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Wohnort
Wohnhaus Familie Jacob und Emma Deutsch
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Wohnhaus Familie Jacob und Emma Deutsch

Anschrift:
Obere Schildwache 8
38640 Goslar

Kurzbeschreibung

In der Oberen Schildwache 8 lebte Max Jacob gemeinsam mit seiner Frau Gertrud Jacob sowie mit seiner Schwiegermutter, der verwitweten Emma Deutsch.
Rundgang: Schicksale jüdischer Familien in Goslar:

Station 1: Max und Gertrud Jacob - Emma Deutsch

Wir beginnen unseren Stadtrundgang hier in der Oberen Schildwache 8. In diesem Haus lebte Max Jacob gemeinsam mit seiner Frau Gertrud Jacob und seiner Schwiegermutter Emma Deutsch. Max Jacob kämpfte, wie seine Brüder Charley und Alfred, im Ersten Weltkrieg für Deutschland und wurde später für seine Kriegsdienste mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse ausgezeichnet. 1922 heiratete er Gertrud Deutsch. Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem Tod seiner Eltern Anfang der Zwanzigerjahre führte Max die seit 1881 in Familienbesitz befindliche Lederhandlung in der Petersilienstraße gemeinsam mit seinen Brüdern, Charley und Alfred weiter. Nach Hitlers Machtübernahme 1933 erkannte sein Bruder Alfred die drohende Gefahr. Alfred versuchte, seine Geschwister davon zu überzeugen, sich in Amerika in Sicherheit zu bringen. Im Gegensatz zu seinen Geschwistern, Alfred, Hans und Walli Jacob, denen die Flucht nach Amerika gelangen, weigerte sich Max auszuwandern, da er glaubte, dass man ihm durch das Eiserne Kreuz nichts anhaben könne. Doch bereits 1935 wurde er verhaftet und zur Zwangsarbeit beim Bau der Bodetalsperre gezwungen. Im Arbeitslager Wendefort lebt er sieben Jahre. Gelegentlich durfte er sonntags nach Hause fahren. Seine Frau Gertrud lebte während dieser Zeit gemeinsam mit ihrer Mutter, der verwitweten Emma Deutsch, hier in der Oberen Schildwache 8. Während des Reichspogroms am 9.11.1938 wurde Gertrud von SA-Männern misshandelt und ihre Wohnung verwüstet. Ihre Schwägerin erzählte darüber: "Trude war misshandelt worden. Sie lag ohnmächtig auf dem Fußboden. Ein SA-Mann rief mir zu: "Kümmern Sie sich um das Weib!" Dieser Mann trat dabei Trude mit seinen Füßen. Die SA-Männer zerschlugen vieles, warfen es auf den Boden, auch Bilder. Es wurde auch einfach gestohlen". Über die Deportation von Max und Gertrud berichtete eine ehemalige Nachbarin: "Eines Tages, flüsterte mir Gertrud Jacob beim Vorbeigehen zu, dass sie alle jede Nacht auf einen Abtransport warten. Wenn eines Morgens bei uns die Fenster mit gelben Vorhängen verschlossen sind, wissen Sie, dass wir fort sind. Und am 31. März 1942 waren die Fenster mit gelben Vorhänge verschlossen." An diesem Tag wurde das Ehepaar Jacob in das Warschauer Ghetto deportiert, wo sie später ermordet wurden. Nach der Deportation von Max und Gertrud Jacob verschlechterte sich der seelische Zustand von Emma sehr schnell. Am 6. Juni 1942 wurde die damals 76-jährige kranke Frau gezwungen, gemeinsam mit Helene Lebach ein kleines Zimmer im so genannten Judenhaus zu beziehen. Kurz vor ihrer Deportation verstarb sie am 5. November 1942.

Quellennachweis:
Wir arbeiten daran! Bald finden Sie hier Infos.

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Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2024-05-24T14:45:36Z
Zuletzt geändert am:
2025-04-17T09:31:08Z
In Portal übernommen am:
2025-07-24T16:14:16+02:00
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