Perspektiven
aus
Niedersachsen
Der 7. Oktober, der Tag an dem Hamas-Terroristen und palästinensische Milizen aus Gaza 1.200 Menschen töteten und weitere 240 Personen verschleppten, ist jetzt einige Monate her. Bereits unmittelbar nach Bekanntwerden der Massaker verzeichnete RIAS einen massiven Anstieg antisemitischer Vorfälle, der bis heute anhält. Noch immer kann nicht davon gesprochen werden, dass sich die Situation für Jüd*innen – und dies weltweit – normalisiert hat.
Dies gilt auch für jüdische Menschen in Niedersachsen. Antiisraelische Proteste, auf denen es regelmäßig zu antisemitischen Artikulationen und Handlungen kommt, halten an. Auch abseits vom Protestgeschehen werden Jüd*innen sowie israelsolidarische Personen zum Ziel antisemitischer Vorfälle. Viele ergreifen Maßnahmen zu ihrer Sicherheit, schränken ihre Sichtbarkeit ein. Der neue Alltag ist seither geprägt von einer kollektiven Alarmbereitschaft, erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, aber auch von Wut über die fehlende Empathie der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft.
In den Debatten um den Krieg in Israel und Gaza und bei den Protesten gegen die israelischen Reaktionen auf die Massaker finden die Auswirkungen auf die jüdische Diaspora selten Gehör. Um jüdischen Personen aus Niedersachsen die Möglichkeit zu geben, ihre Erfahrungen, ihr Empfinden und ihre Wahrnehmungen des Antisemitismus nach dem 7. Oktober wiederzugeben, hat RIAS Niedersachsen gemeinsam mit der Amadeu Antonio Stiftung im Rahmen einer Social Media Kampagne Jüd*innen aus dem Bundesland zu Wort kommen lassen.
Meldet weiterhin antisemitische Vorfälle in Niedersachsen unter report-antisemitism.de.