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Personen
Daniel Kempin

Daniel Kempin

Lebensdaten:
geboren: 1964
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Kantor*in (2015 - unbekannt)

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

1964 in Wiesbaden geboren, verbindet sich mit ihm eine interessante Geschichte. Obwohl halachisch jüdisch, ist Daniel Kempin als Christ in einer Familie von Kirchenmusikern aufgewachsen. Nach einem Jahr Jeschiwa-Studium in Jerusalem kehrte er jedoch 1991 in das Judentum zurück, aus dem seine Großmutter dereinst ausgetreten war. Seitdem ist die hiesige jüdische Welt nicht mehr ohne ihn zu denken. Als klassisch ausgebildeter Gitarrist und als Lieder-Interpret hat Daniel Kempin bislang - neben zahlreichen, internationalen Konzerten und Workshops mit jüdischen Liedern - fünf z.T. mehrfach ausgezeichnete CDs mit einer Bandbreite von jiddischen Arbeiterliedern bis hin zu liturgischen Kompositionen produziert.
Seit der Gründung des Egalitären Minjan (vormals Kehillah Chadaschah) in Frankfurt im Jahr 1995 war er als Vorstands-Mitglied und Vorbeter aktiv. In Zusammenarbeit mit Rabbinerin Elisa Klapheck ist er Lehrer für Bar- und Bat-Mizwa-Jugendliche sowie für Gijur-Kandidaten. Im Januar 2015 wurde er im Aleph Cantorial Program in den USA zum Chasan (Kantor) ordiniert.
Überdies war er 25 Jahre lang Vorstandsmitglied der AG Juden und Christen beim Kirchentag und ist seit der Gründung im Jahr 2009 Mitglied im Rat der Religionen Frankfurt. 2012 war er Mitbegründer und ist Co-Leiter des Interreligiösen Chores Frankfurt.
In der liberalen Jüdischen Gemeinde Göttingen ist Chasan Kempin seit Anfang 2012 regelmäßig aktiv – zunächst als Kantorenstudent, seit 2015 als Kantor/Chasan. Seit 2017 leitet Chasan Kempin sechs Mal pro Jahr Shabbat G´ttesdienste und bietet Shabbaton an. In den Schabbaton wurden bislang weit über 200 liturgische Gesänge vermittelt, vor allem für den Schabbat Abend- und Morgeng‘‘ttesdienst sowie für nahezu alle jüdischen Feste.
Über sein Verständnis als Vorbeter sagt er: “Wir versuchen, für uns die Vielfalt jüdischer Musik, Liturgie und Spiritualität wieder zu entdecken und weiter zu entwickeln. Es geht uns um die Suche nach einem jüdischen Selbstverständnis, das die jüdischen Traditionen mit den Herausforderungen unserer heutigen Lebenswelt verbindet.”

Quellennachweis:
Jüdische Gemeinde Göttingen e.V. (zuletzt eingesehen am 03.08.2022)

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Verbundene Institutionen:
Wirkungsorte:
Göttingen (2012)
Frankfurt am Main (1995)

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Verknüpfte Normdaten:
Daniel Kempin Wikidatamehr erfahren
Kempin, Daniel (1964) GNDmehr erfahren

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-03T11:36:59Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T18:09:11Z
In Portal übernommen am:
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Personen
Edward van Voolen

Edward van Voolen

Lebensdaten:
geboren: 1948
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Beruf:
Rabbiner*in (1978 - unbekannt)

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Drs. Edward van Voolen (1948) studierte Kunstgeschichte und Geschichte an der Amsterdamer Universität. Er wurde als Rabbiner am Leo Baeck College in London ausgebildet und 1978 ordiniert. 1978–2013 war er Kurator und Kustos des Jüdischen Museums in Amsterdam, und Rabbiner in der Liberalen Jüdischen Gemeinde Arnhem. Seit den späten 1990er Jahren ist er als Rabbiner tätig in Köln, München, Hamburg und Schleswig-Holstein, und seit Ende 2017 in Göttingen. Zugleich ist er Mitglied der Central Conference of American Rabbis (CCAR), der European Association of Jewish Studies und den Herausgebergremien von Journal of Modern Jewish Studies und Jewish Cultural Studies. Er ist executive board member of the European Union for Progressive Judaism, gehört dem Beirat des Jüdischen Museums, Wien an und ist Kuratoriumsmitglied der Freunde des Tel Aviv Museum of Art, Deutschland (TAMAD) sowie der Felix Nussbaum Foundation, Osnabrück. Darüber hinaus ist er Mitglied im Gesprächskreis Juden und Christen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.

Van Voolen hat zahlreiche Bücher und wissenschaftliche Aufsätze über jüdische Religion, Kunst, Architektur und Geschichte in Deutsch, Englisch und Niederländisch verfasst - darunter “50 Jüdische Künstler, die man kennen sollte ”(Prestel, München, etc. 2011), “Charlotte Salomon. Leben? Oder Theater?” (Hrsg., Prestel 2007) “Jüdische Kunst und Kultur” (Prestel 2006), und “Jüdische Identität in der zeitgenössischen Architektur” (Prestel 2004). 2016 publizierte er einen Essay für eine Pessach-Haggada (Hrsg. Andreas Nachama) und 2021 "Synagogues of Western and Central Judaism" in Synagogues, Marvels of Judaism (Rizzoli, New York).

Quellennachweis:
Allgemeine Rabbinerkonferenz (zuletzt eingesehen am 03.08.2022)

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Kunstgeschichte, Geschichte - Universität of Amsterdam (Amsterdam, Niederlande)
Rabbinerseminar - Leo Baeck College (London, Großbritanien) (1978)
Rabbinerseminar - Hebrew Union College, NY (New York City) (1978)
Verbundene Institutionen:
Wirkungsorte:
Göttingen

Administrative Angaben

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2022-08-02T11:27:35Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T18:14:33Z
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Personen
Wolf-Georg von Eickstedt

Wolf-Georg von Eickstedt

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Buchhändler*in (unbekannt - 2021)

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Wolf-Georg von Eickstedt war Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Hildesheim.

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
evangelische Theologie - Georg-August-Universität (Göttingen) (1978 - 1981)
evangelische Theologie - Universität Heidelberg (Heidelberg) (1981 - 1984)
Jüdische Studien - Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (Heidelberg) (1981 - 1984)
Verbundene Institutionen:
Wirkungsorte:
Hildesheim

Administrative Angaben

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2022-08-03T08:53:33Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T20:58:23Z
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Personen
Eva Tichauer Moritz

Eva Tichauer Moritz

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich

Kurzinformation

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Leben und Wirken:

Eva Tichauer Moritz war die 1. Vorsitzende der Jüdischen Kultus Gemeinde Göttingen und Südniedersachsen e.V. und Vorsitzende des Jüdischen Lehrhauses Göttingen e.V.

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Verknüpfte Normdaten:
Tichauer Moritz, Eva GNDmehr erfahren

Administrative Angaben

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2022-08-03T09:29:59Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T18:24:24Z
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Personen
Oliver Polak

Oliver Polak

Lebensdaten:
geboren: 1976 in Papenburg
Geburtsort:
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Komiker*in (2023 - 2023)
Autor*in (2023 - unbekannt)

Kurzinformation

Oliver Polak, geboren 1976 in Papenburg im Emsland, zählt zu den vielseitigsten Entertainern seiner Generation. Der mit dem Grimme-Preis und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnete Comedian brillierte jüngst im rbb-Videopodcast Besser als Krieg, in der Comedy-Reihe Your life is a joke auf Netflix und in seiner Talkshow Gedankenpalast im BR. Als Schriftsteller und Kolumnist blickt er gern auch mal tief in die menschlichen Abgründe. Oliver Polak lebt in Berlin.

Kurzbiografie

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Personen
Dana Ionescu

Dana Ionescu

Lebensdaten:
geboren: 1985 in Frankfurt am Main
Geburtsort:
Geschlecht:
weiblich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Dozent*in (2012 - unbekannt)

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

05/2018 Promotion (Dr. phil.) an der TU-Berlin mit der Arbeit „Judenbilder in der deutschen Beschneidungskontroverse“ (summa cum laude)
Seit 10/2017 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Studienfach für Geschlechterforschung der Georg-August-Universität Göttingen
2016 Förderungsempfängerin der Stiftung Zeitlehren
10/2012 – 06/2017 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft der Georg-August-Universität Göttingen
09/2012 Studienabschluss Magistra Politikwissenschaft (mit Auszeichnung)
01/2010 – 4/2010 Praktikum am Stephen Roth Institute for the Study of Contemporary Antisemitism and Racism, Tel Aviv University.
4/2009 – 9/2011 Studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. Samuel Salzborn, Institut für Politikwissenschaft an der JLU Gießen.
4/2009 – 9/2010 Studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. Jörn Ahrens, Institut für Soziologie an der JLU Gießen.
2006 - 2012 Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und des öffentlichen Rechts (Magister) an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Stipendiatin des Evangelischen Studienwerkes Villigst.

Quellennachweis:
Universität Göttingen (zuletzt eingesehen am 02.0.2023)

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Politikwissenschaft, Soziologie, Öffentliches Recht (Magister) - Justus-Liebig-Universität Gießen (Gießen) (2006 - 2012)
Verbundene Institutionen:
Wirkungsorte:
Göttingen

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Verknüpfte Normdaten:
Ionescu, Dana (1985) GNDmehr erfahren

Administrative Angaben

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2022-10-21T09:06:37Z
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2023-07-18T18:07:05Z
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Personen
Irina Sheps

Irina Sheps

Geschlecht:
weiblich

Kurzinformation

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Kurzbiografie

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Lebensstationen

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2023-03-02T12:06:29Z
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2023-07-18T19:35:17Z
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Personen
Irina Pirogova

Irina Pirogova

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich

Kurzinformation

Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde im Landkreis Hameln-Pyrmont e.V.

Kurzbiografie

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Lebensstationen

Wirkungsorte:
Hameln

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2022-08-02T06:54:48Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T19:34:13Z
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Personen
Rachel Dohme

Rachel Dohme

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich
Nationalität:
amerikanisch
Beruf:
Pädagog*in (unbekannt - 2022), Genaue Datierung unbekannt.

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Rachel Dohme stammt aus den USA, kam in den 80er Jahren nach Deutschland und ist Gründerin der liberalen jüdischen Gemeinde in Hameln. Sie ist Pädagogin und unterrichtet an zahlreichen Schulen über jüdische Religion, Geschichte und Traditionen.

Quellennachweis:
Interview zum Schabbat, in: Partnerschaft für Demokratie - Greifswald 25.06.2021 (zuletzt eingesehen am 04.08.2022)

Familie und Netzwerk

hat Freund:

Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Sonderschulpädagogik
Verbundene Institutionen:
Wirkungsorte:
Hameln

Administrative Angaben

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2022-08-04T06:22:41Z
Zuletzt geändert am:
2024-04-25T08:09:16Z
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2025-05-20T15:37:35+02:00

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Personen
Polina Pelts

Polina Pelts

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich
Beruf:
Ingenieur*in (unbekannt - 2019), Datierung unbekannt

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Polina Pelts wurde in der Ukraine geboren und emigrierte 1992 mit ihrer Familie nach Deutschland. Sie war Mitgründerin der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hameln e.V. Gemeinsam mit ihrer Freundin Rachel Dohme gestaltete sie das Gemindeleben in Hameln aktiv mit und wirkte als Übersetzerin für die Jud*innen aus der ehemaligen Sowjetunion.

Familie und Netzwerk

hat Freund:

Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Maschinenbau
Verbundene Institutionen:
Wirkungsorte:
Hameln

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-04T06:38:15Z
Zuletzt geändert am:
2024-04-25T08:09:01Z
In Portal übernommen am:
2025-05-20T15:37:35+02:00

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Personen
Leonid Ratiner

Leonid Ratiner

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Hildesheim e.V.

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Wirkungsorte:
Hildesheim

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Administrative Angaben

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2022-08-01T12:48:25Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T20:00:23Z
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2025-05-20T15:37:38+02:00

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Personen
Michael Fürst

Michael Fürst

Lebensdaten:
geboren: 28.05.1947 in Hannover
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Rechtsanwält*in (1976 - unbekannt)
Notar*in (1976 - unbekannt), Schätzwert

Kurzinformation

Michael Fürst (geboren 28. Mai 1947 in Hannover) ist ein deutscher Rechtsanwalt und Notar. Unter anderem engagiert er sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und beteiligt sich vielfältig an interreligiösen Dialogen.

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Michael Fürst wurde am 28. Mai 1947 als Sohn eines Holocaust-Überlebenden in Hannover geboren und wuchs in der kriegszerstörten Stadt auf. Sein Vater hatte sich gegen eine Auswanderung entschieden. 1968 wurde Fürst zum ersten jüdischen Reserveoffizier der Bundeswehr.
Danach studierte er Jura in Göttingen und erhielt 1976 seine Zulassung als Rechtsanwalt. 1982 war er an der Gründung der Deutschen Technion-Gesellschaft beteiligt, die Verbindungen zur Technischen Hochschule Israels in Haifa pflegt.
2007 übernahm Fürst auch den Vorsitz der Jüdischen Gemeinde Hannover, der mit rund 4000 Mitgliedern größten jüdischen Gemeinde in Niedersachsen. Wegen seines Engagements für die Hochschule in Haifa wurde er 2021 zum Ehrensenator der Leibniz-Universität Hannover ernannt.


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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick

Symposium „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“

Das Thema

Anlässlich des Festjahres „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ fand auf Einladung des Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens am 18. Oktober 2021 ab 14 Uhr in der Gedenkstätte Ahlem ein halbtägiges Symposium unter dem Titel „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“ statt.

Mit Blick auf die derzeitigen Diskussionen um neuere, auf Ab- und Ausgrenzung setzende Entwicklungen in unserer Gesellschaft und deren tiefsitzende Ursachen wurden hier nicht die standardisierten und ritualisierten, sondern neue Ansätze und verschiedene Perspektiven präsentiert und diskutiert. Neben der Vorstellung verschiedener Projekte in Niedersachsen wurde das von Liv Migdal an der Violine und Matan Goldstein an verschiedenen Perkussions-Instrumenten musikalisch umrahmte Symposium mit einem Hauptvortrag von Bestseller-Autor Peter Prange und mit einer lebendigen Podiumsdiskussion zwischen der Journalistin Mirna Funk, der Staatsministerin a.D. und Generalsekretärin des Vereins „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, Sylvia Löhrmann, dem Autoren Peter Prange sowie dem Vorsitzenden der WerteInitiative e. V., Dr. Elio Adler, bereichert. Moderiert wurde die Veranstaltung in hochprofessioneller Weise von der NDR-Journalistin Christina von Saß.
Vonseiten des Niedersächsischen Landtags wurde das Symposium begleitet von den Abgeordneten Kerstin Liebelt (SPD) und Jörg Bode (FDP).

In chronologischer Reihenfolge befassten sich die weiteren Vorträge mit den folgenden Themenschwerpunkten:
• „Jüdisches Leben in Niedersachsen – eine Standortbestimmung“
Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., und Katarina Seidler, Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R.
• „Der Schutz jüdischen Lebens als Eckpfeiler niedersächsischer Landespolitik“,
Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza
• „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – Vorstellung ausgewählter niedersächsischer Projekte
Dr. Franz Rainer Enste, Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
• Vorstellung besonderer Projekte des Landesdemokratiezentrums:
a) „Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude‘ im Fußball“ Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten
b) „Dokumentation antisemitischer Vorfälle“ Katarzyna Miszkiel-Deppe (RIAS), Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS)
c) „Empowerment und Dialogarbeit“ Dr. Rebecca Seidler, Leiterin des Projekts „Jüdisches Leben – Empowerment und Dialogarbeit“ beim Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden Niedersachsen
d) „Was geht mich jüdisches Leben in Deutschland an? – Betrachtungen eines Nachgeborenen“ Peter Prange, Schriftsteller und Buchautor

Die anschließende Podiumsdiskussion stand unter dem Thema „Von Kitt und Rissen – was eine Gesellschaft zusammenhält und was sie spaltet“.

In der Gedenkstätte Ahlem, einer einstigen israelischen Gartenbauschule, später Sammelstelle für Deportationen und heute Erinnerungsort, wurde so mit der Vorstellung innovativer und bedeutender Projekte nicht nur die Arbeit im Kampf gegen Antisemitismus in unserem Bundesland einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, sondern es wurden auch neue Gesprächsebenen beschritten, um der Frage nachzugehen, welcher „Kitt“ unsere Gesellschaft zusammenhält und welche „Risse“ sie spaltet. Das Symposium wurde in voller Länge aufgezeichnet und live im Internet ausgestrahlt. Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenlos.

Das Symposium

Mit einem Shakespeare-Zitat aus dessen Roman „Der Kaufmann von Venedig“, aufgegriffen vom anwesenden Autor Peter Prange in seinem Roman „Winter der Hoffnung“ begrüßte der Landesbeauftragte Franz Rainer Enste mit einem besonderen gedanklichen Impuls die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums.
„If you prick us, don’t we bleed?
If you tickle us, don’t we laugh?
If you poison us, do we not die?“
Der Protagonist des oben bezeichneten Romans leite, so Enste, aus dieser Aussage her, dass Shakespeare hiermit eine ebenso einfache wie grundlegende Einsicht in das Wesen des Menschen in Worte gefasst habe, nämlich, dass jeder Mensch gleich sei. Hierbei spiele es keine Rolle, wo er oder sie herkomme, da alle Geschöpfe auf dieser Welt weinen wie lachen, leben wie sterben. Danach kamen zunächst die jüdischen Landesverbände in Niedersachsen zu Wort, um einen Eindruck des aktuellen jüdischen Lebens in unserem Bundesland zu vermitteln.

Für diese Standortbestimmung dankte Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., zunächst dem Landesbeauftragten für sein besonderes Engagement und richtete dann seinen Blick zurück in die Vergangenheit. Er berichtete davon, dass die Geschichte der Jüd*innrn in Deutschland und in Niedersachsen mit Höhen und Tiefen verbunden sei und wie die Verfolgung der Jüd*innrn im Dritten Reich nicht erst mit 1933 begonnen habe. Dabei beschrieb er die Entwicklung am Beispiel der jüdischen Gemeinde in Hannover, die nach 1945 mit später dann insgesamt drei Gemeinden ein kleines und gemäßigtes Judentum wiederaufgebaut habe.

Fürst wörtlich: „Ein großer Umbruch stellte dann die Ankunft der Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre dar, die dazu führte, dass die Gemeinden einen erheblichen Zuwachs erlebten und sich wieder mehrere bis heute existierende Gemeinden in ganz Niedersachsen gründeten“. Leider musste Herr Fürst jedoch feststellen, dass auch nach so langer Zeit das jüdische Leben heute noch immer von Antisemitismus bedroht werde. Er halte es jedoch nicht für richtig, wenn sich jüdische Gemeinden als Hochsicherheitstrakte vor dem gesellschaftlichen Leben verschlössen. Die Sicherheit könne nur, so betont er eindringlich, durch die Mitmenschen gewährleistet werden, die in einem demokratischen und pluralistischen Deutschland leben wollten.

Katarina Seidler, die Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R. richtete ihren Blick auf die Gegenwart, als sie über das aktuelle Leben der insgesamt sechs Liberalen Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen sprach. Sie stellte dabei fest, dass die Corona-Pandemie auf der einen Seite dazu geführt habe, dass die Gemeindemitglieder trotz des sozialen Abstands durch verschiedene Hilfsaktionen näher zusammengerückt seien, und auf der anderen Seite, dass die Pandemie-Leugner auf Demonstrationen mit antisemitisch konnotierten Parolen das Judentum auf eine neue, perfide Art und Weise ins Visier nähmen. Zu den meist rechts orientierten Demonstranten seien im Mai 2021 dann auch israelfeindliche Protestler gestoßen, die mit antisemitischen Aussagen und dem Verbrennen von Israel-Flaggen vor niedersächsischen Synagogen entsprechende Straftaten begangen hätten So beschrieb Frau Seidler in ihrer Standortbestimmung eine andere Perspektive auf das Thema der Sicherheit für jüdische Gemeinden und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass auch in Niedersachsen baldmöglichst entsprechende finanzielle Mittel zur Erhöhung der Sicherheitsstandards in den Gemeinden zur Verfügung stehen sollten. Weiter fügte sie hinzu, dass das Festjahr zu 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland auch viele positive und wertvolle Akzente gesetzt habe und so das jüdische Leben facettenreich und lebendig in zahlreichen Veranstaltungen habe präsentiert werden können. Zum Schluss betonte sie hierbei die gute Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Justizministerium sowie insbesondere mit dem Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, aber auch mit anderen Kirchen oder den Dialog mit der Türkischen Gemeinde in Niedersachsen. Zudem weitete Frau Seidler den Blick auf ganz Deutschland und berichtete von der Einführung eines Militärrabbiners oder verschiedenen Entwicklungen in der Ausbildung und Forschung im Jahr 2021.

Danach gewährte die Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza einen Einblick in die Maßnahmen und Aktivitäten ihres Hauses im Kampf gegen Antisemitismus. Neben der Einrichtung des Amtes des Landesbeauftragten erwähnte sie hierbei zahlreiche Projekte, die allesamt verdeutlichen sollten, wie insbesondere im Festjahr 2021 das jüdische Leben in unsere Gesellschaft verankert, vor Bedrohungen geschützt sowie als Bereicherung kultureller Vielfalt verstanden werden müsse. Ferner beleuchtete Frau Havliza das Phänomen des Antisemitismus aus juristischer Perspektive, als sie die im Zusammenhang mit dem wieder aufkeimenden Nah-Ost-Konflikt im Mai 2021 begangenen Straftaten in Osnabrück, Göttingen und Hannover beschrieb oder die Verschwörungsideologien sowie die antisemitischen Stereotype, welche gerade im digitalen Raum viel Auftrieb gewonnen haben, erwähnte. Antisemitische Taten, so betonte es die Ministerin, seien auf das Schärfste zu verurteilen und müssten mit allen Mitteln des Rechtsstaates bekämpft werden. Hierzu bediene sich das Justizministerium der Prävention sowie der Repression. Havliza weiter: „Zu den präventiven Maßnahmen zählen unter anderem die vom Landes-Demokratiezentrum geförderten Projekte zum Empowerment jüdischer Gemeindemitglieder, zur Prävention von Antisemitismus im Breitensport Fußball, die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) in Niedersachsen sowie eine Vielzahl an Beratungsangeboten für Opfer und Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Und auch auf die Prävention im Kinder- und Jugendalter geht das Land Niedersachsen mit dem über das Landesprogramm für Demokratie und Menschenrechte geförderten Projekt PARTS ein, welches Akzeptanz, Toleranz und soziale Kompetenz im Grundschulalter fördert.“ Im Bereich der Repression wies Frau Havliza insbesondere auf die im Jahr 2020 eingerichtete Zentralstelle zur Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet Niedersachsen (ZHIN) hin, die als spezialisierte Einheit mit hoher Intensität die Straftaten der bedeutsamen Hasskriminalität bearbeite. Auch strebe die niedersächsische Justiz eine Null-Toleranz-Strategie bei der Strafverfolgung antisemitischer Delikte an, Einstellungen von Ermittlungsverfahren aus Opportunitätsgründen kämen dabei in der Regel nicht in Betracht. Die Ministerin ging weiter auf den in 2021 eingeführten Straftatbestand der verhetzenden Beleidigung sowie Fortbildungsangebote für angehende Jurist*innen zur Sensibilisierung für das Thema Antisemitismus ein.

Nach einem musikalischen Intermezzo stellte der Landesbeauftragte dann einige Leuchtturmprojekte vor, die in Niedersachsen im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland stattgefunden haben. Er erörterte viele Projekte, die er selbst besucht hatte, und wies auf die unzähligen weiteren Initiativen hin, die auch ohne finanzielle und ideelle Unterstützung umgesetzt worden waren. Wichtige Impulse wurden ebenfalls von den Vertreter*innen der innovativen Projekte gegeben, die sich im Anschluss vorstellten. Dazu zu zählen ist das Projekt „Wer gegen Wen? Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude‘ im Fußball“, welches von der Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, Dr. Elke Gryglewski, dargestellt wurde. Hierbei gehe es darum, Handlungsempfehlungen zur Vorbeugungvon Antisemitismus im Fußball durch historisch-politische Bildungsarbeit zu entwickeln. Um bedarfsorientierte und zielgruppengerechte Bildungsangebote zu erarbeiten, seien Interviews mit Expert*innen auf verschiedenen Ebenen des organisierten Fußballs in Niedersachsen geführt worden. Aber auch Verbände, Profi-Vereine, Fanprojekte und Fan-Initiativen seien ebenso wie Amateurvereine oder die Fachwelt sowie die Zivilgesellschaft in der Untersuchung berücksichtigt worden. Gryglewski wörtlich: „In 2021 wurde das Projekt nun in die Praxis implementiert und hat eine besonders positive Resonanz erfahren. Elf gewonnene Praxispartner, darunter Amateurvereine wie auch professionelle Verbände, zeigen, dass die Notwendigkeit der Präventionsarbeit gegen Antisemitismus erkannt wurde“. Zum Schluss brachte Frau Dr. Gryglewski ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass das Projekt auch in Zukunft finanziell gesichert und somit in der Stiftung Niedersächsischer Gedenkstätten institutionalisiert werden könne.

Danach stellte die Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS), Katarzyna Miszkiel-Deppe, die vier Säulen der wichtigen Arbeit der Dokumentationsstelle, die von der Amadeu-Antonio-Stiftung getragen wird, vor. Hierzu zähle das Erfassen und das Monitoring von antisemitischen Vorfällen im Land Niedersachsen, die Netzwerkbildung und Pflege von Kontakten, die Verweisberatung sowie die Präventions- und Bildungsarbeit über und gegen Antisemitismus. Strafrechtlich relevante und nicht relevante Vorfälle würden hierbei nach einer Verifizierung wissenschaftlich analysiert und kategorisiert, um in eine Datenbank aufgenommen zu werden. Die Kategorisierung folge bundesweit einheitlichen Standards, damit die Vorfälle transparent und vergleichbar seien. Frau Miszkiel-Deppe konnte hierbei von Sachbeschädigungen, Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu persönlichen Angriffen berichten. Zudem stellte sie fest, dass im Jahr 2021 zwei Schwerpunkte auszumachen seien: zum einen die Eskalation des Nah-Ost-Konflikts im Mai und zum anderen die anhaltenden Demonstrationen gegen die Corona-Pandemie. Beide Sachverhalte führten zu einer Erhöhung antisemitischer Vorfälle auch in unserem Bundesland. Die Leiterin der RIAS Niedersachsen betonte zudem, dass sich ein repräsentatives Meldeverhalten dieser Vorfälle erfahrungsgemäß erst nach fünf Jahren einstelle. So bleibe es Aufgabe der Dokumentationsstelle, das Dunkelfeld weiter aufzuhellen, Antisemitismus aus Sicht der Betroffenen zu dokumentieren und damit für die nichtjüdische Öffentlichkeit nachvollziehbar zu machen.
[...]

Quellennachweis:
Herausragender Repräsentant des Judentums, in: JA 10.06.2022 (zuletzt eingesehen am 02.08.2022)
„… Jahresbericht ... Jüdisches Leben in Niedersachsen - lebendig, wertvoll und bereichernd“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz Jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV

Autorenschaft:
N. Wimmers, M. Beschoten

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Rechtswissenschaften - Georg-August-Universität (Göttingen) (1976)
Wirkungsorte:
Göttingen (automated)
Hannover (automated)
Hannover

Lektüre

Literatur zur Person:
Riebe, Renate Fürsts, Geschichte einer deutsch-jüdischen Familie, Schriftenreihe der Gedenkstätte Ahlem / Sonderedition Band 6, 2017, GVK
Verknüpfte Normdaten:
Michael Fürst Wikidata (zuletzt eingesehen am 17.07.2023)mehr erfahren
Fürst, Michael (1947) GNDmehr erfahren

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-07-29T09:03:25Z
Zuletzt geändert am:
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Personen
Leo Trepp

Leo Trepp

Lebensdaten:
geboren: 04.03.1913 in Mainz
gestorben: 02.09.2010 in San Francisco, Calif.
Sterbeort:
San Francisco, Calif.
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Rabbiner*in (1936 - unbekannt)

Kurzinformation

Leo Trepp (geboren am 4. März 1913 in Mainz; gestorben am 2. September 2010 in San Francisco) war ein deutsch-US-amerikanischer Rabbiner und Professor für Judaistik und Geisteswissenschaften.

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Leo Trepp wurde am 4. März 1913 in Mainz geboren. Er studierte Philosophie und Philologie in Frankfurt/Main und Berlin. Nach seiner Promotion 1935 an der Universität Würzburg besuchte er das Rabbinerseminar Berlin. Am 1. August 1936 wurde Leo Trepp in Berlin zum Rabbiner ordiniert. Bald darauf folgte er einem Ruf als Landesrabbiner nach Oldenburg. Während der Novemberpogrome 1938 wurde er in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Nach Intervention des britischen Oberrabbiners Dr. Joseph Herman Hertz kam er wieder frei und emigrierte über England 1940 in die Vereinigten Staaten. Dort studierte er an den Universitäten von Harvard und Berkeley und übernahm eine Professur für Philosophie und Geisteswissenschaften im kalifornischen Napa Valley College.


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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick

Nach dem Tod des ehemaligen Landesrabbiner Leo Trepp, der für das jüdische Leben in Oldenburg eine besondere Bedeutung hat, etabliert die ansässige Gemeinde das Leo-Trepp-Lehrhaus. Seit dem Jahr 2011 finden dort Lehr- und Kulturveranstaltungen statt. Dem Festjahr widmet das Leo-Trepp-Lehrhaus in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Stadt Oldenburg, dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und der Fachabteilung für Jüdische Studien an der Carl von Ossietzky Universität eine besondere Ausstellungs- und Vortragsreihe.

Quellennachweis:
Leo Trepp Ehrenbürger der Stadt Oldenburg (zuletzt eingesehen 02.08.2022)
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV

Autorenschaft:
Niedersächsische*r Landesbeauftragte*r gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens

Familie und Netzwerk

Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Philosophie, Philologie - (Frankfurt am Main) (1931 - 1931)
Philosophie, Philologie - (Berlin) (1931 - 1931)
Rabbinerseminar - Rabbinerseminar zu Berlin e.V. (Berlin) (1936)
Verbundene Institutionen:
Wirkungsorte:
Oldenburg

Lektüre

Verknüpfte Normdaten:
Leo Trepp Wikidatamehr erfahren
Trepp, Leo (1913 - 2010) GNDmehr erfahren

Administrative Angaben

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Personen
Gunda Trepp

Gunda Trepp

Lebensdaten:
geboren: 1958
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Wirtschaftsanwält*in (1987 - unbekannt)
Journalist*in (1990 - 1990), Schätzwert

Kurzinformation

Gunda Trepp ist eine deutsche Autorin und Journalistin.

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Gunda Trepp studierte von 1982 bis 1987 Rechtswissenschaften an der Freien Universität Berlin, in dieser Zeit gründete sie mit anderen die erste Frauengruppe am juristischen Fachbereich. Anschließend besuchte sie die Henri-Nannen-Journalistenschule unter Wolf Schneider. Nach einigen Jahren als Wirtschaftsanwältin und Dozentin für Rechtskunde begann sie, als freie Journalistin für verschiedene Medien wie den Spiegel, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und den NDR zu arbeiten. Bis 2004 war sie Wirtschaftsredakteurin der Berliner Zeitung. Ab dem Jahr 2000 lebte sie mit dem Religionsphilosophen und Rabbiner Leo Trepp zusammen und konvertierte 2001 zum Judentum. 2019 gründete sie die Leo-Trepp-Stiftung, deren Ziel es ist, das Wissen über jüdisches Leben und jüdische Ethik in der Bevölkerung zu vertiefen. Trepp engagiert sich als Vorstandsmitglied im American Jewish Committee und ihrer Synagoge. Sie lebt in San Francisco und Berlin.

Quellennachweis:
Gunda Trepp Wikipedia (zuletzt eingesehen am 03.08.2022)

Familie und Netzwerk

hat Ehepartner:

Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Rechtswissenschaften - Freie Universität Berlin (Berlin) (1982 - 1987)
Verbundene Institutionen:

Lektüre

Literatur zur Person:
Trepp, Gunda Gebrauchsanweisung gegen Antisemitismus, Lernen, Wissen, Handeln, wbg Paperback, 2022, GVK
Trepp, Gunda , Trepp, Leo letzte Rabbiner, das unorthodoxe Leben des Leo Trepp, 2018, GVK
Verknüpfte Normdaten:
Gunda Trepp Wikidata (zuletzt eingesehen am 17.07.203)mehr erfahren
Trepp, Gunda (1958) GNDmehr erfahren

Administrative Angaben

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Personen
Mendel Nathan

Mendel Nathan

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Mendel Nathan war von 1863 bis 1874 Vorsteher der jüdischen Gemeinde Bodenteich-Hankensbüttel-Wittingen. In seinem Wohn- und Geschäftshaus in der Lange Straße 33 fanden Gottesdienste statt.

Quellennachweis:
IJN-Landkarte (zuletzt eingesehen am 02.11.2023)

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Wohnorte:
Wittingen, Lange Straße 33
Wirkungsorte:
Wittingen, Lange Straße 33

Lektüre

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Personen
Ingrid Wettberg

Ingrid Wettberg

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich
Nationalität:
deutsch

Kurzinformation

Ingrid Wettberg war Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover von 1999 bis 2020.

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Ingrid Wettberg, Hannover, war 22 Jahre Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover. Jetzt ist sie weiterhin zweite Vorsitzende des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen KdÖR und im Vorstand der Stiftung Liberales Judentum, außerdem Mitglied im Rat der Religionen in Hannover. Sie engagiert sich seit vielen Jahren. „Auch als ehemalige Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde ist es mir wichtig, mit anderen Religionen ins Gespräch zu kommen, sich kennenzulernen und so auch zu helfen, Vorurteile abzubauen.


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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick

Symposium „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“

Das Thema

Anlässlich des Festjahres „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ fand auf Einladung des Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens am 18. Oktober 2021 ab 14 Uhr in der Gedenkstätte Ahlem ein halbtägiges Symposium unter dem Titel „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“ statt.

Mit Blick auf die derzeitigen Diskussionen um neuere, auf Ab- und Ausgrenzung setzende Entwicklungen in unserer Gesellschaft und deren tiefsitzende Ursachen wurden hier nicht die standardisierten und ritualisierten, sondern neue Ansätze und verschiedene Perspektiven präsentiert und diskutiert. Neben der Vorstellung verschiedener Projekte in Niedersachsen wurde das von Liv Migdal an der Violine und Matan Goldstein an verschiedenen Perkussions-Instrumenten musikalisch umrahmte Symposium mit einem Hauptvortrag von Bestseller-Autor Peter Prange und mit einer lebendigen Podiumsdiskussion zwischen der Journalistin Mirna Funk, der Staatsministerin a.D. und Generalsekretärin des Vereins „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, Sylvia Löhrmann, dem Autoren Peter Prange sowie dem Vorsitzenden der WerteInitiative e. V., Dr. Elio Adler, bereichert. Moderiert wurde die Veranstaltung in hochprofessioneller Weise von der NDR-Journalistin Christina von Saß.
Vonseiten des Niedersächsischen Landtags wurde das Symposium begleitet von den Abgeordneten Kerstin Liebelt (SPD) und Jörg Bode (FDP).

In chronologischer Reihenfolge befassten sich die weiteren Vorträge mit den folgenden Themenschwerpunkten:
• „Jüdisches Leben in Niedersachsen – eine Standortbestimmung“
Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., und Katarina Seidler, Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R.
• „Der Schutz jüdischen Lebens als Eckpfeiler niedersächsischer Landespolitik“,
Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza
• „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – Vorstellung ausgewählter niedersächsischer Projekte
Dr. Franz Rainer Enste, Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
• Vorstellung besonderer Projekte des Landesdemokratiezentrums:
a) „Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude‘ im Fußball“ Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten
b) „Dokumentation antisemitischer Vorfälle“ Katarzyna Miszkiel-Deppe (RIAS), Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS)
c) „Empowerment und Dialogarbeit“ Dr. Rebecca Seidler, Leiterin des Projekts „Jüdisches Leben – Empowerment und Dialogarbeit“ beim Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden Niedersachsen
d) „Was geht mich jüdisches Leben in Deutschland an? – Betrachtungen eines Nachgeborenen“ Peter Prange, Schriftsteller und Buchautor

Die anschließende Podiumsdiskussion stand unter dem Thema „Von Kitt und Rissen – was eine Gesellschaft zusammenhält und was sie spaltet“.

In der Gedenkstätte Ahlem, einer einstigen israelischen Gartenbauschule, später Sammelstelle für Deportationen und heute Erinnerungsort, wurde so mit der Vorstellung innovativer und bedeutender Projekte nicht nur die Arbeit im Kampf gegen Antisemitismus in unserem Bundesland einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, sondern es wurden auch neue Gesprächsebenen beschritten, um der Frage nachzugehen, welcher „Kitt“ unsere Gesellschaft zusammenhält und welche „Risse“ sie spaltet. Das Symposium wurde in voller Länge aufgezeichnet und live im Internet ausgestrahlt. Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenlos.

Das Symposium

Mit einem Shakespeare-Zitat aus dessen Roman „Der Kaufmann von Venedig“, aufgegriffen vom anwesenden Autor Peter Prange in seinem Roman „Winter der Hoffnung“ begrüßte der Landesbeauftragte Franz Rainer Enste mit einem besonderen gedanklichen Impuls die Teilnehmer*innen des Symposiums.
„If you prick us, don’t we bleed?
If you tickle us, don’t we laugh?
If you poison us, do we not die?“
Der Protagonist des oben bezeichneten Romans leite, so Enste, aus dieser Aussage her, dass Shakespeare hiermit eine ebenso einfache wie grundlegende Einsicht in das Wesen des Menschen in Worte gefasst habe, nämlich, dass jeder Mensch gleich sei. Hierbei spiele es keine Rolle, wo er oder sie herkomme, da alle Geschöpfe auf dieser Welt weinen wie lachen, leben wie sterben. Danach kamen zunächst die jüdischen Landesverbände in Niedersachsen zu Wort, um einen Eindruck des aktuellen jüdischen Lebens in unserem Bundesland zu vermitteln.

Für diese Standortbestimmung dankte Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., zunächst dem Landesbeauftragten für sein besonderes Engagement und richtete dann seinen Blick zurück in die Vergangenheit. Er berichtete davon, dass die Geschichte der Jüd*innen in Deutschland und in Niedersachsen mit Höhen und Tiefen verbunden sei und wie die Verfolgung der Jüd*innen im Dritten Reich nicht erst mit 1933 begonnen habe. Dabei beschrieb er die Entwicklung am Beispiel der jüdischen Gemeinde in Hannover, die nach 1945 mit später dann insgesamt drei Gemeinden ein kleines und gemäßigtes Judentum wiederaufgebaut habe.

Fürst wörtlich: „Ein großer Umbruch stellte dann die Ankunft der Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre dar, die dazu führte, dass die Gemeinden einen erheblichen Zuwachs erlebten und sich wieder mehrere bis heute existierende Gemeinden in ganz Niedersachsen gründeten“. Leider musste Herr Fürst jedoch feststellen, dass auch nach so langer Zeit das jüdische Leben heute noch immer von Antisemitismus bedroht werde. Er halte es jedoch nicht für richtig, wenn sich jüdische Gemeinden als Hochsicherheitstrakte vor dem gesellschaftlichen Leben verschlössen. Die Sicherheit könne nur, so betont er eindringlich, durch die Mitmenschen gewährleistet werden, die in einem demokratischen und pluralistischen Deutschland leben wollten.

Katarina Seidler, die Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R. richtete ihren Blick auf die Gegenwart, als sie über das aktuelle Leben der insgesamt sechs Liberalen Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen sprach. Sie stellte dabei fest, dass die Corona-Pandemie auf der einen Seite dazu geführt habe, dass die Gemeindemitglieder trotz des sozialen Abstands durch verschiedene Hilfsaktionen näher zusammengerückt seien, und auf der anderen Seite, dass die Pandemie-Leugner auf Demonstrationen mit antisemitisch konnotierten Parolen das Judentum auf eine neue, perfide Art und Weise ins Visier nähmen. Zu den meist rechts orientierten Demonstranten seien im Mai 2021 dann auch israelfeindliche Protestler gestoßen, die mit antisemitischen Aussagen und dem Verbrennen von Israel-Flaggen vor niedersächsischen Synagogen entsprechende Straftaten begangen hätten So beschrieb Frau Seidler in ihrer Standortbestimmung eine andere Perspektive auf das Thema der Sicherheit für jüdische Gemeinden und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass auch in Niedersachsen baldmöglichst entsprechende finanzielle Mittel zur Erhöhung der Sicherheitsstandards in den Gemeinden zur Verfügung stehen sollten. Weiter fügte sie hinzu, dass das Festjahr zu 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland auch viele positive und wertvolle Akzente gesetzt habe und so das jüdische Leben facettenreich und lebendig in zahlreichen Veranstaltungen habe präsentiert werden können. Zum Schluss betonte sie hierbei die gute Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Justizministerium sowie insbesondere mit dem Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, aber auch mit anderen Kirchen oder den Dialog mit der Türkischen Gemeinde in Niedersachsen. Zudem weitete Frau Seidler den Blick auf ganz Deutschland und berichtete von der Einführung eines Militärrabbiners oder verschiedenen Entwicklungen in der Ausbildung und Forschung im Jahr 2021.

[...]

Quellennachweis:
Vorstand Begegnung Christen und Juden Niedersachsen e.V. (zuletzt eingesehen am 04.08.2022)
„… Jahresbericht ... Jüdisches Leben in Niedersachsen - lebendig, wertvoll und bereichernd“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz Jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV

Autorenschaft:
N. Wimmers, M. Beschoten

Familie und Netzwerk

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Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-04T06:55:23Z
Zuletzt geändert am:
2024-04-25T08:08:51Z
In Portal übernommen am:
2025-05-20T15:38:03+02:00

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Personen
Katarina Seidler

Katarina Seidler

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich
Beruf:
Anwält*in (unbekannt - 2022)

Kurzinformation

Ehemalige Vorsitzende und Gründungsmitglied der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover K.d.ö.R.

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick

Symposium „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“

Das Thema

Anlässlich des Festjahres „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ fand auf Einladung des Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens am 18. Oktober 2021 ab 14 Uhr in der Gedenkstätte Ahlem ein halbtägiges Symposium unter dem Titel „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“ statt.

Mit Blick auf die derzeitigen Diskussionen um neuere, auf Ab- und Ausgrenzung setzende Entwicklungen in unserer Gesellschaft und deren tiefsitzende Ursachen wurden hier nicht die standardisierten und ritualisierten, sondern neue Ansätze und verschiedene Perspektiven präsentiert und diskutiert. Neben der Vorstellung verschiedener Projekte in Niedersachsen wurde das von Liv Migdal an der Violine und Matan Goldstein an verschiedenen Perkussions-Instrumenten musikalisch umrahmte Symposium mit einem Hauptvortrag von Bestseller-Autor Peter Prange und mit einer lebendigen Podiumsdiskussion zwischen der Journalistin Mirna Funk, der Staatsministerin a.D. und Generalsekretärin des Vereins „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, Sylvia Löhrmann, dem Autoren Peter Prange sowie dem Vorsitzenden der WerteInitiative e. V., Dr. Elio Adler, bereichert. Moderiert wurde die Veranstaltung in hochprofessioneller Weise von der NDR-Journalistin Christina von Saß.
Vonseiten des Niedersächsischen Landtags wurde das Symposium begleitet von den Abgeordneten Kerstin Liebelt (SPD) und Jörg Bode (FDP).

In chronologischer Reihenfolge befassten sich die weiteren Vorträge mit den folgenden Themenschwerpunkten:
• „Jüdisches Leben in Niedersachsen – eine Standortbestimmung“
Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., und Katarina Seidler, Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R.
• „Der Schutz jüdischen Lebens als Eckpfeiler niedersächsischer Landespolitik“,
Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza
• „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – Vorstellung ausgewählter niedersächsischer Projekte
Dr. Franz Rainer Enste, Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
• Vorstellung besonderer Projekte des Landesdemokratiezentrums:
a) „Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude‘ im Fußball“ Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten
b) „Dokumentation antisemitischer Vorfälle“ Katarzyna Miszkiel-Deppe (RIAS), Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS)
c) „Empowerment und Dialogarbeit“ Dr. Rebecca Seidler, Leiterin des Projekts „Jüdisches Leben – Empowerment und Dialogarbeit“ beim Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden Niedersachsen
d) „Was geht mich jüdisches Leben in Deutschland an? – Betrachtungen eines Nachgeborenen“ Peter Prange, Schriftsteller und Buchautor

Die anschließende Podiumsdiskussion stand unter dem Thema „Von Kitt und Rissen – was eine Gesellschaft zusammenhält und was sie spaltet“.

In der Gedenkstätte Ahlem, einer einstigen israelischen Gartenbauschule, später Sammelstelle für Deportationen und heute Erinnerungsort, wurde so mit der Vorstellung innovativer und bedeutender Projekte nicht nur die Arbeit im Kampf gegen Antisemitismus in unserem Bundesland einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, sondern es wurden auch neue Gesprächsebenen beschritten, um der Frage nachzugehen, welcher „Kitt“ unsere Gesellschaft zusammenhält und welche „Risse“ sie spaltet. Das Symposium wurde in voller Länge aufgezeichnet und live im Internet ausgestrahlt. Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenlos.

Das Symposium

Mit einem Shakespeare-Zitat aus dessen Roman „Der Kaufmann von Venedig“, aufgegriffen vom anwesenden Autor Peter Prange in seinem Roman „Winter der Hoffnung“ begrüßte der Landesbeauftragte Franz Rainer Enste mit einem besonderen gedanklichen Impuls die Teilnehmer*innen des Symposiums.
„If you prick us, don’t we bleed?
If you tickle us, don’t we laugh?
If you poison us, do we not die?“
Der Protagonist des oben bezeichneten Romans leite, so Enste, aus dieser Aussage her, dass Shakespeare hiermit eine ebenso einfache wie grundlegende Einsicht in das Wesen des Menschen in Worte gefasst habe, nämlich, dass jeder Mensch gleich sei. Hierbei spiele es keine Rolle, wo er oder sie herkomme, da alle Geschöpfe auf dieser Welt weinen wie lachen, leben wie sterben. Danach kamen zunächst die jüdischen Landesverbände in Niedersachsen zu Wort, um einen Eindruck des aktuellen jüdischen Lebens in unserem Bundesland zu vermitteln.

Für diese Standortbestimmung dankte Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., zunächst dem Landesbeauftragten für sein besonderes Engagement und richtete dann seinen Blick zurück in die Vergangenheit. Er berichtete davon, dass die Geschichte der Jüd*innen in Deutschland und in Niedersachsen mit Höhen und Tiefen verbunden sei und wie die Verfolgung der Jüd*innen im Dritten Reich nicht erst mit 1933 begonnen habe. Dabei beschrieb er die Entwicklung am Beispiel der jüdischen Gemeinde in Hannover, die nach 1945 mit später dann insgesamt drei Gemeinden ein kleines und gemäßigtes Judentum wiederaufgebaut habe.

Fürst wörtlich: „Ein großer Umbruch stellte dann die Ankunft der Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre dar, die dazu führte, dass die Gemeinden einen erheblichen Zuwachs erlebten und sich wieder mehrere bis heute existierende Gemeinden in ganz Niedersachsen gründeten“. Leider musste Herr Fürst jedoch feststellen, dass auch nach so langer Zeit das jüdische Leben heute noch immer von Antisemitismus bedroht werde. Er halte es jedoch nicht für richtig, wenn sich jüdische Gemeinden als Hochsicherheitstrakte vor dem gesellschaftlichen Leben verschlössen. Die Sicherheit könne nur, so betont er eindringlich, durch die Mitmenschen gewährleistet werden, die in einem demokratischen und pluralistischen Deutschland leben wollten.

Katarina Seidler, die Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R. richtete ihren Blick auf die Gegenwart, als sie über das aktuelle Leben der insgesamt sechs Liberalen Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen sprach. Sie stellte dabei fest, dass die Corona-Pandemie auf der einen Seite dazu geführt habe, dass die Gemeindemitglieder trotz des sozialen Abstands durch verschiedene Hilfsaktionen näher zusammengerückt seien, und auf der anderen Seite, dass die Pandemie-Leugner auf Demonstrationen mit antisemitisch konnotierten Parolen das Judentum auf eine neue, perfide Art und Weise ins Visier nähmen. Zu den meist rechts orientierten Demonstranten seien im Mai 2021 dann auch israelfeindliche Protestler gestoßen, die mit antisemitischen Aussagen und dem Verbrennen von Israel-Flaggen vor niedersächsischen Synagogen entsprechende Straftaten begangen hätten So beschrieb Frau Seidler in ihrer Standortbestimmung eine andere Perspektive auf das Thema der Sicherheit für jüdische Gemeinden und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass auch in Niedersachsen baldmöglichst entsprechende finanzielle Mittel zur Erhöhung der Sicherheitsstandards in den Gemeinden zur Verfügung stehen sollten. Weiter fügte sie hinzu, dass das Festjahr zu 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland auch viele positive und wertvolle Akzente gesetzt habe und so das jüdische Leben facettenreich und lebendig in zahlreichen Veranstaltungen habe präsentiert werden können. Zum Schluss betonte sie hierbei die gute Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Justizministerium sowie insbesondere mit dem Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, aber auch mit anderen Kirchen oder den Dialog mit der Türkischen Gemeinde in Niedersachsen. Zudem weitete Frau Seidler den Blick auf ganz Deutschland und berichtete von der Einführung eines Militärrabbiners oder verschiedenen Entwicklungen in der Ausbildung und Forschung im Jahr 2021.

[...]

Quellennachweis:
„… Jahresbericht ... Jüdisches Leben in Niedersachsen - lebendig, wertvoll und bereichernd“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz Jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV

Autorenschaft:
N. Wimmers, M. Beschoten

Familie und Netzwerk

hat biologisches Kind:

Administrative Angaben

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Zuletzt geändert am:
2024-04-25T08:08:41Z
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Personen
Rebecca Seidler

Rebecca Seidler

Lebensdaten:
geboren: 1980 in Hannover
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich
Beruf:
Sozialpädagog*in (2012 - unbekannt)

Kurzinformation

Nach dem Abitur begann Dr. Rebecca Seidler 2001 das Diplomstudium der Sozialen Arbeit, das sie im Jahr 2004 erfolgreich abschloss. Im Anschluss war sie zunächst für einige Jahre im Jugendamt tätig. Im Rahmen dessen durchlief sie eine Weiterbildung als „insoweit erfahrende Fachkraft“ gemäß § 8a SGB VIII zur Einschätzung von Kindeswohlgefährdung und Interventionen. Berufsbegleitend absolvierte sie zudem eine Ausbildung zur qualifizierten Mediatorin. Im Anschluss begann sie – ebenfalls berufsbegleitend – ihr Masterstudium in sozialräumlicher und internationaler Sozialer Arbeit mit dem Schwerpunkt Personalmanagement, welches sie 2007 positiv beendete.
2008 ging sie nach der Geburt ihrer Söhne in Elternzeit. Zeitgleich fing sie mit der Promotion an der Leibniz Universität Hannover an, die sie 2012 erfolgreich mit magna cum laude abschloss. Ihr Promotionsvorhaben wurde durch das Promotionsstipendium der Begabtenförderung des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks Berlin unterstützt.

2012 gründete sie das Unternehmen kommunikat Dr. Seidler & Partner mit eigenen Praxisräumen. Die Leistungsangebote konzentrieren sich auf Mediation, Coaching und Unternehmensberatung.
Seit 2013 ist sie als Lehrbeauftragte an Hochschulen und Universitäten tätig (Hochschule Hannover, Universität Hildesheim, HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen).

Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit als Mediatorin und Beraterin engagiert sie sich seit 2003 im politischen Kontext als Bildungsreferentin. Hierzu gehören die Planung, Durchführung und Evaluation von Workshops und Fachvorträgen für Multiplikator*innen im Themenfeld der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit mit Schwerpunkt Antisemitismus.
Als ehrenamtliches Mitglied des Bundesverbandes der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS e.V.) in Berlin und des Expertenkreises der Offensive gegen Antisemitismus der Landeshauptstadt Hannover setzt sie sich aktiv für (zivil-)gesellschaftliches Engagement im Kampf gegen Antisemitismus ein.
Als 1. Vorsitzende im Ehrenamt der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover K.d.ö.R. ist es ihr ein persönliches Anliegen jüdisches Leben in Deutschland im Aufbau und in der (Weiter-) Entwicklung zu unterstützen und den interreligiösen und interkulturellen Dialog im gesellschaftlichen Miteinander zu fördern.

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick

Symposium „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“

Das Thema

Anlässlich des Festjahres „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ fand auf Einladung des Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens am 18. Oktober 2021 ab 14 Uhr in der Gedenkstätte Ahlem ein halbtägiges Symposium unter dem Titel „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“ statt.

Mit Blick auf die derzeitigen Diskussionen um neuere, auf Ab- und Ausgrenzung setzende Entwicklungen in unserer Gesellschaft und deren tiefsitzende Ursachen wurden hier nicht die standardisierten und ritualisierten, sondern neue Ansätze und verschiedene Perspektiven präsentiert und diskutiert. Neben der Vorstellung verschiedener Projekte in Niedersachsen wurde das von Liv Migdal an der Violine und Matan Goldstein an verschiedenen Perkussions-Instrumenten musikalisch umrahmte Symposium mit einem Hauptvortrag von Bestseller-Autor Peter Prange und mit einer lebendigen Podiumsdiskussion zwischen der Journalistin Mirna Funk, der Staatsministerin a.D. und Generalsekretärin des Vereins „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, Sylvia Löhrmann, dem Autoren Peter Prange sowie dem Vorsitzenden der WerteInitiative e. V., Dr. Elio Adler, bereichert. Moderiert wurde die Veranstaltung in hochprofessioneller Weise von der NDR-Journalistin Christina von Saß.
Vonseiten des Niedersächsischen Landtags wurde das Symposium begleitet von den Abgeordneten Kerstin Liebelt (SPD) und Jörg Bode (FDP).

In chronologischer Reihenfolge befassten sich die weiteren Vorträge mit den folgenden Themenschwerpunkten:
• „Jüdisches Leben in Niedersachsen – eine Standortbestimmung“
Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., und Katarina Seidler, Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R.
• „Der Schutz jüdischen Lebens als Eckpfeiler niedersächsischer Landespolitik“,
Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza
• „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – Vorstellung ausgewählter niedersächsischer Projekte
Dr. Franz Rainer Enste, Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
• Vorstellung besonderer Projekte des Landesdemokratiezentrums:
a) „Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude‘ im Fußball“ Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten
b) „Dokumentation antisemitischer Vorfälle“ Katarzyna Miszkiel-Deppe (RIAS), Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS)
c) „Empowerment und Dialogarbeit“ Dr. Rebecca Seidler, Leiterin des Projekts „Jüdisches Leben – Empowerment und Dialogarbeit“ beim Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden Niedersachsen
d) „Was geht mich jüdisches Leben in Deutschland an? – Betrachtungen eines Nachgeborenen“ Peter Prange, Schriftsteller und Buchautor

Die anschließende Podiumsdiskussion stand unter dem Thema „Von Kitt und Rissen – was eine Gesellschaft zusammenhält und was sie spaltet“.

In der Gedenkstätte Ahlem, einer einstigen israelischen Gartenbauschule, später Sammelstelle für Deportationen und heute Erinnerungsort, wurde so mit der Vorstellung innovativer und bedeutender Projekte nicht nur die Arbeit im Kampf gegen Antisemitismus in unserem Bundesland einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, sondern es wurden auch neue Gesprächsebenen beschritten, um der Frage nachzugehen, welcher „Kitt“ unsere Gesellschaft zusammenhält und welche „Risse“ sie spaltet. Das Symposium wurde in voller Länge aufgezeichnet und live im Internet ausgestrahlt. Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenlos.

Das Symposium

Mit einem Shakespeare-Zitat aus dessen Roman „Der Kaufmann von Venedig“, aufgegriffen vom anwesenden Autor Peter Prange in seinem Roman „Winter der Hoffnung“ begrüßte der Landesbeauftragte Franz Rainer Enste mit einem besonderen gedanklichen Impuls die Teilnehmer*innen des Symposiums.
„If you prick us, don’t we bleed?
If you tickle us, don’t we laugh?
If you poison us, do we not die?“
Der Protagonist des oben bezeichneten Romans leite, so Enste, aus dieser Aussage her, dass Shakespeare hiermit eine ebenso einfache wie grundlegende Einsicht in das Wesen des Menschen in Worte gefasst habe, nämlich, dass jeder Mensch gleich sei. Hierbei spiele es keine Rolle, wo er oder sie herkomme, da alle Geschöpfe auf dieser Welt weinen wie lachen, leben wie sterben. Danach kamen zunächst die jüdischen Landesverbände in Niedersachsen zu Wort, um einen Eindruck des aktuellen jüdischen Lebens in unserem Bundesland zu vermitteln.

Für diese Standortbestimmung dankte Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., zunächst dem Landesbeauftragten für sein besonderes Engagement und richtete dann seinen Blick zurück in die Vergangenheit. Er berichtete davon, dass die Geschichte der Jüd*innen in Deutschland und in Niedersachsen mit Höhen und Tiefen verbunden sei und wie die Verfolgung der Jüd*innen im Dritten Reich nicht erst mit 1933 begonnen habe. Dabei beschrieb er die Entwicklung am Beispiel der jüdischen Gemeinde in Hannover, die nach 1945 mit später dann insgesamt drei Gemeinden ein kleines und gemäßigtes Judentum wiederaufgebaut habe.

Fürst wörtlich: „Ein großer Umbruch stellte dann die Ankunft der Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre dar, die dazu führte, dass die Gemeinden einen erheblichen Zuwachs erlebten und sich wieder mehrere bis heute existierende Gemeinden in ganz Niedersachsen gründeten“. Leider musste Herr Fürst jedoch feststellen, dass auch nach so langer Zeit das jüdische Leben heute noch immer von Antisemitismus bedroht werde. Er halte es jedoch nicht für richtig, wenn sich jüdische Gemeinden als Hochsicherheitstrakte vor dem gesellschaftlichen Leben verschlössen. Die Sicherheit könne nur, so betont er eindringlich, durch die Mitmenschen gewährleistet werden, die in einem demokratischen und pluralistischen Deutschland leben wollten.

Katarina Seidler, die Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R. richtete ihren Blick auf die Gegenwart, als sie über das aktuelle Leben der insgesamt sechs Liberalen Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen sprach. Sie stellte dabei fest, dass die Corona-Pandemie auf der einen Seite dazu geführt habe, dass die Gemeindemitglieder trotz des sozialen Abstands durch verschiedene Hilfsaktionen näher zusammengerückt seien, und auf der anderen Seite, dass die Pandemie-Leugner auf Demonstrationen mit antisemitisch konnotierten Parolen das Judentum auf eine neue, perfide Art und Weise ins Visier nähmen. Zu den meist rechts orientierten Demonstranten seien im Mai 2021 dann auch israelfeindliche Protestler gestoßen, die mit antisemitischen Aussagen und dem Verbrennen von Israel-Flaggen vor niedersächsischen Synagogen entsprechende Straftaten begangen hätten So beschrieb Frau Seidler in ihrer Standortbestimmung eine andere Perspektive auf das Thema der Sicherheit für jüdische Gemeinden und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass auch in Niedersachsen baldmöglichst entsprechende finanzielle Mittel zur Erhöhung der Sicherheitsstandards in den Gemeinden zur Verfügung stehen sollten. Weiter fügte sie hinzu, dass das Festjahr zu 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland auch viele positive und wertvolle Akzente gesetzt habe und so das jüdische Leben facettenreich und lebendig in zahlreichen Veranstaltungen habe präsentiert werden können. Zum Schluss betonte sie hierbei die gute Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Justizministerium sowie insbesondere mit dem Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, aber auch mit anderen Kirchen oder den Dialog mit der Türkischen Gemeinde in Niedersachsen. Zudem weitete Frau Seidler den Blick auf ganz Deutschland und berichtete von der Einführung eines Militärrabbiners oder verschiedenen Entwicklungen in der Ausbildung und Forschung im Jahr 2021.

[...]

Quellennachweis:
„… Jahresbericht ... Jüdisches Leben in Niedersachsen - lebendig, wertvoll und bereichernd“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz Jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV

Autorenschaft:
N. Wimmers, M. Beschoten

Familie und Netzwerk

hat Ehepartner:
hat biologischen Eltern:

Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Soziale Arbeit - (2001 - 2004)
Wirkungsorte:
Hannover

Administrative Angaben

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2022-07-29T09:26:02Z
Zuletzt geändert am:
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Shlomo Afanasev

Shlomo Afanasev

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Beruf:
Rabbiner*in (2010 - unbekannt)

Kurzinformation

Gemeinde Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Hannover K.d.ö.R.

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Rabbiner Shlomo Afanasev wurde Usbekistan geboren. Hier absolvierte er ein Studium in Finanzmanagement und Buchhaltung. Nachdem er im Jahr 2002 mit seiner Familie zunächst nach Leipzig übergesiedelt war, begann er an der Yeshivas Beis Zion in Berlin zu lernen. Darauf aufbauend setzte er anschließend seine Studien am Rabbinerseminar fort. Seine aus Kiew, Ukraine stammende Frau Ita studierte Rechtswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und war seit dem Abschluss ihres Studiums als Studiendekanin der ehemaligen Lauder Midrasha in Berlin tätig. Seit seiner Ordination am Rabbinerseminar bereitet sich Rabbiner Afanasev auf seine Ordination zum Dayan vor.

Quellennachweis:
Rabbiner Shlomo Afanesev Jewiki (zuletzt eingesehen am 20.03.2023)

Familie und Netzwerk

hat Ehepartner:

Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Finanzmanagement
Rabbinerseminar - Rabbinerseminar zu Berlin e.V. (Berlin)
Verbundene Institutionen:
Wirkungsorte:
Hannover (2021)
Berlin

Administrative Angaben

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André Sitnov

André Sitnov

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Beruf:
Kantor*in (unbekannt - 2022)

Kurzinformation

Kantor der Jüdischen Gemeinde Hanover K.d.ö.R.

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Er ist der Tausendsassa. Er ist Kantor der jüdischen Gemeinde Hannover und als Musiker weit über die Grenzen Niedersachsens ein Begriff. Es ist schwer eine Priorität auszumachen, denn er beherrscht die Klarinette, das Charakterinstrument der jüdischen Musik, wie kein zweiter. Weiter ist er Pianist, Saxofonist und Organist und all das auf Profiniveau. Aber das genügt ihm nicht. So brilliert er mit einer eleganten, klassisch ausgebildeten Tenorstimme. Aber neben all seinem genialen Können gehört er zu den Menschen, die die Gabe haben mit ihrem Charme gute Laune zu verbreiten.

Quellennachweis:
ZJM Hannover (zuletzt eingesehen am 20.03.2023)

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Lebensstationen

Verbundene Institutionen:
Wirkungsorte:
Hannover

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Personen
Alon Sariel

Alon Sariel

Lebensdaten:
geboren: 1986 in Beer Sheva
Wohnort:
Hannover
Geburtsort:
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Beruf:
Musiker*in (unbekannt - 2022)

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick

Das Ensemble Concerto Foscari widmet sich seit vielen Jahren in der Gestaltung etlicher seiner Programme besonders jüdischen Themen. Dies ergibt sich unter anderem auch durch seinen musikalischen Leiter Alon Sariel, welcher aus Israel stammt und in Deutschland seinen Wohnsitz hat.

»Integration« ist das Thema, das Concerto Foscari in ganz unterschiedlichen Programmen bearbeitet und präsentiert. Dies ist keine graue Theorie für ein Ensemble, das sich aus Musiker*innen unterschiedlichster Nationen (wie Israel, Deutschland, Griechenland, Italien, Niederlande, Polen, Türkei, Japan und anderen Ländern) zusammensetzt.

Im Festjahr 2021 hat Concerto Foscari vier verschiedene Programme im Angebot, welche sich mit der Entwicklung der jüdischen Musik im deutschen und europäischen Raum befassen. Die Programme beleuchten auf unterschiedliche Weise die Vielschichtigkeit der Kompositionen und setzen sie in diverse Kontexte. Sie verweben europäische Musik- und Kulturgeschichte aus mehreren Jahrhunderten und zeigen die Verbindungen und den Austausch der Religionen und Kulturen zwischen Okzident, Orient und Judentum auf ihre historische Untrennbarkeit auf unserem Kontinent und in unseren Städten.

„Judeo alla turca“ thematisiert die sephardische Diaspora der iberischen Jüd*innen, die im späten 15. Jahrhundert im Norden Galiläas unter osmanischer Herrschaft ihre Kultur mit Neuem verschmolzen: Ladino Lieder, Cantigas, Romances und ausgewählte Musik aus dem sogenannten Maftirim Repertoire, dem jüdischen Mystizismus in Edirne, führen in eine heute kaum noch bekannte Welt. Die israelische Sängerin Noam Vazana, Gewinnerin des Sephardic Music Award 2017, wird die Zuhörer*innen am 19. Juli 2021 im Norbert-Prager-Saal der Jüdischen Gemeinde zu Hannover mitnehmen in ihre hypnotisierende Welt des Ladino, Lieder zwischen Freude und Leid.

Die Niederlande erleben im 17. Jahrhundert eine Blütezeit, die nicht umsonst den Namen das »Goldenen Zeitalter« trägt. Der wirtschaftliche Aufschwung, die kulturelle und politische Öffnung bescheren dem Land unermesslichen Reichtum und eine magnetische Anziehungskraft auf Menschen aller Nationen. Das Programm »Der Goldene Psalter« ist eine Reise durch dieses Zeitalter der Niederlande bis hinein in das Osmanische Reich, aber auch nach Niedersachsen, wo der flämische Calvinist Petrus Dathenus die Psalmen in niedersächsischer Sprache redigiert und veröffentlicht. Das Programm wird gespielt am 19. September 2021 in der Basilika St. Godehard zu Hildesheim, am 20. September 2021 in der Ev.-luth. Kirche St. Martini zu Stadthagen und am 26. September 2021 in der Forums-Kirche St. Peter in Oldenburg.

Das Religionsgespräch zwischen Juden und Christen im Leineschloss Hannover aus dem Jahr 1704 ist in seiner Gesprächsüberlieferung bis heute einzigartig. Concerto Foscari hat daraus das Programm »In Dialogo« entwickelt, in dem ausgewählte Passagen des Textes rezitiert und in einen Dialog zwischen kammermusikalischen Werken des jüdischen Komponisten Salamone Rossi und des in Wolfenbüttel wirkenden Johann Rosenmüller eingebunden sind. In Niedersachsen ist das Programm am 06. Juni 2021 im Scharoun-Theater in Wolfsburg zu hören.

Die kleine Residenzstadt Sulzbach-Rosenberg sorgt Mitte des 17. Jahrhunderts für Aufruhr in der europäischen Gelehrtenwelt. Der Dichter und Historiker Christian Knorr von Rosenroth möchte mit der Veröffentlichung seines Schriften-Kompendiums »Kabbala Denudata« den Beweis antreten, dass Kabbala und christliche Lehre einheitlichen Ursprungs sind. Mit der „Kabbala Denudata“ entsteht ein in seiner Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte einzigartiges Dokument zur jüdischen Mystik, das auf Texten jüdischer und christlicher Autoren basiert. Der Sohar (hebräisch: Glanz) ist ihr Magnum Opus. Die Gelehrtenwelt Europas bis hin zu Leibniz steht Kopf, die Mystik wird neu vermessen. Mit diesem Konzert begibt sich Concerto Foscari auf die Spuren zu den Herkunftsorten der Autoren und verbindet Musik aus Spanien über Großbritannien bis nach Galiläa. Am 03. Juli 2021 präsentiert Concerto Foscari im Dommuseum von Hildesheim ihr Programm „Corona Aurea“.

Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV

Autorenschaft:
Niedersächsische*r Landesbeauftragte*r gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens

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Verbundene Institutionen:
Wohnorte:
Hannover

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Sariel, Alon GNDmehr erfahren

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Konstantin Seidler

Konstantin Seidler

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich

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Irith Shillor

Irith Shillor

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich
Beruf:
Rabbiner*in (2002 - unbekannt)

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Leben und Wirken:

Irit Shillor wurde in Jerusalem geboren, wo sie Mathematik und Physik studierte. Trotz ihres säkularen Hintergrundes hatte sie starke Gefühle für ein religiöses Judentum, jedoch nicht in die orthodoxe Richtung. Als sie 1982 mit ihren Töchtern nach England zog, entdeckte sie für sich und ihre Familie die Welt des Reformjudentums: eine jüdische Welt, in der sie sich wohlfühlte. In ihrer Gemeinde in Südengland bat man sie, Gottesdienste zu leiten und aus der Tora zu lesen. 1998 begann sie ein rabbinisches Studium am Leo Baeck College in London und wurde im Jahre 2002 ordiniert. Zu dieser Zeit entdeckte sie auch, dass zu ihren Vorfahren einige Rabbiner zählten. Es war somit für sie kein Wunder, dass sie diesen Weg einschlug. Im selben Jahr begann sie in jüdischen Gemeinden in Deutschland und Österreich zu arbeiten. Bis Ende 2016 war sie als Rabbinerin in Hameln tätig sowie seit 2005 im englischen Harlow.

Quellennachweis:
Irith Shillor Jewiki (zuletzt eingesehen am 03.08.2022)

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Mathematik, Physik - (Jerusalem, Israel)
Rabbinerseminar - Leo Baeck College (London, Großbritanien) (1998 - 2002)
Verbundene Institutionen:
Wirkungsorte:
Hameln (2003 - 2016)
Bad Pyrmont (2003)
Hannover (2003)

Administrative Angaben

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2022-08-02T11:41:22Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T19:36:56Z
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Anastassija Kononowa

Anastassija Kononowa

Wohnort:
Hannover
Bad Pyrmont
Bad Nenndorf
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich
Beruf:
Bildungsreferent*in (2022 - unbekannt), Unbekannt seit wann

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Leben und Wirken:

Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick

Grenzenlos – Jüdische Kulturtage zwischen Harz und Heide

Im Rahmen des Festjahrs finden im August und September 2021 die Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide statt. Unter dem Motto „Grenzenlos“ erforschen die vielen Formate das Verbindende und das Grenzende in der Vielfalt jüdischen Lebens über Städte- und Ländergrenzen sowie über metaphorische und ideelle Grenzen hinaus.

Das Programm legt einen besonderen Schwerpunkt auf das Gespräch mit der heutigen jüdischen Gemeinschaft und auf die Vernetzung der zahlreichen Akteurinnen bzw. Akteure der Region. Es ist ein großes Anliegen des Israel Jacobson Netzwerkes, jüdische Perspektiven in die Gestaltung des Programms einzubeziehen. Im Festjahr bündeln die Jüdischen Kulturtage ein Programm von über 60 Veranstaltungen in der gesamten Region, die von unterschiedlichen Akteur*innen organisiert werden. Neben Ausstellungen, Führungen, Film- und Theaterveranstaltungen finden sich wissenschaftliche und populäre Formate, die den Reichtum und die Vielfalt jüdischer Kultur in Geschichte und Gegenwart beleuchten, im Programm wieder. Das Israel Jacobson Netzwerk steuert facettenreiche Veranstaltungen aus dem künstlerischen, touristischen, kulturellen, wissensvermittelnden oder politischen Bereich bei.

So reist die Bildhauerin Jael Benar mit ihrer mobilen Sukka (traditionelle jüdische Laubhütte) an verschiedene Orte in Braunschweig und spricht über queeres Judentum mit dem Historiker Jan Wilkens, über Corona in Israel mit Vladimir Levin vom Center for Jewish Art Jerusalem und über das Leben von jungen, nicht religiösen jüdischen Menschen mit osteuropäischen Wurzeln mit Anastassija Kononowa vom Projekt Tikkun. Jael Benar stellt dabei Institutionen vor, wie Meet a Jew, das Jüdische Filmfestival Berlin/Brandenburg und den Verein Stolpersteine für Braunschweig.

Darüber hinaus finden Fahrradtouren statt, wie zum Beispiel die Fahrradtour durch das jüdische Helmstedt und Schöningen, die durch die Innenstadt von Helmstedt über den Lappwaldsee zum Schöninger Friedhof mit einem Gedenkstein führt und u.a. Informationen zu Stolpersteinen vermittelt.

Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur am 05. September 2021 öffnet der Laut Klub unter dem Titel AFTER SHABBAT seine Tore für einen Nachmittag mit Open Air Techno aus Israel von Gel Abril und Tropikal Camel. Gleichzeitig gewährt die Künstlerin Sarai Meyron mit ihrer Ausstellung „Art Life“ Einblicke in die Lebensweise einer jungen jüdischen Künstlerin in Deutschland.

Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV

Autorenschaft:
Niedersächsische*r Landesbeauftragte*r gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens

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Lebensstationen

Wohnorte:
Bad Pyrmont (1994 - 1994)
Bad Nenndorf (1994)
Hannover
Berlin

Administrative Angaben

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2022-08-03T08:13:24Z
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Personen
Jacqueline Jürgenliemk

Jacqueline Jürgenliemk

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich
Beruf:
Psychotherapeut*in (1991 - unbekannt)
Supervisor*in (2005 - unbekannt)

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Jacqueline Jürgenliemk ist die 1. Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Göttingen.

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
evangelische Theologie - Universität Heidelberg (Heidelberg) (1983 - 1990)
evangelische Theologie - (Marburg) (1983 - 1990)
Supervision - (Gelenhausen) (2002 - 2005)
Wirkungsorte:
Göttingen

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-03T11:23:01Z
Zuletzt geändert am:
2024-04-25T08:09:25Z
In Portal übernommen am:
2025-05-20T15:38:02+02:00

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Personen
Helene Shani Braun

Helene Shani Braun

Wohnort:
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum

Kurzinformation

Helene Braun lebt heute in ihrer Wahlheimat Berlin, wo sie Rabbinat am Abraham Geiger Kolleg und jüdische Theologie an der Universität in Potsdam studiert.

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Helene Braun lebt heute in ihrer Wahlheimat Berlin, wo sie Rabbinat am Abraham Geiger Kolleg und jüdische Theologie an der Universität in Potsdam studiert.
Besonders wichtig ist ihr die Arbeit in den Bereichen: Nachhaltigkeit, Feminismus, Queerness und Interreligiöser Dialog und ist darüber hinaus in vielen Ehrenämtern tätig. Lange Zeit war sie aktive Jugendleiterin in der reformjüdischen Jugendbewegung Netzer Germany, heute ist sie aktiver Teil von TaMaR Germany, Keshet Deutschland und Coexister Deutschland.

Quellennachweis:
Internetseite von Helene Shani Braun (zuletzt eingesehen am 20.03.2023)

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Rabbinerseminar - Abraham-Geiger-Kolleg (Potsdam) (2018)
Wohnorte:
Berlin (2018)
Hannover (2018)

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-04T15:18:03Z
Zuletzt geändert am:
2024-04-25T08:08:22Z
In Portal übernommen am:
2025-05-20T15:38:07+02:00

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Personen
Naum Nusbaum

Naum Nusbaum

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Beruf:
Chorleiter*in (2000 - unbekannt)
Musiklehrer*in (2000 - unbekannt)

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Zentrum jüdischer Musik der Synagoge Hannover

Zu den vielfältigen Angebot gehört das Klezmer Ensemble, das Vokalensemble und das Kammerorchester. Naum Nusbaum, Gründer und musikalischer Leiter, besetzt seine Ensembles ausschließlich mit studierten oder professionell ausgebildeten Musiker*innen. Die Herkunftsländer und Konfessionen der Musiker*innen sind international. Denn die Musik verbindet und überwindet jede Grenze.

Aber auch kleine und große Hobbymusiker*inenn sind herzlich willkommen. Unter der Leitung von Tatjana Mardarie hat sich eine Kinder-Klezmer-Gruppe etabliert, bestehend aus Sänger*innen und Instrumentalspieler*innen inklusive kindgerechter, musiktheoretischer Schulung, vor allem aber Freude an der Musik und dem Miteinander.

Weiter bietet das Zentrum jüdischer Musik der Synagoge Hannover Instrumental- und Gesangsunterricht für alle Altersgruppen.

Das Zentrum bietet professionelle Auftritte und Konzerte für z.B.
Events
Veranstaltungen
Konzerte
(Religiöse) Feiern
Geburtstage
Hochzeiten
Uvm.

Je nach Repertoire, Anlass und Wunsch kann die Anzahl der Musiker*innen flexibel variiert werden. Unsere professionellen Musiker*innen sind es gewohnt in verschiedensten Besetzungen und Genres die richtigen Töne zu finden. Von Solist*innen über ein kleines Ensemble bis hin zum Kammerorchester mit Chor und Solist*innen mit bis zu 30 Personen ist alles denkbar.

Quellennachweis:
Zentrum Jüdischer Musik der Synagoge Hannover (zuletzt eingesehen am 20.03.2023)

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Wirkungsorte:
Hannover (2000)

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-04T15:54:14Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T20:19:22Z
In Portal übernommen am:
2025-05-20T15:38:08+02:00

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Towa Harety

Towa Harety

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich
Beruf:
Kulturreferent*in (unbekannt - 2022), Daten unbekannt.

Kurzinformation

Towa Harety arbeitet als Kulturreferentin des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K.d.ö.R.

Kurzbiografie

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Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Wirkungsorte:
Hannover

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-05T05:43:40Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-17T13:49:49Z
In Portal übernommen am:
2025-05-20T15:38:08+02:00

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Ita Afanasev

Ita Afanasev

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Rebbetzen Ita Afanasev kommt ursprünglich aus Kiew. Nach dem Abitur und ihrem ersten Kontakt mit einer jüdischen Gemeinde in Osnabrück, ging sie nach Frankfurt am Main um sich dort dem Jurastudium, jüdischen Studien an der Midrasha sowie dem Erwachsenenunterricht in Tradition zu widmen.

Nach der Heirat zogen die Afanasevs nach einem kurzen Studienaufenthalt nach Berlin, wo Ita zahlreiche Bildungsprojekte initiiert, mitgestaltet und geleitet hat. Heute lebt sie mit ihrem Mann und den 5 Kindern in der Kahal Jisroel Gemeinde, ist die Direktorin von JAcademy– einem internationalen Gap Year Programm, Bildungsdirektorin für Lauder Yeshurun und Rebbezen der Gemeinde in Hannover. Ita ist bekannt für ihren inspirierenden Unterricht und einen mitreißenden Zugang auf viele aktuelle Themen. Sie spielt gerne Klavier, nimmt Gesangunterricht, lernt über Design und Psychologie und verbringt Zeit mit ihrer wunderbaren Familie.

Quellennachweis:
MAZAL TOV! Ein neuer Rabbiner für die jüdische Gemeinde in Hannover, in: Raawi 29.04.2021 (zuletzt eingesehen am 20.03.2023)

Familie und Netzwerk

hat Ehepartner:

Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Rechtswissenschaften - Goethe Universität Frankfurt am Main (Frankfurt am Main)
Verbundene Institutionen:

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-05T05:56:40Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T19:40:48Z
In Portal übernommen am:
2025-05-20T15:38:08+02:00

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Elija Schwarz

Elija Schwarz

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Beruf:
Kantor*in (2022 - 2022), Beginn der Tätigkeiten ist unbekannt
Lehrer*in (2022 - 2022), Beginn der Tätigkeiten ist unbekannt

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Elija Schwarz (*1969) arbeitet als Kantor und Religionslehrer für den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und betreut auch das Jüdische Seniorenheim Hannover. Zuvor war er fünf Jahre lang Kantor der Etz-Chaim-Synagoge in Hannover. Parallel dazu leitet er seit 2003 Gottesdienste im Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein. Wenn er nicht dienstlich unterwegs ist, lebt Elija Schwarz in Halle an der Saale.

Quellennachweis:
Elija Schwarz: Dankbarkeit zeigen durch Gebete, in: MDR 18.03.2022 (zuletzt eingesehen am 02.08.2022)

Familie und Netzwerk

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Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-02T07:58:46Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T18:17:07Z
In Portal übernommen am:
2025-05-20T15:37:59+02:00

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Personen
Jasmin Miriam Andriani

Jasmin Miriam Andriani

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich
Beruf:
Rabbiner*in (2020 - unbekannt)

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Jasmin Andriani ist am 9.9.1983 in Tel Aviv als Jasmin Miriam Bruck geboren. Ihre ersten Kindheitsjahre verbrachte sie in Israel zwischen Strand und Shuk HaCarmel, bevor die Familie 1985 ins damalige West-Berlin zog. Hier besuchte sie die Bildungseinrichtungen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und engagierte sich später in der Jugendarbeit, beim Jüdischen Studentenbund und dem Jüdischen Museum Berlin. Nach dem Abitur am Beethoven-Gymnasium (mittlerweile gab sie das Klarinettespielen auf), studierte sie Rechtswissenschaften an der FU Berlin bis zum ersten juristischen Staatsexamen. Anschließend lebte und arbeitete sie in Simbabwe, Afrika, wo sie viele prägende Erfahrungen sammelte. Zurück in Berlin entschloß sie sich ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen und ein Studium der Jüdischen Theologie an der Uni Potsdam und eine parallele Ausbildung zur Rabbinerin am Abraham Geiger Kolleg aufzunehmen. Zwei Semester des Studiums verbrachte Jasmin in Jerusalem, der Heimatstadt ihres Vaters. Ihre Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Dekalog in der Hebräischen Bibel und der frühjüdischen Tradition. Ihr Ordinationsspruch stammt aus Leviticus 25, 23. Gott sagt: "Mein ist das Land, denn Fremde und vorübergehende Bewohner seid ihr bei mir."
Sie ist Rabbinerin der liberalen Gemeinden von Hannover und Göttingen. Jasmin ist seit 2012 mit Daniel verheiratet, zusammen haben sie zwei Töchter.

Quellennachweis:
Jüdische Gemeinde Göttingen e.V. (zuletzt eingesehen am 03.08.2022)

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Rabbinerseminar - Abraham-Geiger-Kolleg (Potsdam) (2020)
Wirkungsorte:
Hannover
Göttingen

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-02T08:36:13Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T19:45:45Z
In Portal übernommen am:
2025-05-20T15:38:00+02:00

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Personen
Nils Jakob Ederberg

Nils Jakob Ederberg

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Rabbiner*in (2014 - unbekannt)
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (2014 - unbekannt)

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Nils Ederberg wurde 1967 in Hannover geboren. Er studierte Judaistik in Jerusalem und Berlin. Nach einem Rabbinatsstudium am Abraham Geiger Kolleg in Potsdam wurde er 2014 zum Rabbiner ordiniert.

An der Universität Potsdam unterrichtet er Hebräisch und Aramäisch und gibt Seminare in den Bereichen Halacha, Liturgie und moderner jüdischer Theologie. Regelmäßig veröffentlicht er Zeitungsartikel und Radiobeiträge zu jüdischen Themen und nimmt als Referent an Konferenzen und Seminaren zu Themen jüdischer Bildung und des interreligiösen Gesprächs teil. Gelegentlich ist er auch als Rabbiner in Gemeinden des deutschsprachigen Raums tätig. Fest verankert ist er als Beter aber in der Synagoge Oranienburgerstraße in Berlin.
Nils Ederberg ist verheiratet und hat drei Kinder.

Quellennachweis:
Allgemeine Rabbinerkonferenz (zuletzt eingesehen am 03.08.2022)

Familie und Netzwerk

hat Ehepartner:

Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Rabbinerseminar - Abraham-Geiger-Kolleg (Potsdam) (2014)
Wirkungsorte:
Berlin

Lektüre

Weitere Informationen:

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-02T09:52:07Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T20:21:52Z
In Portal übernommen am:
2025-05-20T15:38:00+02:00

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Personen
Achim Doerfer

Achim Doerfer

Lebensdaten:
geboren: 1965 in Gottingen
Geburtsort:
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Anwält*in (1997 - unbekannt)

Kurzinformation

Achim Doerfer (geboren 6. Oktober 1965 in Göttingen) ist ein deutscher Jurist und Publizist. Der promovierte Rechtsphilosoph veröffentlichte mehrere Sachbücher über Steuergerechtigkeit, Verbraucherschutz und die Defizite deutscher „Vergangenheitsbewältigung“.

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Achim Doerfer, 1965 in Göttingen geboren, hat Jura und Philosophie studiert und arbeitet als Anwalt. Seine Großmutter und Mutter gehören zu den wenigen, die den Holocaust in Deutschland überlebten und nach 1945 in Deutschland blieben. Sein Bruder ist 1999 nach Israel ausgewandert und dort mittlerweile Rabbiner.

Quellennachweis:
Kiwi Verlag Achim Doerfer (zuletzt eingesehen am 06.03.2023)

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Rechtswissenschaften, Philosophie - Georg-August-Universität (Göttingen)
Wirkungsorte:
Göttingen

Lektüre

Literatur zur Person:
Doerfer, Achim "Irgendjemand musste die Täter ja bestrafen", die Rache der Juden, das Versagen der deutschen Justiz nach 1945 und das Märchen deutsch-jüdischer Versöhnung, 2021, GVK
Verknüpfte Normdaten:
Achim Doerfer Wikidata (zuletzt eingesehen am 17.07.2023)mehr erfahren
Doerfer, Achim (1965) GNDmehr erfahren

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-03T11:44:21Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-17T13:48:46Z
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2025-05-20T15:38:02+02:00

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Personen
Alisa Bach

Alisa Bach

Lebensdaten:
geboren: 1950 in Tel Aviv
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
weiblich
Beruf:
Behördenleiter*in (1991 - 2016)

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Ehemalige Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover K.d.ö.R.
Leiterin der Jüdischen Bibliotkek Hannover

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften, Jüdische Studien - (1971 - 1984)
Wirkungsorte:
Hannover

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-04T07:42:11Z
Zuletzt geändert am:
2024-04-25T08:08:32Z
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2025-05-20T15:38:05+02:00

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Yevgen Bruckmann

Yevgen Bruckmann

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Yevgen Bruckmann ist 1996 in der Ukraine geboren und zog mit seiner Familie im Alter von 4 Jahren nach Deutschland. Seit jungen Jahren organisiert er sich politisch und aktivistisch. In den letzten 5 Jahren engagierte sich Yevgen Bruckmann bei der jüdischen Jugendbewegung Netzer und hatte die letzten zwei Jahre ihren Vorsitz inne. Neben dem Studium arbeitet er im interreligiösen Dialog und in der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit. Seit Sommer 2020 ist Yevgen Bruckmann der stellvertretende Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover.

Quellennachweis:
Clinchfestival (zuletzt eingesehen 06.03.2023)

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Sozialwissenschaften
Wirkungsorte:
Hannover

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-04T07:59:01Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T21:00:01Z
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2025-05-20T15:38:06+02:00

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Yoed Sorek

Yoed Sorek

Lebensdaten:
geboren: 1980 in Jerusalem
Geburtsort:
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Beruf:
Chorleiter*in (2014 - 2015)
Kantor*in (2021 - 2021)

Kurzinformation

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Kurzbiografie

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Familie und Netzwerk

hat Großelter:

Sḳurḳovitsʹ, Simah (geb. 1924 gest. 2015)

Sḳurḳovitsʹ, Simah (geb. 1924 gest. 2015)

Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Musik, Gesang, Klavier - Jerusalem Academy of Music and Dance (Jerusalem, Israel) (2010)
Musik, Gesang, Klavier - Koninklijk Conservatorium (Den Haag, Niederlande) (2010)
Ensemble Leitung - Schola Cantorum Basiliensis (Basel, Schweiz)
Cantorial arts - Abraham-Geiger-Kolleg (Potsdam) (2021)
Wirkungsorte:
Augsburg (automated)
Berlin (automated)
Hannover

Lektüre

Verknüpfte Normdaten:
Sorek, Yoed (1980) GNDmehr erfahren
Weitere Informationen:

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-08-08T09:05:16Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T21:01:05Z
In Portal übernommen am:
2025-05-20T15:38:17+02:00

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Personen
Franz Rainer Enste

Franz Rainer Enste

Lebensdaten:
geboren: 1953 in Munster (Westf)
Geburtsort:
Geschlecht:
männlich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Jurist*in (unbekannt - 2019)
Niedersächsische*r Landesbeauftragte*r gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens (2019 - 2023)

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Die Niedersächsische Landesregierung hat am 15. Oktober 2019 Herrn Dr. Franz Rainer Enste zum Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens berufen. Dr. Enste (geb. 1953) ist ausgebildeter Jurist und war lange Jahre Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Niedersächsischen Landtags sowie Sprecher der Niedersächsischen Landesregierung.

Der Landesbeauftragte Antisemitismus ist der zentrale Ansprechpartner für die jüdischen Verbände in Niedersachsen sowie für alle hier lebenden Menschen jüdischen Glaubens. Er unterstützt die Interessen der jüdischen Verbände in Richtung der Landesregierung, entwickelt Empfehlungen zum Umgang mit Antisemitismus und sensibilisiert möglichst viele Niedersächsinnen und Niedersachsen für das Thema Antisemitismus. Dr. Enste vertritt das Land Niedersachsen gegenüber den Ländern und dem Bund sowie von diesen geschaffenen Einrichtungen in Fragen des Antisemitismus. Er erstellt jährlich einen Bericht über Antisemitismus und Maßnahmen zu dessen Bekämpfung in Niedersachsen. Die Tätigkeit als Landesbeauftragter erfolgt ehrenamtlich. Dr. Enste übt die Funktion des Landesbeauftragten sachlich unabhängig und frei von Weisungen aus.

Die Stelle des Landesbeauftragten Antisemitismus ist mit seiner Geschäftsstelle dem Niedersächsischen Justizministerium zugeordnet. Die Geschäftsstelle übernimmt die operativen Aufgaben und die Kooperation mit den weiteren Ministerien in Niedersachsen. Die Anbindung an das Justizministerium hat den Vorteil, dass ein enger Kontakt zu den Staatsanwaltschaften besteht, die antisemitische Straftaten verfolgen. Bereits heute wird die Prävention von Rechtsextremismus und Antisemitismus durch den Landespräventionsrat Niedersachsen im Justizministerium koordiniert und gefördert.

Justizministerin Barbara Havliza: „Es ist großartig, dass jüdisches Leben zu Niedersachsen gehört. Die Geschehnisse der jüngeren Vergangenheit haben uns bewusst gemacht, dass wir stets dafür einstehen müssen, dieses Miteinander zu schützen und zu leben. Herr Dr. Enste wird in seiner neuen Funktion einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Er kennt in Niedersachsen jeden Winkel und er kennt sich aus in den Religionsgemeinschaften, in der Politik und in der Justiz. Und vor allem verfügt er über die gebotene große Integrität für dieses Amt.“

Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick

Symposium „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“

Das Thema

Anlässlich des Festjahres „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ fand auf Einladung des Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens am 18. Oktober 2021 ab 14 Uhr in der Gedenkstätte Ahlem ein halbtägiges Symposium unter dem Titel „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“ statt.

Mit Blick auf die derzeitigen Diskussionen um neuere, auf Ab- und Ausgrenzung setzende Entwicklungen in unserer Gesellschaft und deren tiefsitzende Ursachen wurden hier nicht die standardisierten und ritualisierten, sondern neue Ansätze und verschiedene Perspektiven präsentiert und diskutiert. Neben der Vorstellung verschiedener Projekte in Niedersachsen wurde das von Liv Migdal an der Violine und Matan Goldstein an verschiedenen Perkussions-Instrumenten musikalisch umrahmte Symposium mit einem Hauptvortrag von Bestseller-Autor Peter Prange und mit einer lebendigen Podiumsdiskussion zwischen der Journalistin Mirna Funk, der Staatsministerin a.D. und Generalsekretärin des Vereins „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, Sylvia Löhrmann, dem Autoren Peter Prange sowie dem Vorsitzenden der WerteInitiative e. V., Dr. Elio Adler, bereichert. Moderiert wurde die Veranstaltung in hochprofessioneller Weise von der NDR-Journalistin Christina von Saß.
Vonseiten des Niedersächsischen Landtags wurde das Symposium begleitet von den Abgeordneten Kerstin Liebelt (SPD) und Jörg Bode (FDP).

In chronologischer Reihenfolge befassten sich die weiteren Vorträge mit den folgenden Themenschwerpunkten:
• „Jüdisches Leben in Niedersachsen – eine Standortbestimmung“
Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., und Katarina Seidler, Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R.
• „Der Schutz jüdischen Lebens als Eckpfeiler niedersächsischer Landespolitik“,
Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza
• „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – Vorstellung ausgewählter niedersächsischer Projekte
Dr. Franz Rainer Enste, Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
• Vorstellung besonderer Projekte des Landesdemokratiezentrums:
a) „Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude‘ im Fußball“ Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten
b) „Dokumentation antisemitischer Vorfälle“ Katarzyna Miszkiel-Deppe (RIAS), Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS)
c) „Empowerment und Dialogarbeit“ Dr. Rebecca Seidler, Leiterin des Projekts „Jüdisches Leben – Empowerment und Dialogarbeit“ beim Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden Niedersachsen
d) „Was geht mich jüdisches Leben in Deutschland an? – Betrachtungen eines Nachgeborenen“ Peter Prange, Schriftsteller und Buchautor

Die anschließende Podiumsdiskussion stand unter dem Thema „Von Kitt und Rissen – was eine Gesellschaft zusammenhält und was sie spaltet“.

In der Gedenkstätte Ahlem, einer einstigen israelischen Gartenbauschule, später Sammelstelle für Deportationen und heute Erinnerungsort, wurde so mit der Vorstellung innovativer und bedeutender Projekte nicht nur die Arbeit im Kampf gegen Antisemitismus in unserem Bundesland einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, sondern es wurden auch neue Gesprächsebenen beschritten, um der Frage nachzugehen, welcher „Kitt“ unsere Gesellschaft zusammenhält und welche „Risse“ sie spaltet. Das Symposium wurde in voller Länge aufgezeichnet und live im Internet ausgestrahlt. Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenlos.

Das Symposium

Mit einem Shakespeare-Zitat aus dessen Roman „Der Kaufmann von Venedig“, aufgegriffen vom anwesenden Autor Peter Prange in seinem Roman „Winter der Hoffnung“ begrüßte der Landesbeauftragte Franz Rainer Enste mit einem besonderen gedanklichen Impuls die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums.
„If you prick us, don’t we bleed?
If you tickle us, don’t we laugh?
If you poison us, do we not die?“
Der Protagonist des oben bezeichneten Romans leite, so Enste, aus dieser Aussage her, dass Shakespeare hiermit eine ebenso einfache wie grundlegende Einsicht in das Wesen des Menschen in Worte gefasst habe, nämlich, dass jeder Mensch gleich sei. Hierbei spiele es keine Rolle, wo er oder sie herkomme, da alle Geschöpfe auf dieser Welt weinen wie lachen, leben wie sterben. Danach kamen zunächst die jüdischen Landesverbände in Niedersachsen zu Wort, um einen Eindruck des aktuellen jüdischen Lebens in unserem Bundesland zu vermitteln.

Für diese Standortbestimmung dankte Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., zunächst dem Landesbeauftragten für sein besonderes Engagement und richtete dann seinen Blick zurück in die Vergangenheit. Er berichtete davon, dass die Geschichte der Jüd*innrn in Deutschland und in Niedersachsen mit Höhen und Tiefen verbunden sei und wie die Verfolgung der Jüd*innrn im Dritten Reich nicht erst mit 1933 begonnen habe. Dabei beschrieb er die Entwicklung am Beispiel der jüdischen Gemeinde in Hannover, die nach 1945 mit später dann insgesamt drei Gemeinden ein kleines und gemäßigtes Judentum wiederaufgebaut habe.

Fürst wörtlich: „Ein großer Umbruch stellte dann die Ankunft der Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre dar, die dazu führte, dass die Gemeinden einen erheblichen Zuwachs erlebten und sich wieder mehrere bis heute existierende Gemeinden in ganz Niedersachsen gründeten“. Leider musste Herr Fürst jedoch feststellen, dass auch nach so langer Zeit das jüdische Leben heute noch immer von Antisemitismus bedroht werde. Er halte es jedoch nicht für richtig, wenn sich jüdische Gemeinden als Hochsicherheitstrakte vor dem gesellschaftlichen Leben verschlössen. Die Sicherheit könne nur, so betont er eindringlich, durch die Mitmenschen gewährleistet werden, die in einem demokratischen und pluralistischen Deutschland leben wollten.

Katarina Seidler, die Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R. richtete ihren Blick auf die Gegenwart, als sie über das aktuelle Leben der insgesamt sechs Liberalen Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen sprach. Sie stellte dabei fest, dass die Corona-Pandemie auf der einen Seite dazu geführt habe, dass die Gemeindemitglieder trotz des sozialen Abstands durch verschiedene Hilfsaktionen näher zusammengerückt seien, und auf der anderen Seite, dass die Pandemie-Leugner auf Demonstrationen mit antisemitisch konnotierten Parolen das Judentum auf eine neue, perfide Art und Weise ins Visier nähmen. Zu den meist rechts orientierten Demonstranten seien im Mai 2021 dann auch israelfeindliche Protestler gestoßen, die mit antisemitischen Aussagen und dem Verbrennen von Israel-Flaggen vor niedersächsischen Synagogen entsprechende Straftaten begangen hätten So beschrieb Frau Seidler in ihrer Standortbestimmung eine andere Perspektive auf das Thema der Sicherheit für jüdische Gemeinden und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass auch in Niedersachsen baldmöglichst entsprechende finanzielle Mittel zur Erhöhung der Sicherheitsstandards in den Gemeinden zur Verfügung stehen sollten. Weiter fügte sie hinzu, dass das Festjahr zu 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland auch viele positive und wertvolle Akzente gesetzt habe und so das jüdische Leben facettenreich und lebendig in zahlreichen Veranstaltungen habe präsentiert werden können. Zum Schluss betonte sie hierbei die gute Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Justizministerium sowie insbesondere mit dem Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, aber auch mit anderen Kirchen oder den Dialog mit der Türkischen Gemeinde in Niedersachsen. Zudem weitete Frau Seidler den Blick auf ganz Deutschland und berichtete von der Einführung eines Militärrabbiners oder verschiedenen Entwicklungen in der Ausbildung und Forschung im Jahr 2021.

Danach gewährte die Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza einen Einblick in die Maßnahmen und Aktivitäten ihres Hauses im Kampf gegen Antisemitismus. Neben der Einrichtung des Amtes des Landesbeauftragten erwähnte sie hierbei zahlreiche Projekte, die allesamt verdeutlichen sollten, wie insbesondere im Festjahr 2021 das jüdische Leben in unsere Gesellschaft verankert, vor Bedrohungen geschützt sowie als Bereicherung kultureller Vielfalt verstanden werden müsse. Ferner beleuchtete Frau Havliza das Phänomen des Antisemitismus aus juristischer Perspektive, als sie die im Zusammenhang mit dem wieder aufkeimenden Nah-Ost-Konflikt im Mai 2021 begangenen Straftaten in Osnabrück, Göttingen und Hannover beschrieb oder die Verschwörungsideologien sowie die antisemitischen Stereotype, welche gerade im digitalen Raum viel Auftrieb gewonnen haben, erwähnte. Antisemitische Taten, so betonte es die Ministerin, seien auf das Schärfste zu verurteilen und müssten mit allen Mitteln des Rechtsstaates bekämpft werden. Hierzu bediene sich das Justizministerium der Prävention sowie der Repression. Havliza weiter: „Zu den präventiven Maßnahmen zählen unter anderem die vom Landes-Demokratiezentrum geförderten Projekte zum Empowerment jüdischer Gemeindemitglieder, zur Prävention von Antisemitismus im Breitensport Fußball, die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) in Niedersachsen sowie eine Vielzahl an Beratungsangeboten für Opfer und Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Und auch auf die Prävention im Kinder- und Jugendalter geht das Land Niedersachsen mit dem über das Landesprogramm für Demokratie und Menschenrechte geförderten Projekt PARTS ein, welches Akzeptanz, Toleranz und soziale Kompetenz im Grundschulalter fördert.“ Im Bereich der Repression wies Frau Havliza insbesondere auf die im Jahr 2020 eingerichtete Zentralstelle zur Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet Niedersachsen (ZHIN) hin, die als spezialisierte Einheit mit hoher Intensität die Straftaten der bedeutsamen Hasskriminalität bearbeite. Auch strebe die niedersächsische Justiz eine Null-Toleranz-Strategie bei der Strafverfolgung antisemitischer Delikte an, Einstellungen von Ermittlungsverfahren aus Opportunitätsgründen kämen dabei in der Regel nicht in Betracht. Die Ministerin ging weiter auf den in 2021 eingeführten Straftatbestand der verhetzenden Beleidigung sowie Fortbildungsangebote für angehende Jurist*innen zur Sensibilisierung für das Thema Antisemitismus ein.

Nach einem musikalischen Intermezzo stellte der Landesbeauftragte dann einige Leuchtturmprojekte vor, die in Niedersachsen im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland stattgefunden haben. Er erörterte viele Projekte, die er selbst besucht hatte, und wies auf die unzähligen weiteren Initiativen hin, die auch ohne finanzielle und ideelle Unterstützung umgesetzt worden waren. Wichtige Impulse wurden ebenfalls von den Vertreter*innen der innovativen Projekte gegeben, die sich im Anschluss vorstellten. Dazu zu zählen ist das Projekt „Wer gegen Wen? Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude‘ im Fußball“, welches von der Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, Dr. Elke Gryglewski, dargestellt wurde. Hierbei gehe es darum, Handlungsempfehlungen zur Vorbeugungvon Antisemitismus im Fußball durch historisch-politische Bildungsarbeit zu entwickeln. Um bedarfsorientierte und zielgruppengerechte Bildungsangebote zu erarbeiten, seien Interviews mit Expert*innen auf verschiedenen Ebenen des organisierten Fußballs in Niedersachsen geführt worden. Aber auch Verbände, Profi-Vereine, Fanprojekte und Fan-Initiativen seien ebenso wie Amateurvereine oder die Fachwelt sowie die Zivilgesellschaft in der Untersuchung berücksichtigt worden. Gryglewski wörtlich: „In 2021 wurde das Projekt nun in die Praxis implementiert und hat eine besonders positive Resonanz erfahren. Elf gewonnene Praxispartner, darunter Amateurvereine wie auch professionelle Verbände, zeigen, dass die Notwendigkeit der Präventionsarbeit gegen Antisemitismus erkannt wurde“. Zum Schluss brachte Frau Dr. Gryglewski ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass das Projekt auch in Zukunft finanziell gesichert und somit in der Stiftung Niedersächsischer Gedenkstätten institutionalisiert werden könne.

Danach stellte die Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS), Katarzyna Miszkiel-Deppe, die vier Säulen der wichtigen Arbeit der Dokumentationsstelle, die von der Amadeu-Antonio-Stiftung getragen wird, vor. Hierzu zähle das Erfassen und das Monitoring von antisemitischen Vorfällen im Land Niedersachsen, die Netzwerkbildung und Pflege von Kontakten, die Verweisberatung sowie die Präventions- und Bildungsarbeit über und gegen Antisemitismus. Strafrechtlich relevante und nicht relevante Vorfälle würden hierbei nach einer Verifizierung wissenschaftlich analysiert und kategorisiert, um in eine Datenbank aufgenommen zu werden. Die Kategorisierung folge bundesweit einheitlichen Standards, damit die Vorfälle transparent und vergleichbar seien. Frau Miszkiel-Deppe konnte hierbei von Sachbeschädigungen, Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu persönlichen Angriffen berichten. Zudem stellte sie fest, dass im Jahr 2021 zwei Schwerpunkte auszumachen seien: zum einen die Eskalation des Nah-Ost-Konflikts im Mai und zum anderen die anhaltenden Demonstrationen gegen die Corona-Pandemie. Beide Sachverhalte führten zu einer Erhöhung antisemitischer Vorfälle auch in unserem Bundesland. Die Leiterin der RIAS Niedersachsen betonte zudem, dass sich ein repräsentatives Meldeverhalten dieser Vorfälle erfahrungsgemäß erst nach fünf Jahren einstelle. So bleibe es Aufgabe der Dokumentationsstelle, das Dunkelfeld weiter aufzuhellen, Antisemitismus aus Sicht der Betroffenen zu dokumentieren und damit für die nichtjüdische Öffentlichkeit nachvollziehbar zu machen.

Das letzte niedersächsische Projekt, welches auf dem Symposium vorgestellt wurde, trägt den Titel „Jüdisches Leben – Empowerment und Dialogarbeit“ und wird vom Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden Niedersachsen seit dem Frühjahr 2020 durchgeführt. Dr. Rebecca Seidler, Leiterin des Projekts, erklärte bei der Vorstellung, dass Erfahrungsberichte und Studien in den liberalen Gemeinden in Niedersachsen immer wieder deutlich machten, dass eine Vielzahl an Gemeindemitgliedern aufgrund des zunehmenden Antisemitismus und lauter werdender Diskriminierung ein großes Gefühl von Unsicherheit entwickelten. Dieses Gefühl führe häufig zu einem Rückzug aus der nicht jüdischen Welt und damit zu einem Rückgang an gesellschaftlicher Teilhabe, aber auch zu einer Unsichtbarmachung jüdischen Lebens, wenn etwa aus Angst vor Anfeindungen dem Kollegium nicht erzählt werde, dass man jüdisch sei. Das Projekt des Landesverbands habe sich zum Ziel gesetzt, diese zwei entstehenden getrennten Lebenswelten wieder miteinander zu verbinden, um so der weiteren Marginalisierung des Judentums in Deutschland und dem Aufkommen von Vorurteilen entgegenzuwirken. Hierfür bediene sich das Projekt mehrerer Bausteine. Dazu zähle zunächst das Empowerment von Jüd*innen, welche Diskriminierungen und Verunsicherungen erlebt hätten, um sie mit Hilfe von gezielten Bildungs- und Beratungsangeboten darin zu stärken, eigene Handlungsstrategien zu entwickeln. So könnten sie in ihrer jüdischen Identität gefestigt werden, um den Mut und auch die Bereitschaft aufzubringen, in den Dialog zu treten sowie ihr jüdisches Leben nach außen hin zu vertreten. In Workshops würden kommunikative und pädagogische Fähigkeiten geschult, um selbstbewusst über das Jüdischsein reden zu können. Der zweite Baustein sei die Dialogarbeit, welche vor allem dem Entstehen von Antisemitismus durch offene Gesprächsrunden, Synagogenbesuche und Fortbildungen vorbeugen solle. Die eigentlich so wichtige persönliche Begegnung im Rahmen dieses Bausteins habe aufgrund der Corona-Pandemie leider weitestgehend eingeschränkt werden müssen. Dennoch konnte Dr. Seidler ein positives Zwischenfazit ziehen und berichtete, dass das Projekt nicht nur fortgeführt werde, sondern auch eine Erweiterung auf gezielte Angebote nur für Frauen stattfinden solle.

Nach einer kurzen Pause folgte zunächst ein weiterer musikalischer Beitrag des Musikerduos Liv Migdal und Matan Goldstein. Die mehrfach prämierte Geigerin, die sonst auf den Bühnen großer Häuser dieser Welt zu Hause ist, und der Perkussionist widmeten sich gemeinsam der gesamten Bandbreite jüdischer Musik. So schöpften sie aus dem Fundus orientalischer Stilelemente und verknüpften diese mit europäischen Musikstrukturen sowie mit jüdischen Volksmelodien. Auf dem Symposium präsentierten die beiden Musiker vor allem die Komposition „Tikkun“ des Berliner Künstlers Max Doehlemann von 2020, welche eigens für die Musiker komponiert wurde. Tikkun bedeutet Läuterung, Verbesserung einer nicht perfekten Welt als eine immerwährende Aufgabe eines jeden Menschen.

Einer der Höhepunkte folgte mit dem Hauptvortrag von Autor und Schriftsteller Peter Prange. Geboren 1955, promovierte Prange zunächst mit einer Arbeit zur Philosophie und Sittengeschichte der Aufklärung. Nach seinem Durchbruch als Romanautor mit „Das Bernstein-Amulett“ (für die ARD als Zweiteiler verfilmt) folgten die historischen Romane seiner Weltenbauer-Dekalogie (u. a. „Die Principessa“, „Himmelsdiebe“, „Die Rose der Welt“, „Die Götter der Dona Garcia“), in denen er tausend Jahre europäische Geschichte in epochemachenden Ereignissen erzählt. 2016 erschien sein Deutschland-Roman „Unsere wunderbaren Jahre“, die Geschichte der Bundesrepublik vom ersten bis zum letzten Tag der D-Mark, die ihn dank der ARD-Verfilmung einem breiten Publikum bekannt machte. 2018/19 folgte die Geschichte „Eine Familie in Deutschland“, welche als deutsche Jahrhundert-Tragödie von der „Machtergreifung“ 1933 bis zur Kapitulation 1945 in zwei Bänden erzählt. Auch im Ausland hat Peter Prange sich einen Namen gemacht. Übersetzt in 24 Sprachen, haben seine Bücher inzwischen eine internationale Gesamtauflage von über 3 Millionen Exemplaren erreicht. Zudem wurde sein Sachbuch „WERTE“, ein Reiseführer durch die abendländische Kulturgeschichte, für den „Europe Book Prize“ nominiert.

Nachdem der erste Teil des Symposiums einen Einblick in das jüdische Leben in Niedersachsen mit seiner Vielfältigkeit, aber auch mit den Bedrohungen gegeben hatte, verorteten die Ansichten, die Peter Prange unter dem Titel „Was geht mich jüdisches Leben an? Betrachtungen eines Nachgeborenen“ zusammenfasste, das jüdische Leben erklärtermaßen aus einer nichtjüdischen Perspektive. Von dieser Sichtweise hänge ja maßgeblich ab, ob Jüdinnen und Juden in Deutschland „gut“ leben könnten. Frei nach dem Motto „Es ist leicht, in guten Zeiten ein guter Mensch zu sein, aber was passiert, wenn der Wind von vorne weht?“ stellte Prange sich zudem der Frage, wie er sich z. B. während des Nationalsozialismus verhalten hätte. Eingeleitet mit einem Zitat des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl, der in diesem Zusammenhang von der „Gnade der späten Geburt“ gesprochen habe, kommt Peter Prange zu dem Ergebnis, dass die Nachgeborenen keine Schuld trügen – weder im juristischen noch im moralischen Sinn. Und trotzdem hätten die Nachgeborenen mit der unseligen deutschen Vergangenheit mehr zu tun, als ihnen lieb sei. Peter Prange führte zunächst in einem Exkurs durch die Geschichte, denn Antisemitismus sei keine Erfindung der Nazis, sondern habe in der europäischen Geschichte Jahrtausende alte Wurzeln. Er untermauerte seine Ausführungen durch persönliche Erfahrungen und Kindheitserinnerungen. Seine erste wirkliche Auseinandersetzung mit dem Judentum habe er einer der großartigsten Frauengestalten der europäischen Geschichte zu verdanken: Gracia Mendes mit christlichem bzw. Gracia Nasi mit jüdischem Namen. Ihr Leben habe ihn dermaßen fasziniert, dass er einen Roman über sie geschrieben habe. Das Leben der Dona Gracia sei für ihn ein beeindruckendes Beispiel, wie ein Mensch aus der Kraft seines Glaubens über sich hinauswachsen könne. Doch dieses Leben zeige noch etwas Anderes, was ihm ein Licht über das Judentum angesteckt habe. Wohin auch immer das Schicksal Dona Gracia und ihre Schutzbefohlenen verschlagen habe: Überall seien Schulen eingerichtet worden, um das uralte Wissen des jüdischen Volkes an die Jüngeren weiterzugeben, zusammen mit neuen Erkenntnissen und Erfahrungen, die man auf der Odyssee durch ganz Europa erworben habe. Ihm sei keine Kultur bekannt, in der Bildung einen so hohen Wert habe wie im Judentum. Dies sei keine positive Diskriminierung, Bildung sei vielmehr für das Judentum in seiner von Vertreibung und Verfolgung geprägten Geschichte eine überlebenswichtige Notwendigkeit gewesen. In der Geschichte der Dona Gracia sei ihm darüber hinaus ein zweites Merkmal jüdischer Kultur deutlich geworden: eine schier grenzenlose Debattierfreudigkeit. Er machte dies an dem Ausdruck „Judenschule“ deutlich. Die Aussage „Wir sind hier nicht in der Judenschule“ sei aus einem deutschen Mund pejorativ gemeint und impliziere, in der Schule habe Disziplin und Ordnung zu herrschen. In der „Judenschule“ hingegen ginge es hoch her, weil man dort debattiere. Somit kommt Peter Prange schließlich zu dem Ergebnis, dass beides – Bildung und Debattierfreudigkeit – Ausdruck der Einsicht sei, dass es für uns Menschen ewige Wahrheit nicht gebe, sondern wir uns nur immer wieder neue Annäherungen an die Wahrheit erarbeiten könnten, im Wechselspiel von Wissen und Infragestellung, von Meinung und Gegenmeinung. Die leidenschaftliche Suche nach Erkenntnis, gepaart mit einer schier unersättlichen Lust an der Debatte sei das, was ihn an jüdischer Lebensart schlichtweg begeistere. Diese Lebensart habe nicht zuletzt den berühmten jüdischen Witz hervorgebracht. Prange trägt exemplarisch zwei Witze vor, die dies unterstreichen:

Ein Jude kommt zum Metzger und zeigt geradewegs auf einen Schinken und sagt:
„Ich hätt gern diesen Fisch dort.“
„Aber das ist doch ein Schinken“
„Mich interessiert nicht, wie der Fisch heißt.“

„‘Die Juden sind an allem schuld’, meinte einer. ‘Und die Radfahrer’ … sagte ich. ‘Wieso denn die Radfahrer?’, antwortete er verdutzt. ‘Wieso die Juden?’, fragte ich zurück.“
(Kurt Tucholsky (angeblich))

Jeder Witz sei mehr als nur ein Witz. Denn der eigentliche Witz an jedem Witz sei die Verknüpfung von Überraschung und Logik.

Peter Prange führt mit einem ganz und gar egoistischen Argument gegen den Antisemitismus fort, nämlich mit einem Hinweis das geistige Verlustrisiko, das mit jeder Form von Antisemitismus einhergehe, auf einen sogenannten Brain-Drain. Abgesehen von aller Moral und Ethik: Wie abgrundtief dumm müsse eine Gesellschaft sein, wenn sie Heerscharen hochqualifizierter Menschen ausgrenze, mit Berufsverboten belege, verjagt oder am Ende sogar auszurotten versuche? Die von den Nazis betriebene Verfolgung und Vernichtung von Jüd*innen sei das größte und schwerste Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Zugleich aber sei sie auch, so Prange, die geistige Selbstverstümmelung des deutschen Volkes und der deutschen Nation. Schier grenzenlos sei die Zahl herausragender Wissenschaftler*innen und Unternehmer*innen, Ärzt*innen und Jurist*innen, Künstler*innen und Schriftsteller*innen und Philosoph*innen, die Deutschland im Verlauf seiner Geschichte dem Rassenwahn geopfert habe. Aber es gebe nicht nur die Genies mit den berühmten Namen. Es gebe darüber hinaus unendlich viele andere überaus produktive und wirkungsmächtige Jüd*innen die kaum jemand zu ihren Lebzeiten kannte, geschweige heute noch jemand kennt. Mit zweien dieser Persönlichkeiten, Josef Ganz und Erich Pommer, habe er sich in zweien seiner Romane befasst.

In dem ersten Roman erzählt Prange die Geschichte des Volkswagenwerks und wie das vermeintlich deutscheste aller Autos entstand, denn der VW Käfer sei zwar von Ferdinand Porsche konstruiert worden, erfunden habe ihn aber Josef Ganz, der eine schillernde Figur der zwanziger Jahre gewesen sei. Auf der einen Seite sei er Autokonstrukteur gewesen und habe ein freies Ingenieurbüro geführt. Auf der anderen Seite sei er Herausgeber der Zeitschrift „Die Motor-Kritik“ gewesen und habe in beiden Funktionen für einen „Volkswagen“ gekämpft, ihn auch so benannt und daraus eine Massenbewegung gemacht. Unter anderem habe er ein Manifest geschrieben „Das Auto des kleinen Mannes“ und darin bereits eine detaillierte Beschreibung des Autos geliefert und ihm den Namen gegeben, unter dem wir den Wagen heute noch kennen: „Maikäfer“. Mit dem Prototyp sei er 1933 auf der Internationalen Automobil- und Motorradausstellung (IAMA) in Berlin vertreten gewesen, wo Hitler zwei Wochen nach seiner Ernennung zum Kanzler seine erste Rede hielt, in der er sich als Verfechter der Mobilisierung Deutschlands zeigte, die ihm insbesondere auch von Josef Ganz viel Beifall einbrachte; nicht, weil Ganz dumm gewesen sei, so Prange, sondern weil er ein Mensch war, der den Wunsch zum Vater des Gedankens machte. Josef Ganz war – so Prange – ein Autobesessener, der dachte, den Auftrag zum Bau dieses Autos zu erhalten. Denn Ganz selbst hatte anfangs sogar Hoffnungen in Hitler gesetzt. Hitler forcierte vieles, was dieser selbst schon in den zwanziger Jahren gefordert hatte, vor allem gerade die Konstruktion billiger Autos. Dies war ein Trugschluss. Schnell musste Josef Ganz erkennen, dass er als Jude nicht nur keine Chance bei den Nazis hatte, sondern sogar aus rassistischen Gründen verfolgt wurde; so brach die Gestapo in sein Büro ein, und Josef Ganz wurde einer Prozesslawine unterzogen. In den Jahren vor der „Machtergreifung“ hatte sich Ganz als Chefredakteur der Zeitschrift „Motor-Kritik“ bei seinen „Kollegen“ unbeliebt gemacht. Denn er hatte ihre großen, schweren Autos, die technisch oft nicht auf dem neuesten Stand waren, in nicht selten zynischem Ton kritisiert und sich über sie lustig gemacht. Die Autobauer hatten sich mit dem Vorwurf gewehrt, Ganz betreibe die Sabotage der deutschen Autoindustrie. Für die Nazis war diese Kritik an den deutschen Autobauern ein idealer Ansatzpunkt, denn sie konnten die Sache so darstellen, als wehre die Autoindustrie sich nur gegen die Verunglimpfung deutscher Produkte durch einen Juden.1934 verfügte Adolf Hitler, dass alle deutschen Autobauer ihre Patente kostenlos dem Staat aushändigen mussten. Denn Hitler wollte, dass unter staatlicher Aufsicht und Führung ein Auto entwickelt werde, das preiswert sein sollte, damit sich möglichst viele deutsche Volksgenossen ein solches Vehikel leisten konnten. Damals hätte Hitler auf Ganz anstatt auf Porsche als Konstrukteur zurückgreifen können. Doch das war für den „Führer“ völlig undenkbar – denn Josef Ganz war Jude. Während die deutschen Autohersteller auf Befehl Hitlers kostenlos ihre Patente hergeben mussten, an denen Ferdinand Porsche sich dann bedienen konnte, wurde Ganz als Jude 1934 von der Gestapo kurzzeitig verhaftet. Nachdem er wieder auf freien Fuß gesetzt worden war, floh er zunächst nach Liechtenstein und dann in die Schweiz. Dort trieb er seine Forschungen und Überlegungen weiter und konstruierte mit Unterstützung der Schweizer Regierung einen weiteren Volkswagen. Dies wurde aus Deutschland wiederum torpediert und Josef Ganz wanderte schließlich 1950 nach Australien aus.

Ein anderer, heute fast vollkommen in Vergessenheit geratener deutscher Jude, der – so Prange weiter – wirklich Außergewöhnliches geleistet habe, heiße Erich Pommer. Er spiele eine Hauptrolle in dem Roman „Der Traumpalast“. Darin versuche er, die Weimarer Zeit in der Geschichte der Ufa-Traumfabrik widerzuspiegeln, der deutschen Antwort auf Hollywood.

Erich Pommer war nach Darstellung Pranges der Mann, der als Produktionsdirektor der Ufa nicht nur den berühmten Stars von damals zu ihren Karrieren verholfen hat, ihm seien auch all die wunderbaren Filme zu verdanken, die bis heute als cineastische Meisterwerke gelten: von „Dr. Caligari“ bis „Dr. Mabuse“, von „Metropolis“ bis „Der blaue Engel“. Alle Ufa-Produktionen, in deren Glanz die Ufa heute noch erstrahlt, seien Werke Erich Pommers, des größten deutschen Filmproduzenten aller Zeiten.

Prange wörtlich: „Die Ufa war Spiegel der Weimarer Republik, 1917 von Erich Ludendorff als eine Propagandamaschine des Militärs gegründet und musste nach dem Ersten Weltkrieg eine Neuausrichtung erfahren. Der Vorsitzende der Deutschen Bank, Emil Georg von Stauß, hat die Ufa schließlich zu dem gemacht, was sie schlussendlich war; die deutsche Antwort auf Hollywood, denn mit Propaganda, so von Stauß seinerzeit, könne man kein Geld verdienen, aber mit Kunst und Unterhaltung. Daraufhin wurde Erich Pommer, der bereits eine kleine Produktionsfirma besessen hatte, Produktionsdirektor der Ufa und zeichnete sich für die kreative Explosion in den zwanziger Jahren verantwortlich. 1933 erkannte auch Joseph Goebbels das Genie von Erich Pommer, der im Begriff war zu emigrieren. Trotz Goebbels’ Versuch, ihn mit falschen Versprechungen in Deutschland zu halten, wanderte Erich Pommer nach Amerika aus und produzierte dort weiter. Nach dem Krieg kehrte Erich Pommer nach Deutschland zurück und half beim Wiederaufbau der deutschen Filmindustrie.“

Josef Ganz und Erich Pommer seien zwei Beispiele dafür, so Peter Prange, welche großartigen Leistungen jüdische Menschen in Deutschland vollbracht hätten und wie gering sie bis heute dafür geschätzt würden beziehungsweise aus dem kollektiven Gedächtnis nahezu vollständig verschwunden seien. Peter Prange zweifelt an einem Zufall. Dies belege auch das Buch „Die Geschichte des Volkswagenwerks und seiner Arbeiter im Dritten Reich“, unter der Federführung von Hans Mommsen, in dem der Name Josef Ganz unerwähnt bliebe. Mit seinem Vortrag über die Vergangenheit, die bis heute auf dem deutsch-jüdischen Miteinander lastet, verdeutlicht Peter Prange ferner, dass auch heute noch jüdisches Leben in unserem Land gefährdet sei. Immer noch gebe es Anschläge auf Synagogen und Friedhöfe; immer noch würden Menschen, die sich durch ihre Kleidung oder in sonstiger Weise als Jüd*innen zu erkennen geben, auf offener Straße angepöbelt und angegriffen; immer noch müssten Juden erleben, wie sie allein aufgrund ihres Jüdischseins drangsaliert und schikaniert würden. Peter Prange bedient sich in seinen Abschlussfeststellungen des autobiographischen Romans „Irgendwo in Deutschland“ der deutschen Schriftstellerin jüdischer Herkunft Stefanie Zweig. Die Odyssee, die im Jahr 1938 Walter, Jettel und Regina von Oberschlesien nach Afrika führt, beschreibt die Autorin Stefanie Zweig in ihrem Buch „irgendwo in Afrika”. Die Geschichte ist jedoch noch nicht zu Ende: Die Familie kommt zurück in das Nachkriegsdeutschland der Entbehrungen und der Hoffnungen, sie versucht, „Irgendwo in Deutschland” ein neues Leben aufzubauen. Die Daheimgebliebenen haben kein Verständnis für die, die freiwillig aus dem vermeintlichen Paradies zurück in die Hölle kommen, wo das Leben vom Kampf ums tägliche Brot geprägt ist.

Prange wörtlich: „Und natürlich war das Deutschland der frühen fünfziger Jahre in keiner Weise entnazifiziert. In einem Bild mutmaßt die junge Stefanie mit feinsinnigem Humor, dass die Dackel, die in Loden gekleidete Hundebesitzer auf der Frankfurter Zeile an den Leinen Gassi führten – dass diese Dackel allesamt noch Nazis seien.“ Prange stellt sich sodann die einfache Frage: „Was können wir gegen die Dackel tun, die immer noch auf Deutschlands Straßen kläffen und pinkeln und beißen? Damit Jüd*innen, die in Deutschland leben und leben wollen, hier eine wirkliche Heimat haben, in der sie sich nicht nur heimisch fühlen, sondern ihr Leben so entfalten können, wie immer sie es möchten?“ Abschließend resümiert er: „Ich fürchte, ein Patentrezept gibt es nicht, weil es gegen Dummheit und Bosheit und Verblendung nun mal kein Patentrezept gibt. Doch zwei Dinge können vielleicht helfen: Rückbesinnung und Selbstbesinnung. Rückbesinnung auf die Vergangenheit, und Selbstbesinnung auf uns selbst, wie viel Antisemitismus ein jeder von uns immer noch in sich trägt. Und vielleicht kriegendie Jüngeren ja hin, was wir Älteren nicht geschafft haben. Grund zur Hoffnung gibt es. Immerhin ist es in zwei Generationen gelungen, dass aus den Trümmern des schlimmsten Schurkenstaats aller Zeiten, des Nazi-Regimes, ein Land geworden ist, in dem trotz der übermächtigen Schatten der Vergangenheit inzwischen wieder viele Menschen jüdischer Herkunft leben möchten. Ganz besonders freut mich dabei, dass für junge Israelis das neue Berlin sich zu einem regelrechten Hotspot entwickelt hat. Für diesen Vertrauensvorschuss, den diese Menschen uns schenken, bin ich zutiefst dankbar. Und sehe darin zugleich unsere kollektive Verpflichtung, diesen Vorschuss einzulösen. Damit sich jüdisches Leben in Deutschland frei und ungehindert entfalten kann. Zum Wohl eines jeden Menschen jüdischer Herkunft in unserem Land. Und zu unser aller Bereicherung. Nur ein Traum? Vielleicht, aber ein schöner. Sorgen wir also gemeinsam dafür, dass er Wirklichkeit wird.“

Insbesondere durch die lebendige Podiumsdiskussion im Anschluss an den Hauptvortrag konnte sodann deutlich gemacht werden, dass der effektive Kampf gegen Antisemitismus immer wieder der zwischenmenschlichen Begegnungen bedarf. Unter dem Titel „Von Kitt und Rissen – was unsere Gesellschaft zusammenhält und was sie spaltet“ diskutierten Mirna Funk, Sylvia Löhrmann, Dr. Elio Adler sowie Peter Prange mit der NDR-Moderatorin Christina von Saß aus weiteren verschiedenen Perspektiven über aktuelles jüdisches Leben in Deutschland.

Hierbei wurde zunächst über die aktuelle Wahrnehmung verschiedener Formen von Antisemitismus gesprochen. Es wurde festgestellt, dass die Sichtbarmachung von Antisemitismus durch und auf Social-Media-Kanälen zu einem Anstieg von antisemitischen Parolen und Denkweisen führe, obwohl Antisemitismus fortwährend seit Jahrhunderten existiert habe. Zum anderen eröffne die Sichtbarmachung jedoch auch die Möglichkeit zu erfahren, was Menschen aus der Mitte der Gesellschaft tatsächlich dächten. Zuvor habe man dem öffentlichen Diskurs die Meinungen von Journalist*innen und Politiker*innen entnehmen können, nicht jedoch die Ansichten der breiten Masse. Die daraus gewonnenen Einsichten könnten gerade in der Prävention von Jüd*innenhass sowie anderer gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit genutzt werden. Eine große Herausforderung dabei sei jedoch, dass die meisten Social-Media-Kanäle überwiegend als Selbstinszenierungsplattformen fungierten, in denen selbstverstärkende Mechanismen ein großes Potential an Radikalisierungsfaktoren innehatte. Insbesondere, wenn Menschen in ihrer Identität und ihrer Selbstwahrnehmung verunsichert und gestört seien, führe dies zu einer hohen Anfälligkeit für den Glauben an Verschwörungsideologien und anderen Narrativen, die intrinsisch antisemitisch konnotiert seien.

Um solchen Entwicklungen vorzubeugen, bedarf es nach Meinung aller Teilnehmenden einer politischen Bildung, welche so früh wie möglich beginnt. Hier müssten mithilfe von Inklusion und Begegnungen positive emotionale Identifizierungsangebote geschaffen werden, damit bereits im Kindesalter das Fremde, darunter z. B. das Jüdische, nicht als Objekt, sondern als etwas Vertrautes und Teil der eigenen Identität verstanden und dadurch auch gestärkt sowie gefestigt werden können. Wenn junge Menschen lernten, dass alle Mitbürger die gleichen Rechte hätten, und sie dabei zusätzlich in ihrer eigenen Persönlichkeit gestärkt werden, sinke das Risiko einer späteren Vorurteilsbildung oder gar Radikalisierung um ein Vielfaches. Auch das „empowern“ junger Menschen, jüdisch wie nichtjüdisch, um eine politische Beteiligung zu fördern, könne hier hilfreich wirken. Um bereits existierende Vorurteilsstrukturen zu bekämpfen, bedürfe es außerdem der Rückbesinnung in Form eines zu bildenden Geschichtsbewusstseins und der Selbstbesinnung im Rahmen einer Reflexion der eigenen Wahrnehmung. Denn die Gemeinsamkeit, welche alle Gruppen antisemitischen Denkens vereine, sei die bereits erwähnte Störung in ihrer Identität und Selbstwahrnehmung. So wurde der Wunsch danach, jüdisches Leben endlich als etwas Normales, als einen normalen Teil unseres öffentlichen Lebens, wahrzunehmen, deutlich und mehrfach formuliert.

Im Hinblick auf eine moderne Erinnerungskultur wurde in der Gesprächsrunde weiter diskutiert, dass das Erinnern nicht als Selbstzweck in Rituale verfallen dürfe. Es sei vielmehr notwendig, durch neue Ansätze eine Beschäftigung mit der deutschen Geschichte zu entwickeln, welche die Verantwortung aller für die Gegenwart formuliere. Ein Beispiel könnte hierbei die Aufarbeitung eigener Biographien, insbesondere also nichtjüdischer und damit häufig Täter-Biographien sein. Durch das Erlernen der eigenen Familiengeschichte werde nicht nur ein emotionaler und persönlicher Bezug hergestellt, sondern Geschichte könne auch als etwas Fortlaufendes, nicht Abgeschlossenes erkannt werden. Zudem könne mit der Einführung von Feier- und Gedenktagen eine Art emotionales Empfinden und Identifizieren mit freiheitlich demokratischen Grundwerten etabliert werden. Beispielsweise könne eine Feier zum Tag des Grundgesetzes nicht nur entsprechende demokratische Grundwerte sichtbar machen, sondern auch ein wichtiges emotionales Gegenangebot zu dem insbesondere von Rechtsextremisten gestrickten, sehr umfangreichen emotionalen Korsett für ihre Anhänger schaffen.

Das Fazit der interessanten Diskussion kann in der Aufforderung, dass mehr Menschen mehr Zugang zu jüdischem Leben benötigten, zusammengefasst werden. Dies könne nicht nur durch eine stärkere Verankerung von jüdischem Leben in der Medienlandschaft eine erhöhte Sichtbarkeit erzielen, sondern vor allem und gerade durch Begegnungen mit Jüd*innen. Je häufiger eine persönliche Begegnung stattfinde, desto normaler und selbstverständlicher werde das gemeinsame Zusammenleben in einem freiheitlich demokratischen und pluralistischen Deutschland.

Mit dem Ende der Podiumsdiskussion kam auch das Symposium zum Schluss. Der Landesbeauftragte resümierte: „Mit jungen jüdischen Stimmen, klugen Köpfen und ausgewiesenen Experten haben wir das Thema Antisemitismus weiter-gedacht – fern ab von standardisierten Betrachtungen! Für diesen bereichernden Impuls bin ich allen Beteiligten sehr dankbar!“

Weiter führte Franz Rainer Enste aus: „Gewiss gibt es – das ist mit dem Symposium deutlich geworden – noch viel zu tun. Und klar ist auch, wir sind gefordert, jeder einzelne von uns! Wir sind immer wieder gefordert, mit Mut und Zivilcourage, ja mit Empathie für das einzutreten, was unseren Staat im Kern ausmacht: seine Offenheit und seine Pluralität, seine Chance zu sozialem Ausgleich und vor allem seinen Respekt gegenüber dem Anderen, letztlich seine Freiheit.“

Das Symposium ist abrufbar: Symposium „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd” – YouTube zu sehen. Die Aufzeichnung wurde bis zum 25.04.2022 bereits 668 Mal angesehen.

Quellennachweis:
Niedersächsicher Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Dr. Franz Rainer Enste (zuletzt eingesehen am 23.01.2023)
„… Jahresbericht ... Jüdisches Leben in Niedersachsen - lebendig, wertvoll und bereichernd“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz Jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV

Autorenschaft:
M. Beschoten, N. Wimmers

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Rechtswissenschaften
Wirkungsorte:
Hannover
Niedersachsen

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-10-21T08:50:06Z
Zuletzt geändert am:
2023-07-18T18:41:40Z
In Portal übernommen am:
2025-05-20T15:38:25+02:00

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Personen
Katarzyna Miszkiel-Deppe

Katarzyna Miszkiel-Deppe

Geschlecht:
weiblich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Sozialarbeitswissenschaftler*in (unbekannt - 2023)
Projektleitung (unbekannt - 2023)
Dozent*in (unbekannt - 2023)

Kurzinformation

Katarzyna Miszkiel-Deppe ist Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS).

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Katarzyna Miszkiel-Deppe ist Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS). Sie hat langjährige Beratungserfahrung (Jugendamt, Migrationsdienst). Die Sozialarbeitswissenschaftlerin ist Lehrbeauftragte an der Hochschule Hannover und hat in mehreren Projekten mit dem Arbeitsschwerpunkt Antisemitismus und Rassismus mitgearbeitet.



Das Festjahr in Niedersachen im Rückblick

Symposium „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“

Das Thema

Anlässlich des Festjahres „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ fand auf Einladung des Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens am 18. Oktober 2021 ab 14 Uhr in der Gedenkstätte Ahlem ein halbtägiges Symposium unter dem Titel „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“ statt.

Mit Blick auf die derzeitigen Diskussionen um neuere, auf Ab- und Ausgrenzung setzende Entwicklungen in unserer Gesellschaft und deren tiefsitzende Ursachen wurden hier nicht die standardisierten und ritualisierten, sondern neue Ansätze und verschiedene Perspektiven präsentiert und diskutiert. Neben der Vorstellung verschiedener Projekte in Niedersachsen wurde das von Liv Migdal an der Violine und Matan Goldstein an verschiedenen Perkussions-Instrumenten musikalisch umrahmte Symposium mit einem Hauptvortrag von Bestseller-Autor Peter Prange und mit einer lebendigen Podiumsdiskussion zwischen der Journalistin Mirna Funk, der Staatsministerin a.D. und Generalsekretärin des Vereins „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, Sylvia Löhrmann, dem Autoren Peter Prange sowie dem Vorsitzenden der WerteInitiative e. V., Dr. Elio Adler, bereichert. Moderiert wurde die Veranstaltung in hochprofessioneller Weise von der NDR-Journalistin Christina von Saß.
Vonseiten des Niedersächsischen Landtags wurde das Symposium begleitet von den Abgeordneten Kerstin Liebelt (SPD) und Jörg Bode (FDP).

In chronologischer Reihenfolge befassten sich die weiteren Vorträge mit den folgenden Themenschwerpunkten:
• „Jüdisches Leben in Niedersachsen – eine Standortbestimmung“
Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., und Katarina Seidler, Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R.
• „Der Schutz jüdischen Lebens als Eckpfeiler niedersächsischer Landespolitik“,
Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza
• „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – Vorstellung ausgewählter niedersächsischer Projekte
Dr. Franz Rainer Enste, Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
• Vorstellung besonderer Projekte des Landesdemokratiezentrums:
a) „Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude‘ im Fußball“ Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten
b) „Dokumentation antisemitischer Vorfälle“ Katarzyna Miszkiel-Deppe (RIAS), Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS)
c) „Empowerment und Dialogarbeit“ Dr. Rebecca Seidler, Leiterin des Projekts „Jüdisches Leben – Empowerment und Dialogarbeit“ beim Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden Niedersachsen
d) „Was geht mich jüdisches Leben in Deutschland an? – Betrachtungen eines Nachgeborenen“ Peter Prange, Schriftsteller und Buchautor

Die anschließende Podiumsdiskussion stand unter dem Thema „Von Kitt und Rissen – was eine Gesellschaft zusammenhält und was sie spaltet“.

In der Gedenkstätte Ahlem, einer einstigen israelischen Gartenbauschule, später Sammelstelle für Deportationen und heute Erinnerungsort, wurde so mit der Vorstellung innovativer und bedeutender Projekte nicht nur die Arbeit im Kampf gegen Antisemitismus in unserem Bundesland einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, sondern es wurden auch neue Gesprächsebenen beschritten, um der Frage nachzugehen, welcher „Kitt“ unsere Gesellschaft zusammenhält und welche „Risse“ sie spaltet. Das Symposium wurde in voller Länge aufgezeichnet und live im Internet ausgestrahlt. Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenlos.

Das Symposium

Mit einem Shakespeare-Zitat aus dessen Roman „Der Kaufmann von Venedig“, aufgegriffen vom anwesenden Autor Peter Prange in seinem Roman „Winter der Hoffnung“ begrüßte der Landesbeauftragte Franz Rainer Enste mit einem besonderen gedanklichen Impuls die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums.
„If you prick us, don’t we bleed?
If you tickle us, don’t we laugh?
If you poison us, do we not die?“
Der Protagonist des oben bezeichneten Romans leite, so Enste, aus dieser Aussage her, dass Shakespeare hiermit eine ebenso einfache wie grundlegende Einsicht in das Wesen des Menschen in Worte gefasst habe, nämlich, dass jeder Mensch gleich sei. Hierbei spiele es keine Rolle, wo er oder sie herkomme, da alle Geschöpfe auf dieser Welt weinen wie lachen, leben wie sterben. Danach kamen zunächst die jüdischen Landesverbände in Niedersachsen zu Wort, um einen Eindruck des aktuellen jüdischen Lebens in unserem Bundesland zu vermitteln.

Für diese Standortbestimmung dankte Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., zunächst dem Landesbeauftragten für sein besonderes Engagement und richtete dann seinen Blick zurück in die Vergangenheit. Er berichtete davon, dass die Geschichte der Jüd*innrn in Deutschland und in Niedersachsen mit Höhen und Tiefen verbunden sei und wie die Verfolgung der Jüd*innrn im Dritten Reich nicht erst mit 1933 begonnen habe. Dabei beschrieb er die Entwicklung am Beispiel der jüdischen Gemeinde in Hannover, die nach 1945 mit später dann insgesamt drei Gemeinden ein kleines und gemäßigtes Judentum wiederaufgebaut habe.

Fürst wörtlich: „Ein großer Umbruch stellte dann die Ankunft der Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre dar, die dazu führte, dass die Gemeinden einen erheblichen Zuwachs erlebten und sich wieder mehrere bis heute existierende Gemeinden in ganz Niedersachsen gründeten“. Leider musste Herr Fürst jedoch feststellen, dass auch nach so langer Zeit das jüdische Leben heute noch immer von Antisemitismus bedroht werde. Er halte es jedoch nicht für richtig, wenn sich jüdische Gemeinden als Hochsicherheitstrakte vor dem gesellschaftlichen Leben verschlössen. Die Sicherheit könne nur, so betont er eindringlich, durch die Mitmenschen gewährleistet werden, die in einem demokratischen und pluralistischen Deutschland leben wollten.

Katarina Seidler, die Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R. richtete ihren Blick auf die Gegenwart, als sie über das aktuelle Leben der insgesamt sechs Liberalen Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen sprach. Sie stellte dabei fest, dass die Corona-Pandemie auf der einen Seite dazu geführt habe, dass die Gemeindemitglieder trotz des sozialen Abstands durch verschiedene Hilfsaktionen näher zusammengerückt seien, und auf der anderen Seite, dass die Pandemie-Leugner auf Demonstrationen mit antisemitisch konnotierten Parolen das Judentum auf eine neue, perfide Art und Weise ins Visier nähmen. Zu den meist rechts orientierten Demonstranten seien im Mai 2021 dann auch israelfeindliche Protestler gestoßen, die mit antisemitischen Aussagen und dem Verbrennen von Israel-Flaggen vor niedersächsischen Synagogen entsprechende Straftaten begangen hätten So beschrieb Frau Seidler in ihrer Standortbestimmung eine andere Perspektive auf das Thema der Sicherheit für jüdische Gemeinden und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass auch in Niedersachsen baldmöglichst entsprechende finanzielle Mittel zur Erhöhung der Sicherheitsstandards in den Gemeinden zur Verfügung stehen sollten. Weiter fügte sie hinzu, dass das Festjahr zu 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland auch viele positive und wertvolle Akzente gesetzt habe und so das jüdische Leben facettenreich und lebendig in zahlreichen Veranstaltungen habe präsentiert werden können. Zum Schluss betonte sie hierbei die gute Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Justizministerium sowie insbesondere mit dem Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, aber auch mit anderen Kirchen oder den Dialog mit der Türkischen Gemeinde in Niedersachsen. Zudem weitete Frau Seidler den Blick auf ganz Deutschland und berichtete von der Einführung eines Militärrabbiners oder verschiedenen Entwicklungen in der Ausbildung und Forschung im Jahr 2021.

Danach gewährte die Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza einen Einblick in die Maßnahmen und Aktivitäten ihres Hauses im Kampf gegen Antisemitismus. Neben der Einrichtung des Amtes des Landesbeauftragten erwähnte sie hierbei zahlreiche Projekte, die allesamt verdeutlichen sollten, wie insbesondere im Festjahr 2021 das jüdische Leben in unsere Gesellschaft verankert, vor Bedrohungen geschützt sowie als Bereicherung kultureller Vielfalt verstanden werden müsse. Ferner beleuchtete Frau Havliza das Phänomen des Antisemitismus aus juristischer Perspektive, als sie die im Zusammenhang mit dem wieder aufkeimenden Nah-Ost-Konflikt im Mai 2021 begangenen Straftaten in Osnabrück, Göttingen und Hannover beschrieb oder die Verschwörungsideologien sowie die antisemitischen Stereotype, welche gerade im digitalen Raum viel Auftrieb gewonnen haben, erwähnte. Antisemitische Taten, so betonte es die Ministerin, seien auf das Schärfste zu verurteilen und müssten mit allen Mitteln des Rechtsstaates bekämpft werden. Hierzu bediene sich das Justizministerium der Prävention sowie der Repression. Havliza weiter: „Zu den präventiven Maßnahmen zählen unter anderem die vom Landes-Demokratiezentrum geförderten Projekte zum Empowerment jüdischer Gemeindemitglieder, zur Prävention von Antisemitismus im Breitensport Fußball, die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) in Niedersachsen sowie eine Vielzahl an Beratungsangeboten für Opfer und Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Und auch auf die Prävention im Kinder- und Jugendalter geht das Land Niedersachsen mit dem über das Landesprogramm für Demokratie und Menschenrechte geförderten Projekt PARTS ein, welches Akzeptanz, Toleranz und soziale Kompetenz im Grundschulalter fördert.“ Im Bereich der Repression wies Frau Havliza insbesondere auf die im Jahr 2020 eingerichtete Zentralstelle zur Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet Niedersachsen (ZHIN) hin, die als spezialisierte Einheit mit hoher Intensität die Straftaten der bedeutsamen Hasskriminalität bearbeite. Auch strebe die niedersächsische Justiz eine Null-Toleranz-Strategie bei der Strafverfolgung antisemitischer Delikte an, Einstellungen von Ermittlungsverfahren aus Opportunitätsgründen kämen dabei in der Regel nicht in Betracht. Die Ministerin ging weiter auf den in 2021 eingeführten Straftatbestand der verhetzenden Beleidigung sowie Fortbildungsangebote für angehende Jurist*innen zur Sensibilisierung für das Thema Antisemitismus ein.

Nach einem musikalischen Intermezzo stellte der Landesbeauftragte dann einige Leuchtturmprojekte vor, die in Niedersachsen im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland stattgefunden haben. Er erörterte viele Projekte, die er selbst besucht hatte, und wies auf die unzähligen weiteren Initiativen hin, die auch ohne finanzielle und ideelle Unterstützung umgesetzt worden waren. Wichtige Impulse wurden ebenfalls von den Vertreter*innen der innovativen Projekte gegeben, die sich im Anschluss vorstellten. Dazu zu zählen ist das Projekt „Wer gegen Wen? Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude‘ im Fußball“, welches von der Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, Dr. Elke Gryglewski, dargestellt wurde. Hierbei gehe es darum, Handlungsempfehlungen zur Vorbeugungvon Antisemitismus im Fußball durch historisch-politische Bildungsarbeit zu entwickeln. Um bedarfsorientierte und zielgruppengerechte Bildungsangebote zu erarbeiten, seien Interviews mit Expert*innen auf verschiedenen Ebenen des organisierten Fußballs in Niedersachsen geführt worden. Aber auch Verbände, Profi-Vereine, Fanprojekte und Fan-Initiativen seien ebenso wie Amateurvereine oder die Fachwelt sowie die Zivilgesellschaft in der Untersuchung berücksichtigt worden. Gryglewski wörtlich: „In 2021 wurde das Projekt nun in die Praxis implementiert und hat eine besonders positive Resonanz erfahren. Elf gewonnene Praxispartner, darunter Amateurvereine wie auch professionelle Verbände, zeigen, dass die Notwendigkeit der Präventionsarbeit gegen Antisemitismus erkannt wurde“. Zum Schluss brachte Frau Dr. Gryglewski ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass das Projekt auch in Zukunft finanziell gesichert und somit in der Stiftung Niedersächsischer Gedenkstätten institutionalisiert werden könne.

Danach stellte die Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS), Katarzyna Miszkiel-Deppe, die vier Säulen der wichtigen Arbeit der Dokumentationsstelle, die von der Amadeu-Antonio-Stiftung getragen wird, vor. Hierzu zähle das Erfassen und das Monitoring von antisemitischen Vorfällen im Land Niedersachsen, die Netzwerkbildung und Pflege von Kontakten, die Verweisberatung sowie die Präventions- und Bildungsarbeit über und gegen Antisemitismus. Strafrechtlich relevante und nicht relevante Vorfälle würden hierbei nach einer Verifizierung wissenschaftlich analysiert und kategorisiert, um in eine Datenbank aufgenommen zu werden. Die Kategorisierung folge bundesweit einheitlichen Standards, damit die Vorfälle transparent und vergleichbar seien. Frau Miszkiel-Deppe konnte hierbei von Sachbeschädigungen, Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu persönlichen Angriffen berichten. Zudem stellte sie fest, dass im Jahr 2021 zwei Schwerpunkte auszumachen seien: zum einen die Eskalation des Nah-Ost-Konflikts im Mai und zum anderen die anhaltenden Demonstrationen gegen die Corona-Pandemie. Beide Sachverhalte führten zu einer Erhöhung antisemitischer Vorfälle auch in unserem Bundesland. Die Leiterin der RIAS Niedersachsen betonte zudem, dass sich ein repräsentatives Meldeverhalten dieser Vorfälle erfahrungsgemäß erst nach fünf Jahren einstelle. So bleibe es Aufgabe der Dokumentationsstelle, das Dunkelfeld weiter aufzuhellen, Antisemitismus aus Sicht der Betroffenen zu dokumentieren und damit für die nichtjüdische Öffentlichkeit nachvollziehbar zu machen.

Das letzte niedersächsische Projekt, welches auf dem Symposium vorgestellt wurde, trägt den Titel „Jüdisches Leben – Empowerment und Dialogarbeit“ und wird vom Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden Niedersachsen seit dem Frühjahr 2020 durchgeführt. Dr. Rebecca Seidler, Leiterin des Projekts, erklärte bei der Vorstellung, dass Erfahrungsberichte und Studien in den liberalen Gemeinden in Niedersachsen immer wieder deutlich machten, dass eine Vielzahl an Gemeindemitgliedern aufgrund des zunehmenden Antisemitismus und lauter werdender Diskriminierung ein großes Gefühl von Unsicherheit entwickelten. Dieses Gefühl führe häufig zu einem Rückzug aus der nicht jüdischen Welt und damit zu einem Rückgang an gesellschaftlicher Teilhabe, aber auch zu einer Unsichtbarmachung jüdischen Lebens, wenn etwa aus Angst vor Anfeindungen dem Kollegium nicht erzählt werde, dass man jüdisch sei. Das Projekt des Landesverbands habe sich zum Ziel gesetzt, diese zwei entstehenden getrennten Lebenswelten wieder miteinander zu verbinden, um so der weiteren Marginalisierung des Judentums in Deutschland und dem Aufkommen von Vorurteilen entgegenzuwirken. Hierfür bediene sich das Projekt mehrerer Bausteine. Dazu zähle zunächst das Empowerment von Jüd*innen, welche Diskriminierungen und Verunsicherungen erlebt hätten, um sie mit Hilfe von gezielten Bildungs- und Beratungsangeboten darin zu stärken, eigene Handlungsstrategien zu entwickeln. So könnten sie in ihrer jüdischen Identität gefestigt werden, um den Mut und auch die Bereitschaft aufzubringen, in den Dialog zu treten sowie ihr jüdisches Leben nach außen hin zu vertreten. In Workshops würden kommunikative und pädagogische Fähigkeiten geschult, um selbstbewusst über das Jüdischsein reden zu können. Der zweite Baustein sei die Dialogarbeit, welche vor allem dem Entstehen von Antisemitismus durch offene Gesprächsrunden, Synagogenbesuche und Fortbildungen vorbeugen solle. Die eigentlich so wichtige persönliche Begegnung im Rahmen dieses Bausteins habe aufgrund der Corona-Pandemie leider weitestgehend eingeschränkt werden müssen. Dennoch konnte Dr. Seidler ein positives Zwischenfazit ziehen und berichtete, dass das Projekt nicht nur fortgeführt werde, sondern auch eine Erweiterung auf gezielte Angebote nur für Frauen stattfinden solle.

Nach einer kurzen Pause folgte zunächst ein weiterer musikalischer Beitrag des Musikerduos Liv Migdal und Matan Goldstein. Die mehrfach prämierte Geigerin, die sonst auf den Bühnen großer Häuser dieser Welt zu Hause ist, und der Perkussionist widmeten sich gemeinsam der gesamten Bandbreite jüdischer Musik. So schöpften sie aus dem Fundus orientalischer Stilelemente und verknüpften diese mit europäischen Musikstrukturen sowie mit jüdischen Volksmelodien. Auf dem Symposium präsentierten die beiden Musiker vor allem die Komposition „Tikkun“ des Berliner Künstlers Max Doehlemann von 2020, welche eigens für die Musiker komponiert wurde. Tikkun bedeutet Läuterung, Verbesserung einer nicht perfekten Welt als eine immerwährende Aufgabe eines jeden Menschen.

Einer der Höhepunkte folgte mit dem Hauptvortrag von Autor und Schriftsteller Peter Prange. Geboren 1955, promovierte Prange zunächst mit einer Arbeit zur Philosophie und Sittengeschichte der Aufklärung. Nach seinem Durchbruch als Romanautor mit „Das Bernstein-Amulett“ (für die ARD als Zweiteiler verfilmt) folgten die historischen Romane seiner Weltenbauer-Dekalogie (u. a. „Die Principessa“, „Himmelsdiebe“, „Die Rose der Welt“, „Die Götter der Dona Garcia“), in denen er tausend Jahre europäische Geschichte in epochemachenden Ereignissen erzählt. 2016 erschien sein Deutschland-Roman „Unsere wunderbaren Jahre“, die Geschichte der Bundesrepublik vom ersten bis zum letzten Tag der D-Mark, die ihn dank der ARD-Verfilmung einem breiten Publikum bekannt machte. 2018/19 folgte die Geschichte „Eine Familie in Deutschland“, welche als deutsche Jahrhundert-Tragödie von der „Machtergreifung“ 1933 bis zur Kapitulation 1945 in zwei Bänden erzählt. Auch im Ausland hat Peter Prange sich einen Namen gemacht. Übersetzt in 24 Sprachen, haben seine Bücher inzwischen eine internationale Gesamtauflage von über 3 Millionen Exemplaren erreicht. Zudem wurde sein Sachbuch „WERTE“, ein Reiseführer durch die abendländische Kulturgeschichte, für den „Europe Book Prize“ nominiert.

[...]

Quellennachweis:
RIAS Niedersachsen (zuletzt eingesehen am 02.02.2023)
„… Jahresbericht ... Jüdisches Leben in Niedersachsen - lebendig, wertvoll und bereichernd“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz Jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV

Autorenschaft:
N. Wimmers, M. Beschoten

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Wirkungsorte:
Hannover

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-10-21T09:13:01Z
Zuletzt geändert am:
2023-10-12T13:59:12Z
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Personen
Helge Regner

Helge Regner

Geschlecht:
männlich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Projektmitarbeiter*in (2020 - unbekannt), Schätzwert

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Helge Regner hat in Hannover, Frankfurt am Main und Turin Politikwissenschaften studiert. Zu seinen Schwerpunkten gehören politische Theorie und internationale Beziehungen sowie die Analyse von Theorien der Ungleichwertigkeit. Er ist zudem seit vielen Jahren in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit tätig.

Quellennachweis:
Amadeu-Antonio-Stiftung (zuletzt eingesehen am 02.02.2023)

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Beruflicher Werdegang:
Politikwissenschaft
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Personen
Elke Gryglewski

Elke Gryglewski

Lebensdaten:
geboren: 1965 in Berlin
Geschlecht:
weiblich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Politolog*in (unbekannt - 2023)

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

1989 – 1995 Studium der Politikwissenschaften in München (Ludwig-Maximilian-Universität), Berlin (Freie Universität) und Santiago de Chile (Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales)

2007 – 2012 Dissertation zum Thema „Arabisch-palästinensische und türkische Berliner Jugendliche in ihrem Verhältnis zu Nationalsozialismus und Shoah. Eine Studie zur Pädagogik der Anerkennung“.

1995 – 2015 Wissenschaftlich-pädagogische Mitarbeiterin in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz

2015 – 2020 Stellvertretende Direktorin und Leiterin der Bildungsabteilung in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz

2015-2017 Mitglied im zweiten aufgrund eines Bundestagsbeschlusses eingerichteten Unabhängigen Expertenkreis Antisemitismus

2008 – 2012 Mitglied im ersten aufgrund eines Bundestagsbeschlusses eingerichteten Unabhängigen Expertenkreis Antisemitismus

Seit 2018 Expertin für das Auswärtige Amt zur Frage der Gestaltung einer Gedenkstätte zur Geschichte der Colonia Dignidad in der Villa Baviera, Chile (mit Dr. Jens-Christian Wagner)

Forschungsschwerpunkte

Nationalsozialismus in globaler Perspektive, Umgang mit dem NS nach 1945, Umgang mit dem NS in der diversen deutschen Gesellschaft



Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick

Symposium „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“

Das Thema

Anlässlich des Festjahres „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ fand auf Einladung des Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens am 18. Oktober 2021 ab 14 Uhr in der Gedenkstätte Ahlem ein halbtägiges Symposium unter dem Titel „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“ statt.

Mit Blick auf die derzeitigen Diskussionen um neuere, auf Ab- und Ausgrenzung setzende Entwicklungen in unserer Gesellschaft und deren tiefsitzende Ursachen wurden hier nicht die standardisierten und ritualisierten, sondern neue Ansätze und verschiedene Perspektiven präsentiert und diskutiert. Neben der Vorstellung verschiedener Projekte in Niedersachsen wurde das von Liv Migdal an der Violine und Matan Goldstein an verschiedenen Perkussions-Instrumenten musikalisch umrahmte Symposium mit einem Hauptvortrag von Bestseller-Autor Peter Prange und mit einer lebendigen Podiumsdiskussion zwischen der Journalistin Mirna Funk, der Staatsministerin a.D. und Generalsekretärin des Vereins „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, Sylvia Löhrmann, dem Autoren Peter Prange sowie dem Vorsitzenden der WerteInitiative e. V., Dr. Elio Adler, bereichert. Moderiert wurde die Veranstaltung in hochprofessioneller Weise von der NDR-Journalistin Christina von Saß.
Vonseiten des Niedersächsischen Landtags wurde das Symposium begleitet von den Abgeordneten Kerstin Liebelt (SPD) und Jörg Bode (FDP).

In chronologischer Reihenfolge befassten sich die weiteren Vorträge mit den folgenden Themenschwerpunkten:
• „Jüdisches Leben in Niedersachsen – eine Standortbestimmung“
Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., und Katarina Seidler, Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R.
• „Der Schutz jüdischen Lebens als Eckpfeiler niedersächsischer Landespolitik“,
Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza
• „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – Vorstellung ausgewählter niedersächsischer Projekte
Dr. Franz Rainer Enste, Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
• Vorstellung besonderer Projekte des Landesdemokratiezentrums:
a) „Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude‘ im Fußball“ Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten
b) „Dokumentation antisemitischer Vorfälle“ Katarzyna Miszkiel-Deppe (RIAS), Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS)
c) „Empowerment und Dialogarbeit“ Dr. Rebecca Seidler, Leiterin des Projekts „Jüdisches Leben – Empowerment und Dialogarbeit“ beim Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden Niedersachsen
d) „Was geht mich jüdisches Leben in Deutschland an? – Betrachtungen eines Nachgeborenen“ Peter Prange, Schriftsteller und Buchautor

Die anschließende Podiumsdiskussion stand unter dem Thema „Von Kitt und Rissen – was eine Gesellschaft zusammenhält und was sie spaltet“.

In der Gedenkstätte Ahlem, einer einstigen israelischen Gartenbauschule, später Sammelstelle für Deportationen und heute Erinnerungsort, wurde so mit der Vorstellung innovativer und bedeutender Projekte nicht nur die Arbeit im Kampf gegen Antisemitismus in unserem Bundesland einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, sondern es wurden auch neue Gesprächsebenen beschritten, um der Frage nachzugehen, welcher „Kitt“ unsere Gesellschaft zusammenhält und welche „Risse“ sie spaltet. Das Symposium wurde in voller Länge aufgezeichnet und live im Internet ausgestrahlt. Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenlos.

Das Symposium

Mit einem Shakespeare-Zitat aus dessen Roman „Der Kaufmann von Venedig“, aufgegriffen vom anwesenden Autor Peter Prange in seinem Roman „Winter der Hoffnung“ begrüßte der Landesbeauftragte Franz Rainer Enste mit einem besonderen gedanklichen Impuls die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums.
„If you prick us, don’t we bleed?
If you tickle us, don’t we laugh?
If you poison us, do we not die?“
Der Protagonist des oben bezeichneten Romans leite, so Enste, aus dieser Aussage her, dass Shakespeare hiermit eine ebenso einfache wie grundlegende Einsicht in das Wesen des Menschen in Worte gefasst habe, nämlich, dass jeder Mensch gleich sei. Hierbei spiele es keine Rolle, wo er oder sie herkomme, da alle Geschöpfe auf dieser Welt weinen wie lachen, leben wie sterben. Danach kamen zunächst die jüdischen Landesverbände in Niedersachsen zu Wort, um einen Eindruck des aktuellen jüdischen Lebens in unserem Bundesland zu vermitteln.

Für diese Standortbestimmung dankte Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., zunächst dem Landesbeauftragten für sein besonderes Engagement und richtete dann seinen Blick zurück in die Vergangenheit. Er berichtete davon, dass die Geschichte der Jüd*innrn in Deutschland und in Niedersachsen mit Höhen und Tiefen verbunden sei und wie die Verfolgung der Jüd*innrn im Dritten Reich nicht erst mit 1933 begonnen habe. Dabei beschrieb er die Entwicklung am Beispiel der jüdischen Gemeinde in Hannover, die nach 1945 mit später dann insgesamt drei Gemeinden ein kleines und gemäßigtes Judentum wiederaufgebaut habe.

Fürst wörtlich: „Ein großer Umbruch stellte dann die Ankunft der Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre dar, die dazu führte, dass die Gemeinden einen erheblichen Zuwachs erlebten und sich wieder mehrere bis heute existierende Gemeinden in ganz Niedersachsen gründeten“. Leider musste Herr Fürst jedoch feststellen, dass auch nach so langer Zeit das jüdische Leben heute noch immer von Antisemitismus bedroht werde. Er halte es jedoch nicht für richtig, wenn sich jüdische Gemeinden als Hochsicherheitstrakte vor dem gesellschaftlichen Leben verschlössen. Die Sicherheit könne nur, so betont er eindringlich, durch die Mitmenschen gewährleistet werden, die in einem demokratischen und pluralistischen Deutschland leben wollten.

Katarina Seidler, die Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R. richtete ihren Blick auf die Gegenwart, als sie über das aktuelle Leben der insgesamt sechs Liberalen Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen sprach. Sie stellte dabei fest, dass die Corona-Pandemie auf der einen Seite dazu geführt habe, dass die Gemeindemitglieder trotz des sozialen Abstands durch verschiedene Hilfsaktionen näher zusammengerückt seien, und auf der anderen Seite, dass die Pandemie-Leugner auf Demonstrationen mit antisemitisch konnotierten Parolen das Judentum auf eine neue, perfide Art und Weise ins Visier nähmen. Zu den meist rechts orientierten Demonstranten seien im Mai 2021 dann auch israelfeindliche Protestler gestoßen, die mit antisemitischen Aussagen und dem Verbrennen von Israel-Flaggen vor niedersächsischen Synagogen entsprechende Straftaten begangen hätten So beschrieb Frau Seidler in ihrer Standortbestimmung eine andere Perspektive auf das Thema der Sicherheit für jüdische Gemeinden und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass auch in Niedersachsen baldmöglichst entsprechende finanzielle Mittel zur Erhöhung der Sicherheitsstandards in den Gemeinden zur Verfügung stehen sollten. Weiter fügte sie hinzu, dass das Festjahr zu 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland auch viele positive und wertvolle Akzente gesetzt habe und so das jüdische Leben facettenreich und lebendig in zahlreichen Veranstaltungen habe präsentiert werden können. Zum Schluss betonte sie hierbei die gute Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Justizministerium sowie insbesondere mit dem Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, aber auch mit anderen Kirchen oder den Dialog mit der Türkischen Gemeinde in Niedersachsen. Zudem weitete Frau Seidler den Blick auf ganz Deutschland und berichtete von der Einführung eines Militärrabbiners oder verschiedenen Entwicklungen in der Ausbildung und Forschung im Jahr 2021.

Danach gewährte die Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza einen Einblick in die Maßnahmen und Aktivitäten ihres Hauses im Kampf gegen Antisemitismus. Neben der Einrichtung des Amtes des Landesbeauftragten erwähnte sie hierbei zahlreiche Projekte, die allesamt verdeutlichen sollten, wie insbesondere im Festjahr 2021 das jüdische Leben in unsere Gesellschaft verankert, vor Bedrohungen geschützt sowie als Bereicherung kultureller Vielfalt verstanden werden müsse. Ferner beleuchtete Frau Havliza das Phänomen des Antisemitismus aus juristischer Perspektive, als sie die im Zusammenhang mit dem wieder aufkeimenden Nah-Ost-Konflikt im Mai 2021 begangenen Straftaten in Osnabrück, Göttingen und Hannover beschrieb oder die Verschwörungsideologien sowie die antisemitischen Stereotype, welche gerade im digitalen Raum viel Auftrieb gewonnen haben, erwähnte. Antisemitische Taten, so betonte es die Ministerin, seien auf das Schärfste zu verurteilen und müssten mit allen Mitteln des Rechtsstaates bekämpft werden. Hierzu bediene sich das Justizministerium der Prävention sowie der Repression. Havliza weiter: „Zu den präventiven Maßnahmen zählen unter anderem die vom Landes-Demokratiezentrum geförderten Projekte zum Empowerment jüdischer Gemeindemitglieder, zur Prävention von Antisemitismus im Breitensport Fußball, die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) in Niedersachsen sowie eine Vielzahl an Beratungsangeboten für Opfer und Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Und auch auf die Prävention im Kinder- und Jugendalter geht das Land Niedersachsen mit dem über das Landesprogramm für Demokratie und Menschenrechte geförderten Projekt PARTS ein, welches Akzeptanz, Toleranz und soziale Kompetenz im Grundschulalter fördert.“ Im Bereich der Repression wies Frau Havliza insbesondere auf die im Jahr 2020 eingerichtete Zentralstelle zur Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet Niedersachsen (ZHIN) hin, die als spezialisierte Einheit mit hoher Intensität die Straftaten der bedeutsamen Hasskriminalität bearbeite. Auch strebe die niedersächsische Justiz eine Null-Toleranz-Strategie bei der Strafverfolgung antisemitischer Delikte an, Einstellungen von Ermittlungsverfahren aus Opportunitätsgründen kämen dabei in der Regel nicht in Betracht. Die Ministerin ging weiter auf den in 2021 eingeführten Straftatbestand der verhetzenden Beleidigung sowie Fortbildungsangebote für angehende Jurist*innen zur Sensibilisierung für das Thema Antisemitismus ein.

Nach einem musikalischen Intermezzo stellte der Landesbeauftragte dann einige Leuchtturmprojekte vor, die in Niedersachsen im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland stattgefunden haben. Er erörterte viele Projekte, die er selbst besucht hatte, und wies auf die unzähligen weiteren Initiativen hin, die auch ohne finanzielle und ideelle Unterstützung umgesetzt worden waren. Wichtige Impulse wurden ebenfalls von den Vertreter*innen der innovativen Projekte gegeben, die sich im Anschluss vorstellten. Dazu zu zählen ist das Projekt „Wer gegen Wen? Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude‘ im Fußball“, welches von der Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, Dr. Elke Gryglewski, dargestellt wurde. Hierbei gehe es darum, Handlungsempfehlungen zur Vorbeugungvon Antisemitismus im Fußball durch historisch-politische Bildungsarbeit zu entwickeln. Um bedarfsorientierte und zielgruppengerechte Bildungsangebote zu erarbeiten, seien Interviews mit Expert*innen auf verschiedenen Ebenen des organisierten Fußballs in Niedersachsen geführt worden. Aber auch Verbände, Profi-Vereine, Fanprojekte und Fan-Initiativen seien ebenso wie Amateurvereine oder die Fachwelt sowie die Zivilgesellschaft in der Untersuchung berücksichtigt worden. Gryglewski wörtlich: „In 2021 wurde das Projekt nun in die Praxis implementiert und hat eine besonders positive Resonanz erfahren. Elf gewonnene Praxispartner, darunter Amateurvereine wie auch professionelle Verbände, zeigen, dass die Notwendigkeit der Präventionsarbeit gegen Antisemitismus erkannt wurde“. Zum Schluss brachte Frau Dr. Gryglewski ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass das Projekt auch in Zukunft finanziell gesichert und somit in der Stiftung Niedersächsischer Gedenkstätten institutionalisiert werden könne.

Danach stellte die Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS), Katarzyna Miszkiel-Deppe, die vier Säulen der wichtigen Arbeit der Dokumentationsstelle, die von der Amadeu-Antonio-Stiftung getragen wird, vor. Hierzu zähle das Erfassen und das Monitoring von antisemitischen Vorfällen im Land Niedersachsen, die Netzwerkbildung und Pflege von Kontakten, die Verweisberatung sowie die Präventions- und Bildungsarbeit über und gegen Antisemitismus. Strafrechtlich relevante und nicht relevante Vorfälle würden hierbei nach einer Verifizierung wissenschaftlich analysiert und kategorisiert, um in eine Datenbank aufgenommen zu werden. Die Kategorisierung folge bundesweit einheitlichen Standards, damit die Vorfälle transparent und vergleichbar seien. Frau Miszkiel-Deppe konnte hierbei von Sachbeschädigungen, Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu persönlichen Angriffen berichten. Zudem stellte sie fest, dass im Jahr 2021 zwei Schwerpunkte auszumachen seien: zum einen die Eskalation des Nah-Ost-Konflikts im Mai und zum anderen die anhaltenden Demonstrationen gegen die Corona-Pandemie. Beide Sachverhalte führten zu einer Erhöhung antisemitischer Vorfälle auch in unserem Bundesland. Die Leiterin der RIAS Niedersachsen betonte zudem, dass sich ein repräsentatives Meldeverhalten dieser Vorfälle erfahrungsgemäß erst nach fünf Jahren einstelle. So bleibe es Aufgabe der Dokumentationsstelle, das Dunkelfeld weiter aufzuhellen, Antisemitismus aus Sicht der Betroffenen zu dokumentieren und damit für die nichtjüdische Öffentlichkeit nachvollziehbar zu machen.

[...]

Quellennachweis:
Stiftung niedersächsische Gedenkstätten Geschäftsführung Dr. Elke Gryglewski (zuletzt eingesehen am 02.02.2023)
„… Jahresbericht ... Jüdisches Leben in Niedersachsen - lebendig, wertvoll und bereichernd“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz Jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV

Autorenschaft:
N. Wimmers, M. Beschoten

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Beruflicher Werdegang:
Politikwissenschaft - (1989 - 1995)
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Personen
Nicola Wimmers

Nicola Wimmers

Lebensdaten:
geboren: 1969
Geschlecht:
weiblich
Nationalität:
deutsch

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Mitarbeiterin der Geschäftsstelle de*r Niedersächsischen Landesbeauftragte*n gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens

Quellennachweis:
Niedersächsische*r Landesbeauftragte*r gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens (zuletzt eingesehen am 02.20.2023)

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Personen
Ursula Rudnick

Ursula Rudnick

Lebensdaten:
geboren: 1963
Kulturelle Zugehörigkeit:
Evangelisch-lutherische Kirche
Geschlecht:
weiblich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Professor*in (unbekannt - 2023)
Pastor*in (unbekannt - 2023)
Religionspädagog*in (unbekannt - 2023)
Theolog*in (unbekannt - 2023)
Dozent*in (unbekannt - 2023)

Kurzinformation

Pastorin, Referentin für Kirche und Judentum des Hauses kirchlicher Dienste der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers und Studienleiterin von „Begegnung – Christen und Juden. Niedersachsen e.V.“

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Ursula Rudnick, Jahrgang 1963, studierte in Göttingen, Tübingen, Jerusalem und New York evangelische Theologie, Religionswissenschaft und Judaistik, promovierte 1994 (Jewish Philosophy), absolvierte ihr Gemeindevikariat in Hannover Linden und wurde 1995 ordiniert. 2001 habilitierte Rudnick an der Leibniz-Universität Hannover zu dem Thema "Aber wie kommt es in jedes Haus und jedes Dorf? "Judentum" als Thema zeitgenössischer protestantischer Bildungsarbeit." 2007 wurde sie zur Professorin ernannt.

Im Themenbereich "Kirchen und Judentum" hat Rudnick vielfältige Erfahrungen gesammelt. Unter anderem war sie von 2001 bis 2006 Vorstandsmitglied der Konferenz landeskirchlicher Arbeitskreise Kirche und Judentum. Seit 2001 ist sie Redaktionsmitglied von "Begegnungen - Zeitschrift für Kirche und Judentum". Von ihr liegen zahlreiche Publikationen zum christlich-jüdischen Gespräch vor, ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt.

Zu ihren Aufgaben im Haus kirchlicher Dienste zählen die Pflege der landeskirchlichen Beziehungen zu jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, Beratung von Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen in Bezug auf Fragen des Judentums und des christlich-jüdischen Gesprächs, Beratung und Kooperation bei Projekten zum christlich-jüdischen Gespräch, Fortbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Vermittlung jüdischer Referentinnen und Referenten für Gemeinden und Kontakte zu Synagogen, Synagogen-Besuche und Workshops mit Schulklassen der Oberstufe und Gemeindegruppen, Entwicklung von Arbeitshilfen für Gottesdienste sowie theologische Grundsatzarbeit.

Zu ihrer zukünftigen Tätigkeit sagt Rudnick: "Biblisches Erbe hat in Judentum und Christentum Gestalt gefunden. Mir ist es wichtig, die Vielfalt biblischer Stimmen in den Auslegungstraditionen von Judentum und Christentum zu Gehör zu bringen."

Im Haus kirchlicher Dienste ist Ursula Rudnick mit halber Stelle tätig. Mit einer weiteren halben Stelle ist sie Gemeindepastorin der St.-Thomas-Kirchengemeinde Hannover/Oberricklingen.

Das Haus kirchlicher Dienste unterstützt und ergänzt als übergemeindliche Einrichtung die Arbeit der Kirchengemeinden in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Aktuelle Themen und Fragestellungen werden hier aufgegriffen und zentral bearbeitet, so dass die Inhalte für die kirchliche Arbeit vor Ort zur Verfügung stehen. Zu den wesentlichen Aufgaben der Referentinnen und Referenten gehören die Entwicklung und Bereitstellung von Materialien, die Weiterbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen, die individuelle Beratung sowie der inner- und außerkirchliche Dialog.

Quellennachweis:
Ursula Rudnick neue Referentin für Kirche und Judentum (zuletzt eingesehen am 02.02.2023)

Kampagne: #beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst

Was ist Rosch Ha-schana? Wie hängen Ostern und Pessach zusammen? Warum tanzen Jüd*innen mit der Tora? Das Judentum ist für viele Menschen in Deutschland eine unbekannte und fremde Religion. Dabei leben Jüd*innen seit 1700 Jahren auf dem Gebiet von Deutschland und bringen sich auf vielfältige Weise in Gesellschaft und Kultur ein. Interesse wecken für das jüdische Leben und für die Verbindungen von Judentum und Christentum – dies ist das Ziel der ökumenischen Kampagne #jüdisch-beziehungsweise-christlich: näher als Du denkst im Festjahr 2021 – Jüdisches Leben in Deutschland.

Ausgehend von den jüdischen und christlichen Festen des jüdischen Monats wird ein zentraler Aspekt des jeweiligen Festes vorgestellt und auf Gemeinsames verwiesen, ohne dabei die Verschiedenheit zu negieren. Jeden Monat gibt es ein neues Plakat, das im Schaukasten aufgehängt oder auf der Homepage einer Gemeinde oder einer kirchlichen Institution präsentiert werden kann. Die elementaren Texte können gleichsam im Vorübergehen wahrgenommen werden. Sie geben Denkanstöße und laden ein, nachzudenken, nachzufragen und vielleicht auch zu widersprechen.

Auf der Internetseite unter www.jüdisch-beziehungsweise-christlich.de finden sich Texte, die das jeweilige Plakat aus jüdischer und christlicher Perspektive erläutern. Grundlegende Texte auf der Homepage führen aus jüdischer und christlicher Perspektive in die Feste im Lebenszyklus und im Jahreskreis ein und bieten so einen Rahmen zur Einordnung der jeweiligen Themen der Monatsplakate im Kontext der jeweiligen Religion.

An jedem dritten Dienstag im Monat findet zudem die Reihe „Gelehrte im Gespräch“ statt, bei der sich jüdische und christliche Gelehrte zum jeweiligen Monatsthema austauschen. Es finden sich dabei immer andere jüdische und christliche Gelehrte – Rabbiner*innen, Pfarrer*innen und Priester – digital zusammen. Durch die Reihe, die im Januar 2021 beginnt und die bis zum Februar 2022 läuft, haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, die große innerjüdische und innerchristliche Vielfalt an Stimmen wahrzunehmen. Die Gespräche werden aufgezeichnet und stehen in einer Mediathek auf der Homepage zum Nach-Schauen zur Verfügung.

Für die Verwendung in der Schule ist eigens für die Kampagne religionspädagogisches Material entwickelt worden. Die religions-pädagogische Zeitschrift Loccumer Pelikan stellt unter dem Titel „Jüdisches Leben in Deutschland“ kostenfrei ein Arbeitsheft zur Verfügung [www.rpi-loccum.de/loccumer-pelikan]. Darüber hinaus gibt es eine Broschüre und einen Postkartensatz zu den Plakaten.

In ganz Niedersachsen finden zu den Themen der Kampagne außerdem, organisiert beispielsweise vom Verein Begegnung – Christen und Juden Niedersachsen e.V., den örtlichen Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit oder den Kirchenge-meinden, zahlreiche Veranstaltungen statt.

Die Kampagne findet nicht nur in Niedersachsen statt. Bundesweit beteiligen sich zahlreiche Landeskirchen und Bistümer mit diver-sen Aktionen und Veranstaltungen daran. Im Jahr 2022 wird die Kampagne europaweit rezipiert und u.a. vom International Council of Christians and Jews unterstützt.

Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV

Autorenschaft:
Niedersächsische*r Landesbeauftragte*r gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
evangelische Theologie
Religionswissenschaft
Judaistik
Jewish Philosophy

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Rudnick, Ursula (1963) GNDmehr erfahren

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Personen
Norbert Prager

Norbert Prager

Lebensdaten:
geboren: 17.01.1891
gestorben: 29.06.1965
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Beruf:
Gold- und Silberwarenhändler*in (1928 - 1965), Das Ende seiner beruflichen Tätigkeit als Gold- und Silberwarenhändler ist unbekannt.

Kurzinformation

Norbert Prager (geb 1. Januar 1891 in Dobrzyń, Polen; gest. 29. Juni 1965 in Hannover) war ein deutscher Kaufmann und unter anderem der erste Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Hannover nach dem Zweiten Weltkrieg sowie Mitinitiator der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Norbert Prager (geb 1. Januar 1891 in Dobrzyń, Polen; gest. 29. Juni 1965 in Hannover) war ein deutscher Kaufmann und unter anderem der erste Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Hannover nach dem Zweiten Weltkrieg sowie Mitinitiator der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Familie
Der in Polen geborene Norbert Prager war verheiratet mit der Nichtjüdin Frieda (geb. 17. März 1900; gest. 30. Oktober 1980).

Werdegang
Norbert Prager sprach Polnisch, Jiddisch, Russisch und Deutsch und erhielt seine religiöse Ausbildung in Polen.

1912 kam Prager nach Deutschland und war laut dem Adressbuch der Stadt Hannover seit 1928 als Gold- und Silberwarenhändler in der Stadt ansässig. Er engagierte sich in der örtlichen jüdischen Gemeinde und war – obwohl sogenannter „Ostjude“ – vollständig in der Synagogen-Gemeinde sowie das von den hannoverschen Jüd*innen bestimmte religiöse und gesellschaftliche Leben integriert.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde Prager in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert, nach kurzer Zeit aber wieder von dort entlassen, da er mit einer nichtjüdischen Frau verheiratet war.

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus blieb Prager bewusst in Hannover, um – mit Genehmigung der britischen Militärregierung im August 1945 – erneut eine jüdische Gemeinde aufzubauen. Schon am 8. September des Jahres hielt Norbert Prager den ersten Gottesdienst in Hannover ab und wurde noch im Dezember desselben Jahres zum Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde gewählt. Zugleich hatte sich 1945 jedoch eine zweite Gemeinde in Hannover aus dem Jewish Committee gegründet, die den Vorhaben von Prager ablehnend gegenüberstanden. Erst, nachdem Pragers eigene Gemeinde 1954 in das Vereinsregister eingetragen worden war (heute ist die Gemeinde eine Körperschaft des öffentlichen Rechts), fand er sich bereit, Mitglieder der zweiten Gemeinde in seiner eigenen aufzunehmen.

Als „Vater der jüdischen Gemeinde“ sah Prager diese in der Fortführung der ehemaligen Gemeinde der während der Reichspogromnacht zerstörten Neuen Synagoge an.

Neben dem Amt des Gemeinde-Vorstehers nahm Norbert Prager auch die Ämter des Seelsorgers sowie des Vorbeters wahr. In Hannover weihte er
1953 das jüdische Altersheim in der Haeckelstraße,
1960 die neue Friedhofshalle auf dem Jüdischen Friedhof Bothfeld, und
am 9. November 1963 die neue Synagoge in der Haeckelstraße.

Norbert Prager war Mitgründer und auch Vorsitzender des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und Mitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland. Er gehörte außerdem zu den Initiatoren der Gesellschaft für Brüderlichkeit (heutiger Name: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit).

Norbert Prager und seine Ehefrau Frieda wurden begraben auf dem Jüdischen Friedhof An der Strangriede im Stadtteil Nordstadt von Hannover.

Ehrungen
Als Deutscher jüdischen Glaubens strebte Norbert Prager mit Menschlichkeit und Toleranz eine Aussöhnung mit den Deutschen an. Er wurde ausgezeichnet mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie dem Großen Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens.

Quellennachweis:
Norbert Prager Wikipedia (zuletzt eingesehen am 26.06.2023)

Familie und Netzwerk

hat Ehepartner:

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Prager, Norbert (1891 - 1965) GNDmehr erfahren

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Personen
Ulrike Offenberg

Ulrike Offenberg

Lebensdaten:
geboren: 1966 in Berlin
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Rabbiner*in (2016 - unbekannt)

Kurzinformation

Ulrike Offenberg (geb. 1966 in Ostberlin) ist eine deutsche (liberale) Rabbinerin. Sie wurde am 2. Dezember 2016 in Hameln zur Gemeinderabbinerin ordiniert.

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Ulrike Offenberg wurde in Berlin geboren und arbeitet als Historikerin und Rabbinerin. Ihre Dissertation befasste sich mit der Geschichte und der politischen Funktion der jüdischen Gemeinden in der DDR. Anschließend lehrte sie an der Freien Universität Berlin und arbeitete im Archiv der Stiftung Akademie der Künste Berlin. 2015 schloss sie das Masterstudium "Jüdische Geschichte, Religion, Kultur" an der Universität Potsdam mit Auszeichnung ab. Das am Abraham-Geiger-Kolleg begonnene Rabbinatsstudium setzte sie 2013-2016 an der Conservative Yeshiva und im israelischen Studiengang des Hebrew Union College in Jerusalem fort. Gleichzeitig schloss sie am HUC ein Zusatzstudium in "Bibliotherapia Talmudit" ab, die sich mit Aspekten der Seelsorge und der Gruppendynamik im Rahmen des Studiums von Texten der jüdischen Tradition auseinandersetzt. 2016 wurde sie vom HUC in Jerusalem zur Rabbinerin ordiniert.

Sie engagiert sich in Bet Debora, dem Netzwerk europäischer Rabbinerinnen, Kantorinnen, Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen, das sich der Erneuerung des jüdischen Lebens aus feministischer Perspektive widmet. Ulrike Offenberg ist aktives Mitglied der "Women of the Wall", die für pluralistische Formen des Gebets und der Präsenz von Frauen an der Kotel eintreten. Sie engagiert sich im interreligiösen Gespräch und nimmt zu Fragen von Religion und Gesellschaft Stellung. 2016 trat sie die Nachfolge von Rabbinerin Irit Shillor als Gemeinderabbinerin in Hameln an.

Quellennachweis:
Allgemeine Rabbinerkonferenz (zuletzt eingesehen am 03.08.2022)

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Jüdische Geschichte, Religion, Kultur - (Potsdam) (2015)
Rabbinerseminar - Abraham-Geiger-Kolleg (Potsdam)
Rabbinerseminar, Bibliotherapia Talmudit - Hebrew Union College, Jerusalem (Jerusalem, Israel) (2013 - 2016)
Wirkungsorte:
Hameln (automated)
Hameln (2016)

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Verknüpfte Normdaten:
Ulrike Offenberg Wikidata (zuletzt eingesehen am 17.07.2023)mehr erfahren
Offenberg, Ulrike (1966) GNDmehr erfahren

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Personen
Simona Purits

Simona Purits

Geschlecht:
weiblich

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Leben und Wirken:

1. Vorsitzende von Netzer Germany e.V.

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Personen
Pedro Benjamin Becerra

Pedro Benjamin Becerra

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Pedro Benjamin Becerra, der seit der Neugründung Gemeindevorsitzender ist, kam 1974 mit seinen Eltern aus Chile nach Oldenburg, das etwa 40 Kilometer entfernt von Delmenhorst liegt. Sein Vater hatte dort eine Musikprofessur inne. Vater und Sohn waren an der Neugründung der Gemeinde 1992 beteiligt. Als im Rahmen der erleichterten Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion immer mehr Juden ihren Weg nach Delmenhorst fanden, war für Becerra klar: «Wir müssen eine eigene Gemeinde gründen.»

Quellennachweis:
Angekommen und mittendrin, in: JA 28.08.2017 (zuletzt eingesehen am 01.08.2022)

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Lebensstationen

Verbundene Institutionen:
Wirkungsorte:
Delmenhorst

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2023-07-18T20:26:11Z
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Personen
Gennadiy Fish

Gennadiy Fish

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich
Nationalität:
deutsch

Kurzinformation

2. Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Delmenhorst e.V.
Deutscher Großmeister im Schach

Kurzbiografie

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Verbundene Institutionen:
Wirkungsorte:
Delmenhorst

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2022-08-01T14:04:06Z
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2023-07-18T19:21:26Z
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Personen
Barbara Havliza

Barbara Havliza

Lebensdaten:
geboren: 1958 in Dortmund
Kulturelle Zugehörigkeit:
Christentum
Geschlecht:
weiblich
Nationalität:
deutsch
Beruf:
Jurist*in (1986 - unbekannt)
Justizminister*in (2017 - 2022)

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Barbara Havliza
NIEDERSÄCHSISCHE JUSTIZMINISTERIN

seit 22.11.2017

Niedersächsische Justizministerin

2010 bis 2017

Vorsitzende Richterin am Oberlandesgericht Düsseldorf, Vorsitzende des 6. Strafsenats für Staatsschutzsachen

2007 bis 2010

Richterin am Oberlandesgericht Düsseldorf im 6. Strafsenat für Staatsschutz (stellvertretende Vorsitzende)

2007

Direktorin des Amtsgerichts Bersenbrück

2001 bis 2006

Vorsitzende Richterin am Landgericht Osnabrück, Vorsitzende einer Jugendschutz- und Jugendstrafkammer sowie Schwurgerichtskammer

seit 1992

Richterin (auf Lebenszeit) am Landgericht

1987 bis 1992

Richterin und Staatsanwältin in den Landgerichtsbezirken Osnabrück und Oldenburg

1986 bis 1987

Rechtsanwältin in Osnabrück

1983 bis 1986

Referendariat in Osnabrück

1977 bis 1982

Studium der Rechtswissenschaften an der Wilhelms-Universität in Münster

1976

Abitur (Mallinckrodt-Gymnasiums in Dortmund)

13.03.1958

geboren in Dortmund, verheiratet, zwei Kinder

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

Beruflicher Werdegang:
Rechtswissenschaften - Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Münster)
Wirkungsorte:
Oldenburg (Oldenburg) (automated)
Osnabrück (automated)
Bersenbrück (automated)
Düsseldorf (automated)
Hannover (automated)
Hannover

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Personen
Miriam Beschoten

Miriam Beschoten

Geschlecht:
weiblich
Nationalität:
deutsch

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Leben und Wirken:

Mitarbeiterin der Geschäftsstelle de*r Niedersächsischen Landesbeauftragte*n gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens

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Personen
Daniel Donskoy

Daniel Donskoy

Lebensdaten:
geboren: 27.01.1990 in Moskau
Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich

Kurzinformation

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Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Daniel Donskoy (geb. 27. Januar 1990 in Moskau, Russische SFSR, Sowjetunion) ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur, Theaterproduzent und Musiker.

Leben
Daniel Donskoy stammt aus einer ukrainisch-russischen jüdischen Familie. Seine Mutter ist gebürtige Ukrainerin, sein Vater Russe. Im Jahre 1990, kurz nach Donskoys Geburt, zogen die Eltern als jüdische Kontingentflüchtlinge nach Berlin. Donskoy wuchs mit Russisch, Hebräisch, Deutsch und Englisch als Muttersprachen auf. Im Alter von fünf Jahren begann er, Klavier zu spielen; er sang in verschiedenen Chören und brachte sich das Gitarrespielen bei. Nach der Trennung seiner Eltern zog er mit seiner Mutter und deren neuem Lebensgefährten im Jahr 2002 nach Tel Aviv in Israel. Sein Vater und seine Geschwister leben mittlerweile in der Schweiz.

Im Alter von 18 Jahren ging Donskoy 2008 zurück nach Berlin. Er wollte zunächst Medizin studieren, begann dann jedoch Biologie und Medienmanagement zu studieren. Er jobbte als Barkeeper im Berliner Kulturzentrum Tacheles und nahm nebenbei verschiedene Aufträge als Model an. Im Alter von 20 Jahren nahm er Ballettunterricht und sprach bei Schauspielschulen in Berlin, München und London vor.
Donskoy lebt in London und Berlin.

Karriere
Von 2011 bis 2014 absolvierte Donskoy eine Schauspiel- und Musicalausbildung an der Arts Educational School in London, die er mit einem Bachelor in Musical/Theatre abschloss. Im Sommer 2012 studierte er für ein Semester am Lee Strasberg Institute in New York City. Sein Theaterdebüt gab er in dem Stück Porn Virgins von Maud Madeline und Sharlit Deyzac, das im Sommer 2014 in Rahmen des Londoner Camden Fringe Festivals aufgeführt wurde. Er spielte im Stück den Surfer Stan, der mit seiner Freundin aus den Vereinigten Staaten nach London geht und, nachdem er von ihr verlassen wurde, als Pornodarsteller arbeitet.
Weitere Theaterengagements hatte er in London am The Andrew Lloyd Webber Foundation Theatre (2014), am Arcola Theatre (2015), am Arts Theatre im West End (2015), am Garrick Theatre (2015) und am St. James Theatre (2016). Am Nottingham Playhouse spielte er 2016 die Rolle des Jim O’Connor in Die Glasmenagerie. Ab 2015 arbeitete er in London auch als Theaterregisseur, Theaterproduzent und Theaterautor.
Nach 2016 verlagerte Donskoy seinen künstlerischen Schwerpunkt auf Film und Fernsehen. Er spielte Haupt- und Gastrollen in den britischen Serien Detectorists (2015), Casualty (2016) und Victoria (2016).
Anfang 2017 war er zum ersten Mal im deutschen Fernsehen zu sehen. In der ZDF-Serie SOKO Leipzig spielte er den israelischen Soldaten Avi Cohen, der nach Leipzig kommt, um den Mord an seiner Mutter zu rächen. Es folgten Ende 2017 Episodenrollen in ZDF-Produktionen, so in der 16. Staffel der Krimiserie SOKO Köln als Modeeinkäufer und tatverdächtiger Sohn der Geschäftsführerin einer Online-Shopping-Plattform und in der 5. Staffel der TV-Serie Heldt als Paläontologie-Student.
Von 2018 bis 2020 spielte Donskoy an der Seite von Bettina Burchard den Kleinkriminellen und Priester wider Willen Maik Schäfer in der RTL-Serie Sankt Maik. Für diese Rolle wurde er für den Bayerischen Fernsehpreis als „Bester Schauspieler“ nominiert. Im Dresdner Tatort Wer jetzt allein ist (Erstausstrahlung: Mai 2018) verkörperte er den attraktiven und selbstsicheren Jungunternehmer Andreas Koch, der sich am Ende als undurchschaubarer Soziopath erweist und als Mörder überführt wird.
Seit der Tatort-Folge Das verschwundene Kind, dem 26. Fall der Kommissarin Charlotte Lindholm, die im Februar 2019 ausgestrahlt wurde, spielt Donskoy den Rechtsmediziner Nick Schmitz. 2019 hatte Donskoys Kinofilm Crescendo Premiere auf dem Filmfest München. Er spielt darin an der Seite von Peter Simonischek den übereifrigen Violinisten Ron, der sich einem israelisch-palästinensischen Jugendorchester anschließt. 2019 spielte er in der HBO-Serie Strike Back den israelischen Gangster Danny Dahan und 2020 in der 4. Staffel der Netflix-Serie The Crown Prinzessin Dianas Liebhaber James Hewitt. Im ZDF-Film KI – Die letzte Erfindung (2021) spielte er einen Anwalt, der sich, nachdem er seinen Job an eine künstliche Intelligenz verliert, entscheidet, selbst zu einer halben Maschine zu werden. In dem als Ensemblefilm konzipierten, episodischen Weihnachtsfilm Wenn das fünfte Lichtlein brennt (2021) verkörperte Donskoy als DJ Conrad Bruhns und Jugendfreund des ungeouteten Ramp Agents Sebastian (Tim Kalkhof) eine der Hauptrollen. In der ZDF-Serie Der Palast (2021) spielte Donskoy den international erfolgreichen Starchoreografen Stevens Williams.
Im Januar 2019 veröffentlichte er seine erste Single Cry By the River, worauf im Mai seine Debüt-EP Didn’t I Say So folgte. Im Oktober 2019 spielte er seine erste Club-Tour durch Deutschland und veröffentlichte im Oktober 2020 die Single 24. Im selben Jahr folgte die Single Robbed Me, 2021 Bring Me Back My Smile und Jude.
Er ist Gastgeber und Moderator der mit dem Deutschen Fernsehpreis 2021 und dem Grimme-Preis 2022 ausgezeichneten Talkshow Freitagnacht Jews – Schabbat mit Daniel Donskoy, die zunächst auf YouTube und in der ARD-Mediathek und später im TV-Programm des WDR zu sehen war. Thema der Sendung ist junges jüdisches Leben in Deutschland. 2021 war er Moderator des Deutschen Filmpreises.
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 versuchte er mit dem russischen Song Net Vojne („Nein zum Krieg“) der russischen Kriegspropaganda etwas entgegenzusetzen, was nach Donskoys Angaben sehr gemischte Reaktionen auslöste.
Am 5. November 2022 gewann er als Maulwurf maskiert die 7. Staffel von The Masked Singer.

Quellennachweis:
Daniel Donskoy Wikipedia (zuletzt eingesehen am 21.03.2023)

Familie und Netzwerk

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Lebensstationen

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Lektüre

Verknüpfte Normdaten:
Daniel Donskoy Wikidata (zuletzt eingesehen am 21.03.2023)mehr erfahren
Donskoy, Daniel (1990) GNDmehr erfahren

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2023-03-06T09:00:11Z
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