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Bernhard Gelderblom

im Gespräch

Im April 2025 saßen wir gemeinsam mit Bernhard Gelderblom in seinem Wohnzimmer in Hameln. Es war nicht das erste Treffen, das im Rahmen unseres gemeinsamen Projektes in der Region stattfand. Bei diesem Besuch führten wir ein ausführliches Gespräch mit ihm und interviewten ihn zu seiner Tätigkeit als Regionalforscher. 

Bernhard Gelderblom wurde 1943 in Świecie im heutigen Polen geboren. 1975 ist er als Lehrer für Geschichte und Politik nach Hameln gekommen. Zuvor lebte und studierte er in Göttingen. Er ist "der" Lokalhistoriker für jüdische Geschichte und die NS-Geschichte der Region um Hameln, dem niedersächsischen Weserbergland.

  

Lieber Herr Gelderblom, lieber Bernd, seit wann beschäftigst du dich mit der Erforschung der jüdischen Geschichte hier in der Region, gab es eine Initialzündung?

"Begonnen habe ich Mitte der 80er Jahre, da war der Ort [...] der große Hamelner jüdische Friedhof, der ein vergessener, tatsächlich vergessener Ort war."

Wie hast du dann mit deiner Suche nach der Geschichte der jüdischen Gemeinden angefangen und auf welche Herausforderungen bist du gestoßen?

"Dann war der Weg in die Dörfer interessant [...] die Dörfer haben, ich nenne das immer ein 'kollektives Gedächtnis', die erinnern sich an Dinge, die die Menschen gar nicht selbst erlebt haben [...]."

Was war über die Jahre die überraschendste Erfahrung für dich?

"Vielleicht darf ich zwei nennen: Also einmal, wie viele jüdische Friedhöfe es gibt [...] hier im Weserbergland, ich definiere es ein bisschen über den Landkreis Hameln-Pyrmont hinausgehend, über 30!"

Das sind im Vergleich zum übrigen Bundesland wirklich sehr viele Friedhöfe auf relativ kleinem Raum. Was ist deine zweite Erfahrung?

"...diese furchtbare Zerstörung eigentlich aller Hameln-Pyrmonter jüdischen Friedhöfe..."

Die Geschichte welcher Familien würdest du gern immer wieder erzählen?

"Eine Familie Michaelis, die immer Funktionen in der Gemeinde übernimmt [...] sie sind dafür verantwortlich, dass Hameln eine Synagoge des größten, glänzenden Baumeisters damals, Edwin Oppler, bekommt."

Und die zweite Familie?

"Das ist der Dr. Kratzenstein, Dr. Siegmund Kratzenstein [...] der ist Schularzt, das heißt, der kennt eigentlich alle Gymnasialschüler. [...] Ich hab noch Hamelner getroffen, als ich anfing mit meinen Interviews, die ihn auch persönlich kannten."

Du hast alle Friedhöfe in der Region besucht und fotografiert. Gibt es einen "Lieblingsfriedhof" für dich?

"Natürlich der von Hessisch Oldendorf.  [...] In einer wunderbaren Lage, in so einer Eintiefung  – ein Bild der Geborgenheit."

Und welchen Friedhof noch?

"Das ist Wallensen, abseitiger geht es nicht [...] Ein einzelnes Grab, das komplett erhalten ist. [...] Ich bin auch mit Angehörigen dort gewesen."

Und der dritte?

"Das ist natürlich Hameln [...] ich führe Menschen darüber, die nehmen die Lücken [der fehlenden Grabsteine] nicht wahr. Die sagen 'Ein wunderschöner Ort', das ist heute erklärungsbedürftig. Da fehlt total das Hintergrundwissen."

Lieber Herr Gelderblom, lieber Bernd, wir danken dir herzlich für das Gespräch!

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