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Personen
Hein Joseph

Hein Joseph

Kulturelle Zugehörigkeit:
Judentum
Geschlecht:
männlich

Kurzinformation

Der jüdische Anwohner Hein Joseph versuchte Anfang des 19. Jhd., ein Bleiberecht in Ottersberg im Königreich Hannover zu erhalten.

Kurzbiografie

Leben und Wirken:

Erste Recherchen zu Person und/oder Geschichte
Zur jüdischen Geschichte im Amt Ottersberg/Königreich Hannover
Die dauerhafte Ansiedlung einer jüdischen Familie im Flecken Ottersberg erfolgte erstmals Mitte der 1770er Jahre. In den folgenden Jahrzenten erhielten weitere Juden zeitlich befristete Schutzbriefe sowie das damit verbundene Wohn- und Handelsrecht. Die kleine jüdische Gemeinschaft umfaßte neben den Juden in Ottersberg auch Familien in Lilienthal, Otterstedt und Sottrum. Sie unterhielt seit 1818 einen Friedhof, um 1830 wurde eine Synagoge errichtet. In dem von den beiden Briefen umspannten Zeitraum wird die Zahl der 1817 um Ottersberg lebenden Juden mit sechs Familien und die Gesamtstärke der Gemeinde im Jahr 1842 mit 83 Personen angegeben. Die Zahl der Gemeindeangehörigen ging ab den 1870er Jahren stark zurück, so daß zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Synagogengebäude verkauft wurde.
Angaben zur Gemeinde nach Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Gütersloh 2008, Sp. 3258.
(Thomas Schindler)

Autorenschaft:
T. Schindler

Inhalt bzw. Text bzw. Abschrift des Briefes oder Umschlags
Der Briefinhalt lautet:
Nachdem der Jude Hein Joseph zu / Fischerhude nach dem in Urschrift anliegen- / den Gesuche sammt Anlage um fernere / Verleihung des Schutzes und um die Er- / laubniß nachgesucht hat, seinen Wohnsitz / zu Fischerhude zu behalten und nachdem Sie / den von Uns unter dem 29 Jan[uar] d[iesen] J[ahres] nach dem 10ten Stücke des hiesigen Intelligenz-/blatts erforderten Bericht, über die sich / dort aufhaltenden Juden, noch nicht abge- / stattet haben (Verweis 3 siehe unten), so sehen Wir Ihrem gut- /achtlichen Berichte über das Gesuch des Hein / Joseph unter Remittirung desselben for- /dersamst entgegen.
2
Stade, den 15ten Juni 1814
Bremen- u[nd] Verdensche Regierungs-Commission
[gez.] Marschalck[?]

Auf den beiden Seiten der ehemals inneren Bogenhälfte befindet sich die folgende Korrespondenz:
No. 582 429 Pr[äsentatum] d[en] 11/12.45
An/Königliches Amt Lilienthal.
Da wir mit der Judenschaft wegen des / jüdischen Synagogen- und Armenwesens / zu verhandeln haben, und dann Termin / auf Montag den 29. d[iesen] M[onats] Morgens / präcise 10 Uhr auf hiesiger Amtsstube / anberaumt ist, so ersuchen Königliches / Amt wir gehorsamst, den im dasigen / Königlichen Amte befindlichen Juden / eventuell auch deren Lehrern und Knech- / ten gefälligst aufgeben zu lassen, / daß sie sich zu jenem Termine allhier/einfinden. Auch ersuchen wir um ein / desfalsiges Document.
Amt Ottersberg den 9. December 1845.
[gez.] Richter[?]
Der H[err] Hausvoigt Rechten hie- [Seitenwechsel]
hieselbst wird beauftragt/ die im hiesigen Amtsbe- / zirke wohnhaften Juden, / deren Lehrer & Knechte mit / Ausschluß in requirir-/ter Maaßen zu verabladen.
Amt Lilienthal, d[en] 13 Dec[ember] 1845.
[gez.] [....?]
Die sämmtlichen hier wohn- / haften und aufhaltenden Juden / vorstehende Ladung ins[inuirt] d[en] 20t[en] / Dec[ember] 1845.
[gez.] J. P. Rechten Hausvoigt
Br[evi] m[anu] an Königliches Amt / Ottersberg Amt Lilienthal, d[en] 21. Dec[ember] 45. [gez.] [....?]

Verweis 3: "über die sich / dort aufhaltenden Juden, noch nicht abge- / stattet haben," Unterstreichung mit Bleistift.
(Thomas Schindler)

Autorenschaft:
T. Schindler

Zum Brief oder Umschlag
Interpretation/Deutung/Analyse
Die Juden im Amt Ottersberg/Königreich Hannover
Der Briefbogen aus leicht grünlichem Papier (Verweis 1, siehe unten) ist adressiert An / das Amt / Ottersberg und trägt auf der Adressenseite jeweils die Einzeiler-Stempel,,STADE" (links oben) und ,,B.&V.R.C" (latein. Kursivschrift, links unten). Der zusammengefaltete Bogen war durch ein papiergedecktes Siegel verschlossen, das im liegenden Oval ein Wappen (wohl das des Königreichs Großbritannien) zeigt; beim Öffnen wurde das Papier des Siegels in zwei Hälften geteilt.
Laut Präsentationsvermerk am oberen rechten Rand des Schreibens traf der Brief am 18. Juni 1814 beim Amt Ottersberg ein.

Ein weiterer Briefbogen aus hellem Papier (Verweis 2, siehe unten) wurde vom 9. bis zum 25. Dezember 1845 mehrmals zwischen den Ämtern Ottersberg und Lilienthal hin- und hergeschickt. Die erste Adressenseite trägt die Aufschrift An/ Königl[iches] Amt / Lilienthal., die Absenderangabe Amt Ottersb[e]rg, den zweizeiligen Vermerk frei/herrschaftl[ich] sowie rechts oben den Einzeiler-Stempel,,OTTERSBERG". Auf der früheren Briefrückseite ist zudem der Abschlag eines kleinen Einkreisstempels ,,[BRE]MEN 10/12" zu erkennen. Auf der Rückseite derselben Bogenhälfte steht die Aufschrift An/ Königliches Amt / Ottersberg sowie links unten die Absenderangabe Amt Lilienthal. In der rechten oberen Ecke der Adressenseite ist der Zweizeiler-Stempel,,BREMEN / 25 DEC" abgeschlagen. Verchlossen war der Brief diesmal durch ein Lacksiegel, das in der Mitte ein Wappen und die Umschrift,,KÖNIGL: [HANNJOV: [AMT LILIEN]THAL" trug und das beim Öffnen des Briefes erheblich beschädigt wurde.

Verweis 1: Wasserzeichen: links allegor. Figur und Löwe[?] mit Inschrift,,PRO PATRIA", rechts bekrönte Buchstaben ,,GR" [wohl Abk. für Georgius Rex, also Georg III. von Großbritannien] zwischen Palmenzweigen im Kreis, darunter Buchstaben,,BS".
Verweis 2: Wasserzeichen: links Tanne, rechts,,J G L[?]".
(Thomas Schindler)

Autorenschaft:
T. Schindler

Familie und Netzwerk

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Lektüre

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