallstraße 16 umgezogen. Die ursprünglich gute wirtschaftliche Lage der Familie verschlechtert sich nach dem Machtantritt der Nationalsozialist*innen. 1935 muss Rahels Mann Friedrich den Viehhandel aufgeben. Er ist zunächst als Kohlenhändler und zuletzt als Hilfsarbeiter tätig.
Als Rahel und ihr Mann wie alle übrigen Mitglieder der jüdischen Gemeinde die Aufforderung erhalten, Aurich bis zum 1. April 1940 zu verlassen, verkauft ihr Mann das Haus. Rahel und Friedrich ziehen nach Berlin, dort leben bereits zwei Schwestern von Rachel. Wie viele aus Ostfriesland vertriebene Jüd*innen hofft sicher auch Rachel auf eine zumindest etwas bessere Situation in einer größeren jüdischen Gemeinde in einer Großstadt.
Langfristig scheinen Rahel und ihr Mann aber zumindest für ihre Kinder keine Zukunft in Deutschland gesehen zu haben, denn sie melden Menno zur Ausbildung auf dem jüdischen Umschulungsgut „Landwerk“ in Steckelsdorf in der Nähe von Brandenburg an. Menno soll dort auf eine Auswanderung nach Palästina vorbereitet werden. Auch von ihrer Tochter Mirjam muss sich Rahel beim Wegzug aus Aurich zumindest vorübergehend verabschieden, um mit mehreren Kindern aus Ostfriesland in einem Kinderheim in Hildesheim unterzukommen. Spätestens ab Ende Mai 1942 lebt auch Menno wieder bei seinen Eltern, denn die Nationalsozialist*innen schließen das Ausbildungsgut.
Am 9. Dezember 1942 müssen sich Rahel, ihr Mann Friedrich und ihre beiden Kinder am Bahnhof in Berlin-Moabit einfinden – einem Güterbahnhof. Sie werden von hier aus mit dem „Osttransport Nr. 24“ – er umfasste 997 Personen - direkt nach Auschwitz deportiert. Der Zug kommt am 10. Dezember 1942 im Vernichtungslager Auschwitz an, Rahel und ihre Familie werden vermutlich noch am gleichen Tag ermordet .
Autorenschaft:
H.-J. Westermayer
Familie und Netzwerk
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